W�ren Trollech eine Pop-Band, h�tten sie es sehr schwer au�erhalb ihrer Heimat bekannt zu werden. Eine Band die ihre Texte in tschechischer Sprache verfasst, h�tte sicherlich keine Chance, sich durchzusetzen. Die Black Metal Fans und auch Fans von heidnischen Metal-Bands sind in dieser Hinsicht nat�rlich deutlich toleranter. An finnische, isl�ndische und norwegische Lyrics hat sich schlie�lich schon jeder gew�hnt. Meist macht sogar gerade die fremde Sprache den besonderen Reiz einer Band aus. Im Falle von Trollech passen die tschechischen Texte hervorragend zu ihrem textlichen Image. Trollech singen �ber die Geheimnisse der W�lder und die Kr�fte der Natur. Asura, der sympathische S�nger der Band klingt tats�chlich wie ein kauziger Waldtroll und der pagane Black Metal der Tschechen bekommt dadurch einen sehr glaubhaften Klang. Das neue Album der Band, die mittlerweile zu einem Duo geschrumpft ist, stellt in vielerlei Hinsicht einen Fortschritt f�r Trollech dar und war Album der Woche im Metalspheres-Fanzine. Grund genug f�r mich, Asura einmal auf den Zahn zu f�hlen.

Gr�� Dich, Asura. Viele werden euch sicher erst durch euer neues Album kennen gelernt haben. Dabei seid ihr ja eigentlich schon eine "alte" Band, denn ihr seid schon sechs Jahre dabei. Kannst du dich noch erinnern, wie ihr damals angefangen habt?

Ich werde mich kurz fassen. Es begann alles im Mai des Jahres 1999. Ich traf Morbivod in Pilsen in einer alten, dunklen Taverne. Ich hatte schon lange darauf gehofft, einer Band wie Trollech beizutreten. Wir fanden heraus, dass wir dieselben Einstellungen teilten. In den darauf folgenden drei Monaten nahmen wir unser erstes und letztes Demo "Dech pohanskych vetru? (Breath of pagan winds) auf. Zu dieser Zeit waren Trollech nur ein Studio-Projekt. Das Demo schickte ich dann an Eclipse Productions (ein tschechisches BM-Label, die heute als Long Ago Records bekannt sind) und Blacky (der Chef des Labels) war davon fasziniert. Er schickte uns gleich den Vertrag f�r ein Deb�t-Album. Der Name des Albums war "Ve hvozdech...? (In the woods...) und es kam dann 2001 auf den Markt. Alle folgenden Aufnahmen wurden dann durch Eclipse Productions ver�ffentlicht. 2001 stie� dann auch unser Gitarrist Johannes zu uns und wir begannen damit, Live-Gigs zu spielen. 2005 brachten wir dann eine neue 7" Split-EP mit der tschechischen Band Sorath heraus, die den Namen "Tumultus" trug. Im Sommer 2005 haben wir dann einen Vertrag mit Ketzer Records unterschrieben und im Mai jetzt unser neues Album �ber sie herausgebracht. Dann gibt es da noch unsere erste Live-CD, die wir im Juli �ber Long Ago Records ver�ffentlicht haben. Ich denke, das ist dann alles soweit.

Kannst du dich denn noch an deinen ersten Kontakt mit Metal erinnern? Wann wusstest du denn, dass diese Musik das einzig Wahre ist und du von nun an ein "Metalhead" sein w�rdest?

Ja, klar erinnere ich mich daran. Ich war ein kleiner Junge, vielleicht 11 Jahre alt. Da kam ich das erste mal mit Metal in Kontakt. Meine Cousine spielte mir und meinem Bruder ein paar Songs vor, die aber eher von Rock-/Pop Bands wie Kiss, Europe, Opus und ein paar tschechischen Bands waren und davon gefielen mir wirklich auch nur ein paar Songs. Aber dann in der Schule brachte mal ein Freund von mir die tschechische Thrash Metal-Legende Arakain mit. Das war genial! Ich war total begeistert davon. Die folgenden zwei Jahre habe ich dann nur noch nach weiteren Thrash-Bands Ausschau gehalten. Assassin, Metallica, Annihilator, usw. und als ich 13 war, lieh mir mein Cousin dann mal ein paar Kassetten mit Master's Hammer, Bathory, Death, Sepultura, Paradise Lost und Obituary aus. Da wusste ich dann, das ist der richtige Style. Ich verfiel dem Metal total! In mir entstand dann auch der Traum, mal eine Band zu gr�nden, na ja, ich war eben 13, eine tolle Zeit aber.

Du hast auch in einer Band namens Mythopoeia gesungen. Gibt es die Band denn noch? Wie waren die Reaktionen auf euer Album "The Golden Leaf of Oak"? Werdet ihr nochmal neues Material raus bringen?

Ja, in der Band hab ich mal gesungen. Mythopoeia haben sich mittlerweile aufgel�st. Viele Leute bedeutet viele verschiedene Ansichten und daher viele Probleme. Ich denke "The Golden Leaf of Oak" ist ein sehr gutes Album. Ich mag es wirklich sehr gern. Wie die Reaktionen auf das Album waren, wei� ich nicht mehr. Es ist Vergangenheit, f�nf Jahre her mittlerweile. Es k�mmert mich wirklich nicht mehr... aber es war ein sehr gutes Album! (lacht)

Dein Mitstreiter bei Trollech, Morbivod, hat wirklich eine Menge am Laufen. Ich habe geh�rt, dass er in 3 oder 4 Bands mitwirkt. Ist er bei euch so etwas wie ein lokaler Underground-Held?

Ja, da hast du Recht. Morbivod spielt in 5 Bands! Trollech, Stiny Plamenu, War for War, Umbrtka, und Quercus. Er ist so ein kleiner Workaholic (lacht). Morbivod ist hier mehr als nur ein Held, er ist ein Idol. Insbesondere f�r die weiblichen Fans hier (lacht).

Euer neues Album ist fantastisch. Ich finde, es stellt einen gewaltigen Schritt nach vorne dar. Der Sound passt viel besser zu euch und das Songwriting wurde ebenfalls verbessert. Seid ihr denn zufrieden mit eurem neuen Album? Erz�hl doch mal was �ber den Aufnahmeprozess.

Danke f�r deine Worte. Ich muss wirklich sagen, dass wir sehr zufrieden mit dem Endergebnis sind. Leider war es so, dass die Atmosph�re innerhalb der Band nicht so toll war, w�hrend der Aufnahmen. Ich bin froh, dass wir das hinter uns haben. An den ersten beiden Tagen haben wir mit Honza von der Band Butcher an den Drums die Songs geprobt. Ihm geh�rt das Hellsound Studio. Am dritten Tag haben wir dann die Drum-Parts aufgenommen. Dann haben wir eine Woche lang die ganzen Gitarren-, Bass- und Akustik-Gitarrenspuren aufgenommen. Den Gesang, Mix und das Mastering haben wir dann wieder bei Morbivod im Heimstudio gemacht.

Ich mag die neuen Songs sehr gerne, insbesondere "Stromy jsou v nas" ist eine echte Hymne geworden. Ich finde, ihr seid epischer geworden. Wie wichtig ist euch ein episches Feeling? Wisst ihr schon, wie ihr in Zukunft klingen werdet?

Episch... Hmmm... Ich wei� nicht. Vielleicht ist das nur dein Eindruck wegen der Ch�re und den akustischen Gitarren. Auch wenn es vielleicht nach Klischee klingt, aber wir versuchen immer, die Atmosph�re der Texte mit der der Musik zu verbinden. Wir arbeiten immer auf diese Weise. Ich kann dir aber noch nicht sicher sagen, was du in Zukunft von uns erwarten kannst. Ich kann nur sagen, dass unser n�chstes Album eine zusammenh�ngende Geschichte erz�hlen wird, das ist alles (lacht).

Was ist denn dein Favorit auf dem neuen Album?

Alles! (lacht) Nein, mal im Ernst: "Stromy jsou v nas?, "Ljesi, Z kotle poopijej?, "Zeme obru?, "Vsem bude skryto tajemstvi?.

Ich muss zugeben, dass "Z kotle popijej" etwas ungew�hnlich f�r euch klingt. Es ist ein ziemlich fr�hliches Lied. M�ssen wir denn bef�rchten, dass ihr jetzt in die Finntroll-Ecke tendiert?

Nein, nein, da musst du keine angst haben. Wir m�gen Finntroll sehr, aber m�chten lieber unseren eigenen Weg gehen. Du hast schon recht, dieser Song ist sehr fr�hlich, es geht schlie�lich ums Trinken! Hmmm? (lacht) Genie�e den Song im Wald beim saufen! Prooooooost!

Ich war noch nie ein gro�er Freund von Drum-Computern, wenn sie auch noch so toll programmiert sind. Bei euch hat es eigentlich nie richtig zum Natur-Thema gepasst. Auf dem neuen Album habt ihr einen Drummer aus Fleisch und Blut und es hat eurer Musik gleich viel mehr Nat�rlichkeit gegeben. Warum habt ihr so lange damit gewartet? Habt ihr keinen Drummer mit den entsprechenden F�higkeiten gefunden? Werdet ihr denn jetzt mit einem richtigen Schlagzeuger weiter machen?

Dass wir einen Schlagzeug-Computer verwendet haben, war einfach notwendig. Du hast Recht, wir haben nicht den Mann mit der richtigen Einstellung gefunden und wenn, dann hatte er nicht die notwendigen Skills. Wir kennen Butcher schon einige Jahre, wir haben uns immer auf Konzerten und Festivals getroffen. Eines Tages habe ich ihn dann einfach gefragt, ob er Lust hat, die Drums auf unserem Album einzuspielen und er sagte zu! Vielleicht werden wir mal ein paar Gigs mit Lord Sheafraidh - dem Schlagzeuger von Stiny Plamenu - machen. Wir denken aber noch nicht �ber ein weiteres Mitglied f�r Trollech im Moment nach.

Ihr habt ein sehr sch�nes Video f�r euren Song "Ve stinu starych dubu" gemacht. Erz�hl doch mal etwas �ber den Videodreh und die Atmosph�re dort.

Die Idee einen Video-Clip zu machen kam... ich wei� nicht wann und von wem (lacht). Ehrlich. Wir haben einfach im Proberaum mal dar�ber gesprochen und uns dann einfach daf�r entschieden. Wir haben uns dann einen Ablauf f�r das Video �berlegt und dann einfach losgelegt! Es war Ende Oktober, die Lichtverh�ltnisse waren sehr gut, das Wetter auch. Ein Freund von uns schnappte sich die Kamera und los ging es. Ich kann die Atmosph�re kaum beschreiben, der herbstliche Wald, die Ruhe, wir waren ganz allein da, keine anderen Leute. Wirklich richtig toll!

Ihr habt dieses Jahr auch ein Live-Album herausgebracht. Erz�hl doch mal ein wenig �ber Metal Swamp.

Ja, diese Aufnahmen haben wir auf dem Metal Swamp gemacht, live in Brno. Die Scheibe hei�t "Svatoboj? und kommt auf Long Ago Records raus. Metal Swamp ist ein Festival bei uns, das von zwei Maniacs auf die Beine gestellt wird, Cartman und Raven (Ex-S�nger von Sezarbil). Es ist ein Festival, dass jeweils einen Abend l�uft, es hat eine tolle Atmosph�re und schon eine lange Tradition. Die n�chste Show ist am 08.09.06 und es ist bereits Nummer 26! Schaut auf die Webseite f�r mehr Info und Fotos.

In Tschechien haben nur ca. 30 Prozent eine Konfession. Es scheint bei euch also nicht viel Christentum zu geben, gegen das es sich zu k�mpfen lohnt. Ist das einer der Gr�nde, warum ihr keine satanische Band gegr�ndet habt, sondern �ber die Natur, Mythen, Hexen usw. singt?

Ja, ich wei�. Tschechien ist kein Land der Christen und dar�ber bin ich froh. Das Christentum ist aber nicht nur ein Problem einzelner L�nder, sondern der ganzen Welt. Aber zur�ck zur Frage. Es ist nicht wirklich der Grund f�r unsere andere Themenwahl. Ich mag einfach paganistische Bands und hatte immer gehofft eine Band in dieser Richtung zu haben. Mit Trollech wurde sozusagen ein Traum wahr. Wir wollen einfach unsere eigene Musik mit unserem eigenen Stil machen und ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg.

Die Natur kann sehr gut ohne uns leben, aber wir nicht ohne sie. Wir leben unser Leben aber immer noch so, als w�rden wir �ber der Natur stehen und k�nnten immer so weiter machen, uns nicht um die Umwelt zu k�mmern, wir leben einfach von der Natur getrennt. Ist das eure Aussage, dass nur die, die wirklich die Geheimnisse der Natur erfahren wollen, auch Ohren und Augen haben, um sie zu verstehen?

Tja, ich f�rchte, da brauche ich nichts weiter zu sagen. Du hast absolut Recht, das ist exakt meine Meinung und unsere Einstellung.

Ihr singt �ber das Trollech-Empire, eine Erfindung von euch. Erz�hl uns doch bitte etwas mehr dar�ber. Inwiefern haben denn eure eigenen Sagen und Mythen euch bei der Erschaffung eurer Welt beeinflusst? Sind da speziell tschechische Mythen eingeflossen?

Wenn ich nein sagen w�rde, w�re ich ein L�gner. Ja, wir sind (ein wenig) beeinflusst von Mythen, M�rchen, Sagen und Erscheinungen unserer Welt, die von unseren slawischen und tschechischen Vorfahren berichtet wurden. Wir schaffen allerdings unser eigenes Reich: Trollech. Wir versuchen einfach die Augen und Gedanken der H�rer f�r die Geheimnisse und starken Kr�fte der Natur zu �ffnen. Die Mythen und Legenden werden in diesem Reich lebendig. Der alte Spirit lebt in den W�ldern des Trollech-Reiches weiter.

Es ist sicherlich einfach, sich in die W�ldern Tschechiens zu verlieben, ihr habt ja auch eine Menge davon. In Deutschland haben wir ja mehr oder weniger nur noch "Baum-Plantagen". Wie ist die Situation eurer W�lder, gibt es noch viele unber�hrte und einsame Natur bei euch?

Ich bin drau�en in der Natur, so oft wie ich kann. Wir k�nnen au�erhalb der Nationalparks alles frei betreten. Man kann den ganzen Tag im Wald herumlaufen. Es gibt sogar staatliche Kampagnen, um den Leuten die Entspannung in der Natur schmackhaft zu machen. Das finde ich gro�artig. Es gibt solche Werbeplakate hier. Auf einem ist eine Linde und darunter steht: "Ich habe freie Eintrittskarten f�r euch!" und auf einem anderen ist der Wald abgebildet und darunter: "Wir haben das ganze Jahr 24 Stunden am Tag ge�ffnet!" Das Bewusstsein in Tschechien f�r den Wald ist sehr gut. Der Wald wird nicht so stark �konomisch genutzt und der Holzabbau wurde reduziert. Das H�gelland in Pilsen liegt mir besonders am Herzen, auch in ?umava bin ich sehr gerne. Ich besuche aber auch die anderen Gebiete Krkono?e, die Karpaten, Beskydy, Brdy usw.

Was war denn dein denkw�rdigster Moment, den du im Wald erlebt hast?

Da muss ich mich entschuldigen. Das ist etwas zu pers�nlich. Diese Momente geh�ren nun mir und den gro�en G�ttern. Ich habe das Ungesehene gesehen. Die Geheimnisse von Mutter Natur. Es tut mir Leid, aber das werde ich f�r mich behalten.

Morbivod schreibt in seiner Band St�ny Plamen� �ber das Abwassersystem von Pilsen. Er erfindet dort eine Welt, in der dort besondere G�tter leben. In einem anderen Projekt geht es ausschlie�lich um Z�ge, so weit ich wei�. Warum sucht er sich diese sehr ungew�hnlichen Themen f�r seine Musik aus? Das ist ja schon einzigartig. Seid ihr b�se, wenn euch manche aufgrund eurer Themen nicht ernst nehmen?

Das ist mehr eine Frage f�r Morbivod, aber ich werde versuchen, sie zu beantworten. Wir w�ren nicht b�se, falls Leute uns nicht ernst nehmen m�chten. Morbivod interessiert sich eben sehr f�r solche Dinge, die Abwasserkan�le, die Kraft der industriellen Maschinen usw. Also singt er einfach �ber diese Sachen. Was Trollech betrifft: Alle Mitglieder von Trollech lieben die Natur und nehmen Trollech sehr, sehr ernst, das kann ich dir versichern.

Was h�ltst du vom momentanen antikosmischen und "destroy the world?-Trend im Black Metal?

Ich denke, das ist nur eine nat�rliche Entwicklung. Die Tage des echten Satanismus sind scheinbar vorbei. Viele Leute hassen allerdings dieses sterile Konsumenten-Leben und die moderne Gesellschaft, die sich der Homo-Sapiens angeeignet hat. Ich wei� nicht, wie ernst die Einstellung da bei den einzelnen Bands ist. Ob es nur ein Trend oder Posen ist, muss, glaube ich, jeder f�r sich selbst entscheiden.

W�rdest du sagen, ihr habt bei Trollech eine positivere Einstellung zum Leben als andere Bands? W�rt ihr entt�uscht wenn jemand sagt, ihr w�rt nicht "true? genug, da ihr die Natur liebt?

Ja, wir haben vielleicht eine positive Ansicht �ber das Leben, aber nur in der Natur! Wir haben keine positiven Gef�hle f�r die Menschheit! Wir leben nat�rlich hier in dieser �ra der Menschen. Wir k�nnen uns da nicht raus halten und wir versuchen, diesem Leben ein paar sch�ne Momente abzugewinnen. Wir haben aber mit den meisten modernen Menschen nicht viel gemeinsam. Wir nehmen es aber so hin, wie es ist. Trollech ist auch keine "True Black Metal?-Band wir sind PURE FOREST BLACK METAL! (lacht). Ich k�mmere mich ehrlich gesagt nicht darum, wirklich.

Viele Leute behaupten ja, im Black Metal ist kein Platz f�r Politik. Ist es wirklich so einfach? Ist es f�r dich nicht erstrebenswert eine politische Ansicht zu haben? Bringt es etwas, sich zu organisieren? Vielleicht in einer Umwelt-Organisation oder �hnlichem? M�ssten wir nicht mehr Druck auf Politiker aus�ben, damit die Welt sich �ndert?

Das ist vielleicht fast schon eine philosophische Frage. Ich denke nicht, dass es im Black Metal um Politik geht. Black Metal ist ein Genre der totalen Verachtung. Es geht um die Vernichtung aller Philosophie und das Erschaffen einer neuen. Ich sage nicht: Habe keine politische Einstellung. Ich denke jeder H�rer hat sie und sollte sie haben. Aber Musik und pers�nliches Leben sind zwei Dinge, die getrennt f�r sich stehen k�nnen. Beinahe. Wir k�nnen es schwer trennen. Das Leben und unsere Einstellung beeinflusst uns nat�rlich.

Auf eurer Seite habt ihr auch ein klares Statement gegen neonazistische Elemente im Black Metal. Was ist der Grund f�r dich, das viele Leute denken, Egalitarismus, Obrigkeitsh�rigkeit und Rassismus seien ein Teil des Black Metal?

Diese Frage mag ich wirklich nicht. Ich wei� es auch nicht, Dummheit? Eine verbotene Frucht zu kosten? Wei�t du, ich bin auch ein Patriot. Ich kann aber mein Land, meine Sprache und meine Vorfahren lieben, ohne Neo-Nazi zu sein. Ich denke, NSBM ist nur eine Trend-Welle. Es ist einfach verrucht und die Bands versuchen, sich so interessant zu machen.

Erz�hl doch mal etwas �ber die lokale Situation bei euch. Gibt es viele Metal-Bands? Gibt es ein freundschaftliches Miteinander in der Szene? Wie sieht es mit Auftritts- und Probem�glichkeiten aus?

Wir sind ein kleines Land, aber ich w�rde sagen, wir haben eine gro�e und qualitativ hochwertige Szene f�r Metal hier. Es gibt viele Labels, Webzines, Fanzines und Magazine. Es gibt Metal im Radio und im Fernsehen. Ich denke, es ist schon gut hier. Der am weitesten vertretene Stil ist Grindcore, und Bands dieses Genres sind wohl in der Welt am bekanntesten. Es ist in Tschechien auch kein Problem, Auftrittsm�glichkeiten zu bekommen. In jeder gr��eren Stadt gibt es einen Rock-Club, es gibt Indoor-Festivals mit l�ngerer Tradition und im Sommer werden Open-Air Festivals organisiert. Junge Bands haben wirklich viele M�glichkeiten live zu spielen. Wir bekommen auch viele Angebote live zu spielen. Soweit ich wei�, gibt es auch keine Probleme, an Prober�ume heran zu kommen. Meist ist das fehlende Geld das gr��te Probleme, gute Instrumente und Verst�rker sind hier sehr teuer, ich sehe das als das gr��te Problem an.

Ihr habt k�rzlich auf dem "In Flammen Festival? gespielt? Wie war es dort und wie kamen die neuen Songs an?

Ja, das stimmt. Das "In Flammen Festival? ist nicht sehr gro� und es waren vielleicht um die 250 Metalheads da. Die Atmosph�re war aber sehr gut. Ich bin sehr sicher, dass jeder der dort war, das Festival genossen hat. Gutes Bier (lacht), gutes Essen, gute Organisation und sehr gute Bands! Der Sound war sehr klar und gut. Falls die Jungs von Dawn Of Fate das Festival wieder organisieren im n�chsten Jahr, w�rden wir gerne wieder dort spielen. Wir haben sehr viele CDs verkauft (lacht). Wir haben mit dem Drum-Computer dort gespielt und es war O.K.

Auf einem R�ckenaufdruck eines T-Shirts von euch ist ein Zitat des tschechischen Poeten Jiř� Wolker. Haben seine Arbeiten euch beeinflusst?

Wir haben den kompletten Text dieses Gedichtes in unserem Song "Kolobeh vod? auf dem Album "V Rachotu Hromu? verwendet. Es war aber eher ein Zufall. Wolker war ein Poet der kommunistischen �ra und viele seiner Werke behandeln den Sozialismus. Wir m�gen seine anderen Werke nicht unbedingt, aber dieses spezielle Gedicht ist ein Meisterwerk. Morbivod hat es entdeckt und wir waren sofort davon fasziniert. Der Satz auf dem T-Shirt bedeutet: "Wir treiben leise, wo, wei� niemand. Von einem unbekannten Reich singen wir diese Lieder.?

Gibt es weitere Schriftsteller oder Musiker aus Tschechien, die du unseren Lesern empfehlen w�rdest?

Ich kann folgende Schriftsteller empfehlen: Karel Čapek, Alexej Pludek, K.J. Erben, Alois Jir�sek... Was die Musik betrifft: Bedřich Smetana und Anton�n Dvoř�k.

Zum Abschluss musst du dich unseren traditionellen Metalspheres-Fragen stellen. Bereit? Los geht's...

Nenne mir f�nf essentielle Metal-Alben, die dir am wichtigsten sind.

Hmmm... ich versuch's: Bathory ? Hammerheart, At The Gates ? With Fear I Kiss The Burning Darkness, Mayhem ? De Mysteriis Dom Sathanas, My Dying Bride ? Turn Loose The Swans, Immortal ? Pure Holocaust, Winter ? Into Darkness... Aber das ist lange nicht alles (lacht).

Denkst du, das Spielen der elektrischen Gitarre ist die moderne Art des Kampfes mit dem Schwert?

(lacht) Ich denke ja! Ja genau, mein Bass ist ein viersaitiges Schwert! (lacht)

Wenn du Pizza bestellst, welcher Belag muss drauf sein?

(lacht) Das ist nicht m�glich, das ist unm�glich (O-Ton) Was ist das denn f�r eine Frage? (lacht) O.K. wenn ich Pizza bestelle, muss drauf: Tomatensauce, Mozzarella, H�hnchenstreifen und gr�ne Oliven.

Wenn du das K�nigreich des Metals regieren k�nntest, welche Gesetze w�rdest du zun�chst erlassen?

Ich w�rde alle Kirchen in Konzerthallen umbauen lassen, Metal Shops in jedem Dorf und jeder Stadt, es w�rde ein Metal-Ministerium geben und nat�rlich Freibier auf allen Konzerten. (lacht)

O.K. Asura, es war sehr nett, mit dir zu plaudern. Im Moment rotiert euer Werk non-stop in meinem Player und es ist wirklich gro�artig, bleibt einfach so, wie ihr seid. Wenn du noch etwas anf�gen m�chtest, ist jetzt der Moment dazu.

Danke f�r die interessanten Fragen. Goblin regards allen Lesern und Metalheads! Die B�ume sind in uns!