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Helrunar geh�ren zu den wenigen Bands, die bereits mit ihrem ersten Demo f�r Aufruhr sorgen konnten. Ist aber auch kein Wunder, denn derart ausdrucks- und kunstvoller Black Metal lauert weder in Deutschland noch sonstwo auf dieser Welt an jeder Strassenecke. Das gerade bei Prophecy erschiene Debut "Frostnacht" bietet nun sowohl inhaltlich als auch musikalisch reichlich Stoff f�r eine intensivere Auseinandersetzung und somit eine vortreffliche Gelegenheit f�r ein Interview. Meine Fragen beantwortete Frontmann Marcel aka Skald Draugir.




"Frostnacht" scheint zumindest auf Seiten der Kritiker schon mal bestens anzukommen. Was erwartet ihr euch als Band von eurem in diesen Tagen erscheinenden Debutalbum?

Skald Draugir: Eigentlich erwarteten wir gar nichts. Wir haben nur versucht, die Musik die uns vorschwebte so gut wie m�glich umzusetzen. Nun, da wir so viele gute Rezensionen erhalten haben, tauchen nat�rlich schon Erwartungen auf... aber ich m�chte da nicht vorgreifen. Warten wir lieber ab, was auf uns zukommt.

Nach dem Demo "Gratr" wurde euer erstes "komplettes" Album ja bereits mit Spannung erwartet. Hat das eher motivierend gewirkt oder auch einen gewissen Druck erzeugt?

Skald Draugir: Beides, wobei einem der Druck nat�rlich erst mal mehr auff�llt. Wir haben dann aber recht schnell nicht weiter �ber diese Problematik nachgedacht und statt dessen angefangen, neues Material zu schreiben. Und wenn man dann erst mal im Kompositionsprozess steckt und sieht, wie die Dinge langsam Form annehmen, gibt es wichtigeres zu tun als sich Sorgen um einen m�glichen Erfolg oder Misserfolg zu machen.

Verstehe ich "Frostnacht" richtig, wenn ich das Album als Transformation des norwegischen Black Metal der fr�hen 90er in ein eigenes, vielf�ltiges Gewand interpretiere?

Skald Draugir: Ja, absolut.

"�lter als das Kreuz" ist eine hervorragend gelungene Hymne und scheint mir viele epische Elemente zu enthalten, die auch in gewisser Verwandtschaft zu Bathory zu stehen. Inwiefern haben euch epische Bands fr�herer Tage beeinflusst?

Skald Draugir: Wir alle sind gro�e Fans von Bathory, speziell der Alben "Hammerheart" und "Twillight of the gods". Sicherlich beeinflussen diese Alben unsere Musik- mehr oder weniger bewusst. Sie sind aber nicht der einzige Einfluss. Wichtiger ist wohl der Black Metal der Neunziger.

Zu meinem pers�nlichem Favoriten hat sich mit der Zeit "..bis die Seele gefriert" entwickelt, ein sehr intensives St�ck. "Fleisch ist ein undankbares Material" heisst es im Text. Das klingt schon sehr verbittert...

Skald Draugir: Ja, da hast Du recht. Wenn man lebt st�rzt man fr�her oder sp�ter automatisch in die Verbitterung... die Frage ist nur, ob man dort verweilen m�chte oder sich wieder freik�mpft. Letzteres erscheint mir sinnvoller. Man sollte negativen Emotionen aber dennoch Raum geben, sie geh�ren zum Leben dazu. Sie zu verdr�ngen hei�t nur sich ihnen auszuliefern.
Verbitterung ist aber auch nicht der einzige Hintergrund f�r diese Textzeile.

Ich habe den Eindruck, dass du in jedes einzelne Wort sehr viel Kraft legst, wodurch nicht zuletzt auch die Texte eher �berdurchschnittlich gut verst�ndlich sind. Ich gehe wohl zurecht davon aus, dass sie dir sehr wichtig sind, oder?

Skald Draugir: Allerdings! Mir reicht es einfach nicht, innerhalb von f�nf Minuten clich�ehafte Lyrics hinzuschmieren, wie andere es oft tun. Ich h�tte auch kein gutes Gewissen dabei, wenn ich so verfahren w�rde. Immerhin geht es hier um Kunst. Man mu� mit sich seiner ganzen Seele und aller Anstrengung, mit allen F�higleiten daf�r einsetzen, etwas qualitativ Gutes zu schaffen, etwas worin Wahrheit oder zumindest Ehrlichkeit steckt. Alles Andere ist doch nur Verarschung oder Diletantismus.

Beim Text von "Dreifach Dorn" (der mir bislang nicht in Schriftform vorliegt) r�tsele ich noch immer etwas �ber die Bedeutung. Was kannst du dazu berichten?

Skald Draugir: Das ist einer der wenigen Texte, wo ich vielleicht mal etwas offener auf die Bedeutung eingehe, vielleicht weil sie auch recht offensichtlich ist (zumindest sofern man ein Textblatt hat).
Es ist eine Art Schm�hvers gegen selbsternannte Autorit�ten, gegen diese selbstgerechten, meistens stinkreichen Wichser die glauben, sie d�rften alles mit anderen Menschen tun, nur weil sie wohlhabender sind. Ich wei�, das ist au�ergew�hnlich politisch f�r einen Pagan- oder Black Metal Text, aber ich musste ihn einfach schreiben. Es steckt viel Wut darin.
Skalden waren im Mittelalter wegen ihrer F�higkeit Schm�hverse zu schreiben von so manchem Herrscher gef�rchtet, weil der Vers ihre wahren Machenschaften entbl��te. Vielleicht steht der Text ein wenig in dieser Tradition. Ein "dreifacher Dorn" ist ein Runenzauber, mit dem man Menschen gro�en Schaden zuf�gen kann. Solche Leute werden letztendlich immer vom Schicksal gerichtet, auch wenn es manchmal ein wenig dauert.

Die beiden akustischen St�cke des Albums wirken sehr bed�chtig und fast schon spartanisch. Sind sie als bewusste Kontraste zur eher harschen Gangart der anderen Songs konzipiert? Und k�nntet ihr euch vorstellen zuk�nftig noch st�rker darauf zu setzen?

Skald Draugir: Nat�rlich wollten wir mit diesen St�cken eine Art emotionalen Kontrast erzeugen.... ob wir zuk�nftig st�rker auf solche Stilmittel setzen kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall werden sie auch weiterhin vorkommen.


Die beiden akustischen St�cke des Albums wirken sehr bed�chtig, fast schon spartanisch. Sind sie als bewusste Kontraste zur eher harschen Gangart der anderen Songs konzipiert? Und k�nntet ihr euch vorstellen zuk�nftig noch st�rker darauf zu setzen?

Skald Draugir: Nat�rlich wollten wir mit diesen St�cken eine Art emotionalen Kontrast erzeugen.... ob wir zuk�nftig st�rker auf solche Stilmittel setzen kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall werden sie auch weiterhin vorkommen.

Wie sieht der Entstehungsprozess eurer St�ck aus? Existiert zun�chst ein Text, der dann musikalisch umgesetzt wird oder beginnt ihr mit dem Instrumentalen?

Skald Draugir: Es ist immer anders. Einige St�cke werden komplett von einer Person komponiert, andere werden aus zusammengetragenen Riffs gebastelt. Mal entsteht ein Text vor einem St�ck, mal danach, manchmal auch zur selben Zeit. Einige Texte schreibe ich innerhalb weniger Minuten, andere brauchen Jahre. Man kann da wirklich nichts verallgemeinern.

"Frostnacht" kursiert vielfach als Pagan Metal, was ich angesichts den Stapeln von ? gerade lyrisch ? belanglosen Scheiben, die zur Zeit in diesem Sektor erscheinen, fast schon als Beleidigung eures Werkes empfinde. Sicherlich ist die heidnische Ausrichtung einiger Texte erkennbar, doch ihr zeichnet euch durch eine weitaus intelligentere Herangehensweise hervor, als man es sonst zumeist gewohnt ist.

Skald Draugir: Ich habe kein Problem damit, wenn man uns als Pagan Metal bezeichnet. Wir machen ja offensichtlich Metal, und die Texte enthalten heidnische Elemente. Passt also.
Die Oberfl�chlichkeit oder auch Verkl�rtheit vieler Pagan Metal- Texte �rgert mich aber auch ab und zu. Es gibt da Bands, die trotzdem gute Musik machen und die ich auch gern h�re, aber an den Texten l�sst sich da dennoch viel machen...
Wenn man heidnische Spiritualit�t wieder zum Leben erwecken will, dann n�tzt es gar nichts, sich in historische Traumwelten zu fl�chten und nur von Schlachten und Met zu singen. Man muss �berlegen, wie die heidnische Spiritualit�t noch heute in unseren Leben pr�sent ist. Dar�ber sollten sich diese Bands mal vermehrt Gedanken machen.

Was h�ltst du von Primordial, die ja auch eher eine metaphorische Herangehensweise w�hlen anstatt in jedem zweiten Song den Met fliessen und die Ahnen hochleben zu lassen?

Skald Draugir: Eine hervorragende Band mit unglaublich starken Texten. Da merkt man, da� das Heidentum lebt, trotz aller Verbitterung und allen Leides. Andere Favoriten w�ren z.B. Enslaved, die es auch �hnlich machen, auf einer sehr stark archetypisch- psychologischen Ebene. Diese Bands erschaffen Texte, an denen der H�rer wirklich wachsen kann, wenn er sich damit besch�ftigt.

Der Gebrauch der isl�ndischen Sprache ist f�r eine deutsche Band sicherlich etwas ungew�hliches. Woher kommt die Idee bzw. woher die n�tigen Sprachkenntnisse?

Skald Draugir: Es ist eigentlich Altnordisch, aber es ist dem Isl�ndischen schon ziemlich �hnlich, da hast Du recht. Die Idee geht wohl darauf zur�ck, da� ich den Klang der Sprache mag und ihn sehr ausdruckstark finde. Abgesehen davon passt es nat�rlich auch zum Textkonzept. Viele deutsche Edda- �berstzungen sind nicht so der Hammer, da lasse ich es doch lieber im Original. Ich studiere Skandinavistik, so habe ich Altnordisch gelernt.

Den �berwiegenden Teil des Albums nehmen ja trotzdem deutsche Texte ein, was auch keineswegs eine selbstverst�ndliche Angelegenheit ist und hierzulande im extremeren Bereich fast schon �berwiegend von ideologisch zweifelhaften Bands praktiziert wird. War die Verwendung der deutschen Sprache eine von vorneherein getroffene Entscheidung oder hat sich das erst mit der Zeit entwickelt?

Skald Draugir: Diese Entscheidung traf ich von vorne herein. Es ist einfach meine Muttersprache, und nat�rlich kann ich mich in ihr am besten ausdr�cken und dichten. Norwegisch und Altnordisch kamen dann aufgrund des Textkonzeptes hinzu... irgendwie wollte ich Englisch auch meiden, weil es einfach st�ndig benutzt wird.

Black Metal scheint mir schon seit l�ngerem in einer kreativen Schaffenskrise zu stecken, der nur wenige Bands wie ihr oder auch eure Labelkollegen Secrets of the Moon etwas entgegenzusetzen haben. Wie siehst du die aktuelle Lage und wo finden sich weitere Entwicklungspotentiale?

Skald Draugir: Ich sehe die Lage sehr zwiesp�ltig. Es gibt zahlreiche wirklich gute Bands, zum Beispiel die erw�hnten Secrets of the Moon, oder auch Lunar Aurora, Geist oder The Ruins of Beverast. Das sind alles Bands, die bereit sind mit den Clich�es zu brechen, etwas neues abseits ausgetretener Pfade zu schaffen. Andererseits ist die "Szene" aber sehr konservativ. Den Leuten bedeutet die Musik sehr viel, und darum f�rchten sie Ver�nderungen, was ich zum Teil auch verstehen kann.
Aber das wird der Kunst nichts n�tzen. So wird die "Szene" sich nur selbst zu Tode w�rgen. Von m�chtegernb�sen Kindergarten-Combos die gar nichts k�nnen oder gar von NSBM-Unfug brauche ich hoffentlich gar nicht erst zu reden... das ist f�r mich gar kein Black Metal sondern nur Schwachsinn.

Aufgenommen wurde das Album ja beim "Prophecy-Stammproduzenten" Markus Stock, der meiner Meinung nach "Frostnacht" genau in das richtige Licht ger�ckt habt. Seid ihr mit der Produktion vollauf zufrieden oder gibt es im Nachhinein Stellen, bei denen ihr euch noch eine andere Akzentuierung gew�nscht h�ttet?

Skald Draugir: Nein, aufgenommen haben wir das Album im Docmaklang.de in Osnabr�ck. Erst f�r den Mix sind wir zu Markus Stock in die Klangschmiede gefahren. Wir sind vollauf zufrieden, besser h�tte die Platte nicht klingen k�nnen!


Das Albumcover

Zuletzt habt ihr meines Wissens nach einige Einzelshows gespielt. Wie sind die neuen St�cke bei den Konzerten angekommen?

Skald Draugir: Wir haben bisher nur "�lter als das Kreuz" live gespielt. Die Reaktionen waren sehr gut, offensichtlich hat es den Leuten gefallen.

Gibt es auch bereits Tour-Pl�ne oder er�ffnen sich sonstige bemerkenswerte Auftrittsm�glichkeiten?

Skald Draugir: Da bisher nur wenig ganz sicher ist, kann ich dazu noch nicht so viel sagen. Wir spielen im n�chsten Juni auf dem "United Metal Maniacs" in Bitterfeld und im August, wenn alles klappt, m�glicherweise auf dem PartySan.

Mit welchen Bands w�rdet ihr euch deiner Meinung nach auf der B�hne gut erg�nzen?

Skald Draugir: Enslaved, Primordial, Skyforger, Drautran (R.I.P.).

Und was h�rst du zur Zeit bevorzugt, wenn du dich nicht gerade mit Helrunar besch�ftigst?

Skald Draugir: Einiges an Neofolk, weil es so gut zum Herbst passt... V�li und Empyrium zum Beispiel. Auch ein paar Metal- Sachen, zum Beispiel die aktuelle Moonsorrow und ein paar Black Metal Underground- Kapellen... Nortt, Darkspace, Lunar Aurora..., ab und zu auch ein wenig skandinavische Folklore oder Portishead.

Gewiss keine schlechte Wahl. Besten Dank f�r das Interview und nat�rlich viel Erfolg in den n�chsten Monaten!

Skald Draugir: Vielen Dank, auch Dir und Deinem Magazin alles Gute! Heill ok s�ll!


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Volker



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