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Konzerte Festivals


Ragnarök 2007

Lichtenfels, Stadthalle, 30. - 31.03.2007



Im ewig boomenden Pagan Metal-Bereich ist das Ragnarök mit Sicherheit das wichtigste Festival. Nachdem im vergangenen Jahr aufgrund Zeitmangels kein Besuch meinerseits erfolgen konnte, ließ ich mir den Heidenspaß aber 2007 nicht entgehen. Also Trinkhorn ausgepackt und rein in die gut gefüllte Lichtenfelsener Stadthalle!



Freitag, 30.03.2007


Dawn Of Blood
Die eröffnenden Dawn Of Blood hatten nicht gerade den glücklichsten Start. 08/15-Death Metal war auf diesem Festival aber auch ziemlich fehl am Platz. Lahme Performance, noch lahmere Songs, da machte ich mich doch bereits nach kurzer Zeit lieber wieder in die Nebenhalle auf, um ein wenig das Merchandiseangebot zu durchwühlen. (Till)


Sycronomica
Sycronomica hatten ja bereits im Vorjahr spielen sollen, jedoch mußten sie den Gig aufgrund eines Krankheitsfalles absagen. Der wurde nun ordentlich nachgeholt. Die Band präsentierte sich sehr energiegeladen und motiviert, die Show stimmte, auch musikalisch war es ganz okay, was da von der Bühne schallte. Keine Offenbarung aber doch nicht uninteressant. (Till)

Wolfchant
Mit Wolfchant ging es dann in etwa genauso weiter. Der Pagan Metal der Band ist in Ordnung, fällt jedoch im Vergleich zu den Größen des Genres noch ziemlich ab. Zumindest klingt die Band live deutlich lebendiger als auf den doch reichlich totproduzierten CDs. Um sich in der rapide wachsenden Met-und-Schlachten-Szene zu behaupte, müssen Wolfchant jedoch noch einiges nachlegen und insbesondere im kompositorischen Bereich noch reifen. (Till)


Fjoergyn
Der erste Höhepunkt des Tages hieß dann ganz klar Fjoergyn! Die Musik der Truppe ist anspruchsvoller als die drei vorgehenden Bands zusammen, was auch den Nachteil hat, daß sie live nur mit vielen Einspielungen vom Band wiedergegeben werden kann. Interessanterweise wirkte sich dies hier jedoch nicht negativ aus, und Fjoergyn schafften es tatsächlich, eine satte Portion Liveatmosphäre zu verbreiten. Das hervorragende Material von "Ernte im Herbst" und "Sade et masoche" wurde anstandslos umgesetzt, was ich nicht unbedingt erwartet hätte. Beide Daumen nach oben, Aufgabe mit Bravour gelöst. (Till)


Helheim
Koldbrann fielen einer Futterpause zum Opfer, aber Helheim durften dann wieder unsere Ohren erfreuen. Die Norweger rockten die Hütte ordentlich und zogen das Publikum mit ihren Schlachtengesängen locker auf ihre Seite. Zwar habe ich den Werdegang der Band bislang nicht verfolgt, aber heute notierte ich mir Helheim noch auf dem imaginären Einkaufszettel. Die besten Publikumsreaktionen und die wildeste Bühnenshow bislang. (Till)


Vreid
Mit Vreid betrat das Erbe Windirs die Bühne. Das Outfit des Gitarristen war zwar ebenso gewöhnungsbedürftig wie sein extremes Posing, mit dem der gute Mann auch bei Majesty einsteigen könnte, aber musikalisch ist die Truppe nicht groß von der unter dem alten Namen eingeschlagenen Route abgewichen. Schade nur, daß Windir nie zu den absoluten Genies ihrer Zunft zählten. Die Musik Vreids ist okay, der Auftritt war auch ordentlich, aber da wurde an diesem Wochenende definitiv besseres geboten. Zu erwähnen wäre jedoch, daß ausgerechnet bei der Darbietung eines alten Windir-Stücks der komplette Strom in der Halle für zehn Minuten ausfiel. War Valfar da mit etwas nicht einverstanden und drehte dran? Egal, Vreid wurden abgefeiert. (Till)


Manegarm
Manegarm waren sicherlich eine der meisterwarteten Bands des Wochenendes, dementsprechend voll war es vor der Bühne, die Reaktionen waren geradezu euphorisch. Leider wurde der Hörgenuß durch einen miserablen Sound gedämpft, die Violine war nur zu erahnen, der Rest ergab auch einen teilweise undefinierbaren Brei. Nichtsdestotrotz legten sich Manegarm ordentlich ins Zeug und lieferten einen sauberen Gig. Optisch gut anzusehen, zum hören gibt?s ja auch noch die CDs. (Till)


Kampfar
Kampfar waren nicht nur der Headliner des Abends sondern auch ganz klar Tagessieger. Die Norweger legten eine derart energische Show hin, daß man einfach nicht umhin kam, sich zu den Songs die Rübe abzuschrauben. Manche Bands erzeugen durch Monotonie Langeweile, Kampfar gehören zu denjenigen, welche eine hypnotische Wirkung zu entfachen und den Hörer konstant in ihren Bann zu ziehen verstehen. Daß dies auch live bestens funktioniert, stellten sie heute einmal mehr unter Beweis. Songs, Sound, Stageacting, hier stimmte alles. Klasse Gig! (Till)

Urgehal
Nach der Heidenattacke wurde ein großes Antikreuz auf die Bühne gewuchtet, und Urgehal glänzten mit rohem Black Metal der alten skandinavischen Schule. Keine Harmonien, keine Dramatik, nur purer Haß. Nach diesem Tag fand ich Urgehal sehr erfrischend und konnte mich für das Misanthropengeballer durchaus begeistern. An die alten Darkthrone, denen sie musikalisch nacheifern, kommen sie nicht heran, doch die neueren Ergüsse ihrer Vorbilder stechen sie schon mal locker aus. Der Urgehal-Gig hatte mit seiner rohen Energie eine reinigende Wirkung, bevor ich den Rückzug antrat, denn Angantyr gab ich mir heute nicht mehr. (Till)


Samstag, 31.03.2007


Kromlek
Helfahrt waren einfach zu früh dran, außerdem hatte mich ihr Album nicht gerade vom Hocker gerissen, weshalb Kromlek heute den Startschuß gaben ? und das gleich mal ziemlich deftig. Trotz der Auftrittszeit konnte die Truppe das Publikum gleich schön in den Arsch treten und sowohl mit heftigen als auch mit melodischen Parts glänzen. Noch eine Band, die ich bislang nicht kannte, die sich aber heute erfolgreich ihr Logo in mein Hirn tätowierte. Sauberer Auftritt, bis zum nächsten Mal. (Till)


Heidevolk
Die Holländer hatten sich in der Vergangenheit bereits einen guten Namen hierzulande gemacht, viele Leute mit Shirts der Band waren zu sehen, entsprechend frenetisch war die Begrüßung. Und für mich lieferten Heidevolk einen der besten Gigs des Festivals ab! Die mit gleich zwei Sängern gesegnete Truppe bestach durch eingängige, aber niemals langweilige Songs, eine sympathische Ausstrahlung und eine gelungene Show. Aus Heidevolk kann noch deutlich mehr werden, wenn sie die Gelegenheit bekommen, ihre Musik häufig zu präsentieren. Spätestens jetzt dürften die Fans wohl ihre Vorurteile gegenüber dem benachbarten Flachland in den Müll geworfen haben. (Till)


Minas Morgul
Der anschließende Minas Morgul-Auftritt war dann für mich eher eine Gelegenheit, ein wenig zu entspannen und in Ruhe ein Bier zu trinken. Ich verfolgte das geschminkte Geschehen auf der Bühne mit einem Auge mit, aber da war nichts, was meine Aufmerksamkeit fesselte. Netter Krach, ja?aber nach Heidevolk ein klarer Abstieg. (Till)


Gernotshagen
Thüringen ist nach wie vor das Bundesland mit der größten Dichte an Pagan Metal-Bands. Auch wenn Gernotshagen noch nicht an die Speerspitzen Menhir und Odroerir rankommen, konnten sie heute auf jeden Fall überzeugen und das Publikum auf ihre Seite ziehen. Episch und barbarisch zugleich, mitreißend und Laune machend. Da dieser Gig den Abschluß der gemeinsamen Tour mit Heidevolk markierte, kamen zum Schluß die Holländer noch einmal für einen Song mit auf die Bühne, um mit ihren Kollegen abzufeiern. Pagan Metal ist eben doch eine gute Party. (Till)


Black Messiah
Unseres Chefredakteurs Favoriten dürfen auf keinem Heidenfestival fehlen, also traten sie auch in Lichtenfels wieder an. Da ich die beiden letzten Alben sehr zu schätzen weiß, stieß mir das jedoch nicht sauer auf. Black Messiah waren heute ebenso unterhaltsam wie bei den Auftritten, die ich bisher von ihnen sehen durfte. Höhepunkt war natürlich wieder das "Sauflied", welches den Metkonsum in der Halle für einige Minuten auf das dreifache ansteigen ließ. Doch auch im ernsthafteren Bereich sind Black Messiah mittlerweile eine feste Größe, mit der weiterhin gerechnet werden muß. (Till)


Hel
Auf keine Band war ich an diesem Wochenende so gespannt wie auf Hel. Das Duo wollte ja eigentlich nie live spielen, wagte sich heute jedoch mit zwei Gastmusikern zum ersten Mal auf eine Bühne. Mutiges Unterfangen, zumal sich gerade die Stücke des letzten Albums aufgrund der reichhaltigen Instrumentierung und der komplexen Struktur nicht unbedingt für eine Liveumsetzung eignen. Somit kam ein guter Teil der Musik vom Band, Hel präsentierten ihre beiden Alben zu gleichen Teilen, und von der musikalischen Umsetzung her klappte es gut. Die mangelnde Liveerfahrung merkte man der Truppe jedoch deutlich an, insbesondere Frontmann Valdr stand teilweise recht verloren auf der Bühne und schien sich weit weg zu wünschen. Hels Musik ist eben doch eher was für die heimische Anlage als für die Bühne, trotzdem ein akzeptabler Gig. (Till)


Eluveitie
Bei Eluveitie dann das genaue Gegenteil. Auf Platte fand ich die Schweizer bislang ganz gut, live jedoch bliesen sie alles um! Die vielköpfige Band zeigte sich enorm powervoll, brachte ein Höchstmaß an Bewegung auf die Bühne und heizte das Publikum ohne Unterlaß an. Das war trotz aller Melodien wilde, barbarische Musik vom derbsten. Eluveitie hatten einige Fans aus der Schweiz mitgebracht, heute jedoch konnten sie mit Sicherheit eine Menge Anhänger hinzugewinnen. Eine der besten Livebands des Festivals! (Till)


Cruachan
Klar daß die Iren im Anschluß dieses Level nicht halten konnten. Cruachan sind zweifellos eine gute Band und legten auch heute einen tadellosen Auftritt hin, aber nach Eluveitie war doch erstmal eine kleine Verschnaufpause angesagt. Die Fans nahmen die Kelten von der Insel gut auf, aber die Offenbarung war es nicht. Wenn es um irischen Folk/Pagan Metal geht, bleiben Primordial eben führend, davon sind Cruachan noch ein Stück entfernt. (Till)


Tyr
Über den Erfolg, den Tyr an diesem Abend feiern konnten, habe ich mich schon ein wenig gewundert. Immerhin ist die Musik der Band deutlich anspruchsvoller als die sämtlicher anderer Bands des Festivals (Fjoergyn und Hel mal ausgenommen), Henri verzichtet auf Kreischgesang, und die Band scheut sich auch nicht, ihre technischen Fähigkeiten stolz darzubieten. Progressive Viking Metal sozusagen. Aber die Tour mit Amon Amarth hat ihnen sicherlich eine Menge Aufmerksamkeit verschafft, und schließlich können Tyr nicht nur spielen sondern auch komponieren ? und wie. Der Auftritt bewies, wieviele Geniestreiche die Inselmänner auf ihren drei Alben schon verewigt haben, trotz aller Komplexität schreiben sie Hymne auf Hymne und bieten darüber hinaus noch eine Show vom unterhaltsamsten. Für mich waren Tyr ganz klar die Gewinner des Festivals ? Goldmedaille für die Färöer! (Till)


Swallow the Sun
Swallow The Sun waren dann doch ziemliche Exoten im Billing ? mit Pagan Metal hat die Truppe nämlich nichts zu tun. Vielmehr war es bester Death Doom, der unsere Ohren durchbohrte. Schön langsam, schön negativ, allerdings mit derart harmonischen und einschmeichelnden Keyboards durchsetzt, daß der Band eine Gothic-Schlagseite nicht abzusprechen ist. Den Fans schien dies ebensowenig negativ aufzufallen wie die Abwesenheit von Hörnern, Bärenfellen und Schlachtentexten ? Swallow The Sun wurden ausgiebig beklatscht und das zu recht. (Till)


Moonsorrow
So langsam war das Publikum wohl doch schon ein wenig ausgelaugt, denn beim Auftritt der Headliner Moonsorrow brach nicht der erwartete totale Wahnsinn vor der Bühne los. Dabei lieferte die ? leider ohne ihren Songwriter Henri angereiste ? Truppe einen guten und energiegeladenen Gig, der allerdings eine etwas merkwürdige Setlist umfaßte. Als zweites Stück gleich einen völlig unbekannten Demosong zu spielen, kann wohl auch nur Finnen einfallen, und im Anschluß daran ein halbstündiges Stück vom neuen Album zu präsentieren, hebt die Feierlauen auch nicht unbedingt. Ich begrüße es ja prinzipiell, wenn Bands ein paar Überraschungen in die Setlist stopfen, aber hier hatten es Moonsorow wohl ein bißchen gut gemeint. Insbesondere mein fehlender Favorit "Jumalten kaupunki" stieß mir sauer auf. Nichtsdestotrotz war der Moonsorrow-Gig wirklich gut, schaue ich mir gerne wieder an. (Till)


Riger
Nach dem eigentlichen Headliner schafften es Riger glatt, nahezu alle Leute vor der Bühne zu halten. Die Frankfurter (von der Oder!) sind seit langem für gute Liveshows bekannt, was sie auch auf dem Ragnarök einmal mehr untermauerten. Abgesehen vom bezaubernden Anblick Nicolas erwartungsgemäß "Auf die Ahnen" der Publikumsfavorit, was wohl die Funktion des sonst bei Pagan Metal-Bands grundsätzlich vorhandenen Sauflieds einnahm. (Till)


Nach Riger war für mich dann Schluß, obwohl noch zwei Bands auf dem Programm standen. Aber ein ganzer Tag voll Metal fordert auch seinen Tribut. Das Ragnarök war 2007 ein wunderbares Festival mit hervorragender Organisation und überwiegend guten Bands, wir freuen uns bereits auf die nächste Ausgabe. Lediglich die Anwesenheit der einen oder anderen Nase mit Absurd-Shirt, Sonnenrad-Anhänger und weißen Schnürsenkeln nervte, aber einen gewissen Prozentsatz Idioten gibt es wahrscheinlich immer.

Fotos: Angela Stamm

   
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