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Als wohl wichtigste Doom-Band der 90er Jahre ist der Name "Solitude Aeturnus" in den Geschichtsb�chern f�r alle Zeit verewigt und dr�ngt sich darum geradezu auf, in einem Atemzug mit den Sch�pfern des Genres, Black Sabbath (dominierende Band der 70er Jahre), und deren direkten Erben, den g�ttlichen Candlemass (80er Jahre), genannt zu werden. Zwar konnten die beiden letzten Alben "Downfall" und "Adagio" nicht ganz an die alten Gro�taten "Into the Depths of Sorrow", "Beyond the crimson Horizon" oder das Meisterwerk "Through the darkest Hour" ankn�pfen, aber die Wiederver�ffentlichungen der alten Scheiben, die lange Wartezeit ohne irgendein Zeichen der Band und der kuriose Auftritt beim Doom Shall Rise Festival 2006 gaben Anla� genug, das Gespr�ch mit Bandkopf John Perez zu suchen. Und dann ist da ja auch noch das neue Album "Alone", �ber das es so manche wissenswerte Frage zu stellen galt. Legen wir also los...


Hey John, was gibt's Neues aus Texas?

John: Alles okay soweit! Unser Mailorder l�uft momentan sehr gut. Mein Schreibtisch sieht zur Zeit aus als sei er von einem Tornado verw�stet worden. Aber das sind "gute" Probleme, bei denen man froh ist sie zu haben. Es ist zwar schon eine ziemlich hektische Zeit, aber das ist schon okay so.

Was ist nach "Adagio" bei Euch passiert, und wieso hat es acht lange Jahre gedauert, bis "Alone" erscheinen konnte?

John: Acht Jahre sind in der Tat eine lange Zeit, und das Frustrierende an diesen acht Jahren ist, da� wir nun schon lange versuchen, die Band wieder ins Rollen zu bringen. Nachdem "Adagio" drau�en war haben wir erstmal eine Pause gemacht, die beabsichtigt war. Wir wollten erstmal Abstand von Solitude gewinnen, vielleicht ein Jahr oder zwei, um Zeit f�r andere Dinge zu haben, die f�r jeden von uns anstanden. Auch um unsere Batterien f�r Solitude wieder aufzuladen. Die Pause war aber dann doch etwas l�nger, und als wir wieder zusammen kamen, verbrachten wir erstmal fast ein Jahr im Proberaum, schrieben neue Songs und haben einige Shows gespielt. Ich glaube 2000 waren wir ja auch in Wacken und bei einigen anderen Festivals. Das Hauptproblem war schlie�lich, da� wir w�hrend dieser Zeit einige Bandmitglieder verloren. Nach einem Jahr im Proberaum verlie� uns unser Gitarrist Edgar. Das war ein harter R�ckschlag f�r mich pers�nlich, weil ich schon immer davon �berzeugt war, da� der Sound von Solitude ohne Edgar nicht mehr so sein w�rde wie er war. Und das ist in der Tat so. Es hat lange gedauert bis ich mich dazu entschlie�en konnte, ohne Edgar weiterzumachen. Und nachdem wir hier schon so viel Zeit gelassen hatten, waren wir ein Jahr sp�ter gezwungen, auch noch ohne unseren Drummer auszukommen. Auch das kostete Zeit, und dann noch all die anderen Probleme... Robert mu�te durch eine wirklich unangenehme Trennung, und so hatte jeder von uns seine eigenen Schwierigkeiten. Was soll ich sagen? Es war sehr frustrierend.

Welche Gr�nde gab es denn daf�r, da� Edgar und John die Band verlassen haben?

John: Das waren sehr leicht verst�ndliche Gr�nde, die ich auch absolut respektiere: Sie hatten einfach genug und ihre Motivation war nicht mehr vorhanden. Wenn das passiert, dann ist der Zeitpunkt gekommen, wo man loslassen mu�. Beide haben f�r die Band getan, was sie tun konnten. Edgar wollte sogar ganz mit der Musik aufh�ren. Er spielt auch nicht mehr. Das war sehr schwierig f�r mich zu verstehen, weil ich immer noch finde, da� der Kerl riesiges Talent besitzt. Aber er hatte seine Gr�nde, und es war wichtig, da� er mit den anderen Dingen weiter kommt, die ihm im Leben wichtig sind.

War das mit Lyle damals �hnlich, der nach "Downfall" als erster die Band verlie�? Das kam f�r uns seinerzeit sehr �berraschend, zumal ich nur wenige Monate zuvor in einem Interview gelesen hatte, da� Robert und Du seine besten Freunde seien...

John: Robert und Lyle waren schon Freunde lange bevor es Solitude gab. Sie haben in unserer Gegend fr�her in einigen Punk Rock-Bands zusammen gespielt. Das war noch in den fr�hen 80ern, ohne Witz! Sie kannten sich also schon Jahre bevor es Solitude gab, und als ich Lyle kennen lernte, stellte dieser mir Robert vor.

Und woran hat's dann letztlich gehakt?

John: Der Grund, weshalb Lyle die Band verlie� war, da� er einfach wieder andere Musik machen wollte. Er hatte alles ausgereizt, von dem er glaubte dieser Art von Musik geben zu k�nnen. Deshalb hat er sich anders orientert, hat in diversen anderen Bands gespielt und war auch erfolgreich damit. Die bekannteste seiner Bands nennt sich "Ghoultown" und ist eine ziemlich verr�ckte und seltsame Punk-Country-Band. W�hrend Edgar sich also ganz aus der Musik zur�ckziehen wollte, war es Lyles Absicht, sich anderen musikalischen Dingen zu widmen. Covington (der ehemalige Drummer - der Verfasser) war glaube ich einfach nur genervt von dem ganzen Prozess. Es war nie leicht f�r unsere Band, und er war immer ziemlich schnell frustriert. Nachdem er Solitude verlassen hatte, spielte er auch erstmal drei oder vier Jahre gar nicht. Jetzt ist bei einer kleinen Band hier in der Gegend untergebracht und macht wieder Musik.


Du sagtest eben, da� Edgar ein sehr gro�er Verlust f�r die Band war. Ich h�tte das jetzt so eingesch�tzt, da� Lyle der gr��ere Verlust f�r die Band in musikalischer Hinsicht gewesen w�re. Schlie�lich hat er die ganzen Lyrics auf den alten Alben geschrieben...

John: Das denke ich nicht. Beide haben sehr viel zur Band beigetragen, jeder auf seine Weise. Lyle durch die Lyrics und auch einiges an Songwriting, Edgar ebenfalls beim Songwriting. An Edgar war sehr wichtig, da� er das Talent hatte Facetten zur Musik beizutragen, die die Musik interessanter werden lie�. Die Aufmerksamkeit f�r Details war seine St�rke und etwas, das Solitude immer ausgemacht hat. Nat�rlich waren beide ein schwerer Verlust f�r die Band, aber ich wu�te schon immer, da� auch Robert sehr gute Lyrics schreiben kann. Als wir Lyle verloren, war f�r mich deshalb klar, da� Robert diesen Part �bernehmen konnte. Ich mag die Lyrics von beiden, auch wenn sie sehr unterschiedlich sind. In meinen Augen passt beides zu Solitude. F�r mich pers�nlich spielte es nie die gro�e Rolle, ob die Lyrics durch Robert vielleicht etwas anders w�ren. Lyle hat sicher viel Energie in die Band gesteckt, aber Edgar war aus meiner Sicht musikalisch wichtiger. So oder so haben beide Verluste sehr weh getan.

Dann kommen wir nun zu Eurem neuen Album. "Alone" ist wieder viel ruhiger geworden als "Adagio" es war. Wie l��t sich die musikalische Entwicklung erkl�ren?

John: Das Songwriting f�r "Alone" fing im Prinzip an, als wir nach der "Adagio"-Pause wieder begannen Musik zu machen. Einige der Songs wurden also schon im Jahr 2000 geschrieben. Nachdem Edgar ausgestiegen war verging wie gesagt noch einmal Zeit, in der wir dar�ber nachdachten wie es weiter gehen sollte. Erst danach haben Steve Moseley und ich uns zusammen gesetzt und uns um neues Material gek�mmert. Wir haben einige Entscheidungen getroffen, wie wir dabei am besten vorgehen sollten, welche Inspirationen wir verwenden k�nnten und welche Einfl�sse wir aus uns selbst herausziehen wollten. Es dauerte dann etwa sechs Monate bis wir mit neuen Songs, Riffs, Melodien und Gesangsideen ankamen. Damit haben wir einige der bereits vorliegenden Songs abgerundet und auch neue Lieder gemacht. Das war dann so 2002/2003.

Und welche Gef�hle stecken hinter "Alone"

John: Letztlich war die Hauptidee hinter "Alone" ein Album zu machen, das unsere ureigenen Einfl�sse und musikalischen Auspr�gungen verbindet. Wir haben uns unsere alten Alben wieder angeh�rt, "Beyond the Crimson Horizon" und "Through the darkest Hour", und uns entschieden, einige Gef�hle der ersten beiden Alben wieder aufleben zu lassen und diese mit der Schwere von "...the darkest Hour" zu verbinden. Gleichzeitig war es uns aber auch wichtig, neue Ideen einflie�en zu lassen. Wir haben uns wirklich Zeit genommen um uns auf das zu konzentrieren, was wir mit dem Album ausdr�cken wollten. Und einfach gute Qualit�t abzuliefern mit guten Refrains, ansprechenden Strophen, Heavyness... ich denke, man kann die schwerm�tige Atmosph�re auf der Platte auch sehr gut sp�ren. Das war genau das, was wir erreichen wollten, und ich denke, da� wir das auch wirklich erreicht haben. "Alone" ist wahrscheinlich das schwerm�tigste Album, das wir bislang gemacht haben. Und vielleicht auch das mit dem besten Sound.

Einer meiner Lieblingssongs auf dem neuen Album ist "Blessed be the Dead", das hypnotisierend auf der einen Seite daher kommt, mit echten Killerriffs und einem tollen Lead nach zwei Minuten ausgestattet ist und bei dem Robert, dessen Gesang sich im Laufe der Jahre sehr ver�ndert hat, auch mal wieder nach alten Deb�t-Zeiten klingt...

John: Oh, also erstmal bin ich sehr gl�cklich dar�ber, da� Du diesen Song magst, da er auch einer meiner Lieblingstracks ist. Ich w�rde Dir aber dahingehend widersprechen, da� das Lied "alt" klingt. F�r mich pers�nlich klingt Robert in diesem Song nach etwas, was er noch nie gemacht hat. Ein anderer Style, den wir noch nie gehabt haben, und das ist auch das, was wir bei diesem St�ck versucht haben. Wir haben versucht uns darauf zu konzentrieren, eine tr�umerische Gesangsmelodie �ber das St�ck zu legen. F�r mich ist es also ein sehr experimenteller Song, der vielleicht eher auf Adagio gepa�t h�tte. Das Lied ist sicherlich nichts radikal Anderes, aber es klingt auch nicht wirklich typisch nach Solitude. Das Solo ist �brigens auch eines meiner Lieblingssolos. Das klingt echt klasse, irgendwie wie Mercyful Fate. Und, was man auch nicht vergessen darf ist, da� das St�ck mit vier Minuten sehr kurz ist, zumindest f�r unsere Verh�ltnisse. Wie gesagt, ich bin sehr gl�cklich damit.

Mehr als je zuvor besch�ftigt sich das neue Album mit dem Thema "Tod". Denkst Du oft an den Tod und sprecht ihr vielleicht sogar innerhalb der Band manchmal �ber den Tod?

John: Ja! Aber la� es mich so ausdr�cken: Wir sind eigentlich ganz normale Menschen, die auch �ber solche Dinge nachdenken. Wir sind Individuen, Musik-Fans, wir schauen Filme, lesen B�cher... wir haben ganz sicher eine ernste Seite an uns, aber wir haben auch eine alberne Seite. Wir feiern Partys und am�sieren uns. Wir sind keine Leute, die die ganze Zeit rumsitzen, mit finsteren Minen umherstarren und sich �ber Tod und Selbstmord unterhalten. Auch wenn wir eine Doom-Band sind. (lacht) Manchmal wird man eben mal ernster und redet �ber solche Dinge. So, wie jeder normale Mensch das tut. Ich denke, das hat auch etwas mit dem Alter zu tun. Wenn man �lter wird sieht man, wie Leute um einen herum sterben. Leute, die man kennt, und manchmal sogar Leute, die j�nger sind als man selbst. Der Tod ist allgegenw�rtig, aber wir sind keine finsteren Gesellen, die versuchen so doomig wie m�glich zu sein, haha. Das machen ja schon alle anderen. Wir sind einfach die Leute, die wir sind und denken �ber die Dinge nach, die uns besch�ftigen. Ich selbst habe oft tiefsinnige Gedanken, und der Tod geh�rt definitiv dazu. Der Tod ist eine Erfahrung, die wir machen m�ssen, und manchmal ist er uns n�her als wir es uns vielleicht w�nschen. Man mu� lernen damit umzugehen.

Hast Du Angst vor dem Tod?

John: Eigentlich nicht. Ich habe die Dinge akzeptiert wie sie sind. Man kann dem Unvermeidbaren nicht aus dem Weg gehen. Deshalb denke ich auch, da� es keinen Grund daf�r gibt davor Angst zu haben. Ich glaube, da� diejenigen, die Angst vor dem Tod haben, vielleicht Leute sind, die sich in ihrem Glauben nicht sicher sind. Oder die Angst vor dem Unbekannten haben. Das trifft auf mich nicht zu.

Wie denkst Du �ber Glaube, Religionen und die Kirche im Allgemeinen?

John: Ich bin entschieden gegen organisierte Religionen. Damit will ich nichts zu tun haben. Ich habe meinen eigenen Glauben der viele Dinge vereinigt, mit denen ich aufgewachsen bin und die ich gelernt habe. Und nat�rlich auch viele Dinge, die ich als Erwachsener gelernt habe. Mann kann quasi von einer Glaubensstruktur sprechen, mit der ich dem Leben begegne. Mein Glaube ist sehr einfach. Ich glaube an eine h�here Macht, �ber die ich nichts wei� und �ber die ich auch niemals etwas in Erfahrung bringen kann. Deshalb jage ich ihr nicht nach. Ich lebe einfach mein Leben so gut ich kann, so da� ich am Tag an dem ich sterbe wei�, da� ich etwas zu dieser Welt beigetragen habe. F�r mich und andere. Das ist mein Glaube. Organisierte Religionen mag ich nicht, weil ich denke, sie dienen dazu die Massen ruhig zu halten. Sie stehen f�r Ignoranz, und damit kann ich mich nicht identifizieren.

Das Coverartwork von "Alone" bezieht sich ebenfalls auf den Tod. Welchen Hintergrund gibt es zu diesem Bild, das ja sehr d�ster und doch nicht so grau und trist ausgefallen ist wie das von "Adagio" oder "Through the darkest Hour"?

John: Das Konzept ist von Robert. Er hatte die Idee sowohl f�r den Albumtitel als auch f�r das Coverartwork. Es ist etwas, wovon er geglaubt hat, da� es die Gef�hle, die er in einem Bild haben wollte, am besten widerspiegelt. Ich finde, es wirkt und pa�t sehr gut zum Sound der Scheibe. Es ist eine sehr doomige Platte und das Cover reflektiert dies. Es gibt in gewisser Weise die Erfahrung wider, die Du machst, wenn Du die Platte h�rst. (Huh? - der tote Verfasser) Es rundet das Gesamtbild ab und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Eine tiefere Bedeutung hat es eigentlich nicht.


Eure letzten beiden Platten kann man ziemlich kritisch betrachten. "Downfall" hatte meiner Meinung nach tolle Songs aber eine ziemlich schwache Produktion, bei "Adagio" war es umgekehrt. Wie stehst Du selbst heute zu diesen beiden Ver�ffentlichungen?

John: Ich pers�nlich mag beide Platten, zumindest ein wenig. "Downfall" mag ich von all unseren Platten aber am wenigsten, was wohl wirklich an der Produktion liegt. Allerdings mu� ich auch sagen, da� ich mir, wenn ich die Scheibe zuletzt geh�rt habe, gar nicht mehr vorstellen konnte sie mit einer anderen Produktion zu h�ren. Ich habe mich wohl einfach daran gew�hnt. Was ich an der Platte mag ist ihre experimentelle Seite. Ich mag Experimente und mu� nicht immer unverf�lschten Metal machen. Ich mag alle Arten von Musik, die wir innerhalb von "Downfall" vermischt haben. Genau daf�r war sie vorgesehen gewesen. "Alone" ist das Gegenteil - ein Versuch, mehr geradeaus zu spielen. Das ist der gro�e Unterschied zwischen den beiden Platten. Ich mag aber die Experimente von "Downfall" sehr gerne und sehe die gro�e Schw�che ebenso wie Du in der Produktion.
"Adagio" war auch eine ziemlich experimentelle Platte und nat�rlich auch der Versuch, eine bessere Produktion hinzubekommen. Einige Songs sehe ich auch ein wenig mehr in einer Linie mit den �lteren Sachen, die wir gemacht haben. Gleichzeitig wollen wir aber bei jeder Scheibe etwas machen, was anders ist als bei den alten Sachen. Ich pers�nlich bin mit "Adagio" sehr zufrieden und finde sie genauso gut wie jede andere Platte die wir gemacht haben. Einige unserer in meinen Augen besten Songs sind darauf zu finden wie z.B. "Never", "Mental Pictures", "Spiral Descent", "Days of Prayer", "Lament"... sie alle geh�ren zu meinen Favoriten. F�r mich ist "Adagio" also eine sehr gute Platte, die zudem auch noch die beste Produktion bis zu diesem Zeitpunkt hatte.

Also rundum zufrieden?

John: Ein Problem habe ich mit "Adagio", und zwar das gleiche wie ich mit "Alone" habe: Es ist einfach zu lang. Ich mag lange Alben nicht. Lange Alben werden gegen Ende immer langweilig, egal wer sie geschrieben hat. Ich wollte auch nicht "Heaven & Hell" auf "Adagio" haben. Das war die Idee von Massacre. Ich mag den Song und wollte, da� er ver�ffentlicht wird, aber nicht unbedingt auf "Adagio". Dadurch wurde "Adagio" noch l�nger als sie es urspr�nglich schon war. Und das ist bei "Alone" das Gleiche. Ich pers�nlich h�re mir Alben ja gerne auf die altmodische Art an - auf Vinyl. Auch da bekommt man Probleme wenn man ein Album hat, das l�nger als 50 Minuten dauert.

Wie kam es dazu, da� Robert auf Adagio bei zwei Songs Bass und Gitarre gespielt und Du daf�r bei einem St�ck gesungen hast?

John: Das ist witzig, ja. Robert hatte diese beiden Songs, die wir f�r das Album verwenden wollten, alleine geschrieben. Du mu�t wissen, da� er manchmal etwas langsam ist, wenn es darum geht Sachen f�r ein Projekt zusammen zu bekommen. Deshalb hat es ewig gedauert, bis er uns die Songs zeigte. Irgendwann wurden wir ungeduldig und haben ihm gesagt: "Wei�t Du was? Spiel den Kram doch selbst! Nur Du und Covington!" Wir wu�ten, da� wir die Songs nie live spielen w�rden, von daher war das ja kein Problem. Au�erdem war es auch mal eine Chance f�r Robert, Gitarre zu spielen. Er ist n�mlich auch ein sehr guter Gitarrist. Wir haben es also durchgezogen, und es macht auch keinen gro�en Unterschied, au�er eben, da� Robert alle Instrumente mit Ausnahme der Drums spielt.
Das Akustik-St�ck, das ich eingesungen habe, war ein Song der schon seit einigen Jahren herumgelegen hatte. Es pa�te irgendwie nicht zu Solitude sondern klang viel eher nach irgend etwas von Type 'O Negative. Ich liebe solche Bands ja, und das St�ck war etwas, was ich einfach mal machen wollte. Und weil es wieder etwas anderes war, war es auch eine Herausforderung, die wir kurzerhand angenommen haben. Und so ist der Song auf der Platte gelandet.

Besteht eine Chance, "Downfall" irgendwann nochmal mit einem besseren Sound zu h�ren?

John: Ich hoffe, wir k�nnen die Platte irgendwann remastern. Mittlerweile sind wir sehr gut im Mastern geworden. Steve Moseley hat bei der letzten Platte mitgeholfen. Er hat ein wirklich gutes Geh�r und kann unglaublich gut mit Sounds umgehen. Ich hoffe, da� er mir auch dabei hilft "Downfall" zu remastern. Ich bin davon �berzeugt, da� wir es schaffen k�nnen, das Album mindestens doppelt so gut klingen zu lassen wie es im Original klingt. Und das alleine durch's Mastering! Bis zum neuen Album hatten wir nie etwas mit dem Mastering unserer Platten zu tun. Wir haben ein Album aufgenommen, es ans Label geschickt und dann die fertig gemasterte Platte zur�ck bekommen. Genau so war es auch bei "Downfall". Ich bin mir ziemlich sicher, da� sogar die Original-Tapes, die wir aufgenommen hatten, besser geklungen haben als das, was am Ende auf CD gelandet ist. Ich hoffe also, wir k�nnen das mal in Angriff nehmen, auch wenn ich es nicht versprechen kann. Die Rechte liegen ja immer noch bei Pavement, aber ich werde es ihnen im n�chsten Jahr vorschlagen.

"Into the Depth of Sorrow" hast Du k�rzlich auf Deinem eigenen Label wiederver�ffentlicht. Da der ReRelease genau so geworden ist wie man sich das als Fan w�nscht war es sicherlich eine gute Entscheidung, das selbst zu machen, oder? Zumal sich der ReRelease so gut verkauft hat, da� er in Deutschland schon jetzt nur noch sehr schwer erh�ltlich ist.

John: Das Problem war, da� Roadrunner die Rechte f�r die beiden ersten Platten hatten und nicht gewillt waren, sie wiederzuver�ffentlichen. Ich war irgendwie davon �berzeugt, da� die Rechte nach einer gewissen Zeit zur�ck an die Urheber geht. Also habe ich mir den Vertrag angeschaut, konnte es aber nicht mit Sicherheit sagen. Da ich immer wieder bei Roadrunner probiert habe anzurufen ohne etwas von ihnen zu h�ren, habe ich mir nach �ber einem Jahr gedacht es sei an der Zeit, die Platte auf meinem eigenen Label wiederzuver�ffentlichen.
Als ich das gemacht habe, habe ich es nat�rlich so gemacht wie ich seinerzeit dachte, da� es gemacht werden m�sse: Sound, Aufmachung, Bonustracks usw. Ich wollte, da� die Leute diese Songs h�ren k�nnen, da sie meiner Meinung nach besser sind als vieles, was heutzutage noch erscheint. Das Album kam also auf Brainticket raus, aber nur in einer sehr kleinen St�ckzahl. 1500 Exemplare sind vielleicht �ber die Ladentheke gewandert. Roadrunner riefen dann eines Tages doch noch an und teilten mir mit, da� sie noch die Rechte h�tten. Das war der Punkt, wo ich aufh�ren mu�te, die CDs weiter zu verkaufen.
Mittlerweile haben Metal Mind Productions aus Polen die Rechte am ersten Album und an "Beyond the Crimson Horizon" aufgekauft. Sie haben sie gerade rereleased. Ich glaube, sie sind auch auf 2000 Kopien je Album limitiert. Sie sind �brigens remastert. Von uns! Und ich mu� sagen, sie klingen fantastisch, den alten Versionen um einiges �berlegen. Genau so wie sie heute klingen, sollten sie eigentlich schon damals klingen. Heute gibt es aber bessere Mastering-Werkzeuge, und wir wissen auch einfach viel besser wie wir das hinbekommen was wir haben wollen. Damals wu�ten wir das nicht. Normalerweise bin ich gegen das Remastern von alten Alben, aber ich hatte keinerlei Kontrolle �ber das, was Metal Mind mit unseren Alben machen w�rden, und so habe ich mir gesagt, da� ich das lieber selber mache als es von anderen machen zu lassen. Und ich bin froh, da� das geklappt hat, denn jetzt klingen die Scheiben einfach unglaublich... viel heavier. Vor allem das zweite Album! Es klingt �berhaupt nicht anders, z.B. was den Mix angeht, es klingt einfach besser, ist heavier, lauter... einfach besser! Die CDs sind im Digipak und mit einigen Bonustracks erh�ltlich.

Was ich geh�rt hatte war, da� Roadrunner die beiden Scheiben mit einigen anderen wie z.B. Crimson Glory in einer streng limitierten goldenen Version auf den Markt werfen wollen...

John: Ja, genau, aber sie haben die Rechte f�r einige dieser alten Scheiben an Metal Mind verh�kert. Crimson Glory, Realm waren glaube ich auch dabei... und Metal Mind macht jetzt die Wiederver�ffentlichungen.

Verstehe. Sag mal, John, in alten Roadrunner-Zeiten habt ihr auch King Diamond kennen gelernt. Habt ihr noch regelm��igen Kontakt?

John: Er lebt nicht weit weg von uns, und von Zeit zu Zeit treffen wir ihn mal in der Stadt oder so. Wir h�ngen nicht die ganze Zeit zusammen rum, aber wenn wir uns sehen sprechen wir auch miteinander. Ich werde ihm demn�chst eine Kopie unseres neuen Albums vorbeibringen. Er ist ein guter Freund von den Jungs, bei denen wir im Studio sind.

Welche abgefahrenen Geschichten kannst Du uns �ber ihn erz�hlen?

John: �ber King Diamond? (lacht) Da gibt es eigentlich kaum welche, au�er vielleicht, da� er ein riesiger Nascar Racing-Fan ist. Das w�rde man vom King �ber... (�berlegt kurz) allen Black Metal sicher nicht erwarten. (lacht) Ansonsten gibt es wirklich kaum was �ber ihn zu erz�hlen. Er ist ein sehr ruhiger Zeitgenosse, wei�t Du?

Wirklich? Wir haben ihn eher wie eine Art Wasserfall kennen gelernt!

John: Ja, ich wei� was Du meinst. (lacht) Er erz�hlt gerne �ber seine Werke. Aber er lebt einfach f�r das, was er macht. Er gibt f�r alles was er macht 100%. Ich glaube, er ist gerade jetzt auch im Studio und nimmt einige Vocals f�r das neue King Diamond-Album auf, welches n�chstes Jahr erscheinen soll.

Kannst Du unseren Lesern erz�hlen, weshalb ihr auf dem Doom Shall Rise-Festival ohne Euren S�nger Robert Lowe aufgetreten seid?

John: Ja, das war ein Alptraum. Was soll ich sagen? Es passierte etwa eine Woche bevor wir nach Europa fliegen wollten. Robert hatte versucht seinen Pa� erneuert zu bekommen, und es dauerte wirklich ewig. Wir wu�ten nicht, was das Problem war, aber an jenem Tag bekamen wir eine Mitteilung vom zust�ndigen Amt, da� sie seinen Pa� nicht erneuern konnten. Es war nichtmal Roberts Schuld, so da� das Ganze umso �rgerlicher war. Es war wohl irgendein Problem mit seinen Papieren, das die Regierung da hatte. Robert hatte im Jahr zuvor eine Sache gehabt. Etwas Privates, nichts Gro�es und das hatte sich zu dem Moment auch schon l�ngst wieder erledigt. Aber die Papiere waren nicht richtig ausgestellt, und so konnte der Pa� nicht verl�ngert werden. Er hat dann ungelogen eine Woche lang in einem Hotel au�erhalb der Stadt gesessen, bei diesem Amt, das vier Stunden von hier entfernt ist. Eine ganze Woche, in der er nicht arbeiten gehen konnte und nur dort herum sa� um seinen Pa� zu bekommen. Freitags haben sie ihm den Pa� dann endlich gegeben, das war an dem Tag an dem wir unseren Auftritt beim Doom Shall Rise hatten. Du kannst Dir bestimmt vorstellen wie nerv�s wir alle waren. Wir wu�ten nichtmal, ob er am n�chsten Morgen da sein w�rde. Wenn wir ihn bei den Shows in Griechenland nicht dabei gehabt h�tten w�re das wirklich eine Katastrophe geworden. Wir konnten die Konzerte ja auch nicht verschieben. Es war ein Alptraum, aber er hat es ja schlie�lich geschafft. Nach dem Konzert beim Doom Shall Rise habe ich mit Robert telefoniert. Wir mu�ten ja noch einen Flug f�r ihn buchen und ihn aus Houston einfliegen lassen. Er war eine ganze Woche von zu Hause fort gewesen nur um diese Shows zu spielen, das war wirklich verr�ckt. Beim Doom Shall Rise haben wir auch ohne ihn alles gegeben, was in unserer Macht stand. Es war auch gar nicht so �bel. Wir hatten eine sch�ne Zeit, auch wenn die Songs nicht so klangen wie mit Robert. Aber was soll man in einer solchen Situation machen? Gar nicht spielen?

Verfolgst Du heute noch die Doom Szene? Viele Bands wie Forsaken aus Malta, Isole oder auch All Souls' Day huldigen Euch mit ihren Alben offenkundig.

John: Vielleicht erkl�rt das, weshalb ich diese Bands so mag. (lacht) Sie spielen genau den doomigen Metal, den ich auch gerne schreibe und spiele. Nat�rlich h�re ich solche Bands gerne. Ich verfolge also die Doom-Szene noch, und ich h�re mir eine Menge neuer Doom Bands an. Forsaken sind eine gro�artige Band, kein Zweifel. Auch die Isole-CD, die dieses Jahr rauskam, finde ich sehr gut. Ich merke nat�rlich schon, da� ein wenig Solitude Aeturnus in diesen Bands steckt. Und Candlemass. Das ist okay, da diese Bands trotz allem eigenst�ndig genug sind. Was ich sagen will ist, da� diese Bands schon offensichtlich nach uns klingen, es aber auch gen�gend Unterschiede gibt um sie zu legitimieren. Sie sind von uns und Candlemass beeinflu�t aber in meinen Augen keine Kopien. Uns haben damals auch andere Bands beeinflu�t: Candlemass, Trouble, Pentagram... daraus entsteht dann etwas eigenes. Es gibt viele sehr gute Bands dort drau�en, die noch immer die Flagge des Doom hoch halten.
Ich verfolge aber nicht nur die Doom Szene sondern h�re, was immer mit gef�llt. Ob das Doom Metal ist, Black Metal oder Heavy Metal. In den letzten Jahren habe ich ziemlich viel Black Metal geh�rt, so da� ich da ebenfalls auf dem Laufenden bin. Auch was den Underground betrifft.

Was kannst Du uns �ber John Perez anno 2006 erz�hlen? Leben, Familie, Lebensphilosophie, Filme, Computerspiele, Pizza...

John: (lacht) Eine gute Frage! Ich wei� nicht. Was mich pers�nlich angeht: Ich versuche mich dadurch zu verwirklichen, da� ich die Musik unterst�tze wo es nur geht. Das mache ich um meine Br�tchen zu verdienen und verbringe praktisch meine ganze Zeit damit. Alles was ich dazu sagen kann ist, da� ich Metal noch immer liebe, da� ich versuche die Menschen zum Metal zu f�hren und ihnen gute Metal Bands pr�sentiere. Ich gebe 100% f�r die Musik und arbeite sogar noch Teilzeit am Wochenende, um meinen Unterhalt zu finanzieren - in einem Plattenladen!
Meine zweite Leidenschaft sind Filme. Wir sind riesige Horror-Fans. Wir ziehen uns sehr oft B-Movies rein. Und das ist eigentlich schon alles. Videos schauen und Heavy Metal spielen, h�ren und leben.


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Dennis



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