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Zu den bemerkenswertesten Bands der mittelhessischen Szene z�hlen ohne Zweifel Mortal Illusion aus Gladenbach, die trotz ihres niedrigen Alters bereits drei Demos auf den Markt loslie�en, welche mit ihrer interessanten Mischung aus traditionellen und progressiven Kl�ngen nicht nur mich beeindrucken konnten. H�chste Zeit also, der Band mal ein paar L�cher in den Bauch zu fragen. S�nger Erdmann G�rg stellte sich dem Noumenon in Form meines Fragenkatalogs.


Bitte stellt die Band den Lesern zu Beginn erstmal kurz vor. Seit wann gibt es euch, warum habt ihr angefangen Musik zu machen? Wie sieht die derzeitige Besetzung aus?

EG: Gegr�ndet haben wir die Band im Herbst 1999. Wir, das hei�t Stefan und ich, waren damals beeindruckt von Bands wie Iron Maiden, Iced Earth, und Running Wild. Eines Abends fragte Stefan mich, ob wir nicht auch eine Combo an den Start bringen wollten. Ich war nat�rlich hellauf begeistert. Auf der Suche nach Mitstreitern stie� Jan zur Band. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten und diversen Wechseln an den Instrumenten begannen wir die ersten Gigs zu spielen. Wie das bei einer jungen Band nun mal so ist, kam es immer wieder zu Neubesetzungen. So trennten wir uns 2003 von unserem Schlagzeuger und holten Manuel Herwig in die Band. Er ist unter anderem nicht ganz unschuldig an der h�rteren Gangart der letzten Alben. Zum heutigen Line-Up geh�ren unsere beiden Gitarristen Stefan Radl und Christoph K�hn, Jan Herzmann (Ba�), Manuel Herwig (Drums) und ich, Erdmann G�rg (Gesang, Keys).


Euer Bandname hat nicht zuf�llig was mit Blind Guardian zu tun? Ich dachte da an "The quest for Tanelorn"...

EG: Bingo! Wir alle sind gro�e Blind Guardian-Fans. Als wir die Band ins Leben riefen, orientierten wir uns stark an traditionellen Metalbands. Das ist heute nicht mehr so, zumindest nicht in diesem Ausma�. Zu Beginn spielten wir eine Handvoll Gigs unter dem sehr zweifelhaften Namen "Metallurgy". Als wir jedoch begannen, gr��ere Gigs zu spielen und wir mit True Metal nicht mehr ganz so viel am Hut hatten, beschlossen wir, die Band umzubenennen in "Mortal Illusion". Ich denke, da� der Bandname sehr gut zu unserem Textkonzept pa�t. Was ist Wirklichkeit? Was kommt uns nur so vor? Was kommt nach unserem verg�nglichen, irdischen Dasein? Solche und �hnliche Themen besch�ftigen uns.

Ihr habt als Sextett mit drei Gitarristen angefangen, seid dann erheblich geschrumpft und nun wieder zu f�nft. Wie kam es dazu?

EG: Zum Zeitpunkt der Bandgr�ndung waren wir alle sehr jung und hatten kaum Erfahrungen. Dementsprechend ging viel drunter und dr�ber und wir hatten enorme Startschwierigkeiten. Deshalb holte Stefan damals Dennis Spies in die Band, der um einiges erfahrener war und mit dem er nebenbei noch in einer Death Metal-Combo musizierte. Damit hatten wir auf einmal drei Gitarristen. Als die Proben intensiver wurden, beschlo� Patrick Schreiner, ebenfalls Gr�ndungsmitglied, die Band zu verlassen. Da wir immer noch zwei Gitarristen in unseren Reihen hatten, machte sich dies, zumindest musikalisch, kaum bemerkbar. Als Dennis ein knappes Jahr sp�ter ebenfalls die Band verlie�, machten wir eine Zeit lang zu viert, nur mit einer Gitarre, weiter. Da wir bereits alle Vorbereitungen zum Demo "Facing the Noumenon" getroffen hatten beschlossen wir, dieses im Vierer-Line-Up einzuspielen. Stefan zeigt sich also f�r alle Gitarren auf der "Facing" verantwortlich. Rasch merkten wir jedoch, da� die Musik von Mortal Illusion zwei Gitarren ben�tigt. Wir lie�en also mehrere Gitarristen vorspielen und entschieden uns f�r Christoph als zweiten Axtmann. Er war von vornherein mein Wunschkandidat, da ich Jahre zuvor aushilfsweise in seiner Iced Earth-Coverband "Violate" sang und wu�te, da� er menschlich wie musikalisch perfekt in die Band passen w�rde.

Euer Stil ist nicht so einfach einzuordnen. Welche Band w�rde f�r eine gemeinsame Tour am besten zu euch passen?

EG: Sicher Bands wie Iron Maiden, Savatage, Trivium, Nevermore, Communic oder Iced Earth. Grunds�tzlich sind wir eine Band, die sehr gerne live spielt. Es ist uns nicht wichtig, ob die anderen Bands musikalisch genau den gleichen Nenner haben, wir haben auch schon mit Grindcore- und Punkbands gespielt.

Ihr kommt aus Gladenbach bei Marburg. Wie sieht dort die Szene aus? Gibt es noch andere gute Bands?

EG: Die Szene in unserer Heimat ist sehr ausgepr�gt. Es ist an der Tagesordnung, da� man auf der Stra�e Zehnj�hrige mit Metal-Shirt herumlaufen sieht. Dementsprechend sprie�en Bands wie Pilze aus dem Boden. Von den einen h�rst du nie wieder was, die anderen werden zu einem festen Bestandteil der lokalen Szene. Erw�hnenswert sind sicher Complex 7, Mortal Passion und Feast For The Crows. Unseren Proberaum teilen wir uns mit den Bands Corporis und Conscious Insanity, bei denen auch Stefan bzw. Manuel spielen bzw. gespielt haben.

Das Wort "Noumenon" konnte mir mein W�rterbuch nicht �bersetzen. Was bedeutet es, und warum mu� man sich ihm stellen?

EG: Mit dem Noumenon ist das so eine Sache. In dem Lied "Facing the Noumenon" geht es um Platon und seinen Lehrer Sokrates. Von Platon sind im wesentlichen Dialoge �berliefert. In diesen tritt nicht er, sondern zumeist sein Lehrer Sokrates auf. Sokrates wurde von der attischen Demokratie zum Tode verurteilt. Das Lied "Facing the Noumenon" bezieht sich im wesentlichen auf dessen Verteidigungsrede, die Apologie des Sokrates, sowie auf die Dialoge Paidon, Kriton und Politeia.
Platon unterteilt die Welt in Erscheinendes und Ideen (Phaenomenon und Noumenon). Die Erscheinungen sind nichts als ein matter Abglanz der Ideen. So �hnlich wie der Schatten eines Gegenstandes, beispielsweise eines Stuhls, nur ein unvollkommenes Bild des wirklichen Stuhles ist, so sind auch die Erscheinungen, das hei�t die Welt, in der wir leben, nichts anderes als ein schwacher Abglanz der Ideen. Wer nun Erkenntnis gewinnen will, der darf nach Platon nicht in der Welt der Erscheinungen forschen, so wenig wie man, um einen Stuhl zu erkennen, den Schatten des Stuhles studiert, sondern er mu� das Noumenon, das Ding selbst erforschen. Genau darum geht es in dem Lied: Man mu� den Schein zur�cklassen und zu den Sachen selbst vordringen!

Was wollt ihr dem H�rer mit euren Texten vermitteln? Woher bezieht ihr eure Inspirationen hierf�r?

EG: Grunds�tzlich gibt es zwei M�glichkeiten, einen Mortal Illusion-Song zu h�ren. Man kann bangen, moshen, abgehen etc., ohne sich die ganze Zeit �ber die Texte den Kopf zu zerbrechen! Wenn man m�chte, kann man sich aber auch tiefer mit den Texten auseinandersetzen. Es ist uns wichtig, da� beide Komponenten vorhanden sind. Wir wollen weder stumpfe Parolen ins Publikum gr�hlen noch eine Stubenhocker-Band sein!
Es ist schwer, alle Texte auf einen Nenner zu bringen, aber ich denke, man k�nnte sagen, da� es in jedem Lied um Menschen in einer Konfliktsituation geht. Wir versuchen, in unseren Texten die Menschen zum Nachdenken zu animieren. Selber denken und sich nicht mit vorgekautem f�ttern lassen lautet die Devise! Dabei werfen wir Fragen auf, ohne auf diese Fragen konkrete Antworten zu geben. Ganz im sokratischen Stil. Ich mu� sagen, da� ich oft selbst die Antwort auf die aufgeworfenen Fragen nicht kenne! Die Inspirationen beziehen wir bei unseren Texten aus Filmen, B�chern oder dem t�glichen Leben.
Bei den Song "9692 ? The age of machines" geht es beispielsweise um den Film / das Buch "Mathilde", allerdings in einer, na sagen wir eher eigenen Interpretation. Um nicht l�nger die Brutalit�t des ersten Weltkrieges ertragen zu m�ssen, verst�mmeln sich Soldaten selbst und werden daf�r zum Tode verurteilt.
Das Lied "Of clouds and clocks" handelt von verschiedenen philosophischen Entw�rfen zum Thema Determinismus und Chaos und stellt die Frage, was die Auswirkungen f�r unser Leben sind.
Kurz k�nnte man sagen: alles mit tieferem Belang kann in die Texte von Mortal Illusion einflie�en.

Weshalb verzichtet ihr eigentlich auf geile Klischeetexte �ber Schwerter, Drachen und Metal? Meint ihr nicht, das k�nnte eure Musik noch zus�tzlich aufwerten?

EG: Nat�rlich tolerieren wir Bands, die dadurch ihre Texte aufwerten wollen. Da wir uns jedoch mehr und mehr vom eher traditionellen Metal wegentwickeln und mit unseren Texten, na sagen wir tief greifende Probleme anvisieren wollen, w�rden solche Texte nicht zur Band passen. Damit meine ich nicht, da� Klischeetexte f�r manche Bands nicht genau das richtige sind. Aber w�rden Manowar Mortal Illusion-Texte verwenden oder umgekehrt, w�re das sicher sehr, sehr befremdlich. Es w�rde einfach nicht zu Mortal Illusion passen, den tausendsten Song �ber Heavy Metal, Bier und Drachen zu schreiben.
Als kleines Trostpflaster f�r True-Heavies sei aber gesagt, da� wir uns auf einigen Songs der "Voices" mit griechischer Mythologie besch�ftigen, allerdings, wie ich hoffe, ohne dabei in ein Klischee zu verfallen.

Auch das B�hnenoutfit w�re noch verbesserungsw�rdig. Zu wenig Nieten, Patronengurte, Ledertangas, R�stungen und Schlachtr�sser. K�nntet ihr daran nicht mal etwas arbeiten?

EG: Also wirklich nicht. Das w�rde absolut nicht zu uns passen. Wenn andere Bands das in ihre Liveperformance einbeziehen, ist das kein Problem, aber Mortal Illusion und Ledertangas? Bitte nicht!


Wie s�he es denn mit einer Umbenennung in "Metal Illusion" aus?

EG: Damit w�rden wir ja behaupten, Metal sei eine Illusion, und das denke ich als �berzeugter Schwermetaller ganz sicher nicht. Au�erdem finde ich, da� es bei weitem nicht so gut klingt wie Mortal Illusion.

Was f�r Ziele habt ihr mit der Band? Habt ihr euch schon bei Labels beworben?

EG: Langzeitig streben wir danach, unseren ersten Longplayer auf den Markt zu bringen. Wir haben unser Demo an Labels verschickt und auch ein paar Angebote f�r einen Deal bekommen. Ich kann derzeit allerdings nicht mehr dazu sagen, da wir noch mitten in den Verhandlungen stecken!

Ein Kommentar zu den folgenden Stichworten bitte:

Mittelhessen

EG: Meine Heimat! Was soll ich dazu mehr sagen?

Metal Crew Hinterland

EG: Die Metal Crew Hinterland ist ein eingetragener Verein von jungen Leuten, die Konzerte und Partys veranstalten. Ich halte das f�r eine sehr gute Sache, da die Szene solche Leute braucht, um am Leben zu bleiben.

Wacken

EG: Wacken ist f�r uns das Mekka des Heavy Metal. Meist fahren wir als Band gemeinsam dort hin. Nach einem anstrengenden Arbeitsjahr ist es zumindest f�r mich die richtige Art, abzuschalten und mich meinem Lieblingshobby zu widmen: Heavy Metal.

Progressive Metal vs. True Metal

EG: Als Band k�nnen wir behaupten, gar nichts von beiden sein zu wollen. Namen sind ohnehin zumindest im Metal Schall und Rauch. Wie man uns nun bezeichnet ist uns ganz egal. Vielleicht ist es ein kleines bi�chen von beidem, was unseren Sound ausmacht.

Habt ihr mal in Erw�gung gezogen, Deutschland beim n�chsten Eurovision Song Contest zu vertreten? Welcher Mortal Illusion-Song w�re hierf�r am geeignetsten?

EG: Das haben wir selbstverst�ndlich nicht getan. Wenn wir aber trotzdem antreten w�rden, dann w�re die Ballade "Blinded" von der "Facing" sicher am besten geeignet. Vielleicht erreichen wir aber auch mehr, indem wir schocken und "9692 ? The age of machines" spielen. Dann bekommt ganz Europa unsere Maschinengewehrriffs um die Ohren geblasen!

Wenn ihr das Kingdom of Metal regieren w�rdet, welches w�ren die drei ersten Gesetze, die ihr erlassen w�rdet?

EG:
1. Es gibt keine allgemeine Kleiderordnung mehr unter den Metallern!
2. Es gibt keinerlei Verpflichtung, bestimmte Bands zu h�ren!
3. Jegliche Form von kommerzieller Anbiederung ist auf strengste untersagt!

Zu 1. und 2.: Es gibt immer wieder irgendwelche Metaller, die einem vorschreiben wollen, wie Metal zu klingen hat und wie man sich zu verhalten hat, um "Metal" zu sein. Bl�dsinn! Wir sind unter anderem Metaller geworden, weil wir nicht konform zur normalen Gesellschaft sind und sein wollen! Metal bedeutet Freiheit. Und jetzt wollen uns irgendwelche selbsternannten Elitemetaller erz�hlen, wie wir uns verhalten sollen, um Metal zu sein? Ohne uns!

Zu 3.: Leider beobachtet man immer mehr, da� mit einer wachsenden Szene sich auch immer mehr kommerzielle Bands in die Reihen von ehrlichen Heavy-Bands schleichen und versuchen, an der Szene teilzuhaben oder umgekehrt, da� mehr und mehr Bands ihre alten Ideale verraten und versuchen, eine kommerziellere Gangart einzuschlagen. W�rden wir das "Kingdom of Metal" regieren, w�re das verboten.

Zum Abschlu� nennt bitte noch eure f�nf Lieblingsalben aller Zeiten.

EG:
Stefan: Youthanasia (Megadeth)
Erdmann: Images and words (Dream Theater)
Jan: Sign of the hammer (Manowar)
Christoph: Imaginations from the other side (Blind Guardian)
Manuel: Vulgar display of power (Pantera)


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Till



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