Wie gut, dass es das Internet gibt. Was w�ren mir sonst f�r Bands auf ewig unentdeckt geblieben, ohne t�gliche Surfrunde durchs www. Hier ein Klick, dort ein Link und schon wieder ist eine neue aufregende Band geortet und f�r ein Interview notiert. Mehr f�llt mir nicht als Einleitung ein und den Rest erz�hlt Nikolas M�ller, Tieft�ner und angenehmer Gespr�chspartner. Dezent im Hintergrund waren noch weitere Mitglieder zu vernehmen, die aber nichts wesentliches beigetragen haben. Los geht's.

Die erste Wissensl�cke, die geschlossen werden muss, sind die fehlenden Informationen zur Geschichte der Band.

NM: Wir sind Exotherm aus Wipperf�rth und zu f�nft. Uns gibt es seit 1998 und der Musikstil ist recht schwer zu beschreiben. Die einen nennen es Power Metal, andere traditioneller Metal mit modernen Einfl�ssen. Soweit so gut.

Das war die zweitk�rzeste Vorstellung, die ich je geh�rt habe. Exotherm bezeichnet eine chemische Reaktion, die unter W�rmeabgabe entsteht. Wurde dieser Name bewusst passend zur Musik ausgew�hlt oder sollte es nur was exotisches sein?

NM: Der Name passt zur Musik, die energiegeladen ist, abgeht und auch Leute anstecken soll. Das wurde schon gezielt ausgew�hlt.

Wie du in der Einleitung erw�hnt hast, ist die Musik nicht so leicht zu kategorisieren. Solche Bands sind mir immer willkommen. Wobei die Einschr�nkung zu machen ist, dass es im Prinzip Heavy Metal ist, allerdings lasst ihr euch immer die M�glichkeit offen, auch etwas toleranter zu sein.

NM: Bei uns ist es immer so, dass jeder von anderen Bands und Musikrichtungen beeinflusst ist. So entsteht eine Art Schmelztiegel und was aus dem rauskommt, ist nicht so leicht zu definieren.

Klar herauszuh�ren sind Rage, Metallica, ein wenig NWOBHM, evtl. noch Running Wild. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Das alles in einen Topf, umr�hren und schon haben wir Exotherm.

NM: Unser Hauptkomponist hat damals viel Metallica geh�rt, unser S�nger war schon immer von Iron Maiden beeinflusst. Das sind die Sachen, die klar hervorstechen.

Die CD ist vor ca. 2 Jahren entstanden. W�rdest du mit dem Abstand der Zeit sagen, evtl. h�tten wir noch ein wenig warten sollen?

NM: Die Songs haben wir schon so lange gespielt, die mussten irgendwann mal auf Band verewigt werden. Wir hatten ein g�nstiges Angebot, mehr oder weniger umsonst aufzunehmen. Damit hatten wir dann endlich auch Studioerfahrung und wir wollten somit dieses Thema abschlie�en, um uns neuen Sachen widmen zu k�nnen.

Eins ist bei der CD klar herauszuh�ren, n�mlich, aus welchen unterschiedlichen Phasen der Band die Titel stammen.

NM: Das ist richtig. Ganz fr�her gab es schon mal eine Band, in der einige Mitglieder von Exotherm aktiv waren. Einiges stammt aus der Anfangszeit, wo wir nicht so genau wussten, was wir machen wollten. Diese Titel und die aus der Zeit, als die Band dann gefestigter war, sind auf der CD zu h�ren. Dadurch ist die nat�rliche Entwicklung gut zu h�ren. Negative Reaktionen darauf gab es bis jetzt keine. Eher nur positives, dass das ganze recht abwechslungsreich ist.

Auch wenn die Produktion f�r fast umsonst war, h�tte es nicht mehr Sinn gemacht, �fter bei Oma den Rasen zu m�hen und mit dem zus�tzlichen Geld das Klangbild etwas zu verbessern?

NM: Es war gar nicht geplant, dass die CD so ein Superding werden sollte. Wir wollten einfach mal h�ren, wie es so ist und Studioerfahrung sammeln. Klar, aus der Aufnahme ist noch mehr herauszuholen. Das ganze ist nicht gemastert und daher �bersteuert. Als arme Studenten m�ssen wir da immer aufs Geld gucken. Das geht nicht in die Fresse, das ist klar. Aber zu dem damaligen Zeitpunkt waren wir noch total gr�n hinter den Ohren und einfach nur zufrieden, etwas aufnehmen zu k�nnen. Das gleiche gilt auch f�r das Coverartwork. Wir konnten uns damals nicht einigen, ob die CD zur Bemusterung genommen werden sollte oder wie die Covergestaltung erfolgen soll. Wir haben die CD dann ziemlich schnell an unsere engsten Fans verteilt. Alles musste im �berschaubaren Rahmen bleiben, da es damals noch nicht die Ambitionen gab, so viele CDs zu verkaufen.

Was bedeutet das "Project 47"? Mir schwebt immer Roswell 1947 im Kopf herum.

NM: Uns ist aufgefallen, dass diese Zahl total oft vorkommt. Bei Star Trek ist das die am meisten genannte Zahl, was ich aber auch nur �ber dritte geh�rt habe. Mir f�llt das immer wieder auf, wenn ich in der Bahn sitze, Wagen 47, Linie 47, ich war vor kurzem in Wien und da kam die Zahl sehr h�ufig vor. Es ist nat�rlich auch so, wenn man sich eine Zahl vorstellt, dann sieht man die auch �fter. Es ist einfach nur ein Spa� mit dieser Zahl. Die von dir genannte Vermutung k�nnte auch dazu passen. Hoch 47 hat �brigens 666 Stellen.

"Believe in God" ist der erste Titel auf der CD. Steht das jetzt erstmal so im Raum oder gibt es da tiefere Beweggr�nde?

NM: Unser Hauptsongwriter steht da voll hinter. Der ist auch im christlichen Glauben verwurzelt, steht dazu und m�chte das auch verbreiten. Andere in der Band helfen ihm gerne dabei, f�r die steht aber meistens die Musik im Vordergrund.

Wie sieht es denn mit einer neuen CD aus?

NM: Wir hatten schon angefangen das Schlagzeug aufzunehmen, Pilotgitarren und so weiter. Dann musste das Studio umziehen und ist leider noch nicht ganz aufgebaut. Dadurch wird es derzeit etwas schwierig. Aber die Kosten f�r die CD sind sehr gering, dadurch dass der Studiobesitzer jetzt keine Miete mehr bezahlen muss. Es ist immer alles bei uns ein wenig schwierig, aber ein paar Jahre wird es nicht mehr dauern. Ich hoffe, dass wir es dieses Jahr noch gebacken kriegen.

Was erwartet uns sonst noch dieses Jahr?

NM: Wir werden uns hoffentlich dieses Jahr den Arsch abspielen. Wir versuchen, m�glichst �berall an Konzerte zu kommen. Spielen, Spielen, Spielen und Spritgeld w�re ganz nett. Nat�rlich auch das Gratisbier. Wir wollen uns hier im Umkreis nicht f�r die immer gleichen Leute tot spielen. Wir wollen auch neue Leute in anderen Regionen kennen lernen und mit neuen Bands spielen.

Die ber�hmten letzten Worte!

NM: Support the Underground. H�rt euch vern�nftige, selbstgemachte Musik an. Bands k�nnen sich auf unserer Homepage melden und mit uns durch die Gegend tingeln. Wir wollen noch eine Menge erreichen mit unserer Musik.