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Im Underground haben sich Disillusion schon seit geraumer Zeit einen Namen gemacht, f�r den gro�en Wurf hat es bislang jedoch noch nicht gereicht. Dies k�nnte sich nun aber �ndern, denn mit dem rundum �berzeugenden Debut-Album "Back to Times of Splendor" und einem Label wie Metal Blade im R�cken sollte es auch mit dem eher unkommerziellen Stile Disillusions, der nicht eben wenige Parallelen zu Opeth offen legt, m�glich sein, zu den bekannteren Gr��en des Genres aufzusteigen. Wer hinter der Band steckt, was es mit dem Album auf sich hat, und die Tricks, wie man es schafft, einen Ver�ffentlichungstermin bei seinem Label um ein halbes Jahr zu verschieben ohne fallen gelassen zu werden, erz�hlte uns S�nger und Gitarrist Vurtox.


Am besten, wir fangen vorne an, auch wenn Du's bestimmt bald nicht mehr h�ren kannst... erz�hl mal, was ihr so f�r Typen seid, wie ihr Euch kennengelernt habt und wie es zu Disillusion gekommen ist.

Vurtox: Angefangen haben wir 1994, allerdings war das damals noch eine ganz andere Band. Ich war zu dem Zeitpunkt zwar schon dabei, aber die anderen beiden noch nicht. Man kann sich das damals so ungef�hr wie eine Sch�lerkapelle vorstellen. Irgendwann wurde das ganze schlie�lich ein bi�chen ernster, das war dann aber auch schon der Zeitpunkt, als die beiden anderen gesagt haben, da� ihnen das ganze zu viel w�rde.
Mir war das aber nicht zu viel, und dann hab ich erstmal zu Hause gesessen und ein paar Songs geschrieben, bi�chen rumgebaut, bi�chen Homerecording betrieben und so... Als ich dann wieder bereit war, habe ich geschaut, mit wem man etwas machen k�nnte, und bin dann zum Gl�ck relativ schnell auf den Rajk gesto�en, das war '99. Ein paar Monate sp�ter haben wir den Jens dazu geholt und dann so um 2000 rum irgendwann mit dem ersten Demo angefangen, "Three Neuron Kings".


Euren Musikstil habt ihr zu jener Zeit ein wenig ge�ndert wenn ich mich nicht irre. Was habt ihr denn mit dem alten Line-Up f�r Musik gemacht?

Vurtox: Ja, das war so rockig, pop-rockig. Ein bi�chen Machine-Head, groovelastiger. Sp�ter haben wir das dann noch mit Grind Core-Attacken im Stile von Napalm Death angereichert, aber prinzipiell war das eher straight und groovig.

Und welche Drogen habt ihr dann geschluckt, da� Eure Musik sich in diese abgefahrene Progressive Death/Thrash-Ecke entwickelt hat?

Vurtox: (lacht) Na ja, da lagen vier Jahre dazwischen...

Hat sich denn Dein Musikgeschmack zu dem Zeitpunkt irgendwie ge�ndert?

Vurtox: Nicht unbedingt, aber das war schon auch ein Grund, warum das alte Line-Up im Endeffekt zerfallen ist. Das ganze wurde einfach ein bi�chen anspruchsvoller und die anderen wollten weiterhin nur so rumjammen...

Ihr werdet oft mit Opeth verglichen, insgesamt orientiert ihr Euch aber schon eher an den komplexeren Sachen von denen und seid einen Zacken melodischer wie ich finde...

Vurtox: Ja, schon. Obwohl ich mich jetzt nicht wirklich allzusehr damit auseinander setze, ob wir nach Opeth klingen oder nicht. Opeth sind ein massiver Einflu� auf die letzten sechs Jahre gewesen, auf jeden Fall. Wir versuchen aber sicherlich nichts zu machen, was wie Opeth klingt. Letztendlich ist das einfach das Resultat, was �hnlich klingt. Wenn wir unsere Melodieb�gen anlegen, dann mag das im Endeffekt wie eine melodi�se Variante von Opeth klingen, das stimmt sicherlich.

Ich gehe mal davon aus, da� ihr den Opeth-Vergleich eher positiv empfindet als st�rend...

Vurtox: Jaja, klar. Es kommt nat�rlich auch drauf an, wie es gemeint ist. Ob es jetzt hei�t, es klingt "wie Opeth" oder "nach Opeth" oder ob es hei�t "hat die Qualit�t wie Opeth" oder wie auch immer. Prinzipiell empfinden wir das aber schon positiv, klar. Wir lieben Opeth!

Eure Musik beinhaltet auf jeden Fall auch eine Menge Emotionen. Ich bin der Auffassung, da� das Ganze im Endeffekt ziemlich aufregend wirkt, also eher nichts f�r schwache Gem�ter ist, die nach einem langen Arbeitstag entspannen m�chten...

Vurtox: Ja, also eine Entspannungsplatte ist es sicherlich nicht. Vielleicht vergleicht man sie am besten mit einem Film, auf den man sich mit der entsprechenden Verabredung f�r n�chste Woche Donnerstag freut. Bei dem man wenn's soweit ist den ganzen Tag schon mit Blick auf den Abend gestaltet. Ich glaube, das ist auch die Art, wie man unsere Platte am besten erleben kann. F�r so nebenbei und nach einem harten Arbeitstag ist sie wohl schon �berfordernd, zumindest wenn man sich wirklich damit besch�ftigen m�chte.

Ich w�rde sagen, da� da auch eine Menge Wut zu Tage tritt. Woher kommt das? Hat sich das w�hrend dem Songwriting-Prozess irgendwie aufgestaut?

Vurtox: Auch, das ganze wurde zum Ende hin auch immer extremer. Wir hatten zwar zu Beginn schon die Pr�gelparts vorbereitet und im Proberaum gespielt, aber da� sie am Ende so aggressiv und dicht wurden, das hing dann schon damit zusammen, da� wir monatelang im Studio verbracht haben. Am Ende war das aber auch gut so, die Parts mu�ten so aggressiv r�berkommen, um einfach den Flu� reinzukriegen, wie er jetzt da ist. Wenn das ganze nicht so extrem geworden w�re, w�rde es wohl um einiges belangloser klingen und h�tte uns nicht gen�gt.
Auf der anderen Seite kommt das aber auch durch die Situation, klar. Die Pr�gelparts sind also nicht nur Stilmittel, sondern auch die haben sich genauso wie die melancholischen Parts und alles andere aus dem Gesamtbild und der Gesamtsituation ergeben. Das eine bedingt das andere, und wie gesagt, damit das ganze Album funktioniert, mu�ten die Teile so extrem werden.

Das h�rt sich teilweise aber schon so an, als h�tte es da auch zwischenmenschliche Probleme gegeben...

Vurtox: Ja, wir haben jetzt im Nachhinein ziemlich viel dar�ber geredet, so da� wir jetzt auch relativ offen damit umgehen k�nnen. Die Probleme gingen eigentlich schon viel fr�her los. Wir h�tten nach dem letzten Demo wohl einfach mal eine Pause machen sollen um mal richtig den Kopf freizukriegen und in den Urlaub zu fahren. So haben wir halt immer weitergearbeitet, uns immer weiter festgebissen, und es entstand dann irgendwann so eine L�cke zwischen mir und den anderen im Hinblick aufs Songwriting.

Ihr hattet andere Vorstellungen von der Musik?

Vurtox: Nein, gar nicht, eher so die Besch�ftigung mit dem ganzen. Ich war den anderen immer einen Schritt voraus, was dann letztlich bei den Aufnahmen kulmuliert und im Endeffekt auch explodiert ist. Der eine hat sich nicht verstanden gef�hlt, dem anderen ging's zu langsam. Und das waren dann eben die Probleme, die sich am Ende zwischenmenschlich niedergeschlagen haben, weil auch keiner von uns so richtig gewu�t hat, was los war. Mittlerweile sind wir wieder voll und ganz beieinander, seit dem Mix eigentlich, aber gerade die letzten Wochen bei den Aufnahmen waren doch eher dadurch gekennzeichnet, da� wir uns aus dem Weg gegangen sind.

Wie l��t sich sowas denn erkl�ren? Habt ihr Euch durch Euren neuen Vertrag bei Metal Blade so unter Druck gesetzt?

Vurtox: Nein, es gab da eigentlich keinen Druck. Ganz am Anfang, also Mitte 2002, als wir die ersten Riffs geschrieben haben und so, da gab's nat�rlich schon ein bi�chen Druck, es war ja auch schlie�lich unser Debutalbum. Wir haben immerhin auch die ganzen Jahre kein Album gemacht gehabt, weil ich immer gedacht hatte, da� man sich f�r ein Album irgendwie reif f�hlen sollte. Ein Album mu� meiner Meinung nach einfach mehr sein als eine Sammlung von Songs. Ein Album ist eine abgeschlossene Einheit, die auch in sich funktionieren mu�. Daf�r mu� man sich bereit f�hlen, von daher gab es damals schon ein wenig Druck. Auch von au�en, weil die beiden Demos ja ziemlich gut angekommen waren. Als wir aber dann angefangen hatten und die ersten Songs kamen war der aber ziemlich schnell weg, da wu�ten wir dann, da� wir auf dem richtigen Weg waren. Und das hat sich im Endeffekt dann ja auch bewahrheitet.

Glaubst Du denn, da� das in Zukunft nochmal so weit kommen k�nnte, und das dann im schlimmsten Fall sogar das Ende der Band bedeuten w�rde?

Vurtox: Keine Ahnung! Es war auf jeden Fall finster genug, da� keiner von uns sich eine Wiederholung davon w�nscht.
Es gab ja auch noch einen Punkt, woran es letztlich gelegen hat, und der ma�geblich dazu beigetragen hat, da� wir �berhaupt nicht mehr miteinander geredet haben. Das war die Idee, das ganze Album mit Filmmusik zu verbinden, also schon w�hrend des Aufnahmeprozesses. W�hrend der Zeit habe ich nachts auch immer wahnsinnig viele Filme geschaut und auf Dramaturgie und Schnitt geachtet, auf die Dialogf�hrung und so weiter. Und da waren wir dann letztendlich wirklich �berfordert, weil die Songs dazu ja auch noch neu waren und so...
Wir haben auf jeden Fall mittlerweile verschiedene Ans�tze, wie wir das umgehen. Wir ziehen uns weiter zur�ck und konzentrieren uns von Anfang an aufs gemeinschaftliche Musikmachen, so da� wir einerseits nicht mehr so viel drumherum miteinander machen und andererseits nicht mehr aneinander vorbeireden.

Stimmt es, da� ihr insgesamt vier Ver�ffentlichungstermine habt verstreichen lassen?

Vurtox: Das stimmt, ja, und Metal Blade waren sicherlich nicht erfreut dar�ber. Die ersten beiden Male haben wir nur um zwei Wochen verschoben, das war �berhaupt kein Problem, da es zu der Zeit ja auch noch kein offizielles Ver�ffentlichungsdatum gab. Beim dritten Mal Verschieben wurde die Sache schon ernster, da ging es auch um einen Monat und die haben uns dann eben schon im Auge behalten. Aber als klar wurde, da� wir nochmal verschieben mu�ten, und dann auch gleich um zwei Monate, da ist der Rajk vorsichtshalber ohne anzurufen gleich runtergefahren und hat einen Rough-Mix mitgenommen. Den hat er denen vorgespielt, und dann war das auch okay als die gemerkt haben, wir arbeiten daran und nehmen die Sache ernst.

Dann kommen wir mal zum Album selbst. Was hat es mit dem Titel "Back to Times of Splendor" auf sich?

Vurtox: Es gibt soetwas wie eine Rahmengeschichte. Die Platte ist aber kein richtiges Konzeptalbum, bei dem das Konzept von Anfang an ma�geblich die Songs beeinflu�t h�tte. Das Konzept gab's vorher nicht, das ist erst beim Schreiben entstanden.
Die Geschichte spielt so 1820 rum in einem Bergdorf, in dem ein junger Mann mit seinem Vater lebt. Dieser setzt den Jungen ziemlich stark unter Druck auf dem Hof zu bleiben, w�hrend dessen Geliebte zwangsweise mit ihrer Familie aus ihrem Haus im selben Ort wegziehen mu�. Und er steht jetzt vor der Entscheidung, mit ihr zu gehen oder bei seinem Vater zu bleiben. Das ist im Prinzip die Rahmengeschichte, und was die Texte dann erz�hlen, ist das Martyrium bis er sich entscheidet und aufbricht. Das sind dann sozusagen einige der Passagen seines Weges, seiner Gef�hle...
"Back to Times of Splendor" hei�t so viel wie "Zur�ck zu pr�chtigen Zeiten" und ist so eine Art Synonym f�r das Gef�hl, das der Charakter haben m��te, wenn er sich zur�ckerinnert an die alte Zeit, die er als pr�chtig und schillernd wahrgenommen hat als er mit seiner Geliebten im Fr�hling am See gesessen hat und so. Die ganze Romantik, durch die er im Endeffekt dann diese naive Sehnsucht nach diesen Zeiten empfindet. Und am Ende der Platte schafft er es dann, aus den jugendlichen und �berromantischen Gef�hlen herauszuwachsen und kommt einen Schritt weiter bzw. findet sich selbst.

Gibt es einen Trick, so lange St�cke zu schreiben wie ihr das macht, ohne da� der H�rer sich langweilt?

Vurtox: Einen Trick? Nein, nicht wirklich. Im Prinzip schreiben wir einfach drauf los und die St�cke werden dann manchmal eben etwas l�nger. Es gibt oder gab keinen Plan, da� bestimmte St�cke besonders lang werden m��ten. Nat�rlich ist es nicht einfach, so lange St�cke zu schreiben, und es gab immer den Versuch, in jedem Moment auch ein St�ck weit Objektivit�t walten zu lassen. Aber es ist auch schwierig sich zum Beispiel nach zehn Minuten daran zu erinnern, ob der Flu� jetzt genau gestimmt hat. Wir haben nat�rlich versucht uns die Sachen so oft wie m�glich anzuh�ren, auch schon w�hrend der Voraufnahmen. Aber die Songs sind letztendlich alle nat�rlich aus sich selbst gewachsen, einen wirklichen Trick gibt es also nicht. Manchmal haben auch Kleinigkeiten daf�r den Ausschlag gegeben, einzelne Passagen noch etwas auszudehnen, eine Reduktion hingegen konnte nicht stattfinden ohne den Songs zu schaden.

Die langen St�cke sprechen wie die musikalische Umsetzung daf�r, da� das Album eher so eine Art Gesamtkunstwerk darstellt...

Vurtox: Absolut! Wir stellen keine Songs raus, es ist eher schade, da� wir am Anfang der Platte drei relativ kompakte Songs haben. Es w�re vielleicht besser gewesen, da vorne noch einen langen anzusetzen. Es gab auf jeden Fall den Versuch, diese Platte als gesamtheitliches Ding zu pr�sentieren, eine Reise, eine Erfahrung, nenne es wie Du willst.

Ich w�rde sie vielleicht am ehesten als eine Art "Illusion" bezeichnen, in die man eintauchen kann. Kannst Du mir Eure Vorstellung von Illusion und Desillusion irgendwie n�herbringen?

Vurtox: Der Blickwinkel der Desillusion ist vielleicht einfacher...

Den hast Du bestimmt auch schon �fters erkl�rt...

Vurtox: (lacht) Ja, da kann ich jetzt noch ein wenig rumeiern. Eine Desillusion ist ja erstmal eine Aufhebung einer Illusion, von etwas, das Du als wahr oder richtig erachtet hast. Im ersten Augenblick ist das meistens wahnsinnig schmerzhaft oder irritierend, aber im n�chsten Moment kannst Du es als Erfahrung sehen, als etwas, das Du gelernt hast. Das Dir auch zu Deiner Pers�nlichkeit hilft. F�r uns ist Desillusion nichts negatives, sondern einfach ein Mittel, durch das man als Pers�nlichkeit wachsen kann. Nichts schillert ewig.

Und das l��t sich dann auch auf Eure neue Platte �bertragen...

Vurtox: Ja, genau, das f�llt auf jeden Fall zusammen, klar.

Habt ihr ein Lieblingsst�ck, eins was Euch am meisten bedeutet?

Vurtox: "The Sleep of restless Hours", aber das schwankt auch von Tag zu Tag. Gerade heute morgen bei der Kurzprobe war es zum Beispiel "Alone I stand in Fires", also es ist mal so und mal so. Aber meistens ist es doch "The Sleep of restless Hours", nicht nur, weil der Song 17 Minuten lang ist, sondern weil ich denke, da� er es am meisten schafft, einen in diese Welt hineinzuziehen. Egal was wir f�r pers�nliche Differenzen hatten, wir h�ren die Platte sehr oft zusammen und sind dann auch immer alle wie weggetragen. Also ein sehr sch�nes Gef�hl...

Zieht ihr Eure Inspirationen ausschlie�lich aus anderer Musik? Bei so vielen Gef�hlen die ihr verbratet erscheint mir das irgendwie unglaubw�rdig...

Vurtox: Filme sind ein ganz massiver Einflu� auf unsere Musik, hatte ich ja vorhin schon angedeutet. Vor allem die "Herr der Ringe"-Trilogie mit ihrer Opulenz und Tiefe. Da ist alles, jedes kleinste Detail ausarrangiert, die Szenen, der Sound, alles. In jeder Hinsicht ph�nomenal, das hat auf jeden Fall einen ganz massiven Einflu� gehabt, wenn auch eher in qualitativer Form. Der Film hat uns gezeigt, wie sensibel man heute auch noch im Big Business umgehen kann und sogar mu�. Das war wohl die Hauptinspirationsquelle der letzten Jahre.

Was schaust Du Dir denn sonst noch an?

Vurtox: Franz�sische Filme. Deren Titel kenne ich meist gar nicht oder vergesse sie direkt wieder. Ich komme da �ber Freunde dran, da sind schonmal witzige Sachen dabei...


Nochmal zur�ck zur opulenten Umsetzung. Ihr habt im Studio ja auch Computer eingesetzt. War das nicht etwas gef�hrlich? Nicht immer h�rt sich das Ergebnis so authentisch an wie bei euch...

Vurtox: Danke. Also wenn, dann w�re es wohl nur im Nachhinein gef�hrlich gewesen. Als wir aufgenommen haben, habe ich das gar nicht so empfunden.

Echt nicht? Wenn ich mir zum Beispiel die letzten Running-Wild-Scheiben anh�re, dann finde ich das einfach nur grausam...

Vurtox: Wir verwenden ja auch keinen Drum-Computer (lacht). Ein Drum-Computer w�re sicherlich das letzte was wir benutzen w�rden. Es hat auf jeden Fall lange gedauert, bis die Computer-Instrumente funktionert haben, es gab aber zum Gl�ck auch genug Hilfe. Sonst h�tten wir es auch nicht gemacht, dann w�re das vermutlich in den Hintergrund getreten. Aber wir h�tten dann im Gegenzug wohl einiges von der Atmosph�re verloren die die St�cke jetzt haben. Es sind ja letztendlich auch zum Gro�teil diese Extras, die die Gef�hlsopulenz begr�nden. Nein, nein, wir haben da schon immer drauf geachtet, und nat�rlich auch einiges rausgeschmissen, was nicht so toll geklungen hat...

Und wie bringt ihr das live r�ber? Steht da ein Computer daneben, der die entsprechenden Soundeffekte einstreut?

Vurtox: Wir bringen live nat�rlich nicht alles. Vom Kleinkram f�llt da schon einiges weg, aber die Streicherarrangements kommen da vom Band.

Und ihr spielt auch die St�cke mit 14 oder 17 Minuten L�nge?

Vurtox: Nat�rlich. Allerdings kommt ansonsten nichts vom Band. Nur die Streicher letztendlich.

Hat man da Nachteile, wenn man nur zu dritt ist?

Vurtox: Es ist sicherlich nicht einfach. Wir haben jetzt quasi die letzten Monate nur damit verbracht, uns das Live-Set aufzudr�cken. Mittlerweile haben wir's geschafft und gerade vorgestern hatten wir auch so eine kleine Probe vor ein paar Freunden, die uns attestiert haben, da� das ganze mindestens so gut klingt wie auf Platte. Dar�ber waren wir dann schon froh, weil der Live-Faktor ja doch immer mit da rein spielt.

In wie weit haben Euch die Auszeichnungen wie "Newcomer des Monats" im Metalheart usw. in der Vergangenheit weitergeholfen? Habt ihr da gro�en Profit draus gezogen oder wird das im allgemeinen eher �bersch�tzt?

Vurtox: Ja, ich glaube schon, da� das �bersch�tzt wird. "Newcomer des Monats" im Metalheart war auf Seite 82 (lacht). Es sieht halt schon sch�n aus, wir haben es auch gerne angenommen und uns gefreut, aber im Endeffekt haben wir dann einfach weitergemacht mit dem, wo wir gerade dran waren. Das beste war wohl der Samplerplatz, den wir beim Bandwettbewerb vom Legacy gewonnen hatten. Das hat dann durchaus auch seine greifbare Wirkung gehabt.

Und beim Label, bringt einen das da weiter?

Vurtox: Ich denke schon, ja. Wir wissen jetzt allerdings auch gar nicht genau, wie die �berhaupt auf uns gekommen sind. Der Andreas Reissnauer von Metalblade war mal in G�ppingen bei einem Konzert von uns gewesen, aber was davor war, ob die uns zu dem Zeitpunkt schon registriert hatten oder nicht, das wissen wir nicht. Es hat aber sicherlich schon dazu beigetragen, da� wir letztendlich den Deal gelandet haben.
Was die Leute angeht, da wird das ganze aber sicher schon �bersch�tzt. Riesige Fanscharen haben wir dadurch jedenfalls nicht gewonnen.

Was w�rdest Du an der Metalszene �ndern, wenn Du die M�glichkeiten dazu h�ttest?

Vurtox: Ich w�rde versuchen, bei Ver�ffentlichungen mehr auf Qualit�t zu achten. Das klingt jetzt vielleicht extrem arrogant (Weshalb? Sehen wir genauso - der Verfasser). Der Metal l�uft wie viele Musikrichtungen oder andere Kultursparten auch, man l�uft einfach Gefahr, sich im Zuge des Trends selbst zu unterlaufen, indem die Standards nach vorne gestellt werden. Das ist nicht der Geist des Metals, das war er nicht, und in meinen Augen ist das einfach falsch.

Was steht bei Euch als n�chstes so an?

Vurtox: Als n�chstes erstmal die Releaseshow, sprich: Die Premiere der Platte. Das ist am 17. April in Leipzig. Anschlie�end werden wir versuchen, so viele Konzerte wie m�glich zu spielen. Gegen Mitte oder Ende des Jahres werden wir dann wohl auch anfangen, neue Sachen zu schreiben.

Eine richtige Tour ist noch nicht in Aussicht?

Vurtox: Nein, leider nicht. Momentan sind wir auch einfach blank und haben keinen Cent mehr... was wohl auch irgendwie ein wenig an den 8 Monaten im Studio liegt... (lacht). Handlungsfreiheit haben wir deshalb auf jeden Fall keine irgendwas zu unternehmen, da geht nichts. Wir m�ssen auch erstmal abwarten und sind davon abh�ngig, wie die Platte funktioniert, sie ist ja noch nichtmal drau�en. Hoffentlich kommt was rum, das w�re nat�rlich schon w�nschenswert.

Von der Organisation her w�re das f�r Euch kein Problem, mal eben zwei Wochen auf Tour zu gehen?

Vurtox: Warum nicht? Wir machen ja im Prinzip auch nichts anderes...

Alles klar. Noch irgendeine witzige Geschichte aus der Disillusion-Vergangenheit auf Lager?

Vurtox: Da gibt's nichts. Gar nichts. Da haben wir schonmal �berlegt... nur so Popelkram. (Ja, gibt's sowas wirklich? - der Verfasser) Lassen wir die Frage besser raus... (ja klar - der Verfasser)

Deine f�nf Alltime-Faves?

Vurtox: Ach Du Schreck! Jaaa, dann fangen wir an mit Soundgarden - "Superunknown", Emperor - "Prometheus", Opeth - "Black Water Park", �hhh, Pantera - "Far beyond driven" auf jeden Fall... und jetzt mu� ich �berlegen. Die Scheibe, die mich am meisten mitgenommen hat in den letzten Jahren, war die Primordial - "Journey's End".

Hast Du noch ein paar letzte Worte f�r unsere Leser?

Vurtox: Ja, das geht jetzt vielleicht einfach ein bi�chen zur�ck auf den Anfang des Interviews. Die Geschichte, da� es tats�chlich im Alltagsleben relativ schwierig ist, bei jemandem anzukommen. Wir hoffen einfach, da� ein paar Leute sich und der Musik den Raum geben, den sie ben�tigen, um sich auch wegtragen zu lassen von dem Album. Es bietet einiges!


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Dennis



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