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Keep It True VIII

Lauda-Königshofen, 14.04.2007



"Ein Leben lang, Keep It True ein Leben lang..." könnte der geneigte Metalfan in Anlehnung an die Hymne dieses Kickervereins aus einem Frankfurter Vorort zweimal jährlich skandieren. Da das Leben ohne das KIT tatsächlich deutlich ärmer wäre, waren wir auch beim achten Mal zu Gast, leider konnten wir nicht zur Warm-Up-Show und auch Cauldron fielen der verspäteten Anfahrt zum Opfer, doch dann ging der Metal ab!


Bullet
Die irren Schweden waren mir letzten Sommer erstmals durch ihr geniales Interview im Rock Hard aufgefallen, und als ich die Band dann im Vorprogramm Sabatons auch noch live erleben durfte, hatte ich mein Herz endgültig an sie verloren. Magnum müssen den Titel der "häßlichsten Band der Welt" abgeben, klare Sache. Wenn man von dem Götteroutfit (eine bunte Ansammlung der größten Schrecken, die die 80er zu bieten hatten) absieht, bleiben Songs, die sämtlichst von alten Accept- und AC/DC-Platten zusammengeklaut sind, kombiniert mit hysterischem Gesang Marke Udo Dirkschneider nach dem fünften Pils. Und das Endergebnis? Eine saugeile Metalshow! Wer auf Originalität Wert legt, ist bei Bullet definitiv falsch, aber die angestaubte Musik, kombiniert mit der spaßigen Performance, kam nicht nur bei mir verdammt gut an. Der Unterhaltungswert ist bei Bullet definitiv höher als bei mancher vermeintlichen 80er-Legende, die nicht mehr halb so viel traditionellen Metalgeist atmet wie diese kaputten Schweden. Bullet waren jedenfalls ein Highlight des Tages, basta! Außerdem: Metalsänger sollten grundsätzlich fette Säue sein. (Till)


Twisted Tower Dire
Nach dem Flashback, den uns Bullet bescherten, wurde es Zeit für eine Combo, welche mehr im hier und jetzt verwurzelt ist: Die aus Raleigh stammende Formation Twisted Tower Dire sagte mir auf Konserve bis dato immer sehr zu, allerdings hatten die Jungs im Vorfeld einen Sängerwechsel zu verkraften. Ich war also gespannt, wie sich der Neue schlagen würde. Bereits nach wenigen Minuten war klar, daß der Sängerwechsel keine glückliche Entscheidung war. Zwar war der Neue engagiert und tobte schön auf den Brettern herum, auch versuchte er das Publikum stets aufs Neue zu motivieren. Dies alles half jedoch nichts, da er nahezu jeden Songs recht uninspiriert in Grund und Boden brüllte. So machte sich schnell Enttäuschung im weiten Rund breit. TTD müssen sich definitiv was einfallen lassen, wenn sie ihren Status behalten oder gar ausbauen wollen. (Fabi)


Defender
Ganz anders die Niederländer von Defender. Im Laufe ihrer Karriere haben sich so einige Musiker die Klinke in die Hand gegeben. Sollte so ein Wechsel mal im Streit stattgefunden haben, so war heute nichts mehr davon zu spüren. Alle Ex-Mitglieder waren angereist und so fand auf der Bühne ein fröhliches "Bäumchen-wechsel-dich"-Spielchen statt. Der Funke von der Bühne sprang sofort aufs Publikum über und Defender rockten mit ihrer Mischung aus 80er Power Metal und Euro Speed wahrlich das Haus. Songs wie "Deadly peril", "City ad mortis" oder die Bandhymne "Defender" standen den beiden Covern "Metal Church" und "Alison Hell" in nichts nach und wurden gebürend abgefeiert. Gerade Sänger Simon Menting entpuppte sich als wahres Bühnentier und versprühte extreme Begeisterung, kletterte auf den Boxentürmen umher und ließ auch stimmlich keine Wünsche mehr offen. Geiles Konzert!!! (Fabi)


(The Exalted) Piledriver
Die kanadische Thrash-Comedy-Metal-Truppe hatte mit den beiden in den 80ern veröffentlichten Alben "Metal Inquisition" und "Stay Ugly" für so manche Kurzweil gesorgt, und auch die neuen Demo Songs klangen vielversprechend. Und so gab es auch die volle Bandbreite an alten "Hits": "Sex with Satan", "Piledriver", "The Fire God" (nach Virgin Steele nun schon zum zweiten Mal auf einem KIT dargeboten) und natürlich die Ultrahymne "Metal Inquisition". Das war alles ganz spaßig und nett anzuscheuen, nur machte sich zumindest bei mir nach ca. 20 Minuten die Langeweile breit. Piledriver vermochten es nicht, auf Dauer zu fesseln, und auch in Sachen Stageacting passierte nicht viel. Klar sahen die Jungs alle lustig kostümiert aus, wenn sie sich aber nicht bewegen, hilft das nicht viel. Ich glotz mir bei einem Horrorfilm ja auch nicht 45 Minuten lang ein Standbild an. Cool sie mal gesehen zu haben, aber ein Highlight war es bestimmt nicht. (Fabi)


Destructor
Die alten Herren von Destructor hatte ich vor Jahren mal auf dem Bang Your Head begutachten dürfen, doch so sympathisch ihr Auftreten in Leder und Nieten, garniert mit viel Spielfreude auch ist: musikalisch konnten sie mich heute wiederum nicht überzeugen. Destructors Songs brennen sich nicht im Gedächtnis ein, können weder technisch noch atmosphärisch beeindrucken und verbreiten im wesentlichen gepflegten Durchschnitt. Und Bands derartigen Standards gibt es leider zu viele. Die Band ist zwar durch und durch Metal und legte sich auf der Bühne ordentlich ins Zeug, verglichen mit den meisten anderen heute auftretenden Truppen waren Destructor jedoch ziemlich langweilig. (Till)


Lethal
Die Anspannung war bereits riesig, als der große Moment noch in weiter Ferne lag. Schon lange bevor Lethal offiziell die Bühne entern sollten, ertönten die ersten Sprechchöre, mit denen die Band lauthals gefordert wurde, und die mit vorrückender Stunde immer mehr an Intensität gewannen. Ich kann mich nicht erinnern, auf dem Keep it True-Festival schon einmal eine solche Vorfreude erlebt zu haben, aber die Spannung war merklich fühlbar und wandelte sich erst in leichte Unsicherheit, als ein paar unscheinbar gekleidete Gestalten die Bühne betraten. DAS waren Lethal? Die letzten Bandfotos sind mittlerweile 10 Jahre alt, und die Bandmitglieder waren lange Zeit verschollen gewesen. Niemand hatte gewußt, was aus Lethal geworden war. Und wenn da nicht ein einsamer Metalspheres-Redakteur vor etwa drei Jahren Kontakt zu Sänger Tom Mallicoat aufgenommen und dessen E-Mail-Adresse an KIT-Veranstalter Oliver Weinsheimer weitergereicht hätte, dann hätten es die Jungs womöglich nie nach Europa geschafft. Aber sie waren da, und als endlich die ersten Töne von "Fire in your skin" erklangen und Tom Mallicoat seine gottgleiche Stimme erhob, waren auch die letzten Zweifel an dieser Reunion mit einem Schlag wie weggefegt. GENIAL! GENIALE SONGS! GENIAL, dieser ZUM HIMMEL STREBENDE GESANG. GENIAL, wie JEDE EINZELNE NOTE ihren Weg vom Metal-Olymp direkt nach Lauda-Königshofen fand!
Gespielt wurden zum größten Teil Stücke von "Programmed", "Immune" war dabei, "Pray for me", "Killing machine", "Programmed" und das hammermäßige "Obscure the Sky", das zum absoluten Höhepunkt avancierte, dazu gesellte sich noch was von der 95er-EP, und ein vielversprechender neuer Song wurde ebenfalls angestimmt. In diesem Zusammenhang kündigte der durch die euphorischen Publikumsreaktionen völlig überforderte und sprachlose Tom Mallicoat an, daß es bald eine neue Platte geben würde. Und bei den Worten, daß Lethal seit Ewigkeiten auf diesen einen Moment gewartet hätten und unendlich glücklich wären heute hier sein zu dürfen, hatte (nicht nur) er Tränen in den Augen und mußte vor lauter Rührung sogar mehrmals seine Ansagen abbrechen. Trotzdem saß jeder Ton, bei Mallicoat und dem Rest der Band, ganz so, als seien Lethal nie weg gewesen. Und irgendwie waren sie das auch nicht. Nach nur einer Stunde war alles vorbei, und die Welle der Begeisterung, die Band und Publikum für einige wenige Momente in einer Woge von Glückseligkeit vereint hatte, verebbte wieder. Jedoch nur langsam, und zugleich mit der Gewißheit, daß nichts mehr so sein wird, wie es einmal war. Denn was bleibt ist die Erinnerung an einen der wundervollsten Momente der letzten Jahre. Einen Augenblick, in dem es einer bis heute sträflich unterbewerteten und weitgehend unbeachteten Band aus Kentucky gelungen ist, nicht nur ihr eigenes Kapitel in der Heavy Metal-Historie um einen entscheidenden Eintrag zu erweitern. (Dennis)


Sabbat
Englands wichtigste Thrash-Band heißt Sabbat! Nachdem vor wenigen Jahren Martin Walkyiers Comeback-Versuch mit der Sabbat-Nachfolgeband Return to the Sabbat kläglich gescheitert war (auf der Tour, die seinerzeit auch in Münster-Breitefeld halt machte, fanden sich lediglich eine Hand voll Nasen ein), ist nun auch Andy Sneap wieder mit von der Partie, der nicht nur über ein besseres Organisationstalent verfügt als der kleine Walkyier, sondern zugleich auch über die notwendigen "Connections" um nach all den Jahren auch nochmal bei einer größeren Tour dabei zu sein. Im Gegensatz zu anderen Bands haben Sabbat aber auch nach den kürzlich gefahrenen Auftritten mit Cradle Of Filth nicht den Sinn für die Realität verloren und stellten sich heute den Keep It True-Besuchern, die die Truppe sogleich herzlich in Empfang nahmen. Gespielt wurde ein buntes Programm der beiden Studioalben "History of a time to come" und "Dreamweaver", wobei "The clerical conspiracy" und "I for an Eye" bei den Höhepunkten vermerkt werden konnten. Neben Martin Walkyier, der von seinem Auftreten, seiner Ausstrahlung und natürlich auch aufgrund seiner lyrischen Fähigkeiten schon immer zu den echten Persönlichkeiten der Szene gehörte, agierte auch der Rest der Band äußerst agil. Und während Sabbat langsam aber sicher zur Höchstleistung aufliefen, gab es in dem riesigen Moshpit vor der Bühne längst schon kein Halten mehr. Als dann auch noch "The best of enemies" angestimmt wurde, war endgültig alles zu spät. Keine Frage also - auch mit Sabbat ist nach all den Jahren wieder zu rechnen! (Dennis)


Diamond Head
Die Diamond Head-Vorstellung vor fünf Jahren in Wacken war ja eher ein Beispiel dafür, wie man?s nicht machen sollte. Eine schlaffe Performance, die im völlig deplazierten Auftreten von Aufhilfsfronter Jess Cox ihren Tiefpunkt fand. Da waren die ehemaligen Lars Ulrich-Helden heute doch von deutlich anderem Format. Natürlich erwartet niemand von Diamond Head Härterekorde oder das ultimative Metalbrett, aber der altehrwürdige NWOBHM-Sound der Band klang ganz und gar nicht angestaubt, vielmehr zelebrierten die Briten ihre Musik auf sehr charmante und auf subtile Art eindringliche Weise. Die Gitarrenkünste ließen mich ein ums andere Mal an die glorreichen Thin Lizzy denken und in der Erinnerung an bessere Zeiten schwelgen, die Songauswahl war eine reine Best Of-Setlist und stellte wohl die Altherrenfraktion kollektiv zufrieden. Negativ fiel hingegen das Rockstar-Gepose von Sean Harris auf, was einfach nur lächerlich wirkte. Nichtsdestotrotz war dies heute ein Auftritt, welcher dem Namen Diamond Head Ehre machte. (Till)


Lääz Rockit
Ein langer Metaltag steuerte nun langsam seinem Ende entgegen, und nach der eher lauen Vorstellung von Diamond Head war ich nur noch wenig motiviert, auch wenn ich mich im Vorfeld sehr auf die Jungs aus der Bay Area gefreut hatte. Aber bereits nach wenigen Sekunden waren die Müdigkeit und die Anstrengungen des Tages durch den Orkan, der da von der Bühne fegte, wie weggeblasen. Lääz Rockit sind zurück und wirkten kein bißchen angestaubt. Mit einer geradezu beängstigenden Energie und einer unbändigen Spielfreude wurden Songs wie "Fire in the hole", "Euroshima", "Shot to hell", "Bad blood" und natürlich der Song, der dem heutigen Abend als Motto vorstand "City's gonna burn" ins devote Volk geprügelt. Es war eine wahre Freude, Lääz Rockit bei der Arbeit zuzusehen, und so zog es mich auch schnell in den Pit und ich ließ mich glückstrunken von 220 kg schweren Spaniern durch die Gegend schubsen. Ich glaube, das letzte Mal so viel Spaß bei einem Thrash-Konzert hatte ich irgendwann in den 90ern bei Annihilator und Overkill. Zusammen mit Lethal das eindeutige Highlight des achten KITs. (Fabi)


Zusammenfassend sei gesagt, daß auch diese Ausgabe des KITs ein voller Erfolg war: Geile Bands, tolle Atmosphäre, anständige Preise. Headbanger?s Heaven eben. Und wenn ich nun schon sehe, daß im November Steel Assassin, Sacred Oath, Toxik (!) und Leatherwolf (orig. Line-Up) auflaufen werden, würde ich mich am liebsten jetzt schon vor die Halle setzen und warten!!!



Fotos: Angela Stamm

   
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