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Konzerte Festivals


Wacken Open Air

Wacken, 03.08.-05.08.2006



Auch in diesem Jahr lockte das Wacken Open Air wieder mit einigen namhaften Bands, die es für uns zur Pflichtaufgabe machten, den Weg in den hohen Norden anzutreten. Bevor wir allerdings in den Genuß kommen sollten, Formationen wie Whitesnake, den Scorpions, Celtic Frost oder Emperor zu huldigen, hieß es, die Einreise zu überstehen: Ganze drei Stunden Stau bei der Einfahrt nach Wacken, zwei Stunden Anstehen am Bändchenstand und dann nochmal den Ordnern knapp zwei Stunden Zeit geben um eine weitere Campingfläche freizumachen und zur Verfügung zu stellen - liebe Veranstalter, das ist einfach zu viel!
Verkürzt wurde uns die Wartezeit am Eingang jedoch durch einige witzige Funksprüche, die durch das Funkgerät einer Ordnerin zu hören waren. Ich sag nur: "Ich habe hier ein Bandmitglieder der Scorpions, das sich weigert, sein Festivalbändchen anzuziehen, weil es farblich nicht zu seinem Outfit paßt." Wie auch immer, irgendwann stand das Zelt, gerade noch rechtzeitig um mit den ersten Tönen der Australier Mortal Sin in der ersten Reihe zu stehen.



Donnerstag, 03. August 2006


Mortal Sin
Nicht allzu oft bekommt man die Gelegenheit, die Kult-Thrasher aus Down Under mal live in Europa anzutreffen. Während draußen zur gleichen Zeit die MSG zur Werke gingen, lieferten Mortal Sin im gut gefüllten Zelt eine schweißtreibende Vorstellung, bei der unter anderem auch Songmaterial vom neuen Album vorgestellt wurde. Leider hielten sich die Aussies während der knapp 45minütigen Spielzeit für meinen Geschmack etwas zu oft in Midtempo-Gefilden auf, denn ihre Stärken blitzen eindeutig immer dann auf, wenn das Gaspedal ordentlich durchgetreten wird. Die Zuschauer gingen jedoch gut mit und zeigten, daß Mortal Sin in Europa durchaus einen beachtlichen Status haben, mit dem ich so gar nicht gerechnet hätte. Ihr stärkstes Album liegt immerhin schon knapp 20 Jahre zurück, ist aber eben ein kleiner, unsterblicher Klassiker, der auch hier noch nicht in Vergessenheit geraten ist. Das zeigte sich nicht zuletzt, als am Ende der Show der Titelsong "Mayhemic Destruction" aus den Boxen donnerte und der Euphorie in den vorderen Reihen keine Grenzen mehr gesetzt zu sein schienen. Ein vielversprechender Auftakt. (Dennis)

Scorpions
Dann die Scorpions: Die Helden meiner Kindheit, der Grund warum ich dem Heavy Metal in seiner Gänze vor ca. 20 Jahren verfallen bin. Sie waren mal das non plus ultra, wenn die Sprache auf deutschen Hard Rock kam. Aber heute?? Na gut, "Unbreakable" war nun nach den vorausgegangenen Katastrophen kein wirklich schlechtes Album, aber ein Klassiker wird es wohl auch nicht werden. Und live?? Versöhnlich stimmte ja schon die Aktion, dass die Fans via Wacken Hompage die Setlist zusammenstellen durften. Aber dass die Herren JEDEN gottverdammten Klassiker und sogar noch ein paar Überraschungen ins ewigst lange Set einbauen würden hätte ich nun doch nicht erwartet.
Es wurde die erhoffte Zeitreise. Aus den letzten 15 Jahren spielten die Hannoveraner gerade mal einen Song ("Love 'em or Leave 'em") sonst nur von Crazy World (nicht!! Wind of Change) und älter. Egal ob 70er Stoff mit Uli Jon Roth (Exemplarisch seien hier "Speedy's Comin'", "In Trance", "He's a Woman, She's a Man" und das göttliche "We'll burn the Sky" genannt), oder aus den glorreichen 80ern ("Big City Nights", "No one like You", "Make it Real", "Comin Home", "Dynamite", "Rock you like a Hurricane") mit Herman Rarebell Cameoauftritt und verstimmten Michael Schenker Soli, wurde alles mit Power und Spielfreude ins Wackener Bangervolk geblasen. Natürlich war das noch nicht alles. Und so gab es neben weiteren Klassikern auch einige faustdicke Überraschungen, wie das von Uli Jon Roth gesungene "Dark Lady" oder den Debutsong "In Search of the Peace of Mind". Weit über zwei Stunden dauerte das Spektakel, in dessen Verlauf sogar ein hydraulischer Riesenskorpion über die Bühne stapfte!!! Großes Rockentertainment!
Der einzige Kritikpunkt waren die mitunter recht grenzdebilen Ansagen des Herrn Meine, aber sonst war es eine perfekte Show, mit der sich die Scorpions die verspielten Herzen vieler Headbanger wieder zurückerobert haben dürften. Einfach nur geil!!! Ach ja, bevor ich's vergesse: Klaus Meine hatte kein Festivalbändchen an. (Fabi)


Freitag, 04. August 2006


Wintersun
Während Fabi noch von den Scorpions träumte, ging's für mich am nächsten Tag mit den Finnen Wintersun los. Im Gegensatz zu den Auftritten bei den X-Mass Festivals im vergangenen Jahr hatte ich den Eindruck, daß Jari Mäenpää es tatsächlich geschafft hat, aus seinem Solo-Projekt eine Band zu formen. Sicherlich hat der Frontman nach wie vor mit dem Problem zu kämpfen, das die gleichzeitige Zuständigkeit für Vocals und Gitarre nunmal mit sich bringt, aber dennoch funktionieren Songs wie "Beyond the dark Sun" oder "Winter Madness" mittlerweile auch auf der Bühne sehr gut. Vom demnächst erscheinenden Nachfolger zu "Wintersun" wurden leider keine Songs vorgestellt, dafür kam einmal mehr das komplette Songmaterial vom Debüt zum Zuge. Da das Liedgut durchgängig auf hohem Niveau angesiedelt ist, gibt's da zwar kein wirkliches Highlight, dafür wurden Wintersun durchgängig von den überwiegend jungen Fans abgefeiert, die in Wintersun ebenso ihre Helden gefunden haben wie wir früher in Bands wie Dio oder Judas Priest. Mit hat's ebenfalls sehr gut gefallen, und nachdem Ensiferum mittlerweile ja etwas nachzulassen scheinen, darf man froh sein, mit Wintersun eine vorzügliche Alternative zu haben. Wir sind gespannt auf's neue Album. (Dennis)

Legion of the Damned
Die ehemaligen Occult fuhren ein amtliches Thrashbrett auf, um die Alkoholleichen aus ihrem unverdienten Schlaf zu reisen. Sie konnten die Erwartungen, die sich aus den guten Kritiken ergaben durchaus erfüllen. Mit ihren an Kreator angelehnten Holzfäller-Hymnen konnten auch die ganz Harten zufrieden gestellt werden. Ein aggressives Stageacting tat sein Übriges um den Namen Legion of the Damned schon jetzt bekannter zu machen, als es Occult jemals waren. Daumen hoch! (Fabi)

Nevermore
Nevermore auf 'nem Festival ist immer so 'ne Sache. Wenn irgendwer die Formation aus Seattle schon einmal auf einem Open-Air mit gutem Sound erlebt hat, so möge er sich bitte bei mir melden. Mir ist dieses Vergnügen nämlich noch nicht zuteil geworden. Aber einen schönen Menschen entstellt bekanntlich nichts, und so ist es auch mit den Nevermore'schen Songperlen. Auch wenn sich die Band wieder in erster Linie auf neues Material konzentrierte und Songs aus Debutzeiten einmal mehr komplett außen vor ließ, war es eine gelungene Demonstration metallischer Aggressivität und einer unglaublichen technischen Präzision und Virtuosität. (Fabi)

Opeth
Nach Nevermore, die ich im Gegensatz zu Fabi mal wieder so richtig langweilig fand (die besten Songs finden sich nach wie vor auf dem Debüt und der "In Memory"-EP, und davon wird nichts mehr gespielt), war ich gespannt, wie sich Opeth schlagen würden. Spätestens mit der letzten Tour, bei der selbst die Halle 2 in Hanau im metaltechnisch quasi toten Rhein-Main-Gebiet mit gut 700 Leuten ausverkauft gewesen war, sind die Schweden zu den großen Bands im Genre aufgestiegen, was im Angesicht der Tatsache, daß Mikael Åkerfeldt und seine Band IMMER ohne Kompromisse ihren reichlich unkommerziellen Weg gegangen sind schon beachtlich ist. In Wacken setzten Opeth auf überwiegend neueres Songmaterial, wobei "The Armen Corner" von "My Arms, Your Hearse" die einzige Ausnahme darstellen sollte. Ansonsten gehörte "The Leper Affinity" ebenso zum Set wie die neueren "The Grand Conjuration" und "Closure", bei denen ich aufgrund ihrer Progressivität behaupten möchte, daß sie live für das Laufpublikum wesentlich schwerer zu verdauen sind als die älteren Sachen. Zwischendurch gab's ein paar Gehässigkeiten gegenüber anderen Bands, die ich so unglaublich witzig fand, daß ich sie hier nicht unbedingt wiederholen muß, und die man sich besser sparen sollte, wenn man sein musikalisch blitzsauberes Gewand nicht unnötig beflecken möchte. Als nach nichtmal einer halben Stunde schon der letzte Song angekündigt wurde, war klar, daß die Show mit dem zwanzigminütigen "Deliverance" enden sollte. Eine sehr eigene Wahl, die bei Opeth nur zu gut ins Bild paßt, den Auftritt für den gemeinen Zuschauer aber sicherlich nicht "einfacher" machte. Opeth waren gut an diesem Tag, berührt haben sie mich jedoch leider nicht. Aber dafür gibt's ja die heimische Stereoanlage, über die man sich in aller Ruhe eine Gänsehaut bei Meisterwerken wie "Still Live" oder "Blackwater Park" holen kann. (Dennis)

Carnivore
Carnivores Debüt kann man aufgrund seiner nach wie vor unerreichten Brutalität im Gesang und des famosen (und leider viel zu oft fehlgedeuteten) Konzepts ohne zu zögern auf eine Stufe mit Slayers "Reign in Blood" (brutalster Sound) und Dark Angels "Darkness Descends" (brutalste Songs), und damit den bedeutendsten Thrash-Platten aller Zeiten stellen. In sofern mutet es schon ein wenig seltsam an, wenn die legendäre Ex-Band des heutigen Type O-Frontmanns Pete Steele beinahe zwei Jahrzehnte nach ihrer Auflösung noch einmal für einen (vielleicht allerletzten) Gig nach Deutschland kommt und sich kaum einer dafür interessiert. Frei nach dem Motto: "Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin!" Wir waren auf jeden Fall da und konnten so von unserem Platz in der ersten Reihe (ist doch auch was!) eine Show beobachten, die für so manches Stirnrunzeln gesorgt haben dürfte. Mit komplett neuer Mannschaft (und leider ohne spermaverschmierten Fellmantel) rief Meister Steele zu den Waffen - und verschwand schon nach dem ersten Riff wieder von der Bühne. Sehr witzig! Aber das ist Pete Steele: Er macht genau das, womit man nicht mal im Traum rechnen würde und erfüllt damit exakt die Erwartungen seiner Fans. Musik gab's dann aber doch noch, jede Menge sogar. Beide Alben wurden in etwa gleich gewichtet, und vor allem die Songs vom Debüt gaben allen Anlaß, nostalgisch zu werden. "Carnivore", "World Wars III And IV" und das grandiose "Male Supremacy" kamen wirklich grandios rüber, dazu gesellten sich die eher hardcorelastigen Stücke von "Retaliation", von dem sogar das umstrittene "Jesus Hitler" einschließlich seines Intros (Auszug aus einer Hitlerrede - der Verf.) zum Zuge kam. Zwischendurch gab's dann auch noch ein Beatles-Cover zu hören (!), und das Schlagzeugsolo wurde von Pete Steele kurzerhand mit einem "On Saxophone..." gewürdigt. Einfach nur krank! Der Höhepunkt der Show ließ jedoch bis kurz vor dem Ende auf sich warten: Während dem alten "Retaliation"-Kracher "Sex And Violence" kamen acht beinahe gänzlich entblößte Playmates auf die Bühne und spritzten mit ihren Wasserpistolen irgendwas ins Publikum. Sollte wohl Blut sein, und vielleicht war's das sogar, wer weiß das bei Pete Steele schon so genau? Viel zu schnell war die Show zu Ende gegangen, zurück blieben aber immerhin ein befriedigendes, innerliches Grinsen und die Erkenntnis, daß Petes Gesang live NOCH brutaler klingt als von Konserve. Meine Herrn! (Dennis)

Children of Bodom
Anschließend ging's dann auf der Nachbarbühne weiter mit Children of Bodom, wo sich schon lange vor Beginn der eigentlichen Show riesige Fanmassen angesammelt hatten. Es ist schon unglaublich, wie viele Leute Children mittlerweile ziehen, aber wenn man die dichtgedrängten Menschenmassen vor der Bühne sieht, dann wird schnell klar: Children of Bodom sind die Stars der neuen Generation! Da sie fraglos viel für den Metal getan haben, ist es ihnen von Herzen zu gönnen, auch wenn die Band mit "Are you Dead yet?" zuletzt deutlich abfiel. Live und mit Krachern der Marke "Silent Night, Bodom Night", "Downfall", "Deadnight Warrior" oder meinem persönlichen Fave "Follow the Reaper" in der Hinterhand kann aber nicht viel schief gehen, und da heute im Gegensatz zur vergangenen Tour auch die Spielfreude wieder stimmte, hatten die Kids vor der Bühne allen Grund zu bangen, klatschen, diven oder auch einfach nur zu feiern. Da das alles aber mittlerweile wirklich Jahr für Jahr in mehrfacher Ausführung zu sehen ist, würde es der Band gut tun, auch mal wieder für eins, zwei Überraschungen im Set zu sorgen. Und wenn der ein oder andere Song von "Are you Dead yet?" zugunsten der älteren Werke aus dem Programm fliegen würde, würde ich mich auch nicht beschweren. (Dennis)

Celtic Frost
Uhhh!!! "Die Wahrscheinlichkeit, daß Elvis wieder aufersteht, ist größer, als daß Celtic Frost sich noch einmal reformieren", hatte Martin Ain, seineszeichens Ur-Höllenhammer und Frost-Bassist vor einigen Jahren mal in einem Interview von sich gegeben (That's It, Nr. 11, falls es wen interessiert). Nun ja, Elvis ist nicht zurückgekehrt, aber Celtic Frost haben sich trotzdem mit einer neuen Platte (die beste seit "To Mega Therion" im übrigen, "Into The Pandemonium" fand ich nie so besonders) nach eineinhalb Dekaden Abstinenz eindrucksvoll in der Musikwelt zurückgemeldet. Gut genug jedenfalls für eine Position zur besten Sendezeit auf einem dem wohl größten Metal-Festival der Welt. Die Spannung war in Folge der langen Abwesenheit natürlich groß und verwandelte sich schnell in Erstaunen, als Tom Warrior mit seltsamem Wollmützen-Look die Bühne betrat. Glücklicherweise wurden aber trotzdem viele, viele alte Songs ausgepackt, "Into the Crypt of Rays" und "Visions of Mortality" vom Debüt ebenso wie "The Usurper" oder "Dawn of Meggido" der "To Mega Therion"-Platte. Die Lightshow war beeindruckend und tatsächlich entwickelte sich auch eine Atmosphäre, die erstaunlich dicht war und mich dennoch nicht so sehr in ihren Bann zog, wie ich es mir in meinen kühnsten Träumen immer zurecht gelegt hatte. Schade irgendwie, denn eigentlich stimmte ja alles. Vielleicht entfalten Celtic Frost aber auch erst in einer kleinen, stickigen Halle ihre volle Wirkung. (Dennis)

Despairs Ray
"Geh' mal zu den Japanern. Du magst doch so was!" Das waren die Worte, welche mir noch im Ohr klingeln. Oh Mann... ich werd echt zu alt und intolerant. Aber mir will eine Mischung aus Pop, Nu Metal, Death, Punk und Tokyo Hotel verbunden mit einem "Mötley Crüe im Drogenrausch-Outfit" einfach nicht reinlaufen. Da helfen auch die mit Teddybären werfenden Mädels nicht mehr. Also Kinder, nur weil man 'ne verzerrte Gitarre hört und ab und an einer schreit wie am Spieß, ist das noch lange kein Metal. Und wenn mir jetzt einer damit kommt, dass wäre auch kein Metal sondern Visual-Kei, dann dreh ich ganz durch. Welcher Stilquatsch wird als nächstes Erfunden?? Audio-Fart??? Ach, was reg' ich mich überhaupt auf... (Fabi)

Metal Inquisitor
Für die Ultratraditionalisten war dieses Jahr in Wacken nicht gerade übermäßig viel geboten, deshalb versammelte sich die gesamte Kuttenfraktion auch bei den Obersympathen aus Mosel-Franken. Und diese dankten es mit einem hochenergetischen Auftritt. So muss Metal sein! Action, Spielfreude und geile Songs. Man sah den Jungs ihre Begeisterung ob des vollkommen austickenden Mobs vor der Bühne nur zu deutlich an. Eine Band aus dem Volk für das Volk. Für mich momentan die führende deutsche Heavy Metal Formation! (Fabi)


Samstag, 05. August 2006


Orphaned Land
Die Israelis von Orphaned Land, die für uns den nächsten Tag eröffneten, waren der exotische Farbtupfer auf dem diesjährigen Wacken. Und es ist einfach faszinierend zuzuschauen wie die Herren spielerisch zwischen hartem Metal und orientalischen Folklore hin und her hüpfen, ohne daß es aufgesetzt oder gar zerfahren wirkt. Frontmann Kobi Farhi klingt im einen Moment wie ein Deathgrunzer, nur um im nächsten Moment sanft zu säuseln oder wie ein Muezzin in ungeahnte Höhen aufzusteigen. Sehr beeindruckend! Diese Band hat definitiv größeren Zuspruch verdient. (Fabi)

Gamma Ray
"Same procedure as every year, Miss Hansen?" Im Großen und Ganzen schon. Das Hamburger Urgestein feuerte seine größten Klassiker ins Publikum und konnte damit auch so gar nix falsch machen. Die Menge tanzte, sang und tobte, während Grinsebacke Kai eine Hymne nach der anderen anstimmte. Natürlich machen sich bei manchen Songs leichte Abnutzungserscheinungen bemerkbar, aber man muss fairerweise sagen, dass das wohl nur auf Leute zutrifft, die Gamma Ray nun schon ca. zwanzig Mal gesehen haben. Alle anderen dürften einen Mordsspaß gehabt haben!!! (Fabi)

Whitesnake
Auf dem Bang your Head-Festival sollen Whitesnake angeblich unter aller Kanone gewesen sein (war selbst diesmal leider nicht da), in Wacken präsentierte sich die Band jedoch in ziemlich guter Form. Klar, 40 Minuten effektive Spielzeit (plus jede Menge Soli, die kein Mensch wirklich braucht) sind nicht allzu viel, aber der Gesang klang über weite Strecken endlich mal wieder nach Coverdale, die Begleitband lieferte einen hervorragenden Job ab, und außerdem waren Whitesnake heute auch kein Headliner. Zu Hören gab's natürlich ausschließlich Klassiker: "Burn", "Fool for your Loving", "Ready 'n' Willing" und mit "Here I go again" natürlich auch DEN Whitesnake-Hit überhaupt. Daß der Frontmann schon lange Zeit im Geschäft ist, merkt man jeder seiner Bewegungen an, die vor allem die zahlreich erschienen weiblichen Fans in den Bann zogen. Als Coverdales Stimme gegen Ende dann doch immer wieder kurzzeitig auszusetzen drohte, wurde aber auch klar, daß nicht jeder mit einer ewig jung bleibenden Stimme wie ein Ronnie James Dio gesegnet ist. Wahrscheinlich ist es für einen Künstler, der sein Leben lang nichts anderes gemacht hat als auf der Bühne zu stehen (und im Anschluß die Groupies hinter der Bühne zu ...) aber mit das Schwierigste überhaupt, den richtigen Augenblick zum Aufhören abzupassen. Sei's drum, mit "Still of the Night" holten Whitesnake noch einen ein weiteren großen Song aus den 80ern hervor um nach reichlich Danksagungen schließlich selbst den Weg in die Stille der Nacht zu anzutreten. (Dennis)

Emperor
Nach Carnivore und Celtic Frost stand mit Emperor die dritte hochklassige Reunion auf dem Programm, und was die Norweger hier und heute zu bieten hatten, sollte alles andere an diesem Wochenende hoffnungslos in den Schatten stellen. Anfangs war der Sound noch etwas matschig, aber schon nach wenigen Minuten verschwand der verwaschene Klang wie ein grauer Nebelschleier beim Schein der ersten Sonnenstrahlen, und mit ihm die letzten Zweifel an der Sinnhaftigkeit des heutigen Auftritts. So knallten Songs wie "Cosmic Key To My Creation & Times", "I am the black Wizards" oder "The Loss And Curse Of Reverence" aus der wohl stärksten Phase der Band wuchtig aber jederzeit melodisch durch die Lautsprecher, und auch das neuere Material fügte sich bestens in das Set ein. Das Ganze dargeboten auf technisch höchstem Niveau, bei dem die Leute im Publikum gleich reihenweise nach Luft schnappten, um sich erst lange nachdem die letzten Töne verklungen waren wieder daran zu erinnern, daß sie noch immer mit offenem Mund dastanden. Auch vom "Prometheus"-Album, nach dessen Veröffentlichung im Jahr 2001 sich die Band aufgelöst hatte, wurde erstmals ein Stück live gespielt, so daß die Setlist trotz des gigantischen Songmaterials im Backkatalog der Band an diesem Abend rundum zufrieden stellte. Besonders bemerkenswert bei Emperor finde ich die unglaublich dichte Atmosphäre, die sich obgleich jeder Urgewalt in den Songs breit macht, sobald die Gitarren erklingen und Ihsahns episch-bösartiger Gesang einsetzt. Daß eben diese Stimmung auch live zu fühlen ist hebt Emperor von (beinahe) sämtlichen anderen Formationen nordischer Herkunft ab und unterstreicht die Vormachtstellung, die diese Band auch Jahre nach ihrem letzten Werk "Prometheus" noch immer inne hat. (Dennis)

Motörhead
"Es werde Lärm!" So oder so ähnlich müssen die Worte von Gott gewesen sein, als er vor ca. 666 Milliarden Jahren Motörhead erschuf. Und seitdem ist dieses unverwüstliche Trio auf der Jagd nach unseren Trommelfellen. Allerdings muss man dazu sagen, dass die meisten von uns sich mit Freuden in ihre Opferrolle fügen. Wenn sich dann noch die Stimmung des Hohenpriesters Lemmy in nie gekannten Höhen befindet, dann macht das Ganze auch noch doppelt Spaß. Neben altbekannten Klassikern wurden auch ein paar vergessene Perlen ausgegraben sowie neue Stücke vorgestellt. Mikkey Dee ist ein gottverdammter Berserker und Phil Campbell, neben Matthias Jabs, einer der unterbewertesten Gitarristen in der ganzen Szene. Ich hoffe, dass das noch ein paar Millionen Jahre so weiter geht. Ohne Motörhead wäre diese Welt nicht mehr dieselbe. (Fabi)

Rose Tattoo
Da Finntroll im letzten Jahr irgendwie viel zu oft zu sehen gewesen waren, fiel recht schnell die Entscheidung, das diesjährige Festival mit den sympathischen Aussie-Rockern von Rose Tattoo ausklingen zu lassen. Nach drei harten Festivaltagen ist 'ne deftige Kelle Rock'n'Roll sowieso genau das, was noch geht, und da sich die Band um Angry Anderson einige unvergessene Klassiker auf der Habenseite verbuchen darf, kann eigentlich kaum was schief gehen. Die Party-Stage, auf der bei vielen Bands erwartungsgemäß wieder einmal die beste Stimmung beobachtet werden konnte, stellte sich für eine Truppe wie Rose Tattoo, die nichts anderes möchte, als mit ihren Fans zu feiern, als hervorragend geeignet heraus. Beste Voraussetzungen also für die anstehende Rock'n'Roll-Party, die zwar in einem kleineren aber keinesfalls schlechteren Rahmen statt finden sollte als noch vor einigen Jahren, als Rose Tattoo, damals noch mit dem mittlerweile verstorbenen Pete Wells (R.I.P.), die Rolle des Donnerstags-Headliners übernahmen. Leider ging dann aber doch einiges in die Hose, und vor allem der Ausfall einer der beiden Gitarren gleich zu Beginn bremste den Aussie-Zug ein wenig aus, auch wenn die restlichen Musiker das Beste aus der Situation machten und einfach weiter spielten. Die Band selbst muß sich aber zumindest den Vorwurf gefallen lassen, daß es einfach zu lange dauerte bis die alten Gassenhauer rausgelassen wurden und statt dessen zu viele Songs kommen, die kaum einer kennt und noch weniger Leute wirklich hören wollen. Versteht mich nicht falsch, die neuen Songs reihen sich fast nahtlos an das, was Rose Tattoo immer gemacht haben und sind keineswegs schlecht - angesichts der bei den Meisten längst geschwundenen letzten Kraftreserven hätten eins, zwei ältere Songs mehr gleich zu Beginn der Stimmung aber deutlich gut getan. Da auch ich irgendwann einfach zu fertig war, um der Band noch große Aufmerksamkeit zu schenken, bekam ich leider nicht mehr mit, wie "Nice Boys" und "Bad Boys for Love" doch noch für einen gelungenen Abschluß sorgten, und ebensowenig, wie sich Finntroll auf der Nachbarbühne mit neuem Sänger schlugen. Schade eigentlich, aber bald steht ja schon das nächste Wacken vor der Tür. Sollte das Billing dann ebenso stark ausfallen wie in diesem Jahr, sind wir mit Sicherheit wieder dabei. (Dennis)

   
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