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Nach dem grandiosen "Back to Times of Splendor" bringen Disillusion dieser Tage ein neues Werk unter dem Titel "Gloria" heraus, bei dem �hnlichkeiten zum Vorg�nger beinahe g�nzlich ausbleiben. Es ist aber auch ein Album, das nicht nur aufgrund seiner stilistischen Kehrtwendung f�r ein Stirnrunzeln sorgt, sondern auch aufgrund der (nat�rlich rein subjektiv empfunden) ausdruckslosen Songs �u�erst fragw�rdig erscheint. Da es uns wichtig war, die Band selbst darauf aufmerksam zu machen und uns auch ihre eigene Sichtweise zu verschaffen, konfrontierten wir Frontmann Andy (ehemals "Vurtox") mit unseren Vorw�rfen.


Andy, wir hatten ja schon zu Eurem Deb�t ein sehr ausf�hrliches Interview gef�hrt. Ich kann Dir gleich sagen, da� die Fragen, die ich Dir stellen werde, nicht angenehm sein werden...

Andy: Ach, ich werd's sicher �berleben.

Das hoffe ich. W�re schade, wenn wir das nicht fair �ber die B�hne kriegen w�rden. Ich mu� dazu sagen, da� ich "Back to Times of Splendor" geliebt habe wie kaum ein zweites Album, da� ich vieles damit verbinde und es mich unbeschreiblich ber�hrt. Von Eurem neuen Album bin ich jetzt nat�rlich total entt�uscht, weil ihr eine Kehrtwendung gemacht habt und "Gloria" im Prinzip gar nichts mehr mit Eurem Deb�t zu tun hat...

Andy: Das finde ich jetzt erstmal gar nicht nat�rlich, da� Du entt�uscht bist. Aber wenn Du das sagst, dann wird das wohl so sein...

Okay, dann beginnen wir vielleicht besser folgenderma�en: Weshalb habt ihr Euch so ver�ndert?

Andy: Das ist nat�rlich schwierig, weil Du uns jetzt unterstellst, da� wir uns ver�ndert haben...

Also bitte! Um das festzustellen mu� man nun wirklich nicht mehr tun als die CD einzulegen.

Andy: ...oder da� wir uns absichtlich ver�ndert h�tten.

Ach, jetzt komm! Ich will Dir echt nicht ans Bein pinkeln...

Andy: Okay, sorry, das war jetzt falsch von mir.

Du kannst gerne sagen was Du willst, aber da� wir uns gegenseitig angiften oder so, das ist es nicht wert. Ich versuche Dir nur meine Meinung zu verdeutlichen, und w�rde im Gegenzug gerne Deine h�ren.

Andy: Im Prinzip ist das ganz einfach. Wir lieben "Back to Times of Splendor", immer noch, damals wie heute, und bei mir weckt die Platte sehr �hnliche oder vielleicht sogar genau die gleichen Gef�hle wie bei Dir. Das ist so, und das ist uns auch wichtig. Das Album ist ein Teil unseres Lebens. Jetzt kommt jedoch das gro�e "aber": Als die Platte fertig war haben wir uns erstmal leer gef�hlt. Wir haben alle so extrem viel da reingesteckt und hatten diese Sehnsucht nach Perfektion und einem Heiligenschein gehabt, im positiven Sinne. Das wurde gen�hrt und am Ende vielleicht sogar erf�llt, und kaum da� die Platte drau�en war wu�ten wir, da� wir das nicht mehr toppen konnten. Dar�ber hinaus hatten wir auch nicht das Gef�hl, da� wir das �berhaupt wollten. Und das ist die Sache: Disillusion wird f�r viele jetzt vielleicht eine gro�e Entt�uschung sein, zumindest dann, wenn man damit gerechnet hat, da� "Back to Times of Splendor" das ist, was wir immer machen werden. Aber "Back to Times of Splendor", und das klingt jetzt nat�rlich total irritierend, aber am Ende repr�sentiert die Scheibe genau die drei Jahre, in der wir daran gearbeitet haben. Bei "Gloria" ist das jetzt eben was anderes, und was beim n�chsten Mal sein wird, wissen wir noch nicht. Disillusion wird - solange die Aufmerksamkeit noch da ist - immer als eine Band wahrgenommen werden, die reagiert, die sich Dinge erlaubt, die am Ende doch immer bis zum �u�ersten geht, ob man das nun will oder nicht. Und die Dinge wagt vor allen Dingen. Bei "Back to Times of Splendor" hat uns vorher auch jeder davon abgeraten sowas zu machen und z.B. einen siebzehn-min�tigen Song aufzunehmen.


Klar, aber es ist nat�rlich auch so, da� ihr mit Eurem Deb�t seinerzeit viele Fans gewonnen habt, von denen Euch mit Sicherheit viele den R�cken zuwenden werden. Das ist f�r Euch nat�rlich auch ein gro�es Risiko.

Andy: Das ist vor allen Dingen ein Statement.

Ja, das ist sicher mutig, zumal ihr ja auch Euren Lebensunterhalt mit der Musik verdient. Aber kannst Du da so einfach mit allen Konsequenzen leben, die da gegebenenfalls auf Euch zukommen?

Andy: Na ja, es ist keine �berraschung, da� es nicht nur einige gibt, sondern ganze Heerscharen von Fans, die nicht nur im ersten Moment, sondern vielleicht nie was mit "Gloria" anfangen k�nnen. Das wu�ten wir bereits mit den ersten Takten, die wir geschrieben haben, da� das problematisch wird. Aber wir haben "Back to Times of Splendor" nicht f�r irgend jemand anderen gemacht, und wir haben auch "Gloria" nicht f�r irgend jemand anderen gemacht. Wir haben das f�r uns gemacht. Wir haben es gemacht. Punkt. Und wenn ich Musik mache, dann denke ich nie an jemand anderes. So hart wie das ist. Das ist mir total buggy! (? - der Verfasser) Das ist mir so buggy, was am Ende dar�ber gesagt wird. Ich mache das f�r niemand anderes, auch wenn ich es nat�rlich grandios finde, wenn es die Leute lieben. Aber wenn ich jetzt aufh�ren w�rde zu tun was ich mache, dann stelle ich selbst eine Platte wie "Back to Times of Splendor" in Frage. Die habe ich n�mlich genau so gemacht: Aufgeh�rt, an irgend jemanden zu denken und an Grenzen zu denken. Sich an Grenzen zu halten ist das, was man eben nicht machen darf.

Habt ihr Euch denn auch als Menschen ver�ndert in der Zeit?

Andy: Ja, immer. Also entwickelt.

Weil irgendwo mu� das ja herkommen. F�r mich stellt sich das eigentlich nicht wie eine Weiterentwicklung dar, sondern die Platte h�rt sich halt wirklich so sehr anders an, der Gesang, die elektronischen Elemente und so weiter, als ob ihr einen Schnitt gemacht und mit etwas Neuem angefangen habt.

Andy: F�r mich stellt sich diese Frage eigentlich nicht. Ich sehe da kein Problem, obwohl ich wei�, da� es problematisch ist f�r Menschen die etwas anderes h�ren wollen. Ich kann das nur betonen. Nat�rlich sind das zwei verschiedene Platten, keine Frage. Total richtig. Ich sehe aber genau das als Inbegriff dessen, was wir tun wollen. Letztendlich ist das wie ein anderer Film. Es gibt noch eine Handschrift, die ist noch da, aber es ist ein komplett anderes Setting.

Bewegt Dich denn "Gloria" in einer �hnlichen Art und Weise wie "Back to Times of Splendor"?

Andy: Nun, wenn mich "Back to Times of Splendor" sozusagen physisch entkoppelt und ich auf eine mentale Reise gehe, dann ist "Gloria" dagegen die "Ehrlichkeit" (hoffe, das habe ich richtig verstanden - der Verfasser). Ich bin hier, ich bin anwesend, ich beginne mich zu bewegen. Es ist eine sehr physische Reaktion, k�rperlich mit allen Extremit�ten. Ein schwerer aber auch sehr gen��licher Ruf. So w�rde ich die zwei trennen. Eine Platte ist quasi kontr�r zur anderen. Man kann die beiden nicht vergleichen...

...was man ja auch nicht unbedingt mu�. Ich hatte Dir die Frage eher gestellt, weil mich "Gloria" von vorne bis hinten kalt l��t.

Andy: Ja, das ist schade.

Genau, das finde ich auch. F�r beide Seiten.

Andy: Ja, aber wir sollten auch nicht alle Fans in einen Sack hauen. Den Fehler sollten wir hier jetzt nicht begehen. Ich versuche auf jeden Fall verst�ndnisvoll zu sein. Ich wei�, da� es problematisch sein kann, f�r viele, f�r einige, keine Ahnung...

...und f�r Euch auch!

Andy: Ja, das kann passieren. Wir werden es sehen. Ich wei�, da� es der Fall sein kann. Und wenn es passiert, dann lebe ich mit den Konsequenzen. Aber ich werfe mir doch nicht vor etwas gemacht zu haben, wohinter ich stehe. Das ist die eine Sache. Und was die Fans anbelangt, da mu� das ja auch nicht pauschal so sein.

Nein, da gibt es sicherlich auch Leute, die anders denken, keine Frage. Habt ihr denn schon viel Feedback?

Andy: Nein. Wer jetzt Feedback gibt, hat sich die Platte irgendwo gezogen.

Und von anderen Journalisten?

Andy: Soll ich ehrlich sein?

Nat�rlich!

Andy: Okay, kein Problem. Ich h�tte nur gerne nachher noch etwas Zeit um darzustellen, was "Gloria" ist. Das w�re mir eben wichtig. Nicht, da� wir hier in so einer Rechtfertigungsschleife stecken bleiben.

Ne, das haken wir jetzt mal ab.

Andy: Also ich habe ehrlich gesagt mit wesentlich mehr Interviews wie Eurem gerechnet. Aber bislang war noch keins dabei. Ehrenwort, das ist so und keine Werbung.

Wenn Du das sagst, zweifel ich da nicht dran. Dann aber nochmal zu was anderem: Mit Eurer Musik habt ihr in gewisser Weise auch Euer Image ge�ndert. Das f�ngt damit an, da� Du den Namen "Vurtox" abgelegt hast und h�rt mit Eurem ver�nderten Bandlogo auf. Sozusagen passend zu Eurem neuen Gesamtbild?

Andy: Das beantworte ich am besten damit, da� wir auch bei "Back to Times of Splendor" versucht haben, ein Gesamtbild abzugeben. Mit "Gloria" ist das das gleiche. Es ging eigentlich nie darum, da� sich irgendetwas �ndern mu�te. Es ging von Anfang an, also die letzten sechs Jahre, immer um Etappen, in denen alles zusammen laufen mu�te. Deswegen hat sich hier mal wieder was ge�ndert und dann da mal wieder was.


Als ich Eure CD das erste Mal gesehen habe, habe ich erstmal gar nicht erkennen k�nnen, da� das eine Disillusion-CD ist. Da war ja nur ein "D" drauf. Als ich dann auf der R�ckseite "Disillusion" gelesen habe, habe ich mich gefragt, ob es noch eine andere Band mit dem Namen g�be... Ihr habt das Cover ja dann noch nachtr�glich ge�ndert, so da� jetzt zumindest "Disillusion" drauf steht. Ist Euch irgendwann bewu�t geworden, da� man das gar nicht mehr mit Euch verbindet, oder weshalb habt ihr das nochmal ge�ndert?

Andy: N�, es war eher so, da� das Label zu uns kam und zu uns meinte, da� es vielleicht etwas fr�h w�re, auf den Namen auf der CD zu verzichten. Das ist jetzt kein Geheimnis, wir wissen ja auch, da� wir noch nicht wirklich gro� sind.

Okay. Angesichts der radikal ver�nderten musikalischen Ausrichtung k�nnte man annehmen, da� es auch diesmal wieder Streitigkeiten w�hrend der Entstehung des Albums gegeben hat...

Andy: Ja, doch. Fast noch mehr als beim ersten. Ich lehne mich aber nicht weit aus dem Fenster, wenn ich sage, da� wir alle sehr zufrieden mit dem Ergebnis sind. Sp�testens jetzt haben wir alle den einen roten Faden zu dem Album. Es gab nat�rlich Zeiten, gerade als "Gloria" im Entstehen war, wo noch nicht klar war, wo das alles hinf�hren w�rde und wie das am Ende alles zusammen laufen wird. Eigentlich haben sich die Diskussionen aber eher durch Unsicherheiten ergeben als aus konkreten stilistischen Fragen oder so. Weil sich jeder gefragt hat: Ist das das, was wir machen wollen, und ist das gut? Es war eine lange Zeit, am Ende doch wieder 18 Monate. W�hrenddessen waren wir auch mal an einem Punkt, als es zu viele Diskussionen gab. Irgendwann haben wir beschlossen, da� wir die beenden und zur�ck gehen zu den Ideen, die in den ersten Monaten frei raus entstanden sind ohne irgendwelche Auflagen. Wo einfach probiert und gemacht wurde ohne viel dar�ber nachzudenken. Und dann ging es wieder gut voran.

Da ich jetzt w�hrend unseres Gespr�chs so viel gemeckert habe, m�chte ich Dir zum Abschlu� noch die Gelegenheit geben, unseren Lesern zu sagen, weshalb "Gloria" f�r Dich ein gutes Album ist, und weshalb sie der CD eine Chance geben sollten.

Andy: Ich denke, da� das Risiko, was hier so viel zitiert wurde und was wir auf uns nehmen, das ist das, was Metal eigentlich sein m��te. Metal ist eine Subkultur. Metal ist eine Reaktion. Metal hat etwas Anarchisches. Metal ist etwas reaktion�res. Metal ist eine Antwort, aber vor allen Dingen ist es ein Statement. Und wenn ich mir anschaue was passiert: Eine Gleichschaltung, eine Nihilierung, eine Bequemlichkeit im Metal, dann kommt mir das gro�e Kotzen. Ich kann das nicht mehr h�ren. Ich finde, das ist nicht das, wof�r Metal steht. Wir lehnen uns weit aus dem Fenster. Aber letztlich machen wir nichts anderes als das, was ich gerade gesagt habe. Wir gehen den Schritt, wir wagen etwas und wir haben etwas gemacht, was meiner Meinung nach l�ngst �berf�llig war, n�mlich eine moderne Auslegung von Metal 2006. Keine Neuauflage im neuen Sound von etwas Bekanntem, sondern eine in jeder Hinsicht moderne Platte. Eine Zusammenf�hrung bzw. ein Gesamtbollwerk, das auf einen zukommt. Ob man es jetzt mag oder nicht, und ob man jetzt verst�rt ist oder nicht, was vielleicht sogar das Hauptproblem ist. Schon alleine deswegen sollte man "Gloria" eine Chance geben. Unabh�ngig davon, da� ich meine, da� da mindestens 7 Hits drauf sind, die einem nicht mehr aus dem Ohr gehen. Deshalb sollte man sich "Gloria" mindestens einmal anh�ren, wenn man sie sich gekauft hat.

Ich sch�tze Deine Meinung, mu� aber nochmal betonen, da� mir pers�nlich kein einziges Lied im Ohr h�ngen geblieben ist.

Andy: Kein Problem.

Ich w�nsche Euch nat�rlich trotzdem alles Gute, und vielleicht h�ren wir uns nach Eurem n�chsten Album ja wieder... ob Du willst oder nicht, hehe!

Andy: Ist in Ordnung, ich hab's ja �berlebt!


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Dennis



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