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Viele funkelnde Sterne metallischen Schaffens haben im Laufe der Achtziger Jahre das Licht der Welt erblickt, nur wenige leuchteten jedoch so kr�ftig wie jene der texanischen Formation um S�nger James Rivera, die 1984 ihr Power Metal-Debut "Burning Star" ver�ffentlichte: Helstar! Mehr als 20 Jahre sind seit dieser Zeit vergangen, aber gottesgleiche Werke wie "Remnants of War" oder "Distant Thunder" geh�ren noch immer zu den gr��ten Perlen metallischen Schaffens. Auch nach all den Jahren ist jener James Rivera noch lange nicht m�de geworden, und g�nnt seiner einzigartigen Stimme keine Pause. Nach dem grandiosen Seven Witches-Album im vergangenen Jahr ist der kleine Texaner mit der gro�en Stimme nun auch noch mit einer neuen Band namens Distant Thunder am Start. Was es mit dieser neuen Band auf sich hat, in wie weit die vielen Querverweise des Debutalbums Distant Thunders zu alten Helstar-Werken beabsichtigt sind und nat�rlich auch die ein oder andere Anekdote aus alten Zeiten erz�hlte uns James Rivera bei einem ausf�hrlichen Plauderst�ndchen am Telefon.


James, bevor wir zum neuen Album kommen la� uns doch erstmal ein wenig �ber die Vergangenheit reden, in den letzten Jahren ist ja einiges um Dich passiert. Zuerst mal, wann und weshalb habt ihr Destiny's End aufgel�st?

James: Das ist mittlerweile schon fast drei Jahre her. Der Grund daf�r war, da� die anderen Jungs aus der Band sich so gut wie gar nicht um die Politik und die ganzen anderen Sachen gek�mmert haben, die am Musikbusiness noch mit dranh�ngen. Es sind eigentlich alles nette Kerle und gute Songwriter usw., aber z.B. die Liveauftritte haben doch sehr unter dieser Einstellung gelitten. Ich glaube, wenn man wei�, da� eine Band wie Destiny's End von der monet�ren Seite her nicht viel abwirft, dann ist da nicht jeder so motiviert wie es sein m��te. Die Jungs hat das m�glicherweise etwas gest�rt und ich habe gemerkt, da� sie auch deshalb nicht mehr so wirklich an den anderen Sachen interessiert waren, die neben den CD-Aufnahmen als Band noch so anstehen. Aber es funktioniert einfach nicht, wenn man nur eine CD auf den Markt wirft und nicht tourt. Ich denke, das war der Hauptgrund. Das ganze Musikbusiness hat einfach mehr von ihnen abverlangt, als sie anfangs gedacht h�tten, la� es uns so ausdr�cken.

Was ist mit Eric? Den hast Du ja mit in die neue Band genommen...

James: Ja, mit Eric habe ich ja schon lange zusammen gespielt, mal hier mal da. Eric ist anders, er wei�, da� das Musikbusiness eine harte Angelegenheit ist, aber er hat auch schon lange einen tollen Job, bei dem er kommen und gehen kann wann er will. Er hat ein geregeltes Leben, komme was wolle. Das ist vielleicht einer der Gr�nde, die ihn anders machen, aber er liebt die Musik und wei�, da� das gute auch immer schlechte Seiten mit sich bringt. And that's just the way life is all the way round!

Was ist der aktuelle Stand bez�glich Helstar? Ihr spielt Ende des Jahres beim Keep it True-Festival, aber es wird erz�hlt, ihr w�rdet da mit dem "Distant Thunder"-Line up antreten. Also kann man sagen, "Distant Thunder" sind die Nachfolgeband von Helstar?

James: Exakt! Ja, Distant Thunder ist im Grunde genommen Helstar. Ohne, da� ich irgendwie den Namen ruiniere und da� ich irgendwie zu sehr an die Vergangenheit gebunden w�re. Auf diese Art und Weise drehe ich den ganzen treuen Fans nicht den R�cken zu, sie bekommen nach wie vor was sie wollen. Aber es erlaubt mir, frische Luft zu atmen und in meinem Leben weiter voran zu kommen.


Und was w�ren die konkreten Nachteile gewesen, wenn Du die Band wieder "Helstar" genannt h�ttest?

James: Wei�t Du, das alles ist einfach zu lange her! (Uff, das war ein Schlag in die Magengegend - der Verfasser) "Helstar" als Bandname h�tte zum Beispiel dazu f�hren k�nnen, da� eine Menge junger Leute direkt gesagt h�tten: "Och nein, das ist so eine alte Band, die wollen wir nicht!" Und da� die dann gar nicht erst in den Plattenladen gegangen w�ren, weil sie gedacht, wir w�ren nur eine weitere von diesen geldgeilen Reunion-Bands. Ich und viele andere auch sind der Ansicht, da� der neue Name uns neue M�glichkeiten er�ffnet und dabei hilft, neue M�rkte zu erschlie�en, ohne st�ndig von einer Wolke einer Band umgeben zu sein, die es vor 20 Jahren mal gegeben hat und vor 20 Jahren mal popul�r gewesen ist und die sich jetzt an einem Comeback versucht.

Helstar bestanden meines Wissens nach eine Zeit lang nur noch aus Jerry und Dir. Weshalb ist Jerry denn pl�tzlich nicht mehr dabei?

James: Tja, also Jerry hat einfach kein Interesse mehr, in einer Vollzeit-Band zu sein. Er spielt gerne mal hier und da, aber wenn es dazu kommt, in eine Band einzutreten und mit dem Arbeiten aufh�ren zu m�ssen, um mit der Band wirklich was erreichen zu k�nnen, dann ist das etwas, was er nicht mehr machen w�rde. Er hat einfach nicht mehr die Energie, die man aufwenden mu�. Insbesondere dann, wenn man vorankommen m�chte und eine neue Stufe erreichen will, um irgendwann mal Rock Star zu werden. Damit ist eine Menge Arbeit verbunden, die er nicht �bernommen h�tte, und das ist eben der Grund, warum ich ihn nicht gefragt habe, ob er bei Distant Thunder dabei sein will. Ich wei� genau, wie das geworden w�re, wenn wir ihn in der Band gehabt h�tten, wir h�tten ihn st�ndig mitschleifen m�ssen.

Wie bist Du �ber die Jahre hinweg mit all den Besetzungswechseln bei Helstar umgegangen? W�re es Dir nicht lieber gewesen, endlich mal eine feste Band beisammen zu haben?

James: Oh, ja! Aber ich meine das sind eben menschliche Entscheidungen und menschliche Gedanken, die man nicht in der Hand hat. Man kann ja niemanden dazu bringen, wo zu bleiben, wo er nicht sein will. Ich meine, ja klar, das macht nat�rlich keinen Spa�, aber man mu� eben immer nach vorne schauen und das tun, was man tun mu�, um weiter voran zu kommen. Egal was passiert und wie die Dinge liegen.

Welche Anspr�che stellst Du denn selbst an Deine Mitmusiker?

James: Nun, das allerwesentlichste ist ganz einfach, da� jeder das in die Waagschale wirft, was er kann. Jeder mu� hundert prozentig hinter der Band stehen. Wei�t Du, wenn wir Proben haben und vorher gesagt wird: "Wir haben Dienstag und Donnerstag Proben", und ich genau wei�, da� wieder jemand nicht da sein wird... das kann es dann einfach nicht sein. Aber oft ist es genau so! Die Leute m�ssen sich dem widmen, was ansteht, nicht nur was die Musik anbelangt, sondern auch dem ganzen drumherum. E-Mails beantworten, Flyer f�r Shows entwerfen... das habe ich vorher nie gehabt, aber die Jungs von Distant Thunder sind alle voll dabei.
Das ist im Prinzip auch das, was ich vorhin schon gemeint hatte, als wir �ber Jerry gesprochen haben. "Jerry, denk dran, jeden Dienstag und Donnerstag um 8 Uhr ist Probe! Ohne Ausnahme, jeden Dienstag und Donnerstag! Es gibt nur einen Dienstag und einen Donnerstag jede Woche. Hast Du das verstanden? Dienstag und Donnerstag! 8 Uhr! Es gibt nur einmal 8 Uhr abends. Es gibt zwar noch ein 8 Uhr morgens, aber das ist nicht unser 8 Uhr. Wir treffen uns um 8 Uhr abends! Verstanden Jerry?" "Dienstags und Donnerstags!" "Hey, Du hast es verstanden!" Aber wenn ich Dir eins garantieren kann, dann ist es, da� Jerry zur Probe nicht da ist! "Ich dachte wir treffen uns Mittwoch!" Wei�t Du, ich hatte seine ganzen Entschuldigungen einfach leid. Alles, was ich von den Jungs in Distant Thunder erwarte ist, da� sie die Sache wirklich anpacken!

Du hattest eben schon gesagt, da� "Distant Thunder" eine Art Nachfolgeband von Helstar sind und man h�rt ja auch deutlich, da� das auf musikalischer Ebene der Fall ist. Aber wie sieht's aus in Sachen Texte? F�nf der Tracks haben Namen, die mich stark an "The Watcher" von Destiny's End erinnern...

James: Stimmt, genau! Nun, zuerst einmal mu� gesagt werden, da� die ersten sieben Titel ein Konzept darstellen. "The Watcher", das auf der "Transition"-Scheibe von Destiny's End war, ist eigentlich nur eine etwas andere Form meiner Science-Fiction-Geschichte �ber die gesamte Bedeutung von "Helstar". Als wir jetzt angefangen haben neue Songs zu schreiben, bin ich mehr oder weniger unbeabsichtigt auf die Titel gekommen, die auch in den Lyrics von "The Watcher" als Textzeilen vorkommen. Das ist ein wenig verr�ckt. Als ich den ersten Song w�hrend einer Zeit geschrieben habe, wo ich mehr oder weniger alleine dastand, hat der Titel einfach so wunderbar gepa�t. Das war "Hopeless Creator". Irgendwie habe ich mich dann die ganze Zeit gefragt, wie ich auf den Titel gekommen bin, bis wir schlie�lich den Zusammenhang zu "The Watcher" bemerkt haben.
Wei�t Du, wenn ich Songs schreibe, dann steckt da keine erkl�rbare Wissenschaft hinter der Vorgehensweise. Ehrlich gesagt w�rde ich behaupten, da� ich mich da auf eine Art Magie verlasse. Das ist vielleicht am ehesten das, was mein Songwriting treffend beschreibt. Ich habe eine Idee, dann bringe ich sie zu Papier und das war's schon. Ich mu� nicht gro�artig irgendwas recherchieren oder so, ich lese auch nicht viele B�cher, was ein wenig verwundert, denn ich schreibe ja nicht gerade wenige Lyrics. Ich wette, Du machst eine Menge Interviews mit Leuten, die Dir die ganze Zeit erz�hlen, welche B�cher sie gelesen haben und was sie da alles beeinflu�t hat. Ich bin kein Einstein-Kid, ich mag lesen nicht. Vieles von dem, was ich schreibe, entsteht in meinem Kopf. Und ich denke, das ist das beste.
Auf jeden Fall, als ich angefangen habe "Hopeless Creator" zu schreiben, habe ich gar nicht an "The Watcher" gedacht. Aber irgendwann, als ich mit Eric �ber den Highway gefahren bin, meinte der pl�tzlich zu mir: "Hey, ich wei� jetzt, weshalb Du mit dem Titel angekommen bist! Weil er in "The Watcher" vorkommt." "Ach ja, stimmt ja, "Hopeless Creator" ist sogar ein Teil des Chors!" (lacht) Sogar direkt am Anfang des Songs. Als mir das dann bewu�t war, habe ich mir den Text von dem Lied nochmal vorgenommen und war beeindruckt davon, wie gut er die ganze Story von "Helstar" zusammenfa�t. Dann habe ich mich noch tiefer da reingeh�ngt und kam mit dem n�chsten Song an, "Soulless Inventions" und dann mit noch einem und so weiter... so ist das gewesen. Schlie�lich hatte ich die Titel dann beisammen, und das gute daran ist, da� man einfach einen Song rausnehmen und verstehen kann ohne zu wissen, was ich da insgesamt geschrieben habe oder da� eine bestimmte Zeile in dem Song eine komplette Geschichte hinter sich hat. Im Prinzip ist das �hnlich wie bei einem Comic Buch...

Kannst Du uns denn was zu der Geschichte von "Welcome the End" erz�hlen?

James: Sicher! Im Grunde genommen handelt die Geschichte vom Ende der Welt. Ich mag das Wort "Gott" jetzt nicht so gerne benutzen, denn das w�rde wohl zu religi�s r�berkommen. La� uns lieber "allm�chtiges Wesen, das alles erschaffen hat" dazu sagen, das ist eine bessere Bezeichnung daf�r. Es hat gemerkt, da� die Welt sich in die falsche Richtung entwickelt hat, die nicht mehr zu ertragen ist. Was ich schreibe, spielt viele Jahre von dem Zeitpunkt, in dem wir leben, entfernt. Das Wesen hat sehr lange versucht, die Menschen auf dem richtigen Weg zu halten, aber es hat nicht geklappt, was auch immer es getan hat. Jedes Mal ist es in einer Katastrophe geendet. Einer seiner Haupt... ich nenne es mal Soldaten... einer seiner Hauptsoldaten, der f�r ihn auf der Welt nach dem Rechten sieht und quasi seine rechte Hand darstellt ist Helstar. Das ist sein Name, und er ist der Kerl, den man auf dem Cover von "Welcome the End" auf dem Pferd sieht. Helstar wird also lebendig, wie ein richtiger Charakter!
Ich habe �brigens auch die Absicht, ein Comic Buch dar�ber zu machen. Das ist der Grund, der hinter dem ganzen steckt...

Also ist Helstar sowas wie ein Apokalyptischer Reiter?

James: Ja, exakt! Genau das ist er. Hey, Du kannst das besser in Worte fassen als ich! (lacht) Er ist ein Apokalyptischer Reiter, ja! "Welcome the End" ist dem ganzen Album quasi vorweg gestellt, da ist die ganze Geschichte sozusagen schon passiert. Das kennst Du sicher von diversen Filmen, die das Ende schon ganz am Anfang zeigen und dann nochmal vorne beginnen und alles detailliert abspielen. Hier ist das �hnlich, "Welcome the End" fa�t quasi alles schon am Anfang zusammen. Helstar steht da mit den Armen weit auseinander gestreckt, und er sieht die Atombomben und all die Zerst�rung und so weiter. Er steht nur da und ihm macht das nat�rlich nichts aus, denn er besteht sowieso nur aus Feuer. Somit ist er unzerst�rbar.
Helstar ist auch derjenige, der bei "Hopeless Creator" mit dem allm�chtigen Wesen spricht, das Gott genannt wird, und der ihn fragt: "Kannst Du das nicht sehen?" Ja, das ist es im Prinzip, worum es auf der Scheibe geht. Und wie gesagt, das ist in einer Zeit, die viele Jahre von da, wo wir leben, entfernt ist. In der die ganze Welt, bis auf eine Hand voll wirkliche Menschen, sich in Cyborgs verwandelt hat. Richtige Menschen gibt es nur noch wenige, von denen einer besonders vorgestellt wird. Das ist ein Mensch, der sein Leben lang Gott verleugnet hat. In gewisser Weise kann man sagen, da� dieser Kerl, dieser verr�ckte Wissenschaftler mit der Augenklappe, der Teufel ist. Er hat die Cyborgs quasi erschaffen, bevor diese herausfanden, da� sie sich selbst umprogrammieren k�nnen und sich dann gegen ihn auflehnen. Die Menschen, die �brig waren und seiner Religion gefolgt sind, sind somit auch tot, �brig bleiben die Roboter. Und wenn man sich das Cover des Albums anschaut, dann sieht man Helstar auf seinem Pferd, wie er auf einen Cyborg deutet, der in der Hitze dahinschmilzt.


Das Cover von "Welcome the End"

Bist Du ein religi�s denkender Mensch?

James: �hm, ja, na ja, ich pers�nlich schon, aber das ist nat�rlich jedem selbst �berlassen. Das macht es f�r mich auch einfach, �ber solche Dinge zu schreiben, da ich vom Ende der Welt auch im Buch der Offenbarung gelesen habe. Im Prinzip ist das ganze eine Science Fiction-Version der "Offenbarung", die ich mir selbst ausgedacht habe. Ich denke auch, da� ich auf diese Art niemandem religi�s zu nahe trete und auch niemanden versuche, zur Religion zu bekehren. Es ist einfach nur eine Science Fiction-Version des Buchs der Offenbarung.

Damit zum n�chsten Thema! Der Sound von "Welcome the End" ist wirklich hervorragend. Den h�ttest Du Dir sicherlich auch f�r "Burning Star" gew�nscht, oder?

James: Ja, und im Prinzip ist das auch schon die Antwort auf die Frage, die Du mir sp�ter sicher auch noch stellen wolltest, n�mlich weshalb ich "Run with the Pack" nochmal neu aufgenommen und auf "Welcome the End" mit draufgepackt habe. Das ist genau der Grund! Gerade auf dem "Burning Star"-Album gibt es eine Reihe guter Songs, deren einziges Manko es ist, da� sie eine bessere Produktion gebraucht h�tten.

Das bedeutet, da� wir uns auch zuk�nftig noch auf weitere Neueaufnahmen freuen d�rfen?

James: Ja, das ist mein Ziel. Ich werde auf jedem k�nftigen Album einen Helstar-Song neu aufnehmen. Und "Burning Star" nehmen wir uns zuerst vor, denn da war die Produktion am schlechtesten.

In wie weit habt ihr den guten Sound Eurem Produzenten Jack Frost zu verdanken?

James: Oh, er leistet fantastische Arbeit. Er hat einen L�wenanteil an der ganzen Sache. Das ist der Grund, weshalb ich ihn dazu geholt habe, da ich genau wu�te, was er mir f�r einen Sound verschaffen w�rde. Ich wollte einen Sound, der sehr heavy ist, und nicht diesen typischen Powermetal-Sound mit den d�nnen Gitarren, den diese ganzen Bands wie Helloween usw. haben. Den gleichen Sound haben auch Hammerfall und all die anderen und das wollten wir auf keinen Fall, zumal auch die anderen, mit denen ich spiele, auf einen richtigen Heavy-Sound stehen. Ich denke, da� Jack genau das gemacht hat, was ich wollte, das hat so richtig Eier! Es klingt etwas rauer, das gef�llt mir weit besser, als wenn sich alles so clean anh�rt. Wie gesagt, das war genau das, was ich bezweckt habe, als ich ihn dazu geholt habe.

Ist die Arbeit mit Distant Thunder komplett anders als die mit Seven Witches? Oder anders formuliert: In wie weit l��t sich Jack Frost in seine Arbeit bei Seven Witches hereinreden?

James: Ach, ich �bernehme da schon eine Menge vom Songwriting. Es ist nicht viel anders, und ich glaube, das ist das, was es mir auch so leicht gemacht hat, beide Projekte mit der selben Person durchzuziehen. Es gibt mir ein vertrautes Gef�hl, da die Abl�ufe im Prinzip immer gleich bleiben. Die Musik ist anders, das unterscheidet die Bands. Aber auch der Gesang bei Seven Witches ist ziemlich �hnlich dem bei Distant Thunder, ich habe ja auch nur eine Stimme. Bei Distant Thunder verwende ich h�chstens noch ein paar Elemente mehr beim Gesang, die ich bei Seven Witches wom�glich nicht verwenden w�rde. Aus musikalischer Sicht erlauben mir Distant Thunder, eine Linie zu �berschreiten, hin zu sehr viel d�steren Gesangslinien, die es bei Seven Witches nicht gibt.

Findest Du es einfach, mit Jack zusammenzuarbeiten? Mit Bobby Lucas gab es ja einige Probleme zum Schlu�, und auch Dein Vorg�nger Wade Black hat sich nicht allzu lange in der Band gehalten...

James: Ja, aber das lag doch eher an ihnen, die haben ein paar Probleme. Jack ist immer gl�cklich, wenn er Leute findet, die echte Veteranen im Business sind, so wie ich. Und jetzt wo er mich gefunden hat... in gewisser Weise bin ich f�r ihn eine Art Heiland, verstehst Du? Er dr�ckt es oft so aus, da� ich seine rechte Hand bin. Ich meine, Jack und ich sind jetzt Seven Witches. Er hat auch so viele Line up-Wechsel gehabt, da� er einfach jemanden braucht, der eine Zeit lang in der Band bleibt und an den er sich anlehnen kann. Und ich habe auch keine Absichten, wieder zu gehen, ich habe da keine Eile. Das w�rde fr�hestens passieren, wenn ich bei Iron Maiden oder Judas Priest einsteigen k�nnte. (lacht) Dar�ber hinaus arbeiten wir aber auch einfach gut zusammen.
Ich habe die anderen beiden �brigens auch schon getroffen und sie haben nat�rlich behauptet, da� Jack an allem Schuld gewesen sei. Ich m�chte das ganze nicht unbedingt auf pers�nlicher Ebene austragen, aber ich habe sie beide wie gesagt selbst getroffen, und sie haben beide ernsthafte Probleme, glaub mir!

Priorisierst Du eine der Bands, in denen Du bist in irgendeiner Art und Weise oder hast Du das jemals getan?

James: Nein, ich mache immer das, was gerade ansteht. Ich meine, jede dieser Bands ist sehr wichtig und hat es deshalb auch nicht verdient, weniger Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen als die andere. Sie sind beide priorisiert. So etwas wie eine Zweit-Band gibt es f�r mich nicht, ich stecke in beide Bands immer 150%. Ich finde auch die Zeit, sowohl f�r die eine als auch f�r die andere Band zu arbeiten. Und ich denke, da� das gut funktioniert. Momentan sieht es bei mir so aus, da� die Distant Thunder-CD am 31. Mai rauskommt und ich im Sommer erstmal eine Studiopause habe. Wenn dann irgendwann der September kommt und die ganzen Lobeshymnen und der ganze Hype und so weiter weg sind und es Zeit f�r was neues wird, dann kommt die Seven Witches raus. Anschlie�end gehen wir mit Seven Witches auf Tour und Anfang n�chsten Jahres werden wir mit Distant Thunder wieder im Studio sein. Dann ist wieder Pause bis n�chsten Mai und so geht das dann immer weiter. Mir hilft das dabei, da� alles immer "frisch" bleibt... ich denke, das ist ein gutes Wort.

Was hat es mit der Coverversion von Accepts "Restless and Wild" auf sich? Ist das eine Art Tribute an Accept beziehungsweise an Udo Dirkschneider, den viele in den 80ern als eine Art Metalgott ansahen?

James: Ich denke, es ist in erster Linie ein Tribute an ihn, denn Accept sind f�r mich zu einem gro�en Teil f�r das verantwortlich, was danach aus dem Metal geworden ist. Ich mu� ganz ehrlich sagen, wenn man sich heute "Restless and Wild" anh�rt und es mit allem anderen vergleicht, was jetzt so rauskommt, dann war das damals seiner Zeit einfach um L�ngen voraus! Sogar was die Produktion betrifft. Und es ist eine der Platten, von denen ich sagen w�rde, da� sie zu den wahren Gr�ndern der Sparte "Power Metal" geh�rt. Accept haben als erstes das Tempo an den Drums angezogen, noch bevor irgendjemand anderes das gemacht hat. Accept haben dem, was dann "Power Metal" genannt wurde, sozusagen zur Geburt verholfen. Das ist ein weiterer Grund f�r diesen Tribute, und au�erdem war "Restless and Wild" schon immer einer meiner Lieblings-Songs.

Es gibt viele Leute hier in Deutschland, die Dich nicht minder sch�tzen als Udo und Dich f�r einen Gesangsgott halten...

James: Oh ja? F�r einen Gott? Danke, das wu�te ich nicht!

Und das wiederum nehme ich Dir nicht ab!

James: (lacht verschmitzt)


Wie hast Du das Singen erlernt? Hattest Du da irgendeine klassische Ausbildung?

James: Nur ein wenig, und das war auch noch vor der "Burning Star"-Zeit. Da kannst Du Dir ausrechnen, da� das nicht viel gewesen sein kann.

Angenommen, Du h�ttest die Chance mit einer Zeitmaschine zur�ckzureisen zu den Anf�ngen von Helstar. Gibt es Dinge, die Du bei einem zweiten Anlauf anders machen w�rdest? Dinge, mit denen Du r�ckblickend unzufrieden bist?

James: Oh ja, nat�rlich. Aber man mu� sich auch immer fragen, wie viele Leute es auf der Welt gibt, die nichts anders machen w�rden, wenn sie die Gelegenheit h�tten. Das ist einfach nat�rlich in jedem drin, in den Gedanken und im Gewissen. Wir alle w�rden doch gerne zur�ck reisen und Dinge anders machen, aber das ist das Problem mit dem Leben, da� man nicht einfach die Zeit zur�ckdrehen kann. Man mu� aus seinen Fehlern lernen, das ist die einzige M�glichkeit, sich gut mit dem zu f�hlen, was man zuvor falsch gemacht hat.

Wie sieht es momentan bei Dir privat aus? Ich habe mal geh�rt, Du h�ttest mal eine Zeit lang f�r Andre Corbin gearbeitet, der ja auch mal bei Helstar gespielt hat?

James: Ja, das stimmt, aber mittlerweile arbeite ich f�r mich selbst. Ich arbeite zu Hause und bin im Reklamegesch�ft eingestiegen. Ein ziemlich ruhiger Job, bei dem man die meiste Zeit am Telefon verbringt.

Du hast vor einigen Jahren ein eigenes Bang your Head-Festival in den Staaten gegr�ndet, weil Du mit Destiny's End und Helstar so viel Spa� auf unserem in Deutschland hattest. Soweit ich geh�rt habe managst Du das nicht mehr selbst...

James: Eigentlich wollte ich es weiter machen, aber daraus ist nichts geworden. Das lag daran, da� ich eine Zeit lang in Florida gelebt habe. Wie Du schon sagtest habe ich zwischenzeitlich in Florida f�r Andre gearbeitet und deshalb auch dort gewohnt. Zu der Zeit hatte ich mit der Szene hier nicht mehr allzu viel am Hut, aber jetzt bin ich wieder in der Szene drin. Ich denke, ich werde n�chstes Jahr wieder eins veranstalten. Und dann wird es auch noch um einiges gr��er werden...

Aha, und wer hat das letztes Jahr veranstaltet? Hat da nicht King Diamond als Headliner gespielt?

James: Das Bang your Head letztes Jahr war gar nicht in Texas sondern in Kalifornien. Das haben ein paar Jungs gemacht, die versucht haben, in meine Fu�stapfen zu treten, aber das hat nicht sonderlich gut geklappt. Bei mir funktioniert es auch nur deshalb, weil ich ein sehr ber�hmter Mensch hier in Texas bin. Dazu kommt, da� es in Texas eine gr��ere Metal Szene als in Kalifornien gibt.

Du hast vorhin schon ein paar Andeutungen f�r den Rest des Jahres gemacht. Was ist noch so bei Dir geplant?

James: N�chste Woche werden wir anfangen, die neue Seven Witches-Scheibe aufzunehmen, dann werden wir noch das Brave Words and Bloody Knuckles-Festival in Ohio spielen. Wenn ich die Vocals f�r die Platte eingesungen habe, werden wir nach Belgien fliegen, wo wir zwei Einzelgigs und das Graspop Festival spielen werden. Und sobald ich von da wieder zur�ck bin, werde ich f�r den Rest des Sommers... nun... so gut wie nichts machen. Ein paar lokale Distant Thunder-Shows, aber im Prinzip habe ich den Sommer dann erstmal frei.

Und im November um das Keep it True-Festival herum werdet ihr hier noch auf Tour gehen?

James: Wir arbeiten daran eine kleine Tour auf die Beine zu stellen. Das ist allerdings nicht so einfach, und evtl. werden wir dann vor Ort noch versuchen, die paar Termine die wir haben in eine l�ngere Tour zu verwandeln.


Okay, dann m�chte ich zum Schlu� noch die witzigste Geschichte von einem Eurer Konzerte h�ren, die Dir spontan in den Sinn kommt!

James: Puh, oh schei�e, na ja, schwierig ist das eigentlich nicht, uns sind schon verdammt viele, witzige Sachen passiert. Ich �berlege nur gerade, was das beste von allem war. Eine witzige Geschichte war auf jeden Fall, als wir auf dem Wacken gespielt haben und sie unser ganzes Gep�ck verloren hatten und ich im Pyjama auf die B�hne mu�te. Es ist eine lange Reise von hier bis nach Deutschland und wir haben es uns auf dem Flug nat�rlich so gem�tlich wie m�glich gemacht und Pyjamas getragen. Zum Gl�ck hatte ich noch ein Warlord-Shirt �ber dem Pyjama angehabt, aber das war auch schon alles. Als wir in Deutschland ankamen, hatten sie unsere Koffer verloren... wie es der Zufall so wollte hatte ich zumindest noch meine Handschuhe in meinem Handgep�ck dabei, so da� ich die wenigstens auf der B�hne noch auf den Pyjama tragen konnte, haha. Von Sacred Steel haben wir uns die Gitarren geliehen, weil einfach alles weg war. Wenigstens haben sie uns die Sachen nachts noch gebracht...

Dann kommen wir zur letzten Frage: Ist "Welcome the End" m�glicherweise ein Hinweis darauf, da� Distant Thunder das letzte Kapitel im Buch des James Rivera sein k�nnte?

James: Oh nein! Niemals! Es ist erst der Anfang!

Das war die einzige, zul�ssige Antwort! Dann geh�ren Dir nun die letzten Worte an die deutschen Fans...

James: Ja, ich freue mich darauf, Euch alle zu sehen und ich wei� es zu sch�tzen, da� viele von Euch mich als Gott ansehen, haha! Trotz allem kann ich Euch Eure S�nden nicht vergeben, das ist das einzig schlechte an der Sache. Und ich m�chte keine Opfergaben! Au�er, da� ihr unsere CD kauft, das ist alles, was ich an Opfern f�r mich einfordere!


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Dennis



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