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Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, da� dieser Mensch einer Vorstellung bedarf. Solltest Du mit seiner Musik nicht vertraut sein, geh nach Hause, schneid Dir die Haare und h�r weiter Metalikonen wie In Extremo. Sollte Dir aber die Unvergleichlichkeit und Genialit�t des D�nen bewu�t sein, darfst Du gerne weiterlesen.
Das neue King Diamond-Album ist eines der besten seiner Laufbahn, und f�r mich als langj�hrigen Fan war es ein ganz gro�er Moment, als sich die Gelegenheit ergab, mit meinem Helden ein Interview f�hren zu d�rfen. Fieberhaft wartete ich auf den Tag X, nerv�s wie nie hing ich vor meinem Telefon, tippte zitternd die Nummer ein - und da war er! Leider war seine Zeit sehr begrenzt, weswegen etwa ein Drittel der vorbereiteten Fragen unter den Tisch fallen mu�te, aber der King ist tats�chlich so nett und redselig, wie alle immer sagen, und es war mir eine Ehre, mit ihm sprechen zu d�rfen. Das Konzept des aktuellen Albums "The puppet master" lie� ich dabei bewu�t unter den Tisch fallen, da dies ohnehin in der dem Digipack beiliegenden DVD vom Meister pers�nlich in aller Ausf�hrlichkeit erkl�rt wird. Jetzt aber los - Ring frei f�r King Diamond!


Zun�chst mal m�chte ich dir zu "The puppet master" gratulieren, welches wirklich ein hervorragendes Album geworden ist.

KD: Vielen Dank, aber das ist nicht allein unser Verdienst. Wir m�ssen so vielen Leuten danken, den Mitarbeitern der Plattenfirma, der Presse, den Fans, wenn da jemand ausf�llt, wird es f�r uns sehr schwierig.

Fangen wir mal mit dem neuen Album an. Die Songs sind viel melodischer und eing�ngiger als auf den vorherigen Alben. Was ist der Grund daf�r?

KD: Sie m�gen eing�ngiger scheinen; wenn du versuchst, sie selbst zu spielen, wirst du allerdings merken, da� dem nicht so ist. Es ist ziemlich seltsam, weil das Material f�r uns recht eing�ngig klingt. Es ist sicherlich, wie du sagst, melodischer. Gleichzeitig ist es auch aggressiver. Es gibt auch sehr viel Aggression auf dem Album. In "No more me" gibt es zum Beispiel Teile, die heavier sind als alles, das wir bislang gemacht haben. Und gleichzeitig sind sowohl die Musik als auch der Gesang theatralischer. Es ist fast wie eine emotionale Achterbahnfahrt. Es gibt da so viele verschiedene Gef�hle; die ganz normalen, die schaurigeren Sachen, und in "So sad" haben wir beinahe eine Duettballade, etwas was wir noch nie zuvor gemacht haben. Auf diesem Album sind viele neue Dinge, aber sie sind alle im King Diamond-Stil gehalten. Manchmal wenn wir Riffs schreiben, lassen die Arrangements sie eing�ngiger erscheinen, als sie tats�chlich sind. Manche der Arrangements sind wirklich verr�ckt. Als wir sie aufnahmen, war das ziemlich kompliziert, das Timing dieses Instrumentes geht hier vollkommen gegen das Timing des Keyboards, die Gitarren m�ssen dies tun... es sind recht komplexe Arrangements. Ich denke, sie sind irgendwie gr��er als normalerweise. Die Kompliziertheit... ich denke, bei "Abigail II" war deutlich sp�rbar, da� es komplex war. Man konnte merken, hey, hier gibt es einen Bruch. Auf dem neuen Album gibt es da einen wesentlich besseren Flu�.

Als ich den Albumtitel zum ersten Mal h�rte, dachte ich, da kann er die Platte ja gleich "Master of puppets" nennen.

KD: Ja, das haben einige Leute erw�hnt, "'The puppet master', ah ja, schon klar... ", aber das hat nichts mit Metallica zu tun. Wir sind sehr gute Freunde, aber es hat nichts mit ihnen zu tun. Ich h�tte es auch "Theatre of puppets" nennen k�nnen, und die Leute w�rden noch immer dasselbe sagen. Weil da "puppets" drin sind. Metallica sind so riesig, da� jeder Titel, der ein wenig an ihre Alben erinnert, die Reaktion, da� ich mich von ihnen inspirieren lie�, hervorrufen w�rde. Nein, ich w�rde vom Namen dieses wirklichen Puppentheaters, an welchem ich in Budapest in Ungarn vorbeilief, und welches "Nationales Puppentheater" hie�, inspiriert. Ich habe diesen Ort gesehen, allerdings nur von au�en. Ich fand sp�ter heraus, da� meine Beschreibungen der Gr��e der Puppen und des Theaters ziemlich genau hinkommen, was etwas schaurig ist. Auch wenn sie die Puppen nicht aus Menschen herstellen (lacht). Aber trotzdem ziehen manche Menschen diese Vergleiche, das ist normal. Aber das war nat�rlich nicht der Grund, warum wir es getan haben; es mu�te einfach "The puppet master" hei�en, weil es eben um diesen Typen, den Puppenmeister, geht.

Naja, war ja auch nur 'n Gag. Kramen wir mal ein bisschen in der Vergangenheit. Wie bist du eigentlich auf diesen einzigartigen Gesangsstil gekommen, als du angefangen hast?

KD: Es ist schon verr�ckt; ganz am Anfang, als ich bei Black Rose zu singen begann, war mein Gesang recht normal, aber hier und da gab es diese Versuche in Richtung Falsett. Ich dachte damals nicht gro�artig dar�ber nach, wir spielten Coverversionen von Deep Purple und Rainbow, und als wir eigenes Material schrieben, ging es ein wenig in diese Richtung. Eines Tages sagte ein Black Rose-Fan, ich m�sse mehr am Falsett arbeiten, das klinge so toll. Und ich wu�te nicht einmal, was dieses Wort bedeutete! Ich mu�te ihn danach fragen. "Naja wenn du eben die hohen Noten singst." - "Oh, wirklich?" Und da begann ich, absichtlich mehr daran zu arbeiten. Und das entwickelte sich zu einem gro�en Teil Mercyful Fates. Meinen Wunsch, Konzeptalben zu machen, hatte ich schon zu Mercyful Fate-Tagen. Ich hatte schon damals das Bed�rfnis, so etwas zu machen, aber es pa�te nicht zum Stil Mercyful Fates. Mit einer Besetzung mit Schlagzeug, Ba� und Gitarren kann man nur begrenzt theatralisch arbeiten. Und f�r Konzeptalben braucht man theatralische Musik. Und als King Diamond dann gegr�ndet wurden hatte ich diese Chance. Auf "Fatal Portrait" war das noch ein kleiner Versuch mit vier, f�nf zusammenh�ngenden Songs, aber mit "Abigail" wollte ich es dann einfach versuchen und sehen, was passiert. Es war viel schwieriger als ich dachte, weil ich mich pl�tzlich hinsetzen, meine eigene Geschichte analysieren und sichergehen mu�te, da� alles zusammenpa�te, da� niemand eine Ungereimtheit finden konnte. Und da� ich das tat entwickelte meine Stimme noch weiter, weil man es bei diesen Konzeptsachen pl�tzlich mit verschiedenen Charakteren zu tun hat, und dann versucht man auszudr�cken, was sie in verschiedenen Situationen f�hlen. Und da kommen diese ganzen verschiedenen Stimmen ins Spiel, Geisterstimmen, Gegrunze, das hatte ich bei Mercyful Fate nie getan. Und das entwickelte sich immer weiter, und irgendwann fand ich heraus, da� ich beispielsweise die "Grandma-Stimme" singen konnte. All diese verschiedenen Stimmen haben jetzt beinahe schon Namen (lacht).


Wenn wir schon von deinen Konzeptgeschichten sprechen: du hast in fr�heren Interviews von m�glichen Fortsetzungen der "The spider's lullabye"- und "The graveyard"-Geschichten geredet. Hast du in dieser Richtung irgendwelche Pl�ne?

KD: Momentan nicht. Das ist eine recht heikle Sache; manche Leute sagen dies, andere jenes. Ich pers�nlich w�rde liebend gerne mehr tun, ich w�rde Grandma liebend gerne wieder zur�ck auf der Bildfl�che sehen, weil sie in meinen Augen einfach so ein wunderbarer Charakter ist. Ich w�rde sie liebend gerne wieder sehen, aber wenn ich einen dritten "Conspiracy"-Teil machen w�rde, w�rden alle Leute sagen, "ach, jetzt f�llt ihm nichts mehr ein". Und ich habe so viele weitere Ideen, von denen ich erz�hlen m�chte. Ich m�chte nicht, da� die Leute diese falsche Vorstellung bekommen. Einerseits wird man dort hingezogen, andererseits hat man Vorbehalte. Bei "Abigail" haben wir es getan, weil es unheimlich viele Bitten von Fans gab, wir m�gen doch bitte einen zweiten Teil machen. Und ich dachte, okay, sehen wir mal, was dabei herauskommt. Letztlich hat es, wie ich finde, gut funktioniert. Wenn du dir die beiden "Abigail"-Alben hintereinander anh�rst, wirst du feststellen, da� sie hervorragend zueinander passen. Das war ja auch die Intention dabei. Aber man k�nnte fast jede der Geschichten fortsetzen, weil sie diese verzwickten, offenen Enden haben.

Arbeitest du eigentlich immer noch an deinem Buch �ber die "Them/Conspiracy"-Geschichte?

KD: (lacht) Nein, daran habe ich seit 1992 nicht gearbeitet. Damals habe ich die ersten drei Kapitel geschrieben. Manche meiner Freunde haben sie gelesen und gesagt, ich solle daran weiterarbeiten. Und ich bin noch nicht einmal an dem Punkt angelangt, an dem die Geschichte auf dem Album anf�ngt! Ich habe bislang nur den ganzen Anfang beschrieben, wie die Umgebung aussieht und bin noch nicht dazu gekommen, als Grandpa get�tet wird - was in der Geschichte ja gar nicht vorkommt. Niemand wei�, wer ihn get�tet hat. Aber daf�r braucht man viel Zeit, und im Moment sind wir so besch�ftigt... aber einer meiner gr��ten Tr�ume w�re, eine der Geschichten auf einer Leinwand zu sehen, das w�re unglaublich. "Them/Conspiracy" als Film - wenn das von den richtigen Leuten gemacht w�rde, k�nnten sie Grandma zu einem zweiten Freddy Kr�ger machen! Ich glaube, noch niemand hat eine kleine Gro�mutter als Horrorfigur gesehen, eine kleine Gro�mutter, die in all diesem verr�ckten Zeug drinsteckt. Die Leute w�rden ihre eigene Gro�mutter nie wieder mit gleichen Augen sehen. Oder Abigail oder der Puppenmeister - es w�re solch ein harter Horrorfilm. Aber man braucht Kontakte zu diesem Industriezweig, ich habe einen kleinen, mit dem ich eventuell sp�ter einmal arbeiten werde. In New York lebt ein Drehbuchautor und Produzent, von dem ich ein Drehbuch gelesen habe, welches wirklich cool war. Er hat als Produzent nur Low Budget-Filme gedreht, aber ich denke, wir k�nnten zusammen ein wirklich tolles Drehbuch f�r "Conspiracy" schreiben, und ich wei�, da� er bereits Interesse daran hat. Wenn wir etwas Zeit finden, um das zu tun, k�nnen wir uns daran versuchen. Ich wei�, da� Metal Blade Kontakt zu einigen Firmen haben, also wird dieser Traum in Zukunft vielleicht wahr werden. Ich hoffe das wirklich, ich werde tun, was ich kann, aber im Moment gibt es noch nichts konkretes.

Du hast auf deinen Alben so viele Charaktere erschaffen; hast du dabei eine Lieblingsfigur?

KD: Ich hege tiefe Empfindungen f�r viele von ihnen; f�r Abigail, Jonathan, definitiv Grandma, wie ich ja schon sagte. Ich liebe sie, und ich spiele auch selbst eine Rolle. Auf dem neuen Album gibt es auch einen Part f�r mich, der sich von anderen King Diamond-Geschichten stark unterscheidet, weil ich normalerweise zum Schlu� meine Rache bekomme und gewinne. Dieses Mal jedoch nicht - die Situation am Ende von "The puppet master" ist schlimmer, als tot zu sein. In dieser Geschichte tr�gt das B�se den vollkommenen Sieg davon.

Was h�ltst du von der Idee, mehrere deiner Charaktere aus verschiedenen Geschichten in einer Geschichte aufeinandertreffen zu lassen?

KD: (lacht) Ob du es glaubst oder nicht, ich habe mir dazu bereits Notizen gemacht. Andy (LaRocque, Gitarrist - d. Verf.) und ich haben uns ein paar Mal dar�ber unterhalten, als ich davon sprach, Grandma zur�ckzubringen. Die einzig gute M�glichkeit, das zu tun, w�re, wenn Grandma eine gro�e Party schmei�en - und alle Figuren aus all den Geschichten einladen w�rde! Und sie h�tten ein absolut krankes Abendessen, Missy w�rde mit irgendjemandens Kopf auf Grandpas Scho� spielen. Da k�nnte man wirklich verr�ckte Sachen anstellen... willkommen bei Grandma! Man k�nnte es einfach "Grandma" nennen, und auf dem Cover w�re ein Bild Grandmas mit Blut, welches aus ihrem Mund rinnt. Wir haben schon viele Ideen f�r eine Geschichte gew�lzt, in der man all diese Figuren miteinander verkn�pfen k�nnte, in der sie alle vorkommen w�rden. Das w�re wahnsinnig! Die Leute w�rden denken, ich w�re wahnsinnig geworden! Wenn sie sich das durchlesen, w�rden sie denken, ich w�re v�llig den Drogen verfallen oder verr�ckt geworden. Dabei h�tte ich einfach nur meinen Spa�!

Ich bin sicher, deine Fans, die alle deine Geschichten lesen, w�ren von der Idee begeistert!

KD: Naja, man wei� nie...

In vielen deiner Geschichten gibt es ein paar kleine Bez�ge zu anderen Geschichten...

KD: Ja, ein paar Bez�ge hier und da mache ich schon.

... wie z.B. Abigail, die auf "Abigail II" zu Jonathan sagt, sie k�nne ihn auch Lucy nennen, oder die Halskette der Mumie "with wings and sharpened round the edges"... du scheinst das recht gerne zu machen.

KD: (lacht) Absolut! So wie ich damals die alte Kette (von "The Eye" -Anm. d. Verf.) beschrieben habe... oder "This is no Abigail" auf "Voodoo". Auf dem neuen Album gibt es allerdings nichts in dieser Hinsicht.

Wer sind "Ghost" und "Magic", denen du in deiner Thanxlist dankst?

KD: Meine Katzen. Ghost weilt leider nicht mehr unter uns, aber Magic ist noch da, sie ist jetzt elf Jahre alt und eine wirklich wundervolle Katze.

Du hast Ghost ja sogar einen Song auf dem neuen Album gewidmet.

KD: Ja, ich werde manchmal immer noch traurig beim Gedanken an ihn. Ghost stand mir so nahe; wenn ich es beschreiben m��te, w�rde ich sagen, da� er der beste Freund war, den ich je hatte, seit ich in Amerika lebe - seit elf Jahren. Manche meiner menschlichen Freunde m�gen jetzt br�skiert sein, aber so war unsere Beziehung nun mal. Ein unglaublicher Kater! Ganz wei� mit blauen Augen. Er lag oft auf einem Stuhl in meinem Musikzimmer, wo ich all meine Musik komponiere, und schlief. Und er wu�te, wann ein Song fertig war. Es war verr�ckt! Er kam her�ber zu der Couch, auf der ich Gitarre spielte, und er wu�te, da� ich den Song vorw�rts und r�ckw�rts spielte, um sicherzugehen, da� alles stimmte. Ich k�nnte dir stundenlang von diesem Kater erz�hlen, von dem was er tat und meinen Erinnerungen daran (kein Zweifel - d. Verf.). Aber die Trauer, als ich ihn verlor, war schrecklich. F�r mich pers�nlich war das der schlimmste Verlust, den ich jemals hatte. Ich meine, ich liebte meinen Vater �ber alles, ich h�tte mir keinen besseren Vater w�nschen k�nnen, aber es war schlimmer, Ghost zu verlieren als meinen Vater. Das war �berw�ltigend - und dieses Verlustgef�hl steckt genau in der Musik von "So sad". 90 % des Textes in diesem Song handeln von ihm. Die restlichen 10 % mu�te ich dazuschreiben, damit es wie ein Teil der Geschichte klingt, da� es um den Typen und das M�dchen geht. Aber 90 % des Textes handeln von Ghost. Immer wenn ich diese ersten Noten auf dem Keyboard h�re, bekomme ich dieses Verlustgef�hl. Es war hart, das live zu spielen, wir haben es n�mlich auf der US-Tour gespielt, mit der Schauspielerin auf der B�hne, die in der Tat Livia, die S�ngerin aus Budapest, war. Sie sang ihren Part und spielte die Rollen auf der B�hne. Viele King Diamond-Songs haben viel mehr von meinem Inneren und meinen pers�nlichen Gedanken, als die meisten Leute glauben. Dinge die ich gesehen oder erlebt habe, oder die ich andere Menschen habe erleben sehen. Diese Geschichten kommen davon, da� ich offene Augen und Ohren habe, und sie besch�ftigen sich mit menschlichen Gedanken - wie Menschen miteinander umgehen, vor allem in stressigen Situationen. Und nat�rlich war ich immer in das �bernat�rliche vernarrt, bin ich immer noch. Dieser Part mu� dabeisein. Lebensphilosophie trifft auf das Okkulte, und heraus kommt Horror.

"18 will become 9" - was bedeutet das eigentlich genau?

KD: Hm, es ist ein Zahlenspiel. Einer der Gr�nde, warum ich damals den Namen Abigail w�hlte, war, da� mir vor vielen Jahren ein Fan Fotos von einem Friedhof schickte, und da gab es ein M�dchen namens Abigail - nein, eigentlich war es die Mutter des M�dchens. Aber das kleine M�dchen war am 17.7.1777 gestorben, und wenn man sich Zahlen anschaut, ist es seltsam, wie die 9 diese magische Eigenschaft hat, da�, egal womit man 9 multipliziert, wenn man die Quersumme daraus bildet, immer 9 dabei herauskommt. Am simpelsten ist das mit 9 x 9, was 81 ergibt, und 8 + 1 ergibt 9, aber es funktioniert mit jeder Zahl. Und 9 ist sozusagen eine sehr lebendige Zahl; es dauert neun Monate, um menschliches Leben zu schaffen. Und wenn man sich den Titel "The 7th day of July 1777" anschaut, hat man f�nf 7, das ergibt, �h, 36. Und 3 + 6 ergibt 9, also pa�t das auch in das kleine Konzept. Deswegen ist Miriam auch 18 Jahre alt. Und Jonathan ist 27!

Aha, ja...

KD: (kaum noch zu bremsen) Und als wir dann am zweiten Teil arbeiteten, war das ein Alptraum mit all den neuen Charakteren! Ich mu�te f�r mich selbst diesen kleinen Stammbaum anfertigen und dachte dann erst, warum packen wir das nicht ins Booklet? Das k�nnte das Verst�ndnis f�r die Fans doch ziemlich erleichtern. Und ich mu�te also sichergehen, da� die Jahre und das Alter der Personen bei bestimmten Geschehnissen zusammenpassen. Niemand kann mit drei Jahren ein Baby bekommen. Es war wie ein gro�es Puzzle.

Offensichtlich ist also ohne Mathematik-Grundstudium kein komplettes Verst�ndnis einer King Diamond-Scheibe m�glich... kannst du dir eigentlich vorstellen, mal etwas anderes zu machen als Horror?

KD: Auf einem Konzeptalbum? Nicht wirklich, denn das ist eine solch gro�e Faszination f�r mich; ich brauche dieses Element, um mich wirklich zu 110 % einf�hlen zu k�nnen. Wenn ich zum Beispiel �ber Autorennen schreiben w�rde... nein. Obwohl ich selbst gerne Auto fahre, und Autorennen eine gro�e Leidenschaft von mir sind. Ich gehe zu so vielen Rennen, wie ich kann und stehe morgens um sechs auf, um Formel 1 zu gucken - immer! Aber trotz dieser Leidenschaft k�nnte ich kein Konzept dar�ber schreiben. Das w�re nicht mehr ich, nicht mehr King Diamond. Das w�re nur seltsam... �h, kannst du eine Sekunde dranbleiben? Dann kann ich dem Typen, der gerade anruft, sagen, da� er uns noch f�nf Minuten geben soll. (sprichts und ist einen Augenblick sp�ter wieder am Rohr) Okay, wir haben noch etwas Zeit.


Gut, ich habe nur noch ein paar Fragen. Sind dir deine fr�hen Texte wie "Nuns have no fun" heute eigentlich peinlich?

KD: Nein, �berhaupt nicht! Nicht einmal "Evil" oder "Nuns have no fun"; hinter jedem einzelnen Song, den ich je geschrieben habe, steht eine Bedeutung. Die Leute fragen mich das recht oft, und ich werde dir erz�hlen, warum ich "Evil" geschrieben habe. Es gab einen Grund daf�r, und ich wu�te, da� es die Leute irritieren w�rde - deswegen schrieb ich es! Damit die Leute mich fragen w�rden, warum ich das schreibe. Bist du wirklich so negativ? Glaubst du das wirklich, f�hlst du wirklich so? Und ich antwortete, da� ich es geschrieben hatte, damit wir jetzt genau diese Diskussion h�tten. Habt ihr jemals �ber den Begriff des "notwendigen B�sen" nachgedacht? Wie wahr er ist? Ohne das B�se g�be es kein Gutes, keine Menschen. Ist es nicht verr�ckt, da� ein Mensch, an dem alles perfekt w�re, in der Vergessenheit leben w�rde? Er w�re nicht dazu in der Lage, zu ersp�ren, was gut ist. Ohne das Gute gibt es nichts Schlechtes. Wenn du nie einen schlechten Tag hattest, kannst du nicht sagen, da� du einen guten Tag hattest. Das ist wie s�� und sauer, Dunkelheit und Licht. Ich w�nschte, es g�be weniger Schlechtes und B�ses auf der Welt, aber ohne das B�se w�rden wir nicht existieren. Es gibt auf dieser Welt ein seltsames Gleichgewicht; wann immer es in einem Teil der Welt Frieden gibt, beginnt woanders ein Krieg. Wenn eine schreckliche Krankheit geheilt wird, erscheint eine andere auf der Bildfl�che. Das ist dieses seltsame Gleichgewicht.

"Nuns have no fun" wurde aus einem sehr besonderen Grund geschrieben, und auch das Cover entstand aus demselben Grund. Es gab damals einen Pfarrer in D�nemark, der wirklich schrecklich war. Er versuchte sehr eifrig, unsere Karriere zu stoppen. Damals wurden unsere Demos im Radio gespielt, und er versuchte, die Sender davon abzuhalten. Ich hatte derma�en die Nase voll von diesem Typen, da� ich dachte, wir m��ten ihn ein f�r allemal stoppen. Als wir also die Mini-LP aufnahmen, nahmen wir "Nuns have no fun" drauf. Und das Cover, wo ein satanischer Zirkel eine Nonne kreuzigt und verbrennt... als der Pfarrer das sah und h�rte, flippte er nat�rlich v�llig aus! Er dachte, das ist meine Erlaubnis, sie zu t�ten. Und er ging zu einer Radiosendung und zu den Zeitungen, und sie schrieben dar�ber, aber sie wollten nat�rlich auch die andere Seite der Geschichte h�ren. Und so kontaktierten sie uns, und ich kam schlie�lich auch zu Wort. Ich war in einer Radiosendung und in den Zeitungen. Und ich fragte nat�rlich, was das Problem dieses Typen war. Wir hatten eine Zeichnung von etwas, und er drehte durch! Die Religion, die er repr�sentierte, hatte das Hunderttausenden von Menschen wirklich angetan! Sollten wir nicht etwas mehr dar�ber sprechen? Die Religion, die er repr�sentierte, hatte das wirklich getan und das war eine bl�de Zeichnung, und er flippte aus! Dieser Typ war verr�ckt! Und sp�ter war ich in einer Fernsehshow, wo mir auch ein Pfarrer gegen�bergesetzt wurde - zur besten Sendezeit in D�nemark, am Samstagabend. Und dieser Pfarrer griff mich von Anfang an volle Breitseite an. Wie schlecht wir f�r die Jugend seien und so. Als er fertig war, sagte ich: "Lassen sie mich zuerst sagen, da� sie meiner Ansicht nach heute abend sehr gut aussehen. Eine sehr sch�ne Krawatte, ich mag ihr Jackett, sie pr�sentieren sich wirklich sehr gut." Und er sagte nat�rlich "�h, �h, was, danke, danke." "Hoppla", sagte ich, "S�nde Nummer eins: Stolz. Warum ziehen sie sich so an? Stolz. Okay, sprechen wir �ber etwas anderes. M�chten sie vielleicht eine Weile �ber die Inquisition diskutieren?" Er wurde blau im Gesicht, stand von seinem Stuhl auf und verlie� die Sendung. Er war da, um die gesamte Priesterschaft D�nemarks zu vertreten, und er versagte derma�en. Ich nagelte ihn an die Wand, weil ich diese Dinge verteidigen kann. Ich wei�, was ich sage und da� sie das, was sie repr�sentieren, nicht verteidigen k�nnen. Wenn sie ins Detail gehen wollen, habe ich nichts dagegen. Egal welcher Religion Menschen angeh�ren, es ist okay, aber behalte es f�r dich. Zwinge niemanden so zu sein wie du, und verurteile sie nicht, als w�ren sie weniger wert als du, nur weil sie nicht an dasselbe glauben, weil du es sowieso nicht beweisen kannst... Okay, jetzt ruft er wieder an. Tut mir leid da� wir Schlu� machen m�ssen.

Na gut, vielen Dank f�r das Gespr�ch und wir sehen uns hoffentlich auf Tour!

KD: Absolut! Tsch�� und alles Gute!


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Till


Tja und so mu�ten wir das Gespr�ch beenden, obwohl ich eigentlich noch eine Reihe Fragen auf dem Zettel hatte. Vielleicht kann ich sie ja stellen, wenn der King sein n�chstes Meisterwerk auf die Menschheit losl��t. Was anderes als Geniestreiche kriegt er ja eh nicht auf die Reihe. Hier, jetzt und f�r immer: Long live the King!!!


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