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Nasty Savage war eine der Bands, �ber die man getrost sagen kann, da� sie in den 80ern f�r reichlich Wirbel im Underground gesorgt hat. Der einzigartige und unverkennbare Nasty Savage-Stil gepaart mit den unb�ndigen Liveauftritten, die vor allem durch die einmalige Show von Wrestler und Frontman Nasty Ronnie gepr�gt wurden, haben die Leute jedenfalls auch �ber die Jahre hinweg nicht vergessen, so da� die Reunion der Band die einzig logische Konsequenz sein konnte. Nach einer EP steht nun das neue Album "Psycho Psycho" in den L�den, welches zeigt, da� Nasty Savage bis heute nichts an ihrer Faszination eingeb��t haben. Da Metal Blade den Bands Telefongespr�che aus den USA nicht mehr bezahlt, ergriffen wir kurzerhand die Initiative und nahmen so Kontakt mit Nasty Ronnie auf, der sich als sehr angenehmer Zeitgenosse herausstellte.


La� uns doch zuerst mal �ber Eure Vergangenheit in den 80ern sprechen. Was kommt Dir zuerst in den Sinn, wenn Du zur�ck denkst?

Nasty Ronnie: Oh, zur�ck an die 80er? Das ist alles mittlerweile sehr verschwommen, woran ich mich erinnere. Das ist die Vergangenheit, ein Teil meiner Geschichte. Wir waren jung und dumm, hatten Spa�, sind umhergereist und haben gespielt. Wir hatten einen Traum, den Traum, irgendwann auf der Spitze eines Berges zu stehen. Aber das war dann schon eher so die Zeit zu "Penetration Point", noch aufregender war es eigentlich zu Beginn der 80er, als wir noch richtig jung waren und Teil der ganzen Metal-Bewegung.

Zu welchen Bands aus Florida hattet ihr zu jener Zeit Kontakt? Savatage oder Crimson Glory vielleicht?

Nasty Ronnie: Ja, also zu Beginn gab's da nur eine Band, das waren Savatage, die sich zu jener Zeit noch "Avatar" nannten. Ach ja, und dann gab es noch Argus, eine Coverband, auch aus der N�he und Vengeance, die haben aber nur ein paar Demos eingespielt und nie ein komplettes Album. Die haben auch Zeug gespielt, der heavy war, Holocaust und so. Mit denen haben wir auch zusammen gespielt. Der S�nger meinte dann immer: Oh Gott, da kommt Nasty Ronnie mit Nasty Savage! Und wir sind raus auf die B�hne und haben unser Ding durchgezogen. Ja, das war schon eine sehr sch�ne Zeit.
Wir haben aber jetzt auch nicht so viel mit den anderen Bands abgehongen, sondern mehr gespielt. Vor allem nicht mit Avatar, wei�t Du, die haben ihren Namen dann ge�ndert, hie�en auf einmal "Savatage" und haben uns immer mies behandelt. Die haben entweder unsere Show extrem kurz gehalten oder uns keine Lightshow zugestanden oder sonst irgendwelchen Mist mit uns gemacht. Die hatten Angst vor uns!

Wirklich?!

Nasty Ronnie: Ich schw�re! Jedes Mal, wenn wir mit denen gespielt haben, mu�te ich mir vorher die Jungs vom Sound und dem Licht schnappen und ihnen sagen: Gebt uns einen guten Sound! Gebt uns Licht! Egal, was sie sagen, ihr verarscht uns nicht! Aber Savatage haben da immer weiter gemacht, nach dem Motto: Sie kommen auf die B�hne, macht die Scheinwerfer aus!
Selbst als wir mal auf einem gro�en Jahrmarktgel�nde zusammen gespielt haben, haben sie das gemacht. Das hat nat�rlich auch die Leute angepi�t, die nicht wu�ten, auf wessen Kappe diese Schei�e immer ging.
Und dann... Crimson Glory... diese "pretty butts", die waren sich zu gut um mit uns zu sprechen. Crimson Glory lebten immer in ihrer eigenen Welt. Ich meine sie waren ja auch nicht schlecht, aber sie haben halt gedacht, sie w�ren Rockstars, und die Wirklichkeit sieht eben doch anders aus.

Eben, wo sind Crimson Glory denn seit 15 Jahren?

Nasty Ronnie: Genau, wo sind sie jetzt?

Weshalb habt ihr Euch nach "Penetration Point" aufgel�st?

Nasty Ronnie: Wir sind einfach m�de geworden. M�de davon, m�de zu werden. Im Endeffekt haben wir nur noch rumgelungert, wir hatten ein schei� Management, keinen Merchandising-Deal, keine gute Booking-Firma... Wir waren in Europa auf Tour und sind von den Promotern �ber den Tisch gezogen worden. Jedesmal, wenn wir versuchten, irgendwie die Kurve zu kriegen, ging es schief. Und nach mehreren Jahren, in denen wir st�ndig mit den selben Idioten zu tun hatten, war unsere Motivation dann total im Keller. Wir sind m�de geworden und irgendwann ist das einfach auseinandergefallen, alle sind irgendwie abgehauen. Und das war's dann im Endeffekt.

War es damals eigentlich nicht verlockend, auch mal in Richtung kommerziell erfolgreicherer Musik zu schielen, wenn man merkt, da� andere Bands, die fast gar nichts drauf haben, um L�ngen mehr Platten verkaufen?

Nasty Ronnie: Du meinst, bevor wir uns aufgel�st haben? Wir waren einfach nur m�de und wollten uns eigentlich nicht ver�ndern. Mit "Penetration Point" ist unsere Musik ja eigentlich sogar noch abgefahrener geworden. Wir haben nie versucht, kommerzieller zu werden, sondern haben einfach das gemacht, was in unseren Herzen war. Mit einem Album, das die Leute leichter erreicht h�tte, w�ren wir auch total von unserer Schiene abgekommen, denn gerade das war Nasty Savage ja noch nie.
Wei�t Du, einige Leute m�gen das "Penetration Point"-Album auch nicht, aber das ist einfach ein Teil unserer Vergangenheit hinter dem eine Menge Arbeit gesteckt hat die ich auch heute noch sehr sch�tze.

Was habt ihr in der Zwischenzeit denn so alles angestellt? Ich glaube, Ben und David hatten irgendeine miese Band am Start. Wie hie�en die noch gleich?

Nasty Ronnie: Gardy Loo! Ja, die beiden sind wie Zwillinge. Die m�ssen alles zusammen machen. Die h�tten alles gemacht, um weiter spielen zu k�nnen.

War da nicht was mit ausl�nderfeindlichen Texten? "Go Home!" und so?

Nasty Ronnie: Das war so eine Art Spa�projekt (aha, so nennt man das also - der Verfasser). Das mit Gardy Loo war dann auch irgendwann zu Ende, weil die Jungs keine Auftritte mehr bekommen haben. Dann hatten sie aber noch eine andere Band namens Lowbrow, die sich irgendwie so in Richtung Death und auch Nasty Savage bedient haben und versucht haben, da Kapital draus zu schlagen. David hat auch ein wenig Gitarrenarbeit f�r ein eigenes Projekt gemacht. Ich hatte ein Projekt namens Infernal, das �ber Crook'd Records ver�ffentlicht wurde, eine vier Song-EP, die sehr, sehr heavy ist. Ich wollte damals einfach mal testen, wie das klingen w�rde, wenn ich mit meinen Vocals so in die Death Metal-Ecke gehe, und deswegen habe ich das gemacht. Meine hohen Schreie habe ich da allerdings auch mit druntergemischt.

Infernal, hm? Okay, den Ausschlag f�r die Reunion gab 1998 das Bang your Head-Festival, richtig?

Nasty Ronnie: Also das Bang your Head-Festival war auf jeden Fall ein wirklich gro�er Faktor daf�r, weshalb wir heute da stehen, wo wir sind. Wir waren einfach tot und dann bekomme ich diesen Anruf von Horst (Odermatt, Heavy oder Was?! - der Verfasser), der meinte: Hallo, hier ist Horst aus Deutschland, wir wollen Nasty Savage nochmal hierher holen! F�r ein einziges Konzert! Da dachte ich, ich w�re verr�ckt und h�tte fast das Telefon aufgeh�ngt. Im Endeffekt habe ich dann gesagt: Ruf mich in drei Stunden nochmal an! (lacht)
Ich habe die anderen Jungs gefragt, und Ben und David hatten direkt Lust und ich war auch ganz aufgeregt. Wir haben dann auch Fred gefragt, den ersten Bassisten der Band, der zu der Zeit gerade in der Stadt gewesen war. Curtis konnte leider nicht an der Reunion teilnehmen, deshalb haben wir uns einen anderen Drummer geholt, weil wir das unbedingt machen wollten. Das ganze war dann wirklich der ausschlaggebende Grund, weshalb wir unsere Karriere wieder ins Herz geschlossen haben. Das Bang your Head selbst lief so schnell ab, Donnerstags hin, Freitags gespielt und Montags schon wieder zur�ck in den Staaten auf der Arbeit, da blieb �berhaupt keine Zeit, um das irgendwie richtig zu realisieren oder gar zu genie�en. Das war wie ein Flashback, so schnell.
Als wir dr�ben waren haben uns auch mehrere Plattenfirmen angesprochen: Hey, wir h�tten echt Interesse daran, wenn ihr Jungs ein Demo aufnehmen w�rdet. Das hatten wir nat�rlich die ganze Zeit nicht gemacht, weil wir gar nicht mehr zusammen abgehongen haben...

Du hast zu der Zeit immer wieder betont, da� es trotzdem eigentlich nie eine weitere Scheibe von Euch geben sollte...

Nasty Ronnie: Ich hab ja auch nie im Leben dran gedacht, da� es nochmal so weit kommen w�rde! Aber wir haben uns dann mit Dave Harmen von Crook'd Records getroffen, die die Infernal-Sachen rausgebracht hatten und die Gardy Loo-CDs. Der Kerl war ein echter Savage-Freak und er wollte unbedingt, da� Nasty Savage nochmal was machen. Er hat erstmal das "Penetration Point"-Album wiederver�ffentlicht, und das Ding hat sich richtig gut verkauft. Ich habe dann gesagt, wir lassen die Vergangenheit hinter uns, dieser Kerl hat wirklich Interesse an uns. Wir bekommen k�nigliche Schecks und er ist ein toller Kerl. Er liebt Savage, la�t uns das mit ihm machen!
Schlie�lich haben wir mit Dave ausgemacht, da� wir das original Demo wiederver�ffentlichen und zwei neue Songs draufpacken, nur um zu sehen, ob wir wieder zusammenarbeiten k�nnen. Einfach um zu schauen, was passieren w�rde... wir haben es einfach getan und das Ding kam super an. Wir haben das Demo ja auch gar nicht mehr bearbeitet, sondern direkt in seiner urspr�nglichen Form belassen. Dann haben wir nat�rlich auch den ganzen Hype mitbekommen, von wegen "Nasty Savage sind wieder da! Sie haben zwar das Bang your Head!? vor einigen Jahren gespielt, aber jetzt haben sie zwei neue Songs aufgenommen!" Dadurch hatten nat�rlich auch Fans, die uns noch nicht kannten, die Gelegenheit uns kennenzulernen. Es lief also wirklich blendend, und deshalb haben wir uns auch letztlich daf�r entschieden, ein neues Album zu machen. Und man darf nat�rlich auch nicht vergessen, da� wir f�r "Wage of Mayhem" von Crook'd ordentlich bezahlt worden sind.

Waren die anderen direkt von der Idee angetan oder mu�test Du da irgendwie gro�artig �berzeugungsarbeit leisten?

Nasty Ronnie: Ja, ich meine, ich habe nat�rlich zuerst mal Curtis angerufen, der war zwar immer noch irgendwo involviert... ich wei� jetzt gar nicht mehr in was... na ja, jedenfalls habe ich ihm erz�hlt, da� ich gerne zur�ck wolle nach Deutschland oder Europa, aber nicht mit einem anderen Drummer. Ich sagte also: La� uns das zusammen machen! Und er sagte: "Okay man, let's do it!" Also sind wir dann alle zusammengekommen und haben angefangen an dem Album zu arbeiten, das Dave haben wollte. Wir wollten einfach nur unser bestes geben, etwas erschaffen, das die ganze Aufregung auch wirklich wert war. Wir wu�ten, da� wir etwas erreichen mu�ten!


Auf der EP gab's gerade mal zwei neue St�cke zu h�ren, eins davon wurde jetzt auf "Psycho Psycho" nochmal draufgepackt. Ich habe f�r die EP damals umgerechnet fast 15 Dollar bezahlt. Findest Du das fair?

Nasty Ronnie: Na ja, daf�r k�nnen wir nichts, das ist die Politik von Massacre Records. Wir wollten ja einfach nur die "Abstract Reality"-EP wiederver�ffentlichen und zwei neue Songs mitliefern, den Leuten so ein St�ck unserer Geschichte anbieten. Das ist doch besser, als ein Bootleg oder eine Kassettenkopie, oder?

Ja, okay, aber ihr h�ttet doch nicht unbedingt einen der Songs nochmal auf "Psycho Psycho" packen m�ssen, oder?

Nasty Ronnie: Doch, das wollten wir ja gerade. Wir haben den Song auf "Wage of Mayhem" ja genauso gelassen, wie wir ihn 1984 aufgenommen haben. Er hat auch die Zeit �berlebt, das ist keine Frage. Nur jetzt haben wir ihn neu aufgenommen, eine "Savage Desire"-Version von 2004, die ganz anders klingt. Chris Jericho singt ja auch mit, das ist also eher so eine Art Special-Feature. Ich w�rde auch gerne "Witches Sabbath" aufs n�chste Album draufpacken, mit einer Killer-Produktion, das w�re doch einfach klasse!

Weshalb seid ihr nach der "Wage of Mayhem"-EP von Massacre zu Metal Blade gewechselt?

Nasty Ronnie: Das war nicht unsere Entscheidung, sondern die von Crook'd Records. Crook'd Records k�mmern sich um die Band und sind auch f�r die Distribution in Europa verantwortlich. Es ist so, da� bei Massacre wirklich gute Leute sitzen, die hart arbeiten und f�r die ich viel Respekt habe. Es ist m�glich, da� sie die EP einfach nicht ganz so oft verkauft haben, wie es h�tte sein k�nnen...

Allgemein ist es wohl so, da� Massacre in Deutschland schon gute Arbeit leisten, aber Resteuropa oft etwas zu kurz kommt...

Nasty Ronnie: Ja, ich denke wie gesagt, da� sie gute Arbeit geleistet haben, uns aber nicht das bieten konnten, was Metal Blade im Endeffekt f�r uns tun. Wir sind auch sehr gl�cklich mit Metal Blade. Das l�uft sehr professionell ab dort alles. Really kicking ass for us!

Ist es nicht f�r Euch als Band ein wenig unbefriedigend, wenn das Label Euch nur die Telefon-Interviews mit den ganz gro�en Printmagazinen bezahlt, die zwar finanziell nat�rlich wichtig sind, die aber damit auch ihr Geld verdienen und Euch als Band nicht so nahe stehen wie die Leute, die die ganzen Fanzines machen?

Nasty Ronnie: Nat�rlich ist der Underground sehr wichtig f�r uns. In den 80ern waren wir Underground, in Japan, Deutschland, Underground Radio, Underground Metal, Underground Fans, das war im Prinzip alles, was wir waren... ich kann Dich aber auch zur�ckrufen, das macht mir nichts aus!

Quatsch, darum geht's ja nicht. Das kostet ja kaum was. Ich rede hier von einer prinzipiellen Sache...

Nasty Ronnie: Ja, davon wu�te ich ehrlich gesagt auch gar nichts, weil ich auch schon ein paar Leute angerufen habe.

Gro�e Magazine, Rock Hard und so, klar... na ja, lassen wir das. La� uns lieber mal zur neuen CD kommen. Was hat es mit dem Titel "Psycho Psycho" auf sich?

Nasty Ronnie: Urspr�nglich sollte das Lied "Psycho Sexual" hei�en, so wie es im Song ja auch vorkommt. Irgendwann habe ich dann rausgefunden, da� jeder, der das St�ck geh�rt hat, die n�chsten Stunden st�ndig "Psycho!Psycho!" gesungen hat. (beginnt zu singen) "Psycho!Psycho!" Im Auto, beim Z�hneputzen, unter der Dusche, �berall "Psycho!Psycho!" (singt jetzt so fanatisch, da� man fast das Gef�hl hat, als klirrt am anderen Ende des Telefons ein Fernseher) Also hab ich gesagt, wi�t ihr was? "Psycho Psycho" ist ein viel besserer Name! Das wird der Titeltrack des neuen Albums! Wir waren eben auch noch nicht so sicher, was wir da benutzen sollten. Das war dann im Endeffekt also die Sache, und ich glaube, da� jeder irgendwo ein kleines bi�chen "Psycho Psycho" in sich hat, welches man mal rauslassen sollte. Mit dem man experimentieren sollte. Es braucht dazu nur die richtige Gelegenheit, einen Stau auf der Autobahn oder beim Supermarkt in der Schlange stehen, das kann eigentlich alles sein. Mittlerweile geht das so, da� alle ankommen, Familie, Freunde, und alle rufen mir dieses "Psycho!Psycho!" entgegen. Vielleicht geht's mir auch auf der B�hne so, aber damit kann ich leben.
Ich wollte dann jedenfalls unbedingt "Psycho!Psycho!" in dem Lied haben, also haben die Jungs den Song geschrieben und ich nur noch die Worte eingef�gt...

Das Album besch�ftigt sich in erster Linie mit gesellschaftlichen Problemen. Gibt es eine Hauptaussage, die sich durch die Vielzahl der Titel zieht?

Nasty Ronnie: Wei�t Du, ich schreibe direkt aus dem Herzen, mit vielen Emotionen, und eine Sache, die mir da sehr viel bedeutet ist die Beziehung zu anderen Leuten. Menschlichkeiten oder Unmenschlichkeiten, wie Leute sich voneinander unterscheiden und im Endeffekt doch alle gleich sind. Wie sie eine Maske tragen, so tun als seien sie Dein Freund und wenn Du Dich umdrehst, Dir dann nicht helfen, sondern Schei�e �ber Dich erz�hlen. Es gibt viel zu viele L�gen und Leute, die... ach, Schei�kerle halt, die im Leben nichts auf die Reihe kriegen. Das kann man nat�rlich verschieden verpacken, in Alptr�umen, Visionen, der Wirklichkeit, Fiktion, Biographie, das ganze vermischt mit Emotionen.
Ich mag es, klar und laut zu singen, so da� man es h�rt, versteht und nachlesen will und so auslegen kann, wie man es m�chte. Es gibt tats�chlich sogar eine Reihe von Auslegungsm�glichkeiten der Texte eines jeden Songs. Mich rufen oft Leute an, die sagen: "Hey, dieser Songs bedeutet doch das und das!" Ich sage dann immer: "Wenn Du's wirklich wissen willst, ich habe mir was anderes dabei gedacht. Aber das k�nnte es nat�rlich auch bedeuten!" Und das gef�llt den Leuten!

Hast Du einen Lieblingssong auf dem Album?

Nasty Ronnie: Das ist ein wenig verr�ckt, aber ich betrachte das Album als ein Gesamtwerk und mag es auch als solches. Die St�cke darauf sind so verschieden und es ist wirklich schwer, sich da auf ein Lied festzulegen. Ich habe immer so Phasen, wei�t Du, ich mag heute das eine Lied ganz besonders und morgen habe ich das wieder vergessen und h�re mir dann die ganze Zeit ein anderes an. F�r mich ist das auch einfach mehr, wie ein schwerer Sandsack, den ich die letzten 14 Jahre mit mir rumgetragen habe. Ich wollte endlich wieder Songs schreiben, das bedeutet mir echt eine Menge, da stecken Gef�hle drin und jedes Lied ist wie eine Kurzgeschichte f�r mich. Du erschaffst etwas und nimmst Leute mit auf eine kleine Reise, die Wirklichkeit sein kann oder auch nicht. Ich erschaffe Songs und denke mir dabei: Nimm es selbst in die Hand und warte nicht, bis andere das machen!
Zum Beispiel "Terminus Maximus", das ist so eine Art Jahr-2004-Version von "Gladiator" und es war auch wirklich der Film mit Russell Crowe, der mich dazu inspiriert hat. Ich fand den Film klasse und habe mir gesagt: Hey, "Gladiator" h�tte die Musik von dem Film sein k�nnen... GLADIATOOOOOR! (Yeah, Telefonieren mit Ronnie ist fast wie bei einem Konzert zu sein - der Verfasser) Ja, und dann wollte ich unbedingt "Terminus Maximus" schreiben, das vom K�mpfen handelt und davon, wie man nach oben kommt. Das ist nunmal auch die Realit�t, ohne Kampf �berlebt man nicht...

Nach Eurem Song haben die Filmemacher bei der Produktion nat�rlich nicht gefragt...

Nasty Ronnie: Nat�rlich nicht, die wu�ten gar nicht, da� es den gibt. Ich glaube aber wirklich, das h�tte toll gepa�t!

Ich habe geh�rt, da� ihr eine etwas ungew�hnliche Art habt, ein Album zu schreiben. Kannst Du etwas dazu erz�hlen?

Nasty Ronnie: Ja, David lebt in Tenessie, also 12 Stunden weg von hier, eine gro�e Entfernung. Ben und Richard konnten ihre Sachen zusammen erledigen und Curtis kam dazu, also hat David ein paar Sachen alleine gemacht, die wir total klasse fanden. David ist glaube ich vier mal r�bergekommen, um die Sachen einzu�ben, w�hrend ich noch Informationen f�r die Texte gesammelt habe. Ich brauche immer erst die ganzen Songs mit Leads und so weiter, bevor ich anfangen kann zu schreiben. Ich hatte zwar schon Ideen hierf�r und daf�r, aber ich wollte erst die kompletten St�cke h�ren. Also habe ich eigentlich erst angefangen zu schreiben, als ich die ganzen Lieder dann beisammen hatte.
Es hat sich diesmal eben auch viel direkt im Studio abgespielt, ich glaube, das ist vielleicht der gr��te Unterschied zu den fr�heren Alben. Wir haben mehr im Studio geschrieben und weniger, bevor wir ins Studio gegangen sind, wie wir das fr�her gemacht haben. Damals haben wir ja immer noch alles ellenlang geprobt und so, das gab's diesmal eben nicht so sehr, was im Endeffekt schon ziemlich aufregend war, weil wir keinerlei Grenzen beim Songwriting hatten. Was immer wir probieren wollten, konnten wir im Studio probieren, und das war einfach klasse!

Du hast fr�her �fters auch in h�heren Lagen gesungen, diese Schreie... das vermisse ich auf "Psycho Psycho" ein wenig...

Nasty Ronnie: Oh, ich wei� nicht, ob es weniger geworden sind... ich habe sie nat�rlich nicht gez�hlt. (lacht) Ich wollte es auf jeden Fall nicht �bertreiben, da ich manchmal das Gef�hl habe, da� die Screams nicht kr�ftig genug klingen. Wenn man im Studio ist, dann ist es meist der S�nger, an den zuletzt gedacht wird. Jeder will seinen Sound in den Vordergrund gemischt haben, da m�chte ich echt nicht in der Haut des Producers stecken. Erst kommt der Bassist und will lauter klingen, dann der Drummer, die Gitarren, der S�nger...
Aber speziell nochmal zu den Screams, ich gehe da auch ein wenig nach dem, wie ich mich gerade f�hle. Im Nachhinein denke ich dann auch oft, hier h�tte man noch was anders machen k�nnen oder dort... aber das ist auch eine generelle Sache des Aufnehmens, wenn man aufnimmt, dann ist das nur eine Momentaufnahme. Du kannst niemals mehr zur�ck und es �ndern. Es wird f�r immer da sein. Das ist auch so cool daran, live zu spielen, denn Du kannst jeden Abend raus auf die B�hne, live performen und die Lieder leben. Ein Album wird f�r immer so bleiben wie es ist.

Was f�r Bands waren denn in den 80ern Eure Einfl�sse? Ihr habt ja schon einen sehr eigenwilligen Stil, in dem man z.B. Thrash-Elemente wiederfindet, aber auch ein wenig Mercyful Fate, oder?

Nasty Ronnie: Ja, was Ben und David im Gitarrenbereich angeht, da sind das sicherlich Black Sabbath, die alten Scorpions, Judas Priest, das was damals halt so da war. Wir haben auch ein paar coole Coversongs damals gemacht, und dann kam auch die New Wave of British Heavy Metal r�ber, Samson, das erste Def Leppard-Album, eine Menge Bands. Holocaust, Diamond Head, Tygers of Pan Tang, dann kamen Destruction, Celtic Frost... wir haben immer versucht, unseren eigenen Stil zu entwickeln.
Mein Gesangsstil... ich mag Pink Floyd, die Doors, fr�her auch Sixties-Musik, weil meine Schwester immer Beatles geh�rt hat. Und dann nat�rlich Black Sabbath und Ian Gillan, Deep Purple, auch ein bi�chen Punk Rock wie The Damned, Henry Rollins, The Black Flag, nat�rlich auch Metallica, Slayer, alte Scorpions, Judas Priest, Halford nat�rlich, ich meine, das war schon fantastisch, was der gemacht hat.

Welche Platte hast Du Dir denn zuletzt gekauft?

Nasty Ronnie: Ahm, ich kaufe mir kaum noch Platten, meistens DVDs mit Filmen. Aber ich habe mir k�rzlich die Doors "Live in Europe" geholt, mit Jim Morrison, die ist toll. Und von Pink Floyd die "Live in Pompeji" auf DVD...

Aha, und welche Filme sind das so, die Du Dir immer reinziehst?

Nasty Ronnie: Ich mag 'ne Menge dieser alten Horror-Filme, B-Movies aus den Sechzigern und Siebzigern, satanische Sachen, so wirklich die abgefahrenen Dinger, die uns teilweise auch beeinflu�t haben. Ich h�tte auch gerne mal 'nen Film selbst produziert, einen Horrorfilm, vielleicht schaffe ich das ja eines Tages noch. Dann wird "Psycho Psycho" der Soundtrack! Ich mag 'ne Menge, vor allem die Klassiker. Es gibt aber nat�rlich auch gute, neue Filme. Marlon Brando, Humphrey Bogard, John Wayne-Filme, Kriegsfilme, Horrorfilme, Alfred Hitchcock, einfach alles m�gliche...

Okay...

Nasty Ronnie: James Bond-Filme, die sind auch witzig, sie sind alle irgendwie unterschiedlich...

�h, ja...

Nasty Ronnie: Die sind billig!

Okay, la� uns mal wieder zur�ckkommen. Ihr seid in den USA f�r einige richtige Metal-Festivals im Sommer best�tigt. Man hat fast den Eindruck, da� klassischer Heavy Metal langsam wieder etwas angesagter wird bei Euch...

Nasty Ronnie: Ach, ich wei� nicht. Ich meine, wir haben schon einige Festivals hier, n�chste Woche spielen wir z.B. auf dem Sun'n'Steel hier in Florida mit sechzehn Bands, dann spielen wir das New Jersey Metalfest, sp�ter das Milwaukee Metalfest. Trotzdem, ich finde, Amerika sucks. Die Leute sind zu trendig drauf. Die Europ�er, vor allem die Deutschen sind richtige Headbanger, die sich nicht von heute auf morgen f�r Grunge, Disco oder Rap begeistern lassen. F�r Euch hat Metal doch ein Leben lang Bestand, hier �ndert jeder seine Musikrichtung wie Unterw�sche.

Na ja, hier gab's Anfang der 90er auch 'ne Menge Leute, die keinen Bock mehr auf Metal hatten und den Grunge gehypt haben...

Nasty Ronnie: Das mag sein, aber momentan ist Eure Szene auf jeden Fall um einiges besser als bei uns!

Einverstanden! Wrestlest Du eigentlich noch?

Nasty Ronnie: Nicht wirklich! Ab und zu promote ich noch eine Wrestling-Show oder so, aber das Wrestling ist eine Schei�-Angelegenheit des Business, bei der es nur ums Geld geht und die den ganzen Aufwand eigentlich gar nicht wert ist.

Ist das Wrestling-Business Deiner Meinung nach genauso verlogen wie das Musik-Business?

Nasty Ronnie: (lacht) Das ist genauso verlogen wie das Musik-Business und genauso verlogen wie das Fernseh-Business, wo ich mal war, als ich eine Fernsehshow produziert habe. "Born to Ride" hie� die, das war eine Motorradshow. Ich habe Wrestling gemacht, ich habe Rock'n'Roll gemacht und ich war beim Fernsehen, bin also absolut abgeh�rtet. �berall laufen Leute rum, die Dir unerwartet ein Messer in den R�cken sto�en, sobald Du Dich wegdrehst.
Aber das Wrestling-Business ist doch irgendwo was anderes. Da geht's letztlich nur um Show, das ist wie ein Drama, nicht wirklich eben. Und darin sind sie schon professionell.


Ihr wart schon in den 80ern immer f�r Eure einzigartigen Shows ber�hmt mit Kerzenwachs usw... Stehst Du eigentlich auf Sado Maso?

Nasty Ronnie: Du meinst so Leute, die sich gerne selbst verletzen? Klar, da gibt's schon eine Menge Dinge, die ich mache, die andere Leute nie im Leben tun w�rden, aber ich benutze das quasi, um die Musik auf die Menschen �berschwappen zu lassen. Ich begebe mich auf der B�hne auf einen Trip, und m�chte die Leute mit dorthin nehmen. Wenn die Show vorbei ist, werde ich auch wieder ganz normal, bis es halt mit dem n�chsten Gig losgeht. Ich denke, das ist einfach ein Teil des Ganzen, ein Teil der Performance, aber wenn man professionell zu Werke gehen will, mu� man auch wissen, wann man was machen kann und wann man besser damit aufh�rt. Ich mag das einfach, mit Fernsehern rumzuspielen, sie hochzuwerfen, sie mit meinem Kopf zu zertr�mmern, eine Show zu machen, die die Leute schockt, schon allein um sicherzugehen, da� sie wirklich aufpassen (lacht).

Das nennt sich dann "Psycho!Psycho!"

Nasty Ronnie: Richtig, man kann dann nicht weg, sich mal eben ein Bier holen oder einen Hot Dog, sondern man mu� da bleiben und zusehen. Ohne diese Show w�rde bei uns einfach etwas fehlen. Ich will die volle Aufmerksamkeit, und die bekomme ich dadurch!

Was war das lustigste, was Dir jemals bei einem Auftritt passiert ist?

Nasty Ronnie: Puh, ach, es ist immer wieder lustig, wenn M�dels auf die B�hne springen und Dir die Kleidung vom Leib rei�en und anfangen zu tanzen. Die machen auf der B�hne, was ich ihnen sage, sowas ist immer cool. (g�hn - der Verfasser)
Eine Show ist immer das, was man selbst daraus macht. Mir ist eben der Kontakt zu den Leuten extrem wichtig und lustige Dinge gehen eigentlich immer vor sich mit den Leuten in der Menge. Ich mag es, wenn sie lachen, aber auch, wenn sie schockiert sind. Ich halte immer Ausschau nach den Leuten und erfreue mich an den Reaktionen. Das Zusammenspiel mit den Fans ist einfach eine wahnsinnig tolle Sache.

Hattet ihr f�r dieses Jahr konkrete Angebote von Festivals in Europa?

Nasty Ronnie: Wir hatten da im Dezember was, was aber dann doch gecancelt wurde. Momentan haben wir eine sehr bewegte Zeit, da die Presse gerade die Reviews und Interviews schreibt und die Plattenfirmen sehen wollen, wie sich die Scheibe verkauft. Wir haben schon sehr gute Reviews, Interviews und andere Artikel, das wird sicher dabei helfen, da� wir viele Alben verkaufen. Davon wird dann letztlich auch abh�ngen, ob die Leute uns sehen wollen und Metal Blade mit den Promotern zusammenarbeitet, um uns r�berzuholen.

Aber wir werden Euch hier definitiv eines Tages wiedersehen?

Nasty Ronnie: Ich denke, wir w�ren nicht Nasty Savage, wenn wir nicht vor unseren wahren Fans spielen w�rden. Besonders den Deutschen, die wohl mit die gr��ten Metal Fans �berhaupt sind. Wir m�ssen also r�ber, da geht kein Weg dran vorbei! Auch wenn es nicht einfach sein wird, meine Familie zu verlassen. Meine Frau hat schon gesagt: "Verdammt, ich h�tte nie gedacht, da� Du Dir den Mist nochmal antust nach all den Jahren! Du hattest so viel Zeit das zu machen, jetzt haben wir Kinder!"

Ist Nasty Ronnie ein Familienmensch?

Nasty Ronnie: Absolut! Ich habe meine Frau kennengelernt, als wir in der High School waren, also noch vor Nasty Savage. Damals war das �berhaupt kein Thema f�r sie gewesen, aber jetzt sieht sie, was aus mir geworden ist (lacht). Wir haben '88 geheiratet, als wir von der Tour in Deutschland zur�ckgekommen sind. Wir sind immer noch verheiratet, und das nach achtzehn Jahren... oder f�nfzehn? Ich wei� jetzt gar nicht so genau...
Auch nach der Heirat hatten wir keine Kinder, meine Frau wollte erst Kinder haben, wenn sie vierzig w�re. Jetzt bin ich vierzig und sie ist neununddrei�ig und wir haben zwei Kinder. Eine zweieinhalbj�hrige Tochter Emilie und einen Sohn namens Ronnie, ein echter Balg mit seinen eineinhalb Jahren. Having Kids is just such a great thing in life! Besonders, wenn man das mit einer Frau erleben kann, die eine tolle Mutter ist, eine tolle Ehefrau, ein toller Freund. Das bedeutet mir sehr viel und ich freue mich jetzt schon darauf, mit den Kindern Disney World zu besuchen und all diese Dinge. F�r die Gro�eltern sind die Kinder nat�rlich auch toll, mit denen hat einfach jeder in der Familie seinen Spa�. Das einzige Problem was ich sehe ist, wenn sie dreizehn oder vierzehn werden, dann bin ich glaube ich gearscht, zumindest wenn ich daran denke, was ich alles f�r einen Mist gebaut habe, als ich so alt war, hahaha!

Deine f�nf Alltime-Faves?

Nasty Ronnie: Das ist echt schwierig, am besten wir gehen zur�ck zu den Vorv�tern unserer Musik, denn es gibt einfach so viele Bands, die geilen Speed Metal machen oder Death Metal usw. Ich mag die Doors total gerne, die Beatles, Queen, alte Scorpions, Judas Priest, Iron Maiden, das sind die Bands, die wirklich mein Leben ver�ndert haben. Die Rolling Stones. Das sind auch alles Gruppen, die die Zeit �berlebt haben, die als Musiker alt geworden sind, professionelle Leute, die die Jahre �berlebt haben und heute immer noch da sind.

So wie Nasty Savage!

Nasty Ronnie: Yeah, Nasty Savage is back! Wir sind eine Mischung aus f�nf total verschiedenen Kerlen, die einst zusammengekommen sind, um Nasty Savage zu gr�nden. Die Leute k�nnen unsere Webseite http://www.nastysavage.com besuchen. Wir werden da demn�chst eine Menge Zeug draufstellen, Fotos usw. aus der Vergangenheit. Aber zur Zeit k�nnen die Leute schonmal in unser G�stebuch schreiben und uns sagen, was sie von "Psycho Psycho" halten. Die Band schreibt den Leuten auch zur�ck, das ist echt cool! Ich hoffe, wir sehen uns!


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Dennis



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