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Evoken - Antithesis of Light
Metalspheres Info-Box

Genre

Death / Doom Metal

Label

Avantgarde Music

Rezensent

Doomson

"Enter the realm of total desolation..."

Die �berschrift dieser Rezension stammt aus einem Banner der offiziellen Evoken-Homepage. Und dieser Slogan fasst bereits sehr passend zusammen, was diese einmalige Band aus den USA ausmacht: Eine kompromisslos dunkle, trostlose Atmosph�re, an welche kaum eine andere zeitgen�ssische Doom Metal Band heranreicht. In dieser Hinsicht �hnlich eindringliche und intensive Musik hat es wahrlich selten gegeben; lediglich die von den Bandmitgliedern offen dargelegten gro�en Vorbilder, im speziellen die alten Kultformationen des extremen Death Doom ? diSEMBOWELMENT und Thergothon ? k�nnen f�r einen vagen Vergleich herangezogen werden.
Wo schon die letzten drei Alben, gekr�nt von dem meisterhaft finsteren "Quietus", die eben beschriebene Stimmung stets in zunehmender Qualit�t pr�sentierten, setzen sich Evoken mit ihrem neuen Silberling "Antithesis Of Light" ein Monument. Mag der Titel auf den ersten Blick noch klischee�berladen und verbraucht wirken, so wird man beim Genuss dieses Albums sehr schnell merken, dass er besser nicht h�tte gew�hlt werden k�nnen. �ber 70 Minuten tief aufw�hlender Dunkelheit, eingeleitet von einem minimalistischen kurzen Intro, lassen keine Minute Raum f�r den kleinsten Hoffnungsschimmer.
Selbst auf ausgepr�gte Pausen zwischen den sechs �berlangen Songs (keiner ist unter 10 Minuten lang) wurde verzichtet, was dem Zuh�rer nicht die geringste Chance gibt, sich zu erholen. Hinzu kommt die fast durchgehend extrem schleppende Geschwindigkeit, wie sie selbst im Doom Metal selten ist, welche nur vereinzelt von kurzen Doublebass-Intermezzos abgel�st wird. Diese Musik wird daher auch nur ein eingeschr�nktes, sehr spezielles Publikum wirklich begeistern k�nnen, denn das hier ist beileibe keine leichte Kost.
"Antithesis Of Light" ist ein gro�artiges Beispiel daf�r, wie eine Band sich weiterentwickelt hat und zur Perfektion des eigenen Stils herangereift ist, dabei aber ihrer Linie treu bleibt. Besonders auff�llig und zu Anfang durchaus gew�hnungsbed�rftig ist die Produktion. Diese ist dieses Mal ein gutes St�ck direkter und h�rter. Drums und Gitarren haben einen recht ungew�hnlichen, auf seine Art ohne viel Aggression brutalen Sound.
Die Vocals von John Paradiso, welche wie zuvor zum Gro�teil aus fast unmenschlich tiefen Growls bestehen, klingen ein gutes St�ck harscher. Vereinzelt eingesetzte gequ�lte Schreie lockern das Ganze auf und geben der Musik einen st�rker schmerzerf�llten Beigeschmack. Au�erdem sind wieder minimalistisch gesprochene und schaurig gefl�sterte Passagen enthalten, welche so eindringlich wie eh und je wirken.
Ein typisches Stilelement der Band, welches ebenfalls auf diesem Album weiter ausgebaut wurde, ist der Einsatz cleaner Gitarren als au�ergew�hnliches Melodieelement unter den tiefgestimmten, verzerrten Akkorden. Dies tr�gt ma�geblich zu der unverwechselbar d�steren Atmosph�re bei. Die einzige Band, welche dies in �hnlicher Form zelebrierte und sich hier nun auch als Einfluss von Evoken �u�ert, ist diSEMBOWELMENT.
Wesentlich ausgepr�gter als sonst haben die Jungs auf "Antithesis Of Light" l�ngere Passagen eingebaut, in denen verzerrte Gitarren weitestgehend fehlen und stattdessen nur die cleane Gitarre mit Drums und oft auch Vocals unterlegt eine G�nsehaut anregende Stimmung erzeugt. Die Melodien sind dabei stellenweise eher ungew�hnlich, aber nach kurzer Eingew�hnungsphase extrem faszinierend. Besonders beeindruckend �u�ert sich dies in "Accursed Premonition", wo John zur ruhigen, rhythmisch komplexen Begleitung das volle Spektrum seiner Stimmkapazit�t - einschlie�lich �u�erster Aggression - ausnutzt. So etwas hat es selten gegeben!
Auch der Drummer Vince Verkay hat sich ein paar neue Tricks einfallen lassen und spielt wie immer sehr versiert. Es ist schwierig, bei derart langsamem Doom Metal eine mitrei�ende Schlagzeugbegleitung zu erzeugen, und Vince z�hlt in dieser Hinsicht definitiv zu den Besten seines Fachs. Das typische Doom-Drumming wird bei Evoken fast bis zum Exzess getrieben, ohne jemals �bertrieben zu wirken; und zu den gewohnten Triolen in der Bass-Drum gesellen sich nun sogar hektische Quintolen, welche ich in dieser Form noch nie geh�rt habe und die dem Ganzen etwas mehr Abwechslung und Lebhaftigkeit einhauchen.
Die Keyboards, welche zuvor eine nicht unwesentliche Rolle bei der Erzeugung der Atmosph�re gespielt hatten, treten nun st�rker in den Hintergrund. Dies tr�gt zu dem direkteren Sound des Albums bei. Trotzdem ist die Stimmung nicht weniger furchteinfl��end und verzweifelt; eher das Gegenteil ist der Fall. Und wenn das Keyboard eingesetzt wird ? am st�rksten tritt es wohl in "Pavor Nocturnus" zutage ? , ist seine Wirkung erstaunlich intensiv, wie man es von Evoken gewohnt ist ? nur noch einen Tick besser als bei den fr�heren Alben.
Als Erg�nzung im Sound ist wie schon auf "Quietus" ein Cellist als Gastmusiker vertreten. Aber auch hier zeigen sich Evoken wenig konform mit den zahlreichen anderen Bands, die Streicher in ihre Musik einflie�en lassen und diese stark in den Vordergrund stellen, um ihrer Musik ein episches Element zu verleihen. Selten lassen sich klare Cellomelodien ausmachen; zumeist liegt das Instrument an vereinzelten Stellen im Hintergrund als Begleitung unter der Gesamtkomposition und f�gt sich prima in die Atmosph�re ein, und das so subtil, dass es manchmal nur mit M�he herausgeh�rt werden kann. Im Titelsong ist allerdings eine wirklich sch�ne, h�chst depressive Cellomelodie enthalten, bei der man am liebsten die Augen schlie�en, sich niederlegen und sterben w�rde.
Wie man also sieht, sind die Instrumente in ihrer Aufgabe und Wirkung perfekt aufeinander abgestimmt und f�gen sich zusammen mit der zwar nach den letzten Alben zun�chst ungewohnten, dann aber ausgesprochen passenden Produktion zu einem absolut gelungenen Gesamtbild zusammen. Evoken pr�sentieren sich damit reifer und professioneller als je zuvor und liefern ein Album ab, das im gesamten Doom Metal Sektor Seinesgleichen sucht. Diese atmosph�rische Dichte und Intensit�t ist unter zeitgen�ssischen Bands einzigartig.
Erfreulich ist, dass die Band den einzelnen Songs dieses Mal noch mehr Eigenst�ndigkeit und Identit�t verliehen hat. Jeder der Songs hat seine deutlichen charakteristischen Merkmale und so einen st�rkeren Wiedererkennungswert als die Lieder der vergangenen Alben. Gerade der Titelsong wirkt durch seine epischen, schnelleren Passagen auflockernd; beeindruckend ist au�erdem das dreizehneinhalb-min�tige "The Mournful Refusal" mit seinem f�r modernen Death Doom eher ungew�hnlichen Solo und dem tollen Klavier-Outro.
Zuletzt sei noch erw�hnt, dass die den Songs beigef�gten Texte ebenfalls sehr gut zur Atmosph�re passen. Thematisiert werden apokalyptische Visionen sowie Tod und Isolation; nichts ungew�hnliches in diesem Genre und sicher auch keine gro�e Literatur, aber qualitativ wird das Geschriebene den Anspr�chen vollauf gerecht, denn gerade die Ausdrucksweise ist nicht die simpelste und einfallsloseste. Und das Design, besonders das stimmungsvolle und interessant gestaltete Coverartwork, komplettiert den Gesamteindruck eines ohnedies schon in h�chstem Ma�e ausgereiften Albums. F�r mich jetzt schon ein Klassiker!



   
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