Das Coverartwork erinnert mich sofort an die Stilistik des Grindcore, deren Bands ja nicht selten über Politisches oder allgemeine Missstände in der Welt keifen. Unter anderem sieht man darauf einen Obdachlosen, Vertreter des Ku-Klux-Klans, erhängte Menschen, Plakate von Demonstrationen, Kriegsmaschinerie und weiteres. Da passt der Bandname, welcher übersetzt soviel wie Massengrab bedeutet, doch perfekt. "Dehumanized" stellt ihr erstes, allerdings selbst produziertes, Album dar und ist gleichzeitig mein allererster Kontakt mit der Musik des aus Neuburg vorm Wald stammenden Quintetts.
An sich erinnert "Dehumanized" stark an Formationen der britischen Grindcore-Szene Ende der Achtziger. Auch aus dem US-Death Metal haben sich die fünf einiges abgeschaut. Eine ganz nette Mischung kam letztendlich dabei heraus, welche mich ganz besonders an die neue Terrorizer-Scheibe erinnert, auch wenn die Klasse besagter Band nicht erreicht wird. Zumindest sind die Riffs nicht selten ähnlich abgehackt und furztrocken, dennoch aber ziemlich wuchtig. Das gefällt! Spielerisch präsentieren sich Common Grave im Gesamten auch ordentlich, bieten zwar keine technischen Meisterleistungen, spielen aber Death Metal der alten Schule, den man in allen Belangen getrost als solide bezeichnen darf.
Zielgruppe ist somit eher die betagtere Death Metal-Fraktion oder etwa jene jungen, die lieber die alten Helden in der Anlage rotieren hören. Ein Pflichtkauf ist "Dehumanized" aber in keinster Weise, dafür ist das Ganze zu uninnovativ, auch wenn das alles andere als ein Vorwurf sein soll. Als angenehme Ergänzung im Plattenschrank sind Common Grave aber allemal gut.Tobias Köppl
Am Kohlschlag 5 (Mitterschau)
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