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Manchmal kann man ja in der un�bersichtlichen Metalszene von heute wirklich den �berblick verlieren. Einerseits ist es nat�rlich gut, dass man aus einer schier unendlichen Auswahl sch�pfen kann, aber dadurch gehen einem halt auch des �fteren Bands durch die Lappen, die sehr viel mehr Aufmerksamkeit verdient h�tten. Ein solcher Fall sind die texanischen D�stermetaller Vesperian Sorrow, von denen ich wohl auch bis heute nichts kennen w�rde, wenn sie mich nicht mit ihrem Gig auf dem Wave Gotik Treffen 2000, den ich nur zuf�llig gesehen habe, �berzeugt h�tten. Vesperian Sorrow haben zwar schon klassische Black Metal Attribute in ihrem Sound, die sie aber immer wieder auf oft atemberaubenden technischen Niveau mit anderen Stilelementen vermischen und so eine beachtliche Eigenst�ndigkeit aufweisen. Es hat mich daher sehr gefreut, nach nur wenigen Tagen von S�nger Donni folgende ausf�hrlichen und sicherlich lesenswerten Antworten auf meine Fragen bekommen zu haben.


Hallo Donni! Da ihr ja leider in Deutschland relativ unbekannt seid, stell doch bitte erst mal unseren Lesern Vesperian Sorrow vor.

Donni: Hallo, vielen Dank, dass du dir die Zeit f�r ein Interview nimmst. We fucking love Germany! Ihr seid echt wunderbare Leute und habt eine wundervolle Kultur. Was Vesperian Sorrow angeht, wir sind eine sechsk�pfige Metal Band aus Texas, USA. Wir haben 1995 angefangen und seitdem ein Demo und zwei Alben auf Displeased Records ver�ffentlicht. Das erste Album war "Beyond the cursed eclipse" und das zweite "Psychotic sculpture". Wir haben eine Menge in den USA getourt und au�erdem in Deutschland und Mexico gespielt. Wie sehen uns selbst noch als junge Band und freuen uns darauf, unsere Bandkarriere fortzusetzen, bis wir unser h�chstes Level erreicht haben.


Vesperian Sorrow

Hat euer Bandname etwas mit dem r�mischen Kaiser Vespasian zu tun? Erz�hl uns doch mal, wie ihr auf den Namen gekommen seid und was es damit auf sich hat.

Donni: Das Wort "Vesperian" ist von "vesper" abgeleitet, das etwas beschreibt, was in den Abendstunden stattfindet. Zum Beispiel wie die Abendglocke (vesper bell), welche die Menschen zur Abendmesse ruft oder der Abendstern (vesper star), der f�r die D�mmerung steht. Ich denke, es sollte bekannt sein, dass "Sorrow" ein Synonym f�r "Trauer" ist. Also bedeutet die Kombination der beiden Worten so etwas wie "Trauer in den Abendstunden" oder "Trauer von einem Abendstern".

Euer Debut "Beyond the cursed eclipse" ist ein sehr gutes Album, aber ich denke, dass "Psychotic sculpture" noch einmal ein gro�er Schritt nach vorne f�r euch war. Um ehrlich zu sein halte ich es sogar f�r eines der besten atmosph�rischen und sinfonischen Black Metal Alben, die jemals geschaffen wurden. W�rdest du mir zustimmen, dass euer Songwriting komplexer und variabler geworden ist?

Ja, absolut! "Beyond..." war ein gro�artiges Album und ein exzellenter Start f�r die Band. Nach der Ver�ffentlichung wussten wir aber, dass wir ein noch sehr viel besseres Album machen k�nnen. Wir waren hochmotiviert und sehr gespannt darauf, was wir noch herausholen k�nnen und haben daher alle Zeit und Energie in die Entstehung von "Psychotic..." gesteckt haben. Wir haben uns richtig reingeh�ngt und unsere Leben noch mehr als zuvor auf die Musik ausgerichtet. Das neue Album ist definitiv komplexer und variabler und ich f�hle mich emotional sehr stark damit verbunden. Es gab so viele positive Reaktionen auf "Beyond...", dass wir regelrecht davon besessen waren Riffs und Arrangments zu schreiben, die auf "Beyond..." noch einen draufzusetzen. Wir glauben, dass wir dieses Ziel erreicht haben.

Seht ihr euch selbst als Black Metal Band? Ich denke mal, das ist die Kategorie, in die ihr noch am ehesten passen w�rdet, auch wenn eure Einfl�sse deutlich breiter gestreut zu sein scheinen. Ich frage dich das nicht, weil ich ein Freund von Schubladendenken bin, aber es interessiert mich, wie ihr selbst euren Stil beschreiben w�rdet.

Donni: "Dark Fucking Metal" from Texas!!! Wir haben sicherlich Einfl�sse aus dem Black und Death Metal, aber wir f�hlen, dass unser Stil weit dar�ber hinaus geht. Wir sind 6 verschiedene Individuen, die alle ihren eigenen Hintergrund haben. Wir sind von klassischer Musik, Progressive Metal, Thrash, Doom, Industrial, Gothic, Punk und Jazz beeinflusst, es ist also genau wie du schon sagtest. Es ist gro�artig, dass wir alle diese verschiedenen Arten von Musik haben, um unseren Stil zu diversifizieren. Nennt es wie ihr wollt, wir nennen es Musik!

Das Streicherarrangement am Beginn von "Spiral Symphony" (vom Album "Psychotic sculpture") klingt sehr professionell. Ich entnehme dem Booklet, dass es von eurem Keyboarder V geschrieben wurde. Wir verbirgt sich denn hinter diesem Pseudonym?

Donni: V ist unser Freund Mike V. Er ist klassischer Komponist und hat bereits verschiedene komplette Sinfonien und St�cke f�r Chorgesang geschrieben. Er ist ein ausgebildeter Musiker, aber auch ein Metalhead. Er ist 2001 zur Band gesto�en und das war eine gro�e Motivation f�r uns, uns musikalisch noch einmal zu verbessern. Er hat neue Standards gesetzt, an denen wir uns orientiert haben. Mike hat mittlerweile die Band verlassen, um seine eigene Musikkarriere weiterzuverfolgen. Wir w�nschen ihm alles Gute!

"Arena Unorthodox" ist mein pers�nlicher Lieblingssong von euch, ein gro�artiges St�ck mit m�chtigen Blasts und einer einzigartigen Atmosph�re.

Donni: Ja, da kann ich dir zustimmen. Es ist auch einer meiner pers�nlichen Favoriten. Wir haben uns viel Zeit genommen, um den Song genau so zu arrangieren, wie wir ihn haben wollten. Gerade gestern habe ich auch eine Mail von einem Fan bekommen, der mir schrieb, dass er das ganze Album liebt, aber "Arena...." sein Favorit sei. Hmm, ich glaube, der Song ist uns echt gelungen. Ich mag vor allem die Keyboard-Parts in der Mitte und gegen Ende. Der Text handelt von einer Arena, in der Menschen zur puren Unterhaltung der Zuschauer gequ�lt und geschlachtet werden.

Die n�chste Stufe von Big Brother sozusagen... Aber noch mal zur�ck zur Musik, auf "Psychotic sculpture" finden sich recht dominante klassische Einfl�sse. Hat neben eurem ehemaligen Keyboarder V noch jemand von euch einen entsprechenden Hintergrund?

Donni: Ja, das trifft auch auf unseren Drummer Chris zu. Er schreibt und arrangiert ebenfalls Keyboard-Parts. Er und Mike V haben ein gro�artiges Verst�ndnis daf�r, wie Musik zusammengesetzt wird und wie man entsprechende Harmonien schreibt. Der Rest von uns h�rt zwar auch gerne Klassik, aber wir sind eher straighte Metalheads.

Wie sehen eure Pl�ne f�r die n�here Zukunft aus? Habt ihr bereits Songs f�r ein neues Album geschrieben?

Donni: Wir haben vor, das Beste zu erschaffen und herauszubringen, was in unseren M�glichkeiten liegt. Wir sind immer darauf aus, uns zu verbessern und jedes Album mit dem n�chsten noch zu toppen. Musik ist unser Leben und ich kann f�r mich sagen, dass ich bis zu dem Tag, an dem ich sterbe Musik machen werde! Ja, wir haben bereits 4 neue Songs f�r das n�chste Album geschrieben. Wir denken, dass es das beste ist, was uns bisher gelungen ist, das Material ist ausgereifter, aber trotzdem noch h�llisch heavy. Wir haben vor, diese Songs auf einer EP zu ver�ffentlichen und sp�ter ein komplettes Album herauszubringen. Die bislang fertigen Tracks sind folgende:
The Gates to Serpithia
Invisible Kingdom
The Forever Vortex
Imprisoned in the Coils (searching the aeons)

Hat es in eurem Line-Up bereits viele Wechsel gegeben oder besteht da eine gro�e Konstanz?

Donni: Oh ja, es hat schon eine Menge Wechsel gegeben. Die Kernmitglieder der Band sind neben mir William (Gitarrist - der Verfasser) und Chris (Drummer). Wir drei sind seit Anfang an dabei. Der Posten am Keyboard ist mit drei Wechseln bislang noch eher stabil. Mike V war zwei Jahre bei uns und das hat ja wie schon gesagt bestens funktioniert. Momentan haben wir Matthew am Keyboard, Magnus an der Gitarre und Dale am Bass. Wenn Musiker sich entschlie�en, unsere Band zu verlassen, wirkt sich das immer zum positiven aus. Man muss sich schon dazu bestimmt f�hlen, bei Vesperian Sorrow zu spielen und die richtige Leidenschaft mitbringen.

Okay, dann lass uns mal zu euren Texten kommen. Wer schreibt sie und steckt eine Art Konzept dahinter?

Donni: Ich bin f�r alle Texte verantwortlich. Es gibt kein Konzept oder eine feste Bedeutung, die dahinter steht. Ich sehe mich selbst als Poet und Erz�hler. Ich habe nicht vor zu predigen oder irgendjemanden damit zu beeinflussen. Ich fasse meine Gedanken in Worte, sie flie�en einfach aus meinem Bewusstsein. Sp�ter komme ich dann noch mal darauf zur�ck und wundere mich manchmal selbst, was da wieder in meinem Kopf vorgegangen ist. Ich habe manchmal sehr konkrete Visionen in mir und sehe gigantische Landschaften oder versteckte Gesellschaften oder eine unglaublich sch�ne Frau, die auf einem d�monischen Pferd auf einem Berg aus Eis sitzt. Ich sehe vor meinem geistigen Auge Farben, niemals gesehene Gegenden, sich bewegende Lichter, riesige Ozeane, gigantische B�ume und vieles mehr... Es ist schon schwer f�r mich zu beschreiben, was ich da schreibe, ich schreibe es einfach.......


Donni live on Stage

Der Text von "Calydon" (von "Beyond...") klingt sehr faszinierend, auch wenn mir die Bedeutung v�llig unklar geblieben ist. Versuch dich doch bitte mal an einer Erkl�rung!

Donni: Okay, dieser Text ist ein gutes Beispiel f�r eine meiner Visionen. Es ist eine fiktive Geschichte mit fiktiven Charakteren und einer fiktiven Szenerie. "Calydon" ist ein Planet, der Aberbillionen von �onen hinter dem den Menschen bekannten Universum existiert. "Cerrus", "Prax" und "Asmon" sind die drei Monde, die um den Planeten kreisen. Der "Cantrell" ist ein riesiger Berg auf dem Planenten, auf dem die Bewohner zusammentreffen. "Senton" sind die G�tter, die die Bev�lkerung anbetet. Der "Sintarius Dhin" ist ein verschlungener Fluss, der sich um den Berg windet, und so weiter, und so weiter...

Die Texte wirken insgesamt recht philosophisch und introspektiv. Verbindet sie eine bestimmte Aussage?

Nein. Die Texte sollen f�r freie Interpretationen offen sein. Philosophiere f�r dich selbst und sei kreativ mit deinen eigenen Gedanken und deinem eigenen Streben. Wenn jemanden die Texte gefallen, dann ist das gro�artig. Lerne aus ihnen, arbeite mit ihnen, hasse sie. Das Leben ist das, was du selbst daraus machst und lass dich von niemandem au�er dir selbst beeinflussen...

In den Texten finden sich gelegentlich antireligi�se Anspielungen, die aber nur in "Saga of the second sign" von der "Beyond..." konkreter werden. Beschriebe doch bitte deine Ansichten zum Glauben bzw. zu Religionen.

Donni: Religion ist f�r mich selbst absolut nicht existent. Ich glaube ausschlie�lich an mich selbst und die Welt, die ich mich um mich herum geschaffen habe. Der Mensch ist f�r sich selbst sehr viel st�rker als irgendeine unsichtbare Existenz, die von schwachen Gl�ubigen, die nicht an sich selbst glauben, geschaffen wurde. F�r mich gibt es keinen Himmel und keine H�lle, keinen Gott und keinen Teufel, kein Gut und B�se. Dieser ganze Religionsmist kommt aus dem bedeutendsten fiktiven Werk, das jemals verfasst wurde, der Bibel. Es ist das gro�artigste Buch, dass jemals geschrieben wurde, der H�hepunkt fiktiver Geschichtserz�hlung bis heute. Die Erschaffer der Bibel waren extrem intelligente Individuen, der Umgang mit der Macht der Worte bis heute unangefochten geblieben ist. Es ist aber traurig, dass Menschen dadurch dazu gef�hrt werden, daran zu glauben, den fiktiven Ideen dieses Buches zu folgen, um sich in der modernen Gesellschaft akzeptiert zu f�hlen. Schei� doch auf all diese schwachen Gl�ubigen! Sie sollten lieber an sich selbst glauben als auf die verdammten Worte eines Buches. Wenn es nun mal das ist, was du tun willst, dann tu es halt mit deiner �berzeugung, aber versuche nicht, anderen deine Philosophie zu predigen und lass andere Menschen das glauben, was sie wollen. Ich habe "Saga...." an einem Tag schrieben, an dem mich das alles angekotzt hat, quasi in letzter Minute im Studio. Religion k�nnte mir gar nicht unbedeutender sein und der Song ist daher lyrisch ziemlich irrelevant.

Ich muss sagen, dass ich mich mit amerikanischem Black Metal nicht sonderlich gut auskenne. In Deutschland sind einige wenige Bands wie z.B. Absu halbwegs bekannt, aber dar�ber hinaus habe ich keine richtige Vorstellung von der amerikanischen Szene. Gibt es vielleicht einige hoffnungsvolle Bands, die du uns gerne vorstellen w�rdest (ob nun aus dem Black Metal Bereich oder auch nicht)?

Donni: Oh ja... Acerbus, Anguish in Exile, Death of Millions, Demontuary, Fallen Empire, Funeral Rites, Fog, Last Eve, Origin, Symptoms of Sycocis, Spiritual Eclipse, Vex, Warblade. Ich habe schon das Gef�hl, dass die amerikanische Metal-Szene unterbewertet ist. Es scheint die Standardpraxis zu sein, sich mehr um europ�ische Bands zu k�mmern und US-Bands keine Chance zu geben. Nun ja...

Wie sieht es denn mit eurem Status in den USA aus? Spielt ihr oft live? Und wie sind eure Plattenverk�ufe dort?

Donni: Wir hoffen, dass sich unser Status hier noch verbessern wird. Wir haben es zwar schon geschafft, eine kleine aber feine Fanbasis zusammenzubekommen, aber wir brauchen noch breitere Aufmerksamkeit. Es ist schwierig ohne die entsprechende Unterst�tzung. Wir lassen also unsere Musik f�r sich selbst sprechen, komme dann was wolle... Live spielen wir recht oft. Wir haben auf allen gro�en Festivals in den Staaten gespielt, ab und zu in Texas, au�erdem in Kalifornien, Arkansas, North Carolina, Mexico, Kanada und Deutschland. Unsere Verk�ufe in den USA sind nicht sehr gut. Wir verkaufen weitaus mehr in Europa und Asien. Unser Label bringt uns in den USA nicht sehr viel weiter, jedoch bekommen wir gelegentlich schon Bestellungen f�r unsere Alben. Ich bekomme aber t�glich E-Mails aus der ganzen Welt, so dass ich schon wei�, dass wir weltweit Leute erreichen.

Skandinavien ist ja so etwas wie die Wiege des Black Metal. Seid ihr mit der skandinavischen Szene in Kontakt? Und wart ihr jemals da oder w�rdet ihr gerne mal dorthin reisen?

Donni: Nein, wir waren noch nicht da, aber wir w�rden es uns mehr als alles anderen w�nschen. Wir wollen aber definitiv nicht auf eine Schublade festgelegt werden oder eine weiterer Skandinavien-Klon sein. Aber ich denke, wir haben schon bewiesen, dass das nicht der Fall ist. Es w�re einfach f�r uns, diesen Stil zu kopieren, aber das wollen wir nicht.


Donni mit Legion und Morgan von Marduk

Ihr habt ja nun auch nicht dieses typische Black Metal Image, z.B. benutzt ihr kein Corpsepaint. Ist das eine bewusste Entscheidung?

Donni: Ich denke mal, deine Wortwahl "typisches Black Metal Image" sollte alles dazu sagen... die n�chste Frage bitte.

Alles klar! Welche Bands z�hlst du zu deinen musikalischen Einfl�ssen? Gibt es Bands, die du wirklich verehrst?

Donni: Fuck.... Das w�ren dann Iron Maiden, Forced Entry, Grave, Napalm Death, Demolition Hammer, Rush, Sacred Reich, Primus, Obituary, Sepultura, Dream Theater, Edge of Sanity, Hypocrisy, Marduk, Sacred Reich, Judas Priest, Slayer, Fight, Dark Angel, Death Angel, Queensryche, Raven, Merciful Fate, Exciter, Metal Church, D.R.I., Cro-Mags, Pungent Stench, Anthrax, Agony Column, Van Halen, Metallica, Ozzy, King Diamond, Immortal, Ancient, Emperor, Black Sabbath, Nuclear Assault, Steve Vai, Manowar, Venom, Bathory, Cryptopsy, Rising Force, Exhorder, Blood, Vader, Devastation, Dismember, Entombed, Destruction, Kreator, Sadus, Possessed, und die Liste k�nnte endlos weitergehen... Ich verehre alle Bands, die ehrliche Musik machen!

Ihr seid ja bei dem niederl�ndischen Label Displeased Records unter Vertrag. Wie ist das denn zustande gekommen und seid ihr mit der Zusammenarbeit zufrieden?

Donni: Wir haben unser Demo 1998 aufgenommen und das Teil dann an jedes Label geschickt, von dem wir nur irgendwie Wind bekommen haben. Displeased waren eine der Firmen, die uns ein paar Monate sp�ter kontaktiert haben. Sie mochten uns und konnten kaum glauben, dass wir aus den USA sind. Nachdem sie dann erfahren haben, dass wir noch nicht gesignt wurden, haben sie uns sofort einen Plattenvertrag angeboten. Wir wussten, dass ein europ�isches Label das beste f�r uns w�re und daher haben wir mit Displeased zusammengearbeitet, keine einfache Sache f�r eine Band aus Texas. Wir sind aber schon recht zufrieden. Sie haben unsere Alben in Europa und Asien ganz gut promotet, aber kaum in den USA und dem Rest der Welt. Tour Support gab es sehr wenig, so dass wir alle Shows bisher selbst organisiert haben. Wir respektieren Displeased aber sehr und sind dankbar, dass sie uns den Einstieg ins Business erm�glicht haben. Aktuell sind wir aber nicht mehr bei ihnen unter Vertrag und in Verhandlungen mit anderen Labels. Wir haben ein gro�es Potential, also schauen wir mal, was so passieren wird....

Ich nehme mal an, dass ihr von den Eink�nften, die die Band abwirft, nicht leben k�nnt. Was macht ihr denn so im "normalen Leben"?

Donni: Da hast du recht. Wir spielen die Musik, weil wir sie lieben und daher war Geld nie so ein Thema f�r uns, auch wenn es sch�n w�re, die Band als Fulltime-Job zu betreiben und sich ganz darauf konzentrieren zu k�nnen. Ich arbeite in der Bestandskontrolle bei einem gro�en Computerhersteller. Chris ist bei einem internationalen Spielevertrieb besch�ftigt, Will ist Korrektor und Magnus technischer Assistent in einem Studio. Dale ist im Einzelhandel t�tig und Matthew ist Elektriker. Arbeit ist schei�e, aber was bleibt uns �brig, um uns selbst und die Band zu versorgen.

Hat jemand von euch noch ein Nebenprojekt laufen?

Donni: Momentan nicht. Wir alle treffen uns ab und zu mit anderen Bands und Freunden, um ein bisschen zu jammen, aber man kann da nicht von ernsthaften Nebenprojekten sprechen. Vesperian Sorrow ist schon eine Vollzeitaufgabe, die einen als Musiker immer besch�ftigt h�lt. Ich pers�nlich w�rde gerne nebenbei noch brutalen Death Metal machen, aber die Zeit wird kommen.

Das erste mal, dass ich auf Vesperian Sorrow aufmerksam geworden bin, war euer Gig auf dem Wave Gotik Treffen 2000 in Leipzig. Ich war nicht mehr ganz n�chtern, da das Festival an diesem Tag quasi zusammengebrochen ist, aber ich erinnere mich an eine eindrucksvolle Show von euch. Wie waren eure Eindr�cke von dem Festival und vor allem von eurer Show? Es war verdammt schade, dass das Festival aus von den Veranstaltern zu verantwortenden finanziellen Gr�nden zusammengebrochen ist, aber ich habe diese Nacht, in der ihr gespielt habt, als gro�artigen Moment von Szeneidealismus erlebt, da diverse Konzerte an den verschiedenen Schaupl�tzen von den Fans selbst organisiert wurden.

Donni: Das freut mich wirklich, dass du uns da gesehen hast! Es war eine gro�artige Zeit f�r uns. Allein das erste mal in Deutschland zu sein, war schon unglaublich. Das Festival war die ersten zwei Tage �ber absolut spektakul�r. Wir sind jeden Abend losgezogen, haben uns so viele Bands wie m�glich angeschaut, wunderbar gegessen und wunderbares Bier getrunken. Bis Sonntag Morgen war alles perfekt. Dann haben wir erfahren, was die Veranstalter gemacht haben und wir waren v�llig au�er uns. Wir waren nat�rlich mit der Erwartung, dort spielen zu k�nnen, zu dem Festival gekommen und dann sagte man uns, dass wir nicht auftreten k�nnen. wir waren entt�uscht, aber uns auch dar�ber klar, dass die Sache au�er Kontrolle geraten war. Wir waren schon bereit, zum Hotel zur�ckzukehren, als einer der Veranstalter auf uns zukam und uns sagte, dass man uns doch die M�glichkeit zu spielen gebe, da wir einen so weiten Weg in Kauf genommen haben. Wir wurden absolut ekstatisch und sind sofort in das Auto gesprungen, dass man uns zur Verf�gung gestellt hatte. An der B�hne angekommen, haben wir einen Backstage-Raum zugewiesen bekommen und da war uns klar, dass wir unseren ersten Europa-Gig spielen werden. Die Fans schienen zuerst etwas verunsichert, da sie wohl nicht wussten, wer zur H�lle da jetzt auf der B�hne steht. Der Sound war nicht so toll, aber wir haben f�r uns das beste daraus gemacht. Nach einigen Songs schienen die Leute uns zu m�gen und von da an lief es einfach. Es war ein gro�artiger Gig f�r uns und es hat uns geholfen, ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Am n�chsten Morgen sind wir zur�ckgeflogen und wir waren zufrieden, dass wir das, wof�r wir nach Deutschland gekommen waren, eben Metal zu spielen und daf�r zu sorgen, dass man uns wahrnimmt, geschafft hatten.

War das euer einziger Gig in Deutschland bisher? Und gibt es Tourpl�ne f�r Europa in der n�chsten Zeit?

Donni: Ja, obwohl wir alle sehr gerne in Europa spielen w�rden, war das Wave Gotik Treffen die einzige Show dort bisher. Man k�nnte vermuten, dass das mit einem niederl�ndischen Label anders aussieht, aber so ist es halt nicht. Wir WERDEN aber eines Tages durch Europa, Nordamerika, S�damerika, Australien, die Antarktis, Asien und das ganze verdammte Universum touren. Dazu sind wir geradezu bestimmt. Wir werden euch alle eines Tages sehen....

Texas ist in Europa als recht konservative Region bekannt. Gibt es da f�r euch als Black Metal Band Probleme?

Donni: Nein, da gibt es keine Probleme. Texas ist eine sehr vielf�ltige Region und es gibt Leute mit allen m�glichen Lebensstilen hier. Nun, wir spielen hier nicht so sehr oft und sind auch nicht musikalisch sonderlich hoch im Kurs, aber das ist okay f�r uns. Wir geh�ren nicht zum Mainstream und werden auch nie dazugeh�ren. Wir sind gerne eine Band, die von den Leuten seltsam gefunden wird. Wir zeigen den Leuten, dass es mehr gibt als ihre kleine Welt. Und es gibt auch Personen, die uns daf�r m�gen. Wir zeigen den Leuten, dass wir gewiss keine Angst davor haben, etwas andersartiges zu wagen. Das wird in Texas respektiert und wenn Leute es nicht m�gen, dann lass sie halt. Nonkonform zu sein gibt mir einen Kick!

Okay, dann w�re da noch eine Frage von pers�nlichem Interesse. Momentan gibt es ja offensichtliche Differenzen in au�enpolitischen Fragen zwischen der Regierung der USA und denen diverser europ�ischer Staaten. Was ist deine pers�nliche Meinung zur Bush-Regierung und dem Irak-Krieg?

Donni: Ich w�nschte mir ehrlich, dass die USA nicht versuchen w�rden, andere L�ndern zu regieren oder zu beherrschen. Verdammt, lass die sich um ihre Probleme k�mmern und wir k�mmern uns um unsere eigenen. Davon haben wir schlie�lich genug hier. Was auch immer in anderen L�ndern vorgeht, sollte f�r uns nicht relevant sein. Der Irak ist ein eigenst�ndiger Staat, in dem eine eigene Regierung, eine eigene Gesellschaft und eine eigene Politik geschaffen wurde. Die Iraker selbst haben die aktuelle Situation entstehen lassen. Nicht wir, sondern sie. Wenn sie politisch unterdr�ckt werden, dann ist es das, was sie selbst haben geschehen lassen. Die Iraker sollten sich selbst befreien, nicht die USA. Bush ist f�r mich ein guter Pr�sident f�r uns, aber er sollte sich nicht in irakische oder andere Angelegenheiten einmischen. Wenn der Irak die USA bedrohen w�rde, dann sollte man mit allen Mitteln zur�ckschlagen, aber solange sie das nicht tun, sollte uns das schei�egal sein. Leben und leben lassen...

Nun ja, Interesse am Geschehen im Rest der Welt muss ja nun auch nicht unbedingt so ausfallen, wie wir es momentan mal wieder erleben... Okay Donni, vielen Dank f�r die ausf�hrlichen Antworten, gibt's noch was zu sagen?

Donni: Vielen Dank noch mal f�r das Interview und deine Unterst�tzung f�r Vesperian Sorrow. Dein Interesse an unserer Band bedeutet uns echt viel. Wir w�nschen Metalspheres und allen deutschen Metalheads alles Gute. Ihr k�nnt noch auf lange Zeit viele Alben von uns erwarten. Wir werden euch alle eines Tages treffen und mit einem Krug deutschem Bier ansto�en! Cheers!!!


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Volker



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