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Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. So oder �hnlich lautet eine Binsenweisheit im Fu�ball. Bevor ich nun versuche, das Interview mit Jason Mathias einigerma�en fehlerfrei ins Netz zu stellen, sei die Einleitung als kleines Dankesch�n gedacht. W�hrend Interviews normalerweise mit einem banalen "Auf wiederh�ren", "Good bye" oder "Au revoir" beendet sind, haben Jason und ich uns noch �ber die �blichen 20 Minuten locker und ungezwungen �ber dies und das ausgetauscht. Egal, ob es nun die beispiellose Hilfsaktion zu Gunsten der Tsunami Opfer war, die durch S�nger und Gitarrist HP Piller wenn auch indirekt, aber dennoch mit �berw�ltigendem Erfolg ins Rollen gebracht wurde oder die richtige Beleuchtung auf der B�hne. Selten habe ich mich nach einem Interview so unterhalten, als ob mein Gespr�chspartner und ich schon lange miteinander bekannt sind. Danke auf diesem Weg f�r die reichhaltigen Ausk�nfte und die sehr ausf�hrliche Beantwortung aller meiner Fragen.


Zehn Jahre sind seit der Ver�ffentlichung der ersten CD "Toy of Rage" vergangen. Was f�llt dir an positiven wie auch negativen Dingen ein, die in dieser langen Zeit passiert sind?

JM: Vor 10 Jahren waren wir furchtbar idealistisch und glaubten, die einzig wahren Hits zu schreiben und auf dem richtigen Weg zu sein. Allerdings mussten wir feststellen, dass die Titel f�r die Besucher unserer Konzerte schwer zug�nglich waren. Entsprechend schwer war es dann f�r uns, live Fu� zu fassen. Dann wurde beschlossen, etwas gradliniger zu werden und siehe da, es funktionierte alles besser. Auch wenn Mitte der neunziger Jahre Musik, die sich nach den achtziger Jahren anh�rte, mehr als verp�nt war. Heute, zehn Jahre sp�ter, wird man daf�r gelobt, dass die Musik eben wie aus den Achtzigern klingt. Der Weg dahin war ein langer Prozess, der sich sehr schleichend entwickelte. Dazu kamen dann Besetzungsprobleme, hier und da private Sachen, berufliche Umstellungen, die die Band auch mal f�r ein halbes Jahr aus dem Rennen geworfen haben. Dann geht es doch irgendwie weiter, es gibt eine neue CD und Auftritte, alles in allem war es bei uns immer ein Schlingern. Seit dem letzten Besetzungswechsel, sicherlich auch mit Joachim (Jacobitz, Bass/Keyboards/Gesang), der mit ihm eingespielten CD "Machine Evolution" und ganz aktuell, der neuen CD, ist alles viel zielgerichteter geworden. Es werden Aufgaben verteilt, ein Hobby ist das schon lange nicht mehr. Ganze Familien sind da mittlerweile mit eingebunden. Auch das Komponieren der jeweiligen Titel hat sich ver�ndert. Alles in allem - verdammt noch eins - 10 Jahre sind rum. Irgendwie sind wir immer dabei geblieben, kaum einer von uns hat ans aufh�ren gedacht. Aus Liebe zur Musik und weil es eben auch eine Menge Spa� macht, haben wir immer weitergemacht.

Die ersten beiden CDs ("Toy of Rage", "Unsolved Mysteries") waren ganz nett. Dann war vier Jahre Funkstille und 2003 erschien "Machine Evolution". Im Prinzip habe ich das erwartet, was ich schon bei den Vorg�ngern geh�rt hatte. Dass sich eine Band aber so krass wandeln kann, h�tte ich nicht erwartet.

JM: Bei der letzten CD gab es die Einstellung, "Lass uns das mal machen, was soll's". Auch wenn vieles nicht f�r die CD geeignet war, stellten wir fest, dass das Material im Gegensatz zu fr�heren Ver�ffentlichungen viel h�rter ausgefallen war. Ein wenig direkter, knackiger und zielgerichteter, nicht der Versuch, es mal so oder noch anders auszuprobieren. Der ber�hmte rote Faden war vorhanden, woher der kam und wieso der auf der CD seinen Niederschlag fand, kann ich dir noch nicht mal sagen. Bei uns entsteht alles aus dem Bauch heraus. Sicherlich mag Joachim auch ein wenig mit schuldig sein. Wir mussten uns mit seinen Ideen auseinandersetzen und haben uns die M�he gemacht, Neues zuzulassen. Wenn man so lange zusammen ist, ist das ein eingespieltes Team, und dann gibt es die Tendenz, Dinge so zu nehmen, wie sie eben sind. Dann kommt jemand neu die Bandm und der sagt dann, dass dies oder das auch mal ausprobiert werden k�nnte. Das eingefahrene Team steht davor und denkt sich, was das denn nun wieder soll. Dann wird die oder die Idee ausprobiert, und siehe da, es war vielleicht nicht schlecht. So k�nnte es gehen. Schon bei der "Machine Evolution" haben wir festgestellt, dass das der richtige Weg ist, und so haben wir dann weitergemacht.


W�re nicht frisches Blut in die Band gekommen und w�re alles so weiter gegangen wie bisher, h�tte das Interesse an der Band wegen zu geringer Ver�nderung sicherlich nachgelassen. Richtig oder falsch?

JM: Das kann so gesagt werden. Das sch�ne an der musikalischen Wandlung ist die Erkenntnis, manche nennen es auch reifer werden, dass mit vier Akkorden auch Musik gemacht werden kann, ohne dass es peinlich ist. Das eine oder andere traut man sich dann auch eher zu als fr�her. Fr�her war immer die Frage vorhanden, ob das alles auch auf der B�hne umzusetzen ist. Blo� nichts machen, was live nicht machbar ist. Irgendwann kam die Erkenntnis, dass die gro�en Bands das auch nicht so machen. Es wird so gemacht, dass das H�ren der CD Spa� macht, auch wenn die Band direkt, wie bei einem Konzert, fehlt. Live ist eine andere Sache. Irgendwann haben wir uns gesagt, dass eine neue CD so klingen soll, wie es uns Spa� macht.

Ich hatte vor dem Interview die "Black Sun" dreimal hintereinander geh�rt und hatte jedes Mal das Gef�hl, die Band direkt bei einem Konzert zu erleben.

JM: Trotzdem sind auf der aktuellen CD Spielweisen drin, die f�r uns ungewohnt sind. Du hast es in deinem Review sehr sch�n formuliert, irgendwie doch anders zu sein. Wir haben uns an Sachen getraut, die von den Abl�ufen her f�r uns ungewohnt sind. Wenn du sehr lange Musik machst, sind irgendwann gewisse Phrasen Standard. Dann kommt jemand mit einer Idee, wo du zuerst das Gef�hl hast, dass die Finger dabei komplett verbogen werden. Sich dann hinzusetzen und das Neue nicht zu machen, Ungewohntes zu �ben, also nicht Neues, weil wir das nicht machen, aber f�r uns Sachen auszuprobieren, die f�r uns ungewohnt sind, ist verkehrt.

Etwas genauer hingeh�rt, ist "Black Sun" kein direkter Nachfolger von "Machine Evoultion", da gewisse Feinheiten herauszuh�ren sind, die so auf der letzten CD noch nicht machbar waren.

JM: Es ist viel, viel mehr drin als man glaubt. Mein Vorteil ist der, dass ich mich ein wenig mit Tontechnik auskenne. Wir k�nnen uns f�r eine Produktion alle Zeit der Welt lassen. Wenn du die neue CD mit einem Kopfh�rer h�rst, wirst du feststellen, dass viel mehr Keyboards vorhanden sind, viel mehr Overdubs als beim ersten H�ren h�rbar sind. Das wurde mit Absicht so tief reingelegt, dass das beim "normalen" H�ren nicht auff�llt, mehr eine psychoakustische Komponente ist. Alles in allem kleinere Sachen, die wir ausprobiert haben. Meine Frau, die mit Heavy Metal nichts am Hut hat, habe ich dabei ertappt, dass sie im Auto die neue CD h�rt.

Wie weit k�nnt ihr mit der Bezeichnung "Old School Metal Band" leben? Meiner Meinung nach passt das �berhaupt nicht.

JM: Du findest diese Bezeichnung unpassend (im kleineren Rahmen akzeptiere ich diese Formulierung - der Verf.)? Unser Problem ist der nicht zu �berh�rende achtziger Jahre Stil. Wir haben in der Vergangenheit in vielen Jugendclubs und anderen Bands zusammengespielt. Gerade die j�ngeren Besucher der Konzerte empfanden unsere Musik als sehr in den achtziger Jahren verwurzelt. So etwas ist uns h�ufig begegnet, Aussagen wie "Ihr macht noch den wahren Old School Metal". Was uns dann zu der Erkenntnis brachte, dass das wohl ein feststehender Begriff zu sein scheint. Auch wenn ich trotz intensivster Suche diesen Begriff nirgendwo fand. Dadurch, das dieser Begriff sehr stark kursiert, haben wir ihn dann aufgegriffen und verwendet. Allerdings sollte diese Definition nicht auf unser Alter anspielen, sondern auf unsere Musik. Sagst du, "Wir machen Hard 'n' Heavy" hei�t es im n�chsten Atemzug, "Ach Gott, das ist ja ganz was altmodisches". Also, damit kommst du nicht viel weiter.

Ist die Ver�ffentlichung der neuen CD bei einem Label ein lang gehegter Traum oder das Resultat jahrelanger harter Arbeit?

JM: Interessanter Weise beides. Jeder tr�umt davon, ein bisschen weiter zu kommen. Die Erkenntnis der Jahre ist die, da� es nur mit harter Arbeit funktioniert. In der Band gibt es feste Strukturen und Aufgabenverteilungen, da es anders nicht mehr klappt. Irgendwann wurde gesagt, dass wir alte Hasen mal schauen, wie weit wir es mit der Band noch bringen k�nnen. In Zusammenarbeit mit einer Firma, die mit uns an einem Strang zieht. STF ist in dieser Richtung, was den Bereich Heavy Metal betrifft, sehr spezialisiert, und trotzdem ist es weiterhin harte Arbeit. Allerdings bedeutet der Vertrag mit STF nicht, dass wir uns jetzt als Stars f�hlen, im Gegensatz zu manch anderem. F�r uns geht es erst mal weiter wie bisher. Das hei�t: Spielen, spielen und nochmals spielen. Mit der Pr�misse, auch Bundesweit pr�sent zu sein. Du hast es schon erw�hnt, dass zwischen der "Machine Evolution" und "Black Sun" h�tte mehr passieren m�ssen.

Dazu geh�rt auch ein sehr starker eigener Wille, f�r ein paar Euro am Wochenende quer durch die Republik zu fahren und das Private hinten an zu stellen.

JM: Wer sich unseren Tourplan der letzte Jahre anschaut, wird feststellen, dass wir genau das auch gemacht haben. Hamburg, Hannover, wir haben lange Wege gemacht, es hat sehr viel Spa� gemacht, wir haben nette Leute kennen gelernt, auch tolle Clubs gesehen. Es macht s�chtig, und der Wunsch weiterzumachen, ist vorhanden.


Sind Titel wie "Rock Soldiers" oder "Two Sides" das Resultat dieser Ochsentour quer durch das Land oder eher ein nat�rlicher Prozess?

JM: Eher letzteres. Das hat nichts mit der harten Arbeit zu tun. Die Musik als solches ist immer Entscheidung aus dem Bauch heraus. Das beste Rezept ist, alles so zu belassen, wie es ist, da wir auch beim Komponieren der Titel immer live-bezogen denken, also geistig auf der B�hne stehen, und immer gefragt wird, ob alles bei einem Konzert f�r die Besucher nachvollziehbar ist. K�nnen wir die Leute mit einbeziehen, kommt so was an? F�r den einen mag das zu banal sein, aber der oder die Zuschauer h�ren eben nur einmal den jeweiligen Song, und es gibt nur einmal die Chance bis zum Refrain eine Resonanz auf den Titel zu haben. Der ma�gebliche Ideenbringer bleibt immer unser S�nger, der stets sein Diktierger�t dabei hat, damit nicht eine Idee verloren geht. Dann wird daran gearbeitet, so wie du es beschrieben hast, immer mit einem Saal vor Augen.

Bevor ich es endg�ltig vergesse: Wer hat eine gr��ere Erwartungshaltung? Das Label oder ihr?

JM: Das sch�ne in diesem Fall ist, dass es eine gro�e Familie ist. STF ist ein mittelst�ndisches Unternehmen, wo sehr gewissenhaft gearbeitet wird, im Rahmen der M�glichkeiten. Beide Seiten verstehen sich pers�nlich sehr gut. Selbstverst�ndlich erhoffen wir uns was, n�mlich dass STF uns weiter bringt, und umgekehrt braucht uns das Label, weil wir eine Band sind, die viel unterwegs ist. Wir m�ssen nicht m�hselig aufgebaut werden, es ist alles vorhanden, Studioerfahrung, CD Ver�ffentlichungen, Konzerte und so weiter. Wir wissen, wo es lang geht, das ist f�r STF sehr angenehm, und entsprechend ist dann die Hoffnung, dass wir viel unterwegs sind und entsprechend CDs verkaufen.

Die ber�hmten letzten Worte!

JM: Nie aufgeben, sich selber treu bleiben, dabei sich selber gegen�ber immer ehrlich bleiben. Das ist ganz wichtig. Und nie aufh�ren zu rocken!


Vorbereitung, Durchf�hrung & Bearbeitung: Peter



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