Home
Vorwort
News
Eure Ankündigungen
Interviews
CD-Reviews
Live-Reviews
Metal and More
Locations
RIP
LinksSuche
Kontakt
Impressum
Über uns
Metalspheres präsentiert




Die Ruhrpott-Kapelle Black Messiah gibt es mittlerweile auch schon seit mehr als 10 Jahren. Betrachtet man die immer gr��er werdende Fanschar und die teils enthusiastischen Reaktionen des Publikums bei ihren Konzerten, scheinen die diversen Besetzungswechsel sowie die �nderung der Ausrichtung der Band von einem eher satanistischen zu einem heidnischen Konzept dem Aufstieg aus dem Underground zu einer auch �berregional beachteten Band nicht geschadet zu haben. Da nach dem letzten Output "Oath of a Warrior" demn�chst die neue Scheibe "Of Myths and Legends" auf den Markt geschmissen wird, habe ich mich mit Zagan, Gr�nder und kreativer Kopf der Band, �ber Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unterhalten.




Tach Zagan. Black Messiah haben ja mittlerweile auch schon ein paar J�hrchen auf dem Buckel. Wann genau habt ihr euch gegr�ndet, aus welchen Mitgliedern setzte sich die Urbesetzung zusammen, und mit welchem Ziel seid ihr damals angetreten?

Zagan: Wir haben uns irgendwann so um 1992 herum zusammengefunden. Damals waren neben mir noch ein Schlagzeuger namens Reverend Heidenbluth und ein Gitarrist mit dem Namen Frohnleichnam dabei. Da wir alle aus der Old-School-Black-Metal-Szene stammten und so Bands wie Venom, Celtic Frost oder Bathory verehrten, war es damals f�r uns klar, auch sowas in der Richtung zu machen. Allerdings muss man zugeben, dass die Musik damals noch recht roh und einfach war, die wir da so zusammengeschustert haben.

In den 14 Jahren, die Black Messiah nun ihr Unwesen treiben, hat es ja den einen oder anderen Wechsel an den Instrumenten gegeben. Wie kam es zu den Wechseln, und hast du noch zu einigen deiner ehemaligen Mitstreiter Kontakt?

Zagan: Also, zu den andern beiden Gr�ndungsmitgliedern besteht kein Kontakt mehr. Wir haben uns ja damals nicht gerade friedlich getrennt. Da gab es dann kurz vor unserem ersten Studioalbum "Sceptre Of Black Knowledge" einen derben Gerichtsstreit, und den haben dann die Verlierer wohl zum Anlass genommen, sich total zur�ckzuziehen. Aber darum ist es auch nicht schade. Allen anderen Mitgliedern, die jemals bei Black Messiah waren, und das sind ja nun einige, l�uft man ab und zu mal �ber den Weg, versteht sich gut und hat eine lustige Zeit.

Die Frage, warum jemand die Band verl�sst, ist nat�rlich nicht einfach zu beantworten, weil jeder daf�r andere Gr�nde hat. Nat�rlich gibt?s dann auch den, dass man sich als Band von jemandem trennt, aber man kann sagen, dass es immer eine traurige Geschichte ist, jemanden da zu verlieren.

Wer euch von den ersten Tagen an kennt, wird unweigerlich nicht nur an diverse Wechsel der Bandmitglieder sondern auch an gravierende konzeptionelle �nderungen der Band denken. Titel wie "Goat's Pray" oder "Southside Golgatha" aus eurer Anfangszeit haben nach und nach anderen, mehr heidnisch orientierten Themen Platz gemacht. War dies ein "nat�rlicher" Reifeprozess, wie ihn auch so einige andere Bands durchlaufen haben? Oder gab es andere Gr�nde f�r die Neuorientierung?

Zagan: Es ist ganz einfach so, dass ich nach der Trennung von den Gr�ndungsmitgliedern angefangen habe, alle Songs zun�chst einmal selber zu schreiben, was dann auch den Text mit einschlie�t. Ich war zwar schon immer von Bands wie Venom oder Celtic Frost beeindruckt, aber habe mich trotz allem thematisch auch mit anderen Sachen auseinandergesetzt. Der Schnitt damals kurz vor dem Sceptre-Album kam mir also eigentlich nicht ungelegen. Ich hatte so die M�glichkeit, genau das zu machen, was ich wollte, ohne irgendjemandem vor den Kopf sto�en zu m�ssen. Ich konnte mir meine neuen Musiker selber zusammensuchen und Songs schreiben, wie ich wollte. Nat�rlich hat das alles dann ein paar Jahre gedauert, aber ich denke, es war das Beste, was passieren konnte. Au�erdem hatte ich so auch mal die M�glichkeit, anspruchsvollere Musik zu machen als fr�her. Als nat�rlichen Reifeprozess kann man das wohl nicht bezeichnen. Es kommt immer darauf an, was man selber will und wie man die Chance hat, das umzusetzen.

Vielleicht noch ein Wort zur aktuellen Truppe. Wer ist zurzeit f�r welches Instrument verantwortlich? Laut eurer Homepage ist ja mal wieder eine Stelle zu besetzen. Und wie sieht es heute, nachdem du jahrelang alles quasi im Alleingang erledigt hast, mit dem Entstehungsprozess der Songs, musikalisch und lyrisch, aus?

Zagan: Also, mittlerweile machen wir fast alle Songs zusammen. Textlich ist allerdings alles auf meinem Mist gewachsen. Meistens kommt irgendjemand in den Proberaum und spielt irgendwelche neuen Riffs vor, und die anderen fangen dann an, daran herumzubasteln, bis wir einen ganzen Song daraus gestrickt haben. So ist es meistens. Es gibt nat�rlich auch mal die Sache, dass jemand mit einem fertigen Song direkt ankommt. Wenn der dann allen gef�llt, ist das auch okay.

Es ist richtig, dass wir nach einem neuen Bassisten gesucht haben, weil Nj�rd beruflich aus unseren sch�nen Ruhrpottgefilden entfleucht ist. Aber die Suche ist abgeschlossen, und wir haben mit Garm einen genialen Mann bekommen. Unsere Besetzung sieht also im Moment so aus:

Zagan - Vox, Git, Vio
Zoran - Git
Meldric - Git
Garm - Bass
Hrym - Synths
Surthur - Drums

Sind der neue Bassist Garm oder einer deiner anderen Kollegen schon vorher irgendwo aktiv gewesen? Und wenn ja, wo? In Skandinavien scheint es ja mittlerweile so zu sein, dass jeder Musiker in 2-3 Bands und zus�tzlich noch in mehrere Projekte involviert ist. Wie sieht es da bei euch aus? Ist Black Messiah die erste Priorit�t oder gibt es da bei dem einen oder anderen Interessenskonflikte?

Zagan: Im Moment sind alle nur bei Black Messiah. Vorher haben die nat�rlich auch mal woanders gespielt. Ich habe mal bei Ninnghizhidda gespielt, Surthur bei Scanner und auch sonst schon jeder irgendwo. Aber ich finde, das ist nicht wichtig. In Skandinavien scheint das wirklich normal zu sein, dass jeder in 5 anderen Bands aktiv ist. Ich finde, eine Band, wenn man sie richtig betreibt, kostet viel Zeit und Einsatz. Man sollte lieber eine Sache richtig machen, als viele nur so nebenbei

Schaut man sich euer Line-Up an, fallen einem nat�rlich sofort die 3 Gitarristen auf. Was hat dich dazu veranlasst, 3 Gitarristen in der Band haben zu wollen? Aber auch sonst habt ihr in Bezug auf Instrumente einiges zu bieten. Auf dem Ultima Ratio traten sogar Mitglieder einer Irish Folk Band und ein M�nnerchor auf. Welche Instrumente finden bei euch Verwendung, und wie schafft ihr da den Spagat zwischen Studioaufnahme und Live-Performance?

Zagan: Mit 3 Gitarristen hat man viel mehr M�glichkeiten, melodische Sachen zu machen. Du kannst zweistimmige Soli spielen und hast trotzdem noch den fetten Rhythmus-Teppich der dritten Klampfe drunter. Das macht den Sound voll und aggressiv. Au�erdem habe ich so kein Problem mehr, live auch auf die Geige zu wechseln. Das ist der Grund daf�r. Wir sind so flexibler und haben die M�glichkeit, alles das live zu bringen, was auch auf der Platte passiert. Auf dem Ultima Ratio habe wir das dann auch mal mit der Folk-Band probiert. Die Sache ist gut angekommen und hat gut zum Rest unseres Auftritts gepasst.

Wenn man heidnische Musik macht, dann passen auch Naturinstrumente da rein. Und wenn man die auf einem Album verwendet, dann sollte man das auch Versuchen, live umzusetzen. Auf der neuen Platte, die demn�chst ver�ffentlicht wird, haben wir wieder Geige, Mandoline, mehrere Akustik-Gitarren und Fl�ten dabei.

Wo wir gerade vom Ultima Ratio sprechen: Wie erkl�rst du dir die durchweg positiven Reaktionen der Fans? Selbst Songs wie das 'Sauflied', die noch gar nicht ver�ffentlicht sind, wurden ja total abgefeiert. Es ist ja noch gar nicht so lange her, da haben sich viele Bands dar�ber beschwert, dass die Fans in Deutschland nur so rumstehen und versuchen, m�glichst b�se zu wirken. Hast du das z. B. w�hrend der Tour mit Cruachan auch beobachten k�nnen? Und gibt es Unterschiede zwischen Auftritten in Deutschland und im Ausland?

Zagan: Gute Frage. Es ist nat�rlich geil, wenn die Leute so mitgehen wie beim Ratio, selbst wenn sie den Song nicht kennen. Es zeigt uns, dass wir da ja dann wohl einiges richtig machen m�ssen.

Ich denke, dass man allerdings unterscheiden muss, in welcher Szene man sich bewegt. Was Du da �ber Fans sagst, die einfach nur rumstehen und b�se gucken, bezieht sich eigentlich auf die Black Metal Szene. In unserer Pagan/Viking Metal Szene ist es mehr so, dass �berall recht gut gefeiert wird, und die Konzerte ein richtiges Happening sind. Wir haben in Holland, �sterreich und der Schweiz sowie in vielen Teilen Deutschlands gespielt, und in den meisten Gegenden war es einfach nur klasse. Nat�rlich war auch mal einen Gig dabei, der nicht ganz so super war wie ein anderer, aber daf�r kann es viele Gr�nde geben.

Du betrachtest Black Messiah als Teil der Pagan/Viking Metal Szene. Aber selbst in diesem Genre gibt es ja doch Unterschiede. Beschreib doch bitte mal euren Stil. Und wo siehst du Unterschiede zwischen Black Messiah und anderen Bands aus diesem Bereich?

Zagan: Wenn man sich mit diesen Themen besch�ftigt, wie wir es tun, geh�rt man wohl zu dieser Szene. Es ist ja gerade so, dass sich Pagan, Viking oder Black Metal mehr nach den textlichen Inhalten als nach der Musik voneinander unterscheidet. Man kann nicht sagen, dass man Black Metal macht, wenn man nur �ber Blumen und Elfen singt, selbst wenn der Sound klingt wie Dark Funeral. Ich denke schon, dass wir uns von anderen Bands unterscheiden. Wir sind abwechslungsreich, melodi�s und trotzdem hart und schnell. Wir werden auch weiterhin musikalische Elemente verwenden, die nach Black Metal klingen, wir werden weiterhin folkloristische Einlagen bringen und auch Rock?n?Roll spielen. Ich denke, dass diese Mischung wie wir sie haben, nicht sehr oft gegeben ist.

Des Weiteren haben wir teilweise recht deutliche Aussagen in unseren Texten, die von den Leuten sehr gut aufgenommen werden, weil viele so denken wie wir. Au�erdem bringen wir diese Aussagen auch in deutscher Sprache, was auch eigentlich eher un�blich ist.


Erz�hl doch mal ein bisschen zu den Texten. Auf dem Album "Oath of a Warrior" habt ihr ja in textlicher Hinsicht strikt den heidnischen Weg eingeschlagen. Titel wie "Christenfeind", "My way to Asgaard" oder auch "Riding the Drakkar" belegen dies. Auf dem bald erscheinenden Album f�hrt ihr diesen Weg mit z. B. "Erik der Rote" oder "Irminsul" fort. Was wollt ihr den H�rern mit euren Texten vermitteln?

Zagan: Es geht um 2 Sachen, die mir am Herzen liegen.

1. Man sollte sich mal damit besch�ftigen, wo man eigentlich herkommt. In unserem Kulturkreis ist alles das, was unsere Ahnen und unsere V�lker angeht, vergessen worden. Die Mythen und Geschichten unserer Welt werden nicht mehr erz�hlt, weil niemand sie mehr kennt. Dieses Wissen ist wertvoll und geh�rt zu uns, es liegt in unserem Blut. Ich finde es eine Schande, dass ein Volk so etwas nicht mehr wei�. Stell Dir mal Indianer ohne ihre Mythen vor. Das geht gar nicht. Ich finde, diese Dinge sind nicht nur historisch wichtig sondern auch ein Teil von jedem von uns. Black Messiah will den Leuten das wieder n�her bringen.

2. Der christliche Glaube ist nicht der unsere. Was wollen wir hier mit einem Glauben, der aus dem vorderen Orient kommt. Wir haben und hatten unseren eigenen Glauben, der uns mit Schwert und Gewalt gestohlen wurde. Ich denke, man sollte sich auch darauf wieder besinnen. Der christliche Glaube ist ein Irrglaube, und man sollte ihn aus unserem Kulturkreis vertreiben. Ich sage nicht zerst�ren sondern vertreiben, was ein gro�er Unterschied ist.

Es ist ja ein neuer Trend, jede Pagan, Viking oder Black Metal Band mit rechten Tendenzen in Verbindung zu bringen. Impaled Nazarene mussten z. B. fast alle ihre Deutschland-Gigs auf Grund unbegr�ndeter Antifa-Aktivit�ten absagen. Hatten du oder Black Messiah schon unter �hnlichen Vorw�rfen zu leiden? Ich meine, in deiner letzten Antwort kommen Begriffe wie Volk,
Blut und Ahnen vor, welche nur zu gerne auch von rechten Gruppierungen verwendet werden. Wenn man dich kennt, wei� man, dass dir nichts mehr zuwider ist, als der ganze rechte Schei�. Dennoch ist das heidnische Thema gerade heutzutage ein schmaler Grat. Wie stehst du dazu?

Zagan: Ein schmaler Grat ist das nur, weil die meisten Leute keine Ahnung haben, was heidnisch bedeutet oder was es ist. Die Worte Volk, Ahnen oder Blut sind Worte die auf jeden zutreffen. Jeder hat Ahnen, egal aus welchem Kulturkreis er kommt. Jeder geh�rt zu einem Volk und jeder hat das Blut seines Volkes in sich, egal ob er T�rke, Deutscher, Engl�nder, Israeli, Araber oder was wei� ich was ist. Diese Worte sind keine schlechten Worte. Genau wie germanische oder nordische Mythologien nichts schlechtes oder b�ses sind. Es sind unsere Wurzeln, und das hat gar nichts mit Politik zu tun. Ich verachte Nazis und Faschisten aus 2 Gr�nden:

Zum einen haben sie erhebliche Verbrechen an der Menschheit begangen, und zum anderen haben sie unsere Geschichte und unsere Mythologien in den Dreck gezogen. Sie verwendeten germanische mythische Zeichen f�r ihren geisteskranken Schwachsinn. Ich denke mal, dass jeder hier wei�, dass es keine rechtsradikalen Wikinger gab. Wikinger und Germanen waren auch keine V�lker, welche auf reines Blut, wie es die Nazis nennen, Wert gelegt haben. Diese V�lker waren neugierig und wissbegierig auf andere V�lker und Kulturen. Dass die Nazis das Ansehen unserer Vorv�ter so in den Schmutz ziehen, weil sie ihre alten Symboliken und Runen verwenden, ist fast genauso ein gro�es Verbrechen wie ihre V�lkermorde. Es wird wirklich langsam Zeit, dass die Menschen lernen, dass unsere Mythologie nichts, aber auch gar nichts mit Rechtsradikalismus zu tun hat. Sie ist nun mal da, und sie ist historisch wichtig f�r uns. Leider gibt es auch in unserer Szene Leute die, das nicht begreifen, aber die sollte man nicht als Aush�ngeschild f�r diese Szene ansehen.

Auch wir hatten gerade erst vor kurzem damit zu tun, weil das ach so gro�e Rolling Stone-Magazin einen Beitrag ver�ffentlicht hat, welcher uns als Nazis hinstellt. Der Typ, der das geschrieben hat, hatte �berhaupt keine Ahnung und nicht im Geringsten recherchiert. Er verwechselte die Pagan Metal Szene mit der Black Metal Szene und nannte Bands, die angeblich rechtsradikal seien. Darunter nannte er uns. Eine Verleumdung solcher Klasse kann man sich nicht gefallen lassen. Genauso h�tte er die Bundespartei der Gr�nen als Nazis hinstellen k�nnen. Ich meine, ich laufe privat mit Che Guevara-Shirts rum und bin Hannes Wader Fan, so jemanden als Nazi zu titulieren, ist schon krank. H�tte er auch nur ein einziges Interview mit uns gelesen oder h�tte er auch nur einen Blick auf unsere Homepage geworfen, dann h�tte er sehen m�ssen, dass wir Nazis hassen und rechten Dreck ablehnen und bek�mpfen. Aber das hat er nicht getan. Wir haben daraufhin eine einstweilige Verf�gung vor Gericht erwirkt. Das ist aber erst der Anfang. Es kann echt nicht sein, dass irgendwelche Leute sich Artikel aus den Fingern saugen und damit anderen schaden, weil sie Ahnung von nichts haben. Der Typ h�tte echt mal recherchieren sollen, aber das tat er nicht... selber schuld! Da ist dann auch nichts Lustiges mehr dran, denn das ist eine Ecke, in die ich nicht reingedr�ngt werden m�chte weil ich sie hasse und verachte.

Nun l�sst es sich ja nicht vermeiden, mit diesem Thema konfrontiert zu werden, sei es durch rechte Bands auf Festivals oder z. B. eben jenem Rolling Stone Reporter. Wie sieht deiner Meinung nach der richtige Umgang mit derlei Bands oder Personen aus? Und was glaubst du, wie sich derlei Tendenzen auf den Metal allgemein und dem Pagan/Viking/Black Metal im Besonderen auswirken werden?

Zagan: Ich denke, man sollte Bands, die in ihren Texten klare rechte Aussagen propagieren, nirgendwo auftreten lassen. So einen kranken Schei� brauchen wir nicht. Es ist sehr bedauerlich, dass man sich �berhaupt damit besch�ftigen muss, weil ich denke, dass unsere Musikrichtung unpolitisch ist und auch sein sollte. Wie schon mal gesagt, unsere Mythen haben nichts mit sowas zu tun und hatten das auch nie. Diese Diskussion �ber rechts oder nicht macht unsere Szene kaputt. Ich hasse die entsprechenden Leute deshalb.

Was uns als Band angeht, werden wir sicherlich ab und an mit solchen Bands auf Festivals konfrontiert werden. Ich denke aber, es ist das Falscheste, was man tun kann, deshalb nicht aufzutreten. Erstens sto�en wir so den Leuten vor den Kopf, die uns sehen wollen und Eintritt bezahlt haben und nichts mit der braunen Schei�e zu tun haben, und zweitens lassen wir uns den Spa� durch solche Idioten nicht verderben, Konzerte zu spielen. Den Redakteur des Rolling Stone Magazins sollte man als St�mper seiner Zunft ansehen und ihm vielleicht in Zukunft verbieten, sich mit Themen zu besch�ftigen, von denen er keine Ahnung hat und wo er ein wenig nachlesen muss, denn das hat er ja nicht getan. Auf jeden Fall erwarte ich eine entsprechende Entschuldigung von dem, und wenn der nur einen Funken Ehre hat, dann wird er erkennen, was er da f�r einen Mist angerichtet hat und meldet sich mal bei uns.

Zu der Frage, wie sich diese Tendenzen auswirken... nat�rlich nicht gut. Metal ist und war schon immer eine Ausnahmeszene, egal welche Untergruppe auch immer. Seit den 80er Jahren ist es normal, dass die breite �ffentlichkeit sich auf Metaller einschie�t und ihnen wer wei� was andichten will. Da kommen nat�rlich die paar braunen Heinis in der Pagan-Szene gerade recht, allerdings appelliere ich mal an die �ffentlichkeit, sich mal in allen anderen Szenen umzuschauen. Du findest genau so viele Technofreaks, die rechts sind, wahrscheinlich sogar noch mehr. Oder schaut mal auf alle Leute, die Schlager h�ren. Meint ihr nicht, dass es da auch viele Leute gibt, die NPD, Republikaner oder sonst was w�hlen? Also bitte macht dieses Naziproblem nicht zu einem Problem der Pagan- oder Black Metal Szene. Es ist nur leider so, dass nur dar�ber berichtet wird. Das andere ist ja auch nicht so spannend.

Okay, klare Worte. Aber verlassen wir mal die politische Schiene und wenden uns dem religi�sen Aspekt zu. Es ist eine Sache, �ber heidnische Themen zu singen. Wie aber wirkt sich dieses Denken in der Gegenwart, im Alltag aus? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ihr mit Schwertern bewaffnet auf einem Drachenschiff die Christen vertreiben wollt.

Zagan: Die Vorstellung reizt aber...!!!

Nee, mal im Ernst. Wie ich in einer der ersten Antworten schon sagte, geht es erst einmal um die Tatsache, den Leuten unsere Geschichte oder Mythologie n�her zu bringen. Es w�re schon viel geschafft, wenn sich mehr Leute vern�nftig damit auseinandersetzen w�rden. Es steckt viel Kraft darin, und warum sollte man sich nicht auf seine Urspr�nge berufen? Wir erz�hlen viele Geschichten in unseren Texten, und wenn man mag kann man denen zuh�ren, da wird etwas von dem erz�hlt, was ich gerade erw�hnt habe.

Der andere Punkt ist nat�rlich der, dass wir den christlichen Glauben ablehnen. Aber das ist doch eigentlich nur nat�rlich, wenn man bedenkt wie der uns gebracht wurde. Ein Glaube der sich mit dem Schwert durchsetzen muss, ist kein Glaube, der des Glaubens wegen stark ist. Im Endeffekt haben auch die Christen nichts anderes getan als die Nazis. Sie begingen V�lkermord, um ihre Ideale durchzusetzen. Also warum sollte ich Nazis hassen und Christen nicht? Ich wei�, dass es jetzt wieder Leute gibt, die solch eine Argumentation fast zum Herzinfarkt treibt, aber wenn diese Leute mal objektiv (was ja immer das Problem bei denen ist) dar�ber nachdenken, k�nnen die gar nicht zu einem anderen Schluss kommen. Ein Verbrechen wie V�lkermord kann nicht damit ges�hnt werden, dass es ein paar hundert Jahre her ist. Au�erdem wurde dadurch viel interessantes und historisches Wissen ausgel�scht.

Ich kann und konnte den sogenannten Hass auf das Christentum nie ganz nachvollziehen, zumindest nicht in Deutschland, da ich den Einfluss auf den Alltag eines jeden in der heutigen Zeit als ziemlich gering einsch�tze. Das sieht in den USA z. B. ganz bestimmt anders aus. Da du aber deutlich gemacht hast, dir um religi�se und politische Themen Gedanken zu machen, hast du bestimmt auch eine Meinung zum Konflikt im Nahen Osten. Dieser deckt ja genau diese beiden Punkte ab.

Zagan: Nat�rlich habe ich dazu eine Meinung. Ich denke aber, dass es nicht wichtig ist, was ich dar�ber denke, denn diese Sachen haben wirklich nichts mit Black Messiah, Pagan Metal oder unserer Szene zu tun. Ich m�chte dazu nur sagen, dass jedes Volk ein Recht auf seine Heimat hat. Da kann sich jetzt jeder selber Gedanken machen, wie ich das wohl meine.

Ich habe diese Frage auch deswegen gestellt, weil sie meiner Meinung nach ganz gut veranschaulicht, dass Gewalt in der Welt momentan nicht von den Christen ausgeht. Denkst du, dass Bands sich bald auf den Islam einschie�en, so wie es viele mit dem Christentum machen? Slayer haben ja auf ihrer neuesten Scheibe auch einen Song namens "Jihad", der ganz gewiss f�r Kontroversen sorgen wird.

Zagan: Es geht mir auch gar nicht darum, dass die Gewalt IM MOMENT nicht von den Christen ausgeht, obwohl das so auch nicht stimmt. Es geht mir darum, was diese Religionsgemeinschaft in der Vergangenheit mit unserm Erbe und unseren Ahnen getan hat. Das kann man nicht wegdiskutieren. Es ist immer irgendwo ein Krieg im Gange. Einige sind sinnlos, andere m�ssen sein. Allerdings kann ich mich wirklich nicht mit jedem davon besch�ftigen. Klar, man verfolgt das ganze im Fernsehen oder in Zeitungen, aber diese Kriege, von denen Du sprichst, sind nicht die unseren.

Wer eure Band nicht kennt und den Bandnamen liest, wird ganz bestimmt an eine klassische Black Metal Band denken. Der Name stammt ja auch noch aus einer Zeit, als ihr dem Thema Satanismus deutlich n�her standet als heute. Hast du gerade in Bezug auf die heidnische Orientierung �ber eine Namens�nderung nachgedacht?

Zagan: Nein. Es ist ja nun mal so, dass viele Leute uns noch von der Sceptre-Platte kannten. Au�erdem ist ja da schon in etwa der musikalische Stil beschritten worden, den wir nun weiterf�hren. Da gab es niemals eine �berlegung in diese Richtung.

Ich hatte ja schon die Gelegenheit, in das noch nicht erschienene neue Album reinzuh�ren. 3 Dinge sind mir dabei aufgefallen: 1.) die Produktion ist diesmal noch st�rker als auf der letzten Platte, 2.) die Songs sind teilweise recht verschieden, 3.) die von dir komponierten Songs fallen deutlich h�rter aus. Richtig beobachtet?

Zagan: Also, ich kann nur sagen, dass wir beim Sir Percy in Essen einen Supersound bekommen haben. Ich bin zum ersten Mal rundum zufrieden mit einem Album-Sound. Die Songs sind wirklich recht unterschiedlich, aber ich denke dass war auf der Oath of a Warrior auch schon so. Das ist ja eigentlich gut, wenn die Platte abwechslungsreich ist. Dein dritter Punkt ist immer Ansichtssache. Es stimmt schon dass ich derjenige bin, der meistens die Black Metal-lastigen Parts macht, aber das liegt an meiner Metal-Vergangenheit.

Es ist ja wieder relativ viel Zeit zwischen den beiden Ver�ffentlichungen vergangen. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, waren auch Probleme mit der letzten Plattenfirma daf�r verantwortlich. Wo seid ihr denn jetzt gelandet und wie l�sst sich die Zusammenarbeit so an?

Zagan: Also, so viel Zeit war das jetzt gar nicht. Ich denke, dass so 1-2 Jahre ganz normal sind. Aber Du hast Recht, was die Plattenfirma angeht. Es sind da gewisse Dinge vorgefallen, die wir so nicht akzeptieren konnten. Deshalb haben wir uns von Einheit Produktionen getrennt und uns entschieden, uns anderweitig umzusehen. Dann hat uns irgendwann der Jochen Richert von AFM angesprochen und gefragt, ob wir Interesse an einer Zusammenarbeit h�tten. Wir haben uns sein Angebot angesehen und sofort zugesagt. Ich muss sagen, dass die Zusammenarbeit bisher problemlos vonstatten geht. Man merkt wirklich den Unterschied. Bei AFM hat man es mit Profis zu tun.

So weit ich wei�, waren bei AFM bisher nicht unbedingt h�rtere Bands unter Vertrag. Wie sind die auf euch aufmerksam geworden?

Zagan: Das stimmt nicht so ganz. Ich finde schon, dass Destruction zum Beispiel eine ziemlich harte Band ist. Aber es ist richtig, dass sie bisher niemanden im Programm haben, der auf unserer Schiene liegt. Jochen hat uns damals geschrieben, dass er sich in Zukunft auch etwas in diese Viking-Pagan Ecke bewegen m�chte, und da w�rden wir dann gut hinpassen. Auf uns aufmerksam ist er wohl durch den Soulfood-Vertrieb geworden, dessen Chef er auch ist und die auch mit Einheit Produktionen zusammenarbeiten. Da hat er wohl mitbekommen, dass wir nun getrennte Wege gehen.

Wie ist in eurem Genre eigentlich das Verh�ltnis der Bands untereinander? Und gibt es welche, die du den H�rern von Black Messiah ebenfalls ans Herz legen m�chtest?

Zagan: Also, meistens ist das Verh�ltnis recht gut. Wir haben nat�rlich auf der Tour mit Cruachan einen riesigen Spa� gehabt und sind da richtig zu Freunden geworden. Kennen gelernt haben wir auch schon so einige. Sei es nun Turisas, Ensiferum oder Helheim, das sind alles supernette Leute.
Und... ja, es gibt eine Band, die ich allen mal ans Herz legen m�chte. KROMLEK aus Bayern. Die haben wir mal auf dem Nightmare Before Summer Festival kennen gelernt. Tolle Typen und eine affengeile Musik. Die Scheibe von denen ist der Wahnsinn. Auch MINJAR kann ich nur empfehlen.

Welche sind denn deine 5 aktuellen und deine 5 all time Favoritenalben?

Zagan: Fangen wir mal mit den all time Faves an:

1) Venom - Welcome To Hell
2) Possessed - Seven Churches
3 und 4) Bathory - In The Sign Of The Black Marks / Hammerheart
da kann ich mich nicht entscheiden
5-6) Mercyful Fate - Nuns Have No Fun / Slayer - South Of Heaven

Die 5 Scheiben, die ich momentan am meisten h�re (allerdings ohne eine Platzierung):

Finntroll - Nattf�dd
Ihsahn - The Adversary
Luca Turilli - The Infinite Wonders Of Creation
Kromlek - Kveldridhur
Kampfar - Kvass

Zum Abschluss mal etwas ganz anderes. Bist du auch einer dieser ernsthaften Musiker, die die Nase r�mpfen, wenn man �ber Fu�ball spricht? Oder bist du, der aus Gelsenkirchen kommt, auch Anh�nger des glorreichen FC Schalke 04?

Zagan: Schalke-Fan mit Leib und Seele seit etlichen Jahren. Fu�ball ist f�r mich mehr als nur ein Sport, deshalb f�llt auch schon mal die ein oder andere Probe aus, sehr zum �rger meiner Mitmusiker allerdings. Aber so ist das nun mal, und ich habe nicht vor, mich zu �ndern.

Na, dann lass uns mal hoffen, dass wir im Sommer des n�chsten Jahres etwas zu feiern haben. Vielen Dank f�r die Zeit, die du diesem Interview gewidmet hast. Der obligatorische Schlusssatz ist nat�rlich immer der Band vorbehalten...

Zagan: Okay...Stay Heavy!!!

Wer mehr zu Black Messiah wissen will, kann sich �ber folgende Adressen informieren:

http://www.black-messiah.de

[email protected]


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Gomez



zur�ck

   
  Light Pupil Dilate
Snake Wine
 
     
 
Firesign
Persecution Guaranteed
Gods of Emptiness
Consumption is Freedom?
Solid Ground
Can't stop now
A Dead Lament
Ravens Feast (Promo)
Horn
Naturkraft
SorgSvart
Vikingtid Og AnArki
Oblivio
Dreams are distant Memories
Lastdayhere
From Pieces created
7for4
Diffusion
Light Pupil Dilate
Snake Wine
 
 
Dwelling
Slough Feg
Elisa C. Martin
Astral Kingdom
Doomsword