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�ber Communic noch viele einleitende Worte zu verlieren ist an dieser Stelle wohl einfach nur �berfl�ssig. Sollte Dir die Formation tats�chlich noch nicht gel�ufig sein, hast Du noch immer die Chance, Deinem Leben die entscheidende Wendung zu verpassen. Solltest Du aber zu unseren Stammlesern geh�ren, dann wirst Du mit Sicherheit schon gemerkt haben, welchen Stellenwert diese Band seit ihrem Deb�t vor gut einem Jahr bei uns genie�t. Nachdem nun mittlerweile bereits das Nachfolgewerk zum grandiosen "Conspiracy in Mind"-Album erschienen ist und dieses auf dem gleichen Niveau angesiedelt ist wie das Deb�t, war klar, da� Communic auch mit einem Interview im Spheres vertreten sein m�ssen, obwohl ich ja grunds�tzlich der Meinung bin, da� tausend Worte nicht so viel sagen k�nnen wie die Musik selbst. S�nger / Gitarrist Oddleif Stensland entpuppte sich bei unserem etwa vierzigmin�tigen Telefonat als bodenst�ndiger, humorvoller Typ, der nach eigener Aussage �u�erst gerne Interviews gibt und �ber seine Musik spricht. Was er zu sagen hatte, lest ihr im Folgenden...


Da Communic ja wirklich Senkrechtstarter sind und Euch der Erfolg quasi von heute auf morgen heimgesucht hat, w�rde ich zu Beginn gerne mit Dir �ber dieses Thema sprechen. Was denkst Du, auf welchen Anteilen Gl�ck, Arbeit und K�nnen basiert Euer Erfolg?

Oddleif: Keiner von uns hat all das erwartet, was mit Communic bislang passiert ist. Wir kamen f�rmlich aus dem nichts und hatten gerade mal ein einziges Demo aufgenommen, als wir einen Plattenvertrag erhielten. Dann erschien unser Deb�talbum, und der Erfolg mag f�r manche Leute wirklich sehr �berraschend gekommen sein, da keiner damit gerechnet hat. Mittlerweile ist ja das zweite Album schon drau�en, und das scheint sogar noch besser anzukommen als das erste. Wir sind noch immer fasziniert, wie viele Leute mit uns sprechen wollen und Interviews machen m�chten und all diese Dinge.

Seid ihr denn eine hart arbeitende Band?

Oddleif: Ja, wir arbeiten sehr hart. Ein oder zweimal die Woche proben wir ganz regul�r, und das ist f�r uns ein wichtiger Bestandteil dessen, was es hei�t, in einer Band zu sein. F�r mich pers�nlich ist das sehr wichtig. Ich will proben, neue Musik schreiben und mit meinen Freunden in der Band zusammen sein. To me, that's what it's all about. Wir haben Spa� und k�nnen unsere regul�ren Jobs f�r einige Zeit vergessen, unsere Familien und Kinder einfach mal hinter uns lassen und uns einfach die Instrumente schnappen und so laut spielen wie wir wollen. In diesen Stunden denken wir an nichts anderes als daran, Heavy Metal zu spielen. Wir haben einfach eine fantastische Zeit. Wir versuchen das so oft wie m�glich zu machen, aber da wir alle eben auch neben der Musik noch sehr besch�ftigt sind, l�uft es meist auf zwei Proben die Woche hinaus, wenn wir nicht sowieso gerade im Studio oder auf Tour sind.


In wie weit habt ihr Euch durch Euren Erfolg menschlich ver�ndert? Was sind Eure wichtigsten Erfahrungen?

Oddleif: Ich denke nicht, da� uns der Erfolg in irgendeiner Weise ver�ndert hat. Wir gehen noch immer zur gleichen Arbeit und sind immer noch exakt die gleichen Typen, die das Demo aufgenommen haben. Ich glaube, da� wir unsere F��e immer noch felsenfest auf dem Boden haben und nicht der Ansicht sind, etwas getan zu haben, weshalb wir uns auf einmal wie Rock Stars f�hlen m��ten. F�r uns ist es einfach nur eine sch�ne Zeit, die wir so lange wie m�glich genie�en wollen. Aber nat�rich ist es cool zu sehen, wie wir als Band wachsen, mehr Angebote von Promotern bekommen und es uns m�glich ist, auf Tour zu gehen und gr��ere Festivals vor vielen Leuten zu spielen. Daran w�chst eine Band nat�rlich auch, denn das sind Herausforderungen, die man erstmal meistern mu�. Es kann z.B. sein, da� Dich einige Dinge nerv�s machen, z.B. wenn Du pl�tzlich vor einer riesigen Menschenmasse spielst. Aber man mu� eben sein bestes geben und versuchen, immer weiter zu kommen. Ich denke schon, da� vieles im Musikgesch�ft die Leute ver�ndern kann, aber uns hat der Erfolg eigentlich nur noch enger zusammen geschwei�t. Wir haben w�hrend der Jahre sowohl die guten als auch die schlechten Seiten der anderen kennen gelernt, in musikalischer wie auch pers�nlicher Hinsicht. Dadurch r�ckt man als Band vielleicht sogar noch enger zusammen als innerhalb der Familie. Aber alles in allem w�rde ich schon sagen, da� wir immer noch die gleichen Typen wie fr�her sind.

Standet ihr f�r die Aufnahmen zu "Waves of Visual Decay" nach Eurem Erfolg mit dem ersten Album unter einem besonderen Druck? Wenn ja, wie hat er sich bemerkbar gemacht?

Oddleif: Also erstmal mu� ich sagen, da� Nuclear Blast uns �berhaupt keinen Druck gemacht haben. Wir h�tten uns zwei oder drei Jahre Zeit lassen k�nnen um das neue Album fertig zu stellen. Aber von den Medien haben wir eine Menge Druck versp�rt. Gerade im Internet haben viele Leute �ber "Conspiracy in Mind" gesprochen, und wir haben oft zu h�ren bekommen, da� wir dieses Album niemals �bertreffen k�nnten. Wir haben einfach gemerkt, da� wir von vielen Seiten beobachtet werden. Ich glaube, die Leute wollten einfach sehen, wie es bei uns weiter geht und ob wir etwas Gutes aus der Situation machen w�rden. Meiner Ansicht nach haben wir es geschafft, diese Erwartungen zu ignorieren und wieder das zu machen, was wir beim ersten Album auch schon gemacht haben. Wir spielen auch weiterhin keine Mainstream-Musik sondern halten uns in Gefilden auf, in denen von anderen Bands so gut wie gar nicht musiziert wird. Als wir unser Deb�talbum aufgenommen haben, hatten wir deshalb auch gar keine Erwartungen. Wir waren einfach nur froh, da� wir unsere Musik aufnehmen durften, und falls die Leute es m�gen sollten, dann w�re es eine Art "Bonus" f�r uns gewesen. Das haben wir auch diesmal gemacht - Musik geschrieben, f�r die wir selbst stehen k�nnen und die wir wirklich lieben. Es war uns im Prinzip egal, was die Medien und die Leute von uns erwartet haben. Wir w�ren niemals ins Studio gegangen, wenn wir nicht bereit daf�r gewesen w�ren. Wir wu�ten, da� wir ein paar tolle Songs f�r das zweite Album brauchten, und ich denke, da� wir die auch wirklich haben. "Waves of Visual Decay" zeigt meiner Ansicht nach eine noch st�rkere Band, der man anh�rt, da� sie sich weiterentwickelt hat.

F�r Euch ist ja im Prinzip alles perfekt gelaufen. Ihr seid direkt bei einem gro�en Label gelandet, werdet �berall abgefeiert und verdient sicherlich auch nicht schlecht mit Eurer Musik. Kannst Du angesichts dessen Bands verstehen, die sich �ber die Ungerechtigkeiten im Business beklagen?

Oddleif: Ja, ich glaube, das ist eine Sache, die es schon immer gegeben hat und immer geben wird. Die Leute sind nie mit dem zufrieden, was sie haben. Nicht nur die Musiker, auch die Plattenfirmen, sie sich �ber die Downloads beschweren oder Fans, die sich dar�ber beschweren, da� manche Bands wie andere Bands klingen. Es gibt heute nunmal eine Menge Bands, und es ist schwierig, sich durch diesen Dschungel zu k�mpfen. F�r die eigene Band bedeutet das, da� es sehr schwierig ist, sich da freizuk�mpfen und die Band ins Rampenlicht der �ffentlichkeit zu r�cken.

Das neue Album ist in meinen Augen noch etwas komplexer geworden als der Vorg�nger, es reizt die Grenzen m�glicherweise noch ein wenig mehr aus und daf�r ist es nicht mehr so eing�ngig. W�rdest Du zustimmen?

Oddleif: Ja, ich w�rde auch sagen, das Album ist ein wenig schwieriger f�r den H�rer zu knacken. Es ben�tigt ein paar mehr Durchl�ufe bevor sich die Songs erschlie�en. Ich denke, wenn Leute nur 30 Sekunden lang in das Album reinh�ren, dann werden sie sagen: "Ich verstehe es nicht". Wenn sie das Album einmal komplett h�ren, dann sagen sie vielleicht: "Okay, es waren ein paar coole Sachen dabei, aber ich wei� nicht so recht!" Und wenn sie es vier, f�nf oder zehn mal geh�rt haben, dann erschlie�t es sich und sie k�nnten sagen: "Ich verstehe es!" Es ben�tigt etwas Zeit, und meiner Ansicht nach sollte ein Album genau so sein. Man sollte Musik nicht h�ren und weglegen wie ein Videospiel, das irgendwann seinen Reiz verloren hat. Es mu� etwas sein, das man �ber einen langen Zeitraum entdecken kann. Darum haben wir auch eine lange Zeit im Studio damit zugebracht, die Songs mit jeder Menge Details zu versehen, welche man beim ersten H�rdurchlauf wahrscheinlich gar nicht wahr nimmt. Nach ein paar Durchl�ufen, und wenn man mal Kopfh�rer aufgesetzt hat, wird man aber eine Menge seltsamer Dinge entdecken k�nnen, die meiner Ansicht nach das Album auch �ber einen langen Zeitraum interessant halten.
Ich bin auch der Meinung, da� das neue Album genau wie Du sagtest, ein wenig extremer und heavier geworden ist als das erste.

Es hat vielleicht auch ein paar mehr Thrash-Elemente...

Oddleif: Ja, und das ist irgendwie witzig. Eine Reihe von Leuten mit denen ich gesprochen habe, von anderen Magazinen beispielsweise, haben von uns erwartet, da� wir etwas mainstreamiger werden w�rden, so da� wir mehr CDs verkaufen. Aber im Nachhinein haben sie festgestellt, da� wir das genaue Gegenteil gemacht haben. (lacht)

Meiner Ansicht nach seid ihr den richtigen Weg gegangen.

Oddleif: Ja, und wir haben eigentlich nur gemacht, was uns richtig erschien. Wir haben nie auf Plattenverk�ufe geschielt, sondern immer nur Musik geschrieben, mit der wir uns selbst identifizieren. Die wir uns auch selbst lange Zeit anh�ren k�nnen und auf die wir stolz sind. Da w�re es mir egal gewesen, wenn es den Leuten nicht gefallen h�tte oder wir schlechte Reviews erhalten h�tten. Dann h�tten wir immer noch sagen k�nnen, da� es genau das ist, was wir machen wollten. H�tten wir nur das gemacht, was die Leute dort drau�en h�ren wollen, dann h�tten wir selbst nicht hinter dem Resultat gestanden. F�r mich ist es immer am wichtigsten, "echte" Musik zu machen, die wirklich aus dem Herzen kommt.

Welche Bedeutung hat der Titel "Waves of Visual Decay" ("Wellen des visuellen Verfalls" - der Verf.)?

Oddleif: Er beschreibt das Thema, das sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album zieht. Fast alle Songs handeln von der modernen Gesellschaft, in der wir leben. Und die Wellen, die ich sehe, sind die Medien-Wellen, die aus dem Fernsehen kommen und die Leute beeinflussen. Die Leute glauben das, was ihnen gezeigt wird, denn die ganze Korruption und Manipulation bekommen sie nicht mit. F�r uns als Konsumenten ist das Gezeigte die Wahrheit. Das Thema inspiriert mich sehr, deshalb hinterfragt das Album diese Dinge. Die Wellen sind das, was wir von den Medien vorgesetzt bekommen, und was wir sehen ist letztlich der Zerfall.

Das ganze Thema dreht sich somit auch um das Wort "Kommunikation", das sowohl f�r Euren Bandnamen als auch f�r Eure Lyrics sehr entscheidend ist, nicht wahr?

Oddleif: Ja, absolut. Und dann ist da noch was. Viele Leute wissen das sicherlich nicht, aber wer sich etwas n�her mit unseren Lyrics besch�ftigt hat wird sehen, da� "Waves of Visual Decay" eine Textzeile aus dem Song "Communication Sublime" vom ersten Album ist. Es ist also ein roter Faden, der sich durch beide Alben zieht. Es sind schon unterschiedliche Alben mit unterschiedlichen Themen, die behandelt werden. Aber es besteht eben auch eine Verbindung.

Stimmt es, da� Du die Idee f�r das Coverartwork eigentlich schon f�r Euer erstes Album gehabt hast?

Oddleif: Nein, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. Als wir ein passendes Artwork f�r "Conspiracy in Mind" suchten, hatten wir ein Zeitlimit, mit dem wir letztlich auch Probleme bekamen. Das erste Artwork, das wir erhielten, mochte niemand so recht, die Plattenfirma nicht und wir auch nicht. Deshalb mu�ten wir uns beeilen, etwas Neues zu finden. Das erste Album ist ja ebenfalls von den Dingen beeinflu�t, die im t�glichen Leben um uns herum passieren, und als wir dann den Vorschlag von Matthias Noran bekamen, der sehr gut zum Konzept pa�te, haben wir nicht lange gez�gert und uns f�r dieses Artwork entschieden. Beim zweiten Album hatten wir einen amerikanischen K�nstler namens Anthony Clarkson. Er hat die Lyrics erhalten und eine kleine Vorgabe von mir, n�mlich da� wir einen Fernseher auf dem Artwork haben wollten. Also nur ein paar Kleinigkeiten, und er kam dann mit diesem Bild an, das mich einfach nur umgehauen hat. Es war so viel besser als ich es in meiner Vorstellung vor mir gesehen hatte und pa�t hervorragend zum Konzept. Zu sehen ist darauf unter anderem auch, wie die Welt zerf�llt.


Mein Favorit vom neuen Album ist "Fooled by the Serpent". Um welche Schlange geht es da?

Oddleif: Als erstes mu� ich sagen, da� es der heavieste und aggressivste Song des Albums ist...

...aber auch ein sehr melodischer, findest Du nicht?

Oddleif: Ja, doch. Und er hat im Mittelteil einen sehr seltsamen Wechsel in der Harmonie. Sehr cool! (lacht) Nun, worum geht es? Es ist eine ziemlich futuristische Version des Garten Eden. In der mordernen Gesellschaft haben die Menschen sich eine Art neuen Garten Eden erschaffen, um Experimente an Menschen zu betreiben und herauszufinden, was genau damals passiert ist. Sie wollen wissen, wo das B�se her kam. Es ist ein ganz cooles Konzept, vielleicht hast Du die Lyrics gelesen...

Nein, leider schicken Plattenfirmen wie Nuclear Blast die Lyrics nicht mit, wenn sie uns ihre CDs zukommen lassen.

Oddleif: Dann verstehe ich nat�rlich, weshalb Du fragst. Das ist �brigens interessant, denn Nuclear Blast Amerika bekommen die Lyrics immer um sie den Leuten mitzuschicken. Dagegen m�ssen wir das n�chste Mal unbedingt etwas tun. Vielleicht verschicken wir die Texte dann elektronisch oder stellen sie auf die Webseite. Ich werde mal dr�ber nachdenken...

Dann zur�ck zum Wesentlichen. Generell verbreitest Du mit Deinen Lyrics ja eine recht pessimistische Sichtweise auf die Welt. Glaubst Du, da� Du mit Deiner Musik etwas verbessern kannst?

Oddleif: Hm, also ich wei� nicht. Es ist wirklich schwierig irgendetwas in dieser Welt zu ver�ndern. Da geh�rt schon etwas mehr dazu als eine kleine Band aus Norwegen. (lacht) Es ist kein fr�hliches Album und es sind keine fr�hlichen Themen, �ber die wir schreiben, aber f�r mich ist es einfacher �ber solche ernsten Themen zu singen als �ber fr�hliche Sachen. Es klingt teilweise schon sehr bedr�ckt und depressiv, aber auf diese Art lassen sich auch am besten meine Gedanken transportieren. Ich beziehe in diesem Bereich auch leichter meine Inspirationen als durch fr�hliche Dinge. Ich bin sicherlich keine dauerdepressive Person sondern genie�e meine Zeit und sehe die sch�nen Dinge des Lebens. Mir ist es nicht wichtig, etwas zu ver�ndern, aber zumindest w�re es sch�n, wenn ein paar Leute ihre Augen �ffnen w�rden um zu sehen, was um sie herum passiert. Es geht also mehr darum, die Leute zum Denken anzuregen als etwas zu ver�ndern. Ein paar Songs sind daf�r sicherlich nicht genug.

Welches sind denn f�r Dich die sch�nen Dinge, die die Welt zu einem lebenswerten Ort machen?

Oddleif: Als erstes nat�rlich die Familie und Freunde. Au�erdem ist es f�r mich wundervoll, mit der Band zu proben und einfach ein Teil von ihr zu sein. Das macht mich gl�cklich. Ich denke auch, da� Norwegen ein sch�nes Land zum Leben ist, selbst wenn hier wie in anderen L�ndern auch eine Menge schlimmer Dinge vor sich gehen. (�berlegt) Sommer! Die Sommerzeit macht mich gl�cklich! Ach, es gibt eine Menge Dinge, die sch�n sind, und ohne die Manipulation der Medien w�re die Welt sicherlich ein noch sch�nerer Ort.


Hast Du auf dem neuen Album auch wieder Texte mit einem mystischen Touch, so wie beim Deb�t z.B. "They feed our fear" oder "Ocean Bed", wo Du h�ufig Worte wie "Magic", Whispers", "Dark" oder "Shadows" verwendest? Woher kommt Dein Hang dazu, die Dinge so zu umschreiben?

Oddleif: Das ist auch etwas, was mich vom ersten Tag an seit ich Musik mache inspiriert hat. Ich wei� nicht genau, woher das kommt. Aber auch im Leben eines jeden Einzelnen gibt es geheimnisvolles. Keiner wei�, woher wir kommen und wohin wir gehen wenn wir sterben. Ich denke, da� sich das irgendwie auf mich ausgewirkt hat und in meinen Lyrics zum Vorschein kommt. Einige der Lyrics sind sehr pers�nlich, besonders das von Dir genannte "They feed our fear". Es handelt von meinen Alptr�umen, die ich fr�her als kleines Kind regelm��ig gehabt habe, so da� ich oft �berhaupt nicht schlafen konnte. Zum Gl�ck bin ich diese Probleme mittlerweile los. Aber es tut gut zur�ck zu schauen und zu versuchen, diese Dinge irgendwie zu erkl�ren. Als Leser wird man den Text aber wahrscheinlich nicht so verstehen, da das St�ck sehr offen geschrieben ist und die Leute ihn frei interpretieren k�nnen. Das gleiche gilt f�r "The Distance", das sicherlich auch f�r jeden H�rer eine etwas andere Bedeutung annehmen kann als es f�r mich hat.

Sowohl Eure Musik als auch Eure Texte zeichnen sich durch eine ungeheure Tiefsinnigkeit aus. Findest Du, da� viele Bands heutzutage zu oberfl�chlich zu Werke gehen?

Oddleif: Nun, wie schon gesagt finde ich, da� es momentan sehr viele Bands gibt und viele davon sicherlich versuchen so zu klingen wie andere. Es geht um Trends und einfache CD-Verk�ufe, aber f�r mich ist es prim�r wichtig, mich mit meiner Musik ausdr�cken zu k�nnen. Man sollte sich selbst treu bleiben und das spielen, was man gemocht hat, als man das erste Mal zur Gitarre gegriffen hat. Die Einfl�sse, die man hat, mu� man versuchen in seine eigene Musik einzubringen anstatt zu sagen: "Oh, diese oder jene Band verkauft eine Menge Platten, sowas sollten wir auch machen!" Aus diesem Grunde gibt es halt eine Menge Bands, die sich gleich anh�ren.

Weshalb sind eigentlich weder Endre noch Peter fester Keyboarder in Eurer Band?

Oddleif: Hmm, also um mal mit Peter anzufangen, der ja auf dem ersten Album und die Europatour sowie das Rock Hard Festival mit uns gespielt hat... mit ihm hatten wir das Problem, da� er in D�nemark lebt und wir in Norwegen. Es war zwar kein Problem, �ber E-Mail mit ihm in Kontakt zu bleiben, aber das brachte ihn noch nicht in den Proberaum. Genau das ist jedoch der Ort, an dem die Band w�chst und wo unsere Musik entsteht. Wir wollten immer, da� auch unser Keyboarder ein Teil davon ist, denn wenn nicht, dann ist das nicht gut f�r die Chemie innerhalb der Band. Es entwickeln sich Ger�chte usw. wenn man nie zusammen ist. Das war der Grund, weshalb er kein festes Mitglied bei uns geworden ist. Er h�tte dann mindestens zwei Mal im Monat nach Norwegen kommen m�ssen, und da er zwei Kinder hat, verheiratet ist und einen Job hat, ging das nicht.
Was Endre betrifft, der auf dem neuen Album zu h�ren ist... auch den haben wir gefragt, ob er live mit uns spielen und proben will um einfach mal zu schauen, wie es sich entwickelt. Das Problem mit ihm ist, da� er ein ziemlich gro�es Studio hier in Norwegen leitet, das permanent ausgebucht ist. Deshalb hat auch er keine Zeit um in irgendeiner Band zu spielen. Einen Keyboarder zu finden war schon immer ein Problem f�r uns, und jetzt haben wir uns erstmal gesagt: Okay, schei� drauf, dann halt erstmal kein Keyboarder! (lacht)

Alles klar, also haben wir heute gelernt, da� es in Norwegen keine Keyboarder gibt...

Oddleif: Ja, wirklich! Hier gibt es wirklich keine Keyboarder! Zumindest nicht solche wie wir suchen! Vor Communic habe ich schonmal in einer anderen Band gespielt, in der wir einen Keyboarder hatten. Der hat allerdings st�ndig im Vordergrund rumgedudelt, und das wollen wir ja auch nicht, hehe.

W�nschst Du Dir manchmal eine andere Live-Situation? Zum einen, weil Du neben dem Gesang auch die Gitarre �bernimmst, was Dich ja schon sehr einschr�nkt. Zum anderen, weil ihr so progressiv seid, weshalb es sicherlich schwieriger f�r Euch ist wie beispielsweise f�r eine Thrash-Band, die Leute auf Eure Seite zu ziehen...

Oddleif: Puh, ich wei� nicht. Ich sehe das eigentlich mehr als eine Herausforderung denn als Hindernis. Nat�rlich ist es f�r mich nicht leicht, Gitarre zu spielen und gleichzeitig zu singen, wenn man au�erdem noch mit den Zuschauern kommunizieren will. Aber es funktioniert schon ganz gut, auch wenn manche Leute denken, da� wir das nicht k�nnen. Aber das ist dann nur noch eine gr��ere Herausforderung, es diesen Leuten zu zeigen. Wir haben es ja auch schonmal anders versucht. Vor Communic war ich in Scariot, einer anderen Norwegischen Band. Dort habe ich nur gesungen, und ich fand es echt total langweilig. Sicher, ich sehe mich selbst prim�r als Gitarristen, aber auch wenn ich Gitarre gespielt h�tte w�re das nicht anders gewesen. Ich hatte in den vergangenen 10 Jahren ja eine Reihe von Bands und da war es halt so, da� wir keinen S�nger gefunden haben. Am Ende haben mich immer alle angeschaut und gemeint, ich m�sse singen, weil ich auch die Songs geschrieben hatte. So habe ich angefangen zu singen, und so hat sich mein Gesang immer weiter entwickelt. Mittlerweile f�hle mich sehr wohl damit, den Gesangspart zu �bernehmen.
Wir haben bei unseren Proben auch schon versucht, noch einen zweiten Gitarristen einzubauen. Zwei Gitarren funktionieren bei uns jedoch nicht, das ist dann einfach zu viel und die Band verliert dadurch an Dynamik. Ich denke, es ist schon gut, wenn wir zu dritt sind. Wir haben so einfach einen sehr dynamischen Sound mit Vocals, Gitarre, Bass und Drums und m�ssen dementsprechend eben hart daf�r arbeiten, die Leute auf der B�hne anzuheizen und mitzurei�en.


Welches lustige Erlebnis kannst Du uns von Eurer Tour oder einem der Festivals im vergangenen Jahr erz�hlen?

Oddleiff: Ja, da waren eine Menge lustiger Sachen, die passiert sind. Das meiste davon beh�lt man besser f�r sich und erz�hlt es niemandem weiter. (lacht) Aber was echt cool war, war die Story mit Erik, unserem Bassisten. Du wei�t, er hat eine Menge Haare im Gesicht, und wir haben einmal versucht, seinen Bart mit Klebeband zu entfernen. Er hat es uns ausdr�cklich erlaubt, aber es hat nicht funktioniert. Bis heute kann sich niemand erkl�ren, aus welchem Material Erik besteht. Wir haben ihm das ganze Zeug ins Gesicht geklebt und es abgerissen, aber das einzige was passiert ist war, da� er geschrien hat wie am Spie�, haha.

Was macht ihr neben Communic sonst noch so? Habt ihr spezielle Hobbys?

Oddleif: Neben der Band gehen wir alle noch arbeiten. Ich habe meine eigene Firma hier in Norwegen. Wir machen grafisches Design f�r Magazine, Brosch�ren und so weiter. Das ist mein eigentlicher Job, und am Abend bin ich dann gerne zu Hause, treffe mich mit Freunden oder mache Musik. Thor, unser Drummer, arbeitet als Mechaniker. Er hat auch ein Kind und ist momentan die meiste Zeit damit besch�ftigt, Windeln zu wechseln, hehe. Erik ist der einzige von uns, der momentan arbeitslos ist, wobei er auch drei Kinder und eine Frau hat und somit immer besch�ftigt ist.

Wie lauten Deine f�nf Alltime-Faves?

Oddleif: Da mu� ich mit "The Final Experiment" von Ayreon anfangen, das eine sehr gro�e Inspiration f�r mich gewesen ist, auch wenn ich bislang noch kein Konzeptalbum geschrieben habe. Aber die Platte mag ich wirklich sehr. Dann auf jeden Fall Megadeth mit "Rest in Peace"...und Crimson Glory, "Transcendence", einer meiner absoluten Favoriten! Au�erdem noch Psychotic Waltz mit "Into the Everflow", ein fantastisches Album, und "Them" von King Diamond.

Den haben wir uns vor drei Wochen erst angesehen.

Oddleif: Oh, wirklich? Ich habe ihn mir auch gerade in Oslo angeschaut, es war echt toll! Ich bin extra f�nf Stunden gefahren um ihn mir anzusehen.

Ach, nur f�nf Stunden? Wir sind f�r den King extra nach Helsinki geflogen, hehe.

Oddleif: (lacht) Okay, verstehe. Spielt der nicht auch in Deutschland?

Doch, eigentlich schon. Da er jedoch schon beim vierten Konzert seiner Tour Probleme mit der Stimme hatte, werden vermutlich mal wieder die meisten der restlichen Shows ausfallen und wir m��ten wieder Ewigkeiten warten um noch einmal so eine Chance zu bekommen. King Diamond war schon klasse, aber wir w�rden uns nat�rlich auch freuen, wenn wir Euch bald wieder live sehen d�rften...

Oddleif: Kein Problem! Wir spielen ja demn�chst zwei Mal in Deutschland. Auf dem Earthshaker Festival und dem Queens of Metal Open Air.

Ja, da werden wir sicherlich mal vorbei schauen.

Oddleif: Tut das! Ich hoffe, wir k�nnen da mal ein Bierchen zusammen trinken. So lange Du bezahlst bin ich gerne dabei, haha!


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Dennis



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