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Wir schreiben den Sommer 1989. Im gef�hrlichsten Stadtteil New Yorks formiert sich eine Band, deren Musikanten das Schulleben zu langweilig ist und die ihre Freizeit mit Hardcore, Metal und Punkrock f�llen. Brooklyn bebt ein- bis zweimal die Woche, immer dann wenn LOA in einem Studio ihre Proben zelebrieren. Das sind keine normalen Proben, eher kleine Konzerte, 25 bis 50 Leute sind dabei, feiern und tanzen. Da wo andere Bands nur Vermutungen �ber die Begeisterungf�higkeit einzelner Songs anstellen, tanzen oder stehen die Zuschauer mitten im Proberaum. Das Daumen hoch oder runter Urteil gibt?s sofort dazu.
Am Wochenende spielen LOA in kleineren Clubs von NYC bis New Jersey. Einige lokale Booker werden auf die Combo aufmerksam und buchen LOA als Supportact, mit dem Ergebnis, dass die Zuschauer nach der Show zufrieden den Club verlassen. Noch viele Jahre vor Nu-Metal oder Hardcore/Crossover definieren LOA ihren eigenen Style. In der Besetzung mit Keith Caputo an den Vocals, Joey Z an der Gitarre, Sal Abrusco am Schlagzeug und Alan Robert am Bass entsteht ein Kreativteam, eine magische Kombination, deren Funktionsweise unabdingbar vom Zusammenarbeiten dieser f�nf Charaktere abh�ngt. ROADRUNNER RECORDS signt die Band 1993 und "River runs red" entsteht. Mit RRR baut sich die Band in Europa ein festes Fanpotential auf, w�hrend schon bei dieser Ver�ffentlichung der grosse Erfolg in den USA ausbleibt und die Band dort eher einen Achtungserfolg einf�hrt. 1995 folgt der zweite Longplayer "Ugly", mit dem sich LOA zu einer richtungsweisenden, viele kleinere Bands beeinflussenden Band entwickelten. Wo das von Kritikern monierte Songwriting bei "River runs red" noch schw�chelte und der Gesangstil von Caputo noch nicht augereift schien, treten sie 1995 erwachsen und ausgeschlafen vor ihr Publikum. Eine ausgedehnte Europa Tour folgt.
1995 verl�sst der Schlagzeuger der Urbesetzung, Sal Abruscato, LOA.
Sein Austritt ist so etwas wie das erste Warnzeichen. Die viel gelobte Bandchemie kommt aus dem Gleichgewicht und Streitigkeiten sind an der Tagesordnung. Mit "Soul searching Sun" entsteht 1997 das vorerst letzte Album der Band. Doch mit neuem Schlagzeuger und dem neuen Album passiert das, was ich mit magischer Funktionschemie aus dem Hause LOA meine.

LOA sind ein einmaliges Team, das man nicht wechseln oder austauschen kann. Den Sportvorsatz "never change a winning team"
kann man bei LOA sogar noch verst�rken - denn auch schon zu Zeiten, da der Erfolg der Band noch nicht zuteil wurde, war die Kraft der Band existent und in Wirkung. Keith Caputo steigt 1997 aus, noch vor der bereits angek�ndigten Tour. Die noch �brig gebliebenen Ur-Besetzungsmitglieder Alan Robert (Bass) und Joey Zampella (Gitarre) wollen die Band nicht sterben lassen und versuchen trotz der Verluste die Band am Leben zu erhalten. Sie begehen einen Fehler und brechen das ungeschriebene Gestz von LOA, denn nur gemeinsam sind sie stark. Nach einem umfangreichen Casting entscheiden sie sich f�r den Ex-S�nger von Ugly Kid Joe namens Whitfield Crane, der nach Aussagen von Alan Robert der "der einzige ist, der die T�ne treffen konnte". Doch au�er der "Soul searching Sun"-Tour kommt nichts mehr. Bassist Alan Robert ist bis heute froh, dass mit Crane nicht mehr als eine Tour organisiert wurde und eben kein Studio Album aufgenommen wird. 1999 geben Robert und Zampella demotiviert auf. Der Versuch eine tote Band aktiv und lebensf�hig zu gestalten ist gescheitert. LOA sind gestorben. Totgesagte leben l�nger, meint ihr? Richtig, in diesem Fall jedenfalls. Denn das Herz der Band beginnt am 3. und 4.01.2003 wieder zu schlagen. Nachdem in 20 Minuten ein Showcase von LOA ausverkauft ist, entschliesst sich die Band in Originalbesetzung wieder an den Start zu gehen. Der Fluss fliesst wieder, "River runs again" wird 2003 als CD ver�ffentlicht.

Ich bin auf der Autobahn und biege auf der A1 bei Schee�el ab. Bislang glaubte ich gut durchgekommen zu sein, glaubte ich, denn nach ein paar hundert Metern bin ich im HURRICANE 04 Stau. Das Interview mit Keith Caputo ist mir schon eine Woche vor Festivalbeginn best�tigt worden. Ich h�nge mit meinem Auto im Stau, nur wenige Kilometer vom Gel�nde des HURRICANE 04 entfernt, fest. Wie durch ein g�ttliches Wunder schaffe ich es dann aber doch p�nktlich im Backstagebereich einzutreffen. Vorbei an den Security Leuten, die pflichtbewusst mein VIP-Ticket betrachten und kontrollieren, bahne ich mir meinen Weg in die Backstage Area. Die Tourmanagerin empf�ngt mich freundlich und lotst mich in einen ruhigen, mit Sofas, einem Bildschirm und dem Festivalprogramm ausgestatteten Bereich. Ich setze mich und baue mein Mikro und mein MD-Ger�t auf. Ohne gro�e Verz�gerung kommt sie mit Mr.Caputo und seiner Freundin, die er mir w�hrend des folgenden Interviews vorstellt zur�ck. Er wirkt ein wenig m�de, seine kleine Gestalt ist aber immer noch voller Begeisterung, gerade dann wenn er mir erkl�rt, wie er vor 120.000 Leuten beim DYNAMO die Kraft des Publikums gesp�rt hat. Machen wir uns da Mal nichts vor, Caputo hat die Zeit der Trennung am kreativsten mit eigenen Produktionen gef�llt. Er ist der Kopf der Band, so etwas wie ein K�nig mit zur�ckerobertem K�nigreich. In diesem Moment entsteht folgendes Interview:


Wenn du an die Anfangstage von LIFE OF AGONY zur�ckdenkst, welche Erinnerungen hast du an diese Zeit?

Keith: Das ist so vieles an das ich zur�ckdenke, es sind immerhin 11 Jahre LIFE OF AGONY Bandgeschichte. Es war alles sehr �berw�ltigend. Ich war 18 Jahre alt zu dem Zeitpunkt, als wir anfingen zu touren. Ich war sehr naiv, ohne auch nur den Hauch eines Schimmers zu haben, was es bedeutet in einer Band zu sein, die �ber Monate fast jeden Tag spielt. Sich alleine zu f�hlen, verloren und ohne Unterst�tzung, viele Kilometer weg von zu Hause. Dann gibt es aber auch Erinnerungen an gro�artige Ereignisse, wie die Headliner Show beim Dynamo Festival zum 10ten Jubil�um des Festivals, vor 120.000 Menschen, die uns sahen, das war unglaublich. Das waren Momente in meinem Leben, die ich als erf�llend und nach wie vor als grossartige positive Bestandteile meiner Zeit auf diesem Planeten empfinde.


In der Zeit bevor du LIFE OF AGONY verlassen hast und dich scheinbar so richtig wohlgef�hlt hast, tauchen f�r mich Parallelen auf zu dem Bandfeeling heute. Stimmst du mir da zu?

Keith: Es gibt nie das gleiche Gef�hl. Ich bin heute ein anderer Mann als damals, wei�t du, aber es war nicht die Sache, dass ich die Band verlassen wollte, sondern dass ich das "Business" verlassen wollte. Ich wollte die Idee der "Unterhaltungsindustrie" verlassen, weil ich mich nicht verstanden f�hlte. Leute im Bandumfeld stahlen unser Geld, verkauften LIFE OF AGONY aus falschen Gr�nden, es war schrecklich und grausam. Um neue Dinge zu starten, musst du manchmal zerst�ren, ich bin ein Zerst�rer, genauso wie ich ein Erschaffer bin. Beides ist sehr, sehr wichtig. Ich bin ein starker Schreiber, ein Musiker und wenn du da durchgehst, musst du Arbeiten zerst�ren, um wundervolle Werke zu erschaffen. Egal, ob es ein Bild ist, eine Photo oder ein Song, du musst zerst�ren.

Du verlie�est die Band im Jahre 1997 und der S�nger von UGLY KID JOE, Whitfield Crane, trat an deine Stelle, um deinen Job zu �bernehmen. War das in deinen Augen eine kommerzielle Entscheidung?

Keith: Ich war in keinster Weise beteiligt an dieser Entscheidung. Letzten Endes war das ein gro�er Witz, nicht mehr, nicht weniger. LIFE OF AGONY ist ein einzigartiges Zusammenspiel von Charakteren und ein eingespieltes Team in gleicher Weise. Du kannst keinen herausnehmen und dann durch einen au�enstehenden Musiker ersetzten.
Aber das hatte nichts mit mir zu tun und ich bin so froh, dass ich nicht teilnahm an dieser Entscheidung. Sie trafen diese Entscheidung. Ich glaube allerdings nicht, dass es eine kommerzielle Entscheidung war.
LIFE OF AGONY bedeutete Alles f�r Joey und Alan. Sie wollten LOA nicht einfach wegwerfen, sie wollten die Kraft zusammenhalten, obwohl Ihnen klar war, dass das ohne mich nicht funktionieren w�rde. Sie versuchten es, f�r das ich Ihnen Respekt zolle. Technisch gesehen ist Whitfield Crane ein guter S�nger, nur gef�hlsm�ssig nicht, da gibt es kein Gef�hl. Er ist einer von den S�ngern, die jeden Abend, bei jeder Show gleich singen. Ich bin ein S�nger, der seine Seele involviert, ich gebe jede nat�rliche Essenz meines Daseins in meiner Stimme wieder. F�r mich ist Singen keine technische Aktivit�t, sondern eine Form von Individualit�t. Meine Seele spricht durch meine Stimme. Ich erhebe noch nicht einmal Besitzanspruch auf meine Stimme, meine Stimme besitzt mich. Ich singe niemals das Gleiche zweimal, noch nie. Ich bin nicht einer von diesen Leuten, f�r mich steht die Show nicht im Vordergrund, trotzdem gebe ich an jedem Abend Alles. Ich pushe, pushe und pushe, bei schlechten Shows und auch bei sehr guten Shows. Aufgrund meiner technische Vorbereitung durch operale Gesangs�bungen (singt ein kleines St�ck vor) k�nnte ich 10 Shows hintereinander singen.

Steht bei deinen/eueren Shows dein Ego im Vordergrund oder worum geht es dir dabei?

Keith: Letzten Endes tue ich das f�r mich selbst. Trotzdem stehe ich, soweit es eben geht, von meinem Ego entfernt. Ich glaube nicht, dass ich ein Mensch bin, der ganz eng an seinem Ego steht und das �raush�ngen l�sst. Ich bin mir im klaren, dass ich alle egozentrischen Teile in mir verdr�nge und unter Kontrolle habe. Ich stehe nicht auf der B�hne, um mich durch den Applaus best�tigt zu sehen. Ich tue das nicht, um mir irgendetwas zu beweisen. Ich tue das, ehrlicherweise, weil ich es tuen muss, ich bestimmt bin es zu tun. Ich m�chte Ver�nderungen beeinflussen. Ich m�chte Menschen heilen, weil ich ein Geber bin. Ich m�chte in meinem Leben geben. Ich glaube, dass ist das Entscheidene im Leben, zu geben und zu geben. Ich gebe, mit der der Idee dahinter, nicht wirklich zur�ckzubekommen, was ich investiert habe, auch wenn es um Applaus geht. Um ehrlich zu sein, habe ich Probleme mit Applaus. Meine Band will, dass ich noch offener bin, auf das Publikum zugehe, aber ich bin sch�chtern und introvertiert.


Wenn ich dir zuh�re, dann sehe ich zwischen den Zeilen so etwas wie einen spirituellen, buddhistischen, religi�sen Background, in dem was du sagst. Was ist deine Religion?

Keith: Meine Religion ist mein Herz. Mein Herz ist mein Gott. Ich glaube nicht ans Judentum, ich glaube nicht an den Buddhismus, Katholizismus oder Protestantentum. Ich glaube nicht an die Kirche oder an Priester.
Um ehrlich zu sein ist das alles ein Haufen Schei�e. Ich glaube an keine organisierte, Geld machende, "lass uns die Allgemeinheit verarschen"-Religion, Christus ist tot, Buddha ist tot, das Herz ist das wahre K�nigreich Gottes. Das Unbekannte ist Gott. Was du nicht kennst, was du nicht siehst und f�hlst, das ist Gott. G�ttlich ist die ultimative Energie. Gott ist Energie, es existiert kein festgelegtes Image von Gott. Gott ist gleichzusetzen mit Energie und Energie ist gleichzusetzen mit Gott. Ich kann Gott im L�cheln eines kleinen Babies sehen, das ist mein Gott.

Keith Caputo scheint immer wieder zu predigen und verf�llt in an Buddhismus erinnernde Phrasen. Er wirkt konzentriert und ausgeglichen. Nachdem die Tourmangerin mir signalisiert, noch zwei Minuten Gespr�chszeit seien angebrochen, bietet Caputo mir an, das Gespr�ch an einem anderen Ort fortzuf�hren. Von soviel Unterst�tzung erfreut bedanke ich mich f�r das Interview und verabschiede mich, wohl wissend, das der zweite Gespr�chspartner aus dem Hause LOA schon wartet. Alan Robert, Bassman der ersten Stunde bei LOA, ist im Anmarsch. Nicht wesentlich gr��er und ebenfalls sehr entspannt wirkend, stellt er sich meinen Fragen.

Alan, welche Erinnerungen hast du an die Zeit, als Keith Caputo die Band verlie�?

Alan: R�ckblickend glaube ich, dass wir bei einer Aufl�sung der Band nach Keiths Abgang viele Fans entt�uscht und verzweifelt gemacht h�tten. "Soul searching Sun" war gerade herausgekommen, als Keith ging und da waren viele Sachen um dieses Album herum, die realisiert werden mussten, wie z.B. eine Tour. Wir brauchten also jemanden der in die Band an Stelle von Keith kam. W. Crane war der Einzige, der die Noten traf, also gaben wir ihm die Chance bei uns mitzumachen und einzusteigen. Wir tourten mit ihm �ber fast ein Jahr. Wir versuchten neues Material mit ihm aufzunehmen, aber es funktionierte nicht richtig und wir erkannten, dass das nicht klappen w�rde. Im Nachhinein bin ich froh, dass wir mit Whitfield Crane kein LOA-Album herausgebracht haben, das w�re unter dem Strich eben kein wahres LOA-Produkt geworden. Es ist die Chemie von uns Vieren, Keith, Sal, Joey und mir, die LOA ausmacht. Es war eine dunkle Zeit, niemand sah eine Zukunft in LOA, die Dinge �nderten sich vor unseren Augen, aber wir ignorierten die Ver�nderungen. Als Keith dann letztendlich die Band verlie�, hatten wir nur zwei M�glichkeiten, die Band am Leben zu erhalten, irgendwie, oder getrennte Wege zu gehen. Wir wollten das Medium LOA so lange wie m�glich am Leben halten.

Waren LOA in den Anfangstagen eine stinknormale Sch�lerband? Wie fing alles an?

Alan: Wie probten am Anfang in einem normalen Studio. Einmal oder zweimal die Woche. Alle unsere Freunde aus der Nachbarschaft kamen zu diesen rehearsal sessions. So spielten wir vor 25 bis 50 unserer Freunde, jedes Mal wenn wir probten und die tanzten, moshten und pogten. Das war als h�tten wir eine Show. Bis zu dem Punkt, an dem die Leute des Aufnahmestudios uns mitteilten, dass es nicht ginge, so viele Leute mit ins Studio zu nehmen und dass wir Eintritt nehmen m�ssten. Wir nahmen diese Einstellung mit und spielten Shows in unserer Stadt, in Brooklyn/NYC und bespielten von Jersey an die komplette Ostk�ste, um zur Schule wieder zur�ckzukommen. Zwei Jahre lang spielten wir an jedem Wochenende, bis wir grosse Clubs in Brooklyn vor 1500 Leuten voll machten. Wir supporteten gro�e Acts und alle Zuschauer gingen nach unserer Show. Zu diesem Punkt wurden wir dann gesignt, ROADRUNNER RECORDS war auf uns Aufmerksam geworden. 1989 begannen wir zu proben und 1992 wurden wir entdeckt und unterschrieben einen Deal bei ROADRUNNER RECORDS. 1993 waren dann die Aufnahmen zu RIVER RUNS RED beendet und RRR wurde ver�ffentlicht. Wir sind eine Band, die nicht Millionen Platten verkauft hat, aber etlichen Bands beeinflusst hat. Ich wollte eigentlich Grafik-Designer werden und habe Kunst studiert. Als ich mein Studium absolviert hatte, wusste ich, dass das nicht mein Job ist. Ich wollte Musik machen, trotzdem mache ich nach wie vor Artwork f�r LOA, f�r andere Bands(3 Doors down, Puddle of Mud) und entwerfe Homepages. Es ist eine gro�e Ehre und Genugtuung wieder zur�ck bei LOA zu sein, weil ich nie damit gerechnet h�tte.


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Robin



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