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Helangar - Schlafes Bruder
Metalspheres Info-Box

Genre

Dark Metal/Gothic/Klassik

Jahr

2005

Spielzeit

70:48

Rezensent

Peter

Einem nie enden wollenden Ger�cht zu Folge sind Headbanger (m�nnlich wie weiblich) recht primitive, meistens der unteren Gesellschaftsschicht zugeh�rige Individuen, die au�er Alkohol, Luzifer huldigen und das lange, verfilzte Haupthaar zu Kl�ngen zu sch�tteln, welche noch nicht mal Dantes Inferno zu beschreiben vermag, eigentlich nichts vern�nftiges zustande bringen. Ein entsprechender Bildungsgrad, der das halbwegs fehlerfreie Lesen von B�chern erm�glicht, ist dann folglich auch nicht vorhanden. Alles L�ge! Immerhin bedarf es schon eines nicht gerade unscharfen intellektuellen Verstandes um ein Buch wie "Schlafes Bruder" in seiner Gesamtheit nur ann�hernd zu begreifen. Das was der Autor Robert Schneider da erschaffen hat, mag in Form einer Oper noch funktionieren. Aber in schn�de laute Rockmusik umwandeln? Das hie�e die Quadratur des Kreises noch mehr ad absurdum zu f�hren. Aber dennoch, Helangar haben es gewagt und vom Autor des Buches schon lobende Worte erfahren. So weit, so gut. Was aber hat es denn nun mit "Schlafes Bruder" auf sich? Die groben Eckpunkte sind der Musiker Johannes Elias Alder, der grausame Peter, ein fr�hkindliches Erlebnis am Bach der Heimatgemeinde von Johannes, was zu einer vorzeitigen Alterung f�hrt. Dann gibt es die Zuflucht Johannes' zur Musik, einen Prediger, der die Lehre von der alles beherrschenden Liebe ins Heimatdorf bringt und die nur erreicht werden kann, wenn alle die, die lieben, nie mehr schlafen. Elias gibt Gott die Schuld, dass seine Liebe zu Elisabeth unerh�rt bleibt und sagt sich los, m�chte sogar die Musik aufgeben, auch wenn sein Talent als grandioser Musiker kurz vorm Tod erst erkannt wird. Aus der Erkenntnis heraus, Elisabeth nur deswegen nicht f�r sich gewonnen zu haben, weil er nur am Tag liebte, beschlie�t unser Musikus, nie mehr zu schlafen. Insgesamt 7 Tage inklusive Delirien und Fieberwahnvorstellungen wird Johannes auf seinem Weg zur anderen Seite von Peter begleitet, der nach dem Tod von Johannes fortan ein besserer Mensch wird.
"Dies ist nur ein kurzer Abriss, ein Rahmen, f�r die Geschichte, um unsere Musik ann�hernd zu verstehen. Um der Musik aber wirklich nahe zu kommen, muss man das Buch gelesen haben, denn es ist von solcher Sprachgewalt und Tiefe, dass jeder Versuch es zusammenzufassen, fast anma�end ist."
Soweit der letzte Satz aus dem von mir gek�rzt wiedergegebenen Begleittext. Ich habe lange �berlegt, ob es �berhaupt m�glich ist, mit den normalen Ma�st�ben, die jeder Rezensent zur Verf�gung hat, dieser CD und seinem Anspruch gerecht zu werden. Kann ich es dabei belassen, die Musik kritisch zu beurteilen? Wie soll ich die auf den ersten Blick doch nicht so komplizierten Texte, die erst mit der Zeit zu Hindernissen werden, beurteilen? Wem oder was nutzt diese CD? Gibt es daf�r im Heavy Metal und seinem Umfeld eine Zielgruppe? Wollte die Band nur sich selbst gefallen oder wer soll Applaus ohne Ende spenden? Im Prinzip ist die musikalische und textliche Umsetzung von "Schlafes Bruder" und der Versuch, dazu eine halbwegs vern�nftige Kritik zu schreiben, wie ein Schachspiel, wo sich die Kontrahenten stundenlang in einer schier ausweglosen Situation gegen�ber sitzen und dann, irgendwann, findet einer von beiden die L�sung, dem drohenden Aus zu entgehen. Musikalisch l�sst sich keiner der Titel in eine Schublade stecken, da kann ich Dark Metal genauso als stilistische Stolperfalle angeben, muss aber im n�chsten Momente klassische Virtuosit�ten als weitere Varianten zur Unterst�tzung des textlichen Konzeptes notieren. Dezente Growls setzen den Kontrapunkt zu einer S�ngerin, die durch eine durchdringende, anklagende Art zu singen die Leiden und Qualen von Johannes Elias Alder perfekt in Szene setzt. In Titeln, die (fast) ausnahmslos jenseits der 5 Minuten Grenze das apokalyptische, verwirrte Seelenleben des tragischen Helden des Buches bis aufs �u�erste ausreizen, wird eine entsprechende, kaum nachvollziebare Klangwelt aufgebaut. Monumentale Gebirge aus T�nen wechseln sich mit harschen, fast schon abweisenden minimalen Sequenzen ab. Wem die letzten Ver�ffentlichungen von Torniquet schon zu wirr waren, wird hier eines besseren belehrt. H�tte ich in der Schule besser im Musikunterricht aufgepasst, k�nnte ich die akustische Grundlage von "Die Gadenzeit", die sich immer wieder mit w�tenden elektrisch verst�rkten Frontalangriffen abwechselt, besser einordnen. In mitten dieses Orkans an musikalischer, emotional perfekt umgesetzter Befindlichkeit gibt es auch Ruhepunkte, Oasen, die mich f�r einen kurzen Zeitpunkt entspannen lassen. So hatte ich bei "Herzens Sturm" gehofft, aber die bissige Realit�t vom nahen Ende, hat dann wieder sehr schnell die �berhand geworden. Gnadenlos und ohne jede Hoffnung ist jeder Titel ein St�ck des Weges, den Johannes auf dem Weg zur Gl�ckseligkeit beschreitet. Jeder dieser Schritte in die bessere Welt wird dramatischer und dramaturgischer umgesetzt. Immer mehr �bernimmt nahezu reiner Heavy Metal die jetzt f�hrende Rolle. So entwickelt sich "Mitternacht" zu einem der Titel auf der CD, der es erm�glicht, auch mit den anderen dauerhaft gut Freund zu werden. Sicherlich ist das Wechselspiel zwischen w�tenden M�nnern, die beim Skatspielen m�chtig schimpfen und den liebenden Ehefrauen, die lieb darum bitten, nun doch endlich nach Hause zu gehen, nichts neues, aber hier muss wieder der Zusammenhang zum Text gesehen werden. Vor dem finalen H�hepunkt der CD gibt noch ein akustisches Intermezzo, dass mich irgendwie an Simon and Garfunkel erinnert, nur dass hier eine S�ngerin die Hauptrolle �bernimmt. Was dann mit dem abschlie�enden neunten Titel, D�mmerung (unterteilt in 5 Kapitel), auf die Ohren hereinbricht, sind nicht nur 20:56 Minuten an musikalischer Vielfalt. Wie sch�n w�re jetzt ein abgeschlossenes Studium der Musik! Dann w�re ich jedenfalls halbwegs in der Lage, dass extreme Spektrum der Gef�hlsausbr�che zu beschreiben. Eingeleitet von einem filigranen Gitarrenduett, dass mich an Baden Powell und diverse klassische Konzertgitarristen erinnert, bricht unb�ndig und unerwartet ein Wechselbad der Gef�hle �ber meine einiges gew�hntes Geh�rg�nge herein. Gothic, das zum Anfang geh�rte akustische Intermezzo, mehrstimmiger Gesang, m�chtige Ch�re, die Dire Straits mit ihrem markanten Gitarrenklang sind auch keine unbekannten, klassische in Moll und Dur gehaltene Passagen, nichts scheint unm�glich, sollte es musikalisch selbst auferlegte Grenzen geben, so wurde hier der Horizont ins unendlich Unendliche ausgeweitet. Was sich jetzt als m�gliche all zu freie Interpretation liest, ist doch ein homogenes Ganzes, dass zu verstehen allerdings einige Zeit braucht.
Was bleibt als Erkenntnis? Grammatikalische Kollateralsch�den wie Konsalik oder Pilcher werden wohl weiterhin kein textliches Thema f�r Bands aus dem Heavy Metal Sektor sein. Tolkien ist eigentlich auch schon zur Gen�ge verwurstet worden. Aber �hnlich komplexe B�cher wie "Schlafes Bruder" werden wohl nur einmal musikalisch und textlich umgesetzt. Helangar haben das unm�gliche geschafft, sich allerdings f�r weitere Ver�ffentlichungen eine sehr hohe B�rde auferlegt. Diese rundherum perfekt ausgestattete CD, was Klang, Booklet und nat�rlich die Musik betrifft, ist meine Eigenproduktion des Jahres.



   
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