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Konzerte Festivals


Doom over Nürnberg II

01.11.2006, Nürnberg, Kunstverein



Es gibt Konzerte, die auch die weitesten Anreisen rechtfertigen, ja geradezu unumgänglich machen. Denke ich mir nach den gut 220 Kilometern nach Nürnberg und dem Eintreffen vor dem dortigen Kunstverein im Z-Bau, wo bereits etliche Autos aus Schwaben, Thüringen und anderen nicht gerade im direkten Umfeld liegenden Regionen parken. Aus dem Gebäude dröhnen bereits die letzten Akkorde der Heavy Rocker Bible of the Devil, die heute den phänomenalen Tross der Abschiedstournee der Finnen Reverend Bizarre unterstützen. Auch Doomraiser waren bereits an der Reihe gewesen ? schade, die italienischen Vitus-Junkies hätte ich gerne mal wieder gesehen. Beruhigend aber, dass meine persönlichen Gründe des Kommens noch bevorstehen, sehr nahe sogar, denn mit großen Umbaupausen hält man sich an diesem Abend auf der eher provisorisch wirkenden Bühne des punkig-alternativen Kulturvereins nicht auf. Bevor ein Londoner Sturm loswütet, begeistern aber noch zwei Tatsachen, die beste Voraussetzungen für einen rundum gelungenen Konzertabend bieten. Erstens und völlig untypisch für dieses Genre: Der Kunstverein ist mit vermutlich etwa 200 Leuten prall gefüllt. Nürnberg ist Doom! Zweitens: Der halbe Liter leckeres fränkisches Landbier für wunderbare 1,50 Euro.


Centurions Ghost
Ab auf die Bühne und keine Kompromisse! Centurions Ghost hatten zuletzt mit ihrem Album "A Sign of the Things to come" begeistert., beginnen aber zunächst mit Demosongs sowie einem neuen Stück. Laut, hart und oft in eher höheren Temporegionen. Der mittlerweile nicht mehr ganz so neue Sänger John sucht ständig den direkten Kontakt zum Publikum, irritiert aber etwas durch Slang-Ansagen, die kein Mensch versteht. Überhaupt erinnert er mich eher an einen Hardcore-Shouter, was annehmbar mit dem Songmaterial harmoniert, doch im Vergleich zu seiner etwas hysterisch klingenden Intonation wirkte Vorgänger James mächtiger und finsterer. Ansonsten müssen aber keinerlei Abstriche gemacht werden, Drummer Milly verdrischt leidenschaftlich die Felle (er hat nicht umsonst eine gut gefüllten Köcher mit Ersatzsticks neben sich platziert) und die brachialen Riffs der Engländer verkörpern besondere Klasse. Besonders als dann kurz vor Ende in Form von "Requiem for a haunted Heart", "Empyrean" und "Devils Disciple" ein grandioses Triumvirat des besagten Albums zum Zuge, alle drei Songs für sich sind herausragend und wirken in dieser Kombination enorm. Zunächst die massivsten Doom-Brecher, dann das an Celtic Frost und Venom erinnernde "Devils Disciple", dem das mittlerweile aufgeheizte Publikum die ersten Zugabe-Rufe folgen lässt. Centurions Ghost lassen sich nicht lange bitten und bieten noch einen neuen Song feil, bevor sie mit deutlich zufriedenen Mienen die Bühne verlassen. (Volker)

The Gates of Slumber
Mit Thrash-Attitüde war dann Schluss, The Gates of Slumber aus Indiana, USA überzeugen mit anderen Argumenten. Hoch traditioneller Doom mit bedeutenden epischen Anteilen, viel 70er Flair und fesselnder, rauher Charme. "Suffer no Guilt", kürzlich erschienen, ist eines der besten Alben seiner Art der letzten Jahre und einem guten Teils des Publikums heute offenbar auch wohl bereits bekannt. So herrscht bereits beim flotten Opener "Angel of Death" (teilt sich mit dem Slayer-Song nur den Namen) bereits dichter Andrang vor der Bühne, es wird sich gepflegt bangend aufgewärmt, damit einen der folgende epische Hammer nicht kalt erwischt. "Suffer no Guilt" vom eben genannten gleichnamigen Album bringt alles mit, was ein Song dieser Art braucht und klingt live fast noch geiler als sowieso schon erwartet. Im Mittelpunkt Karl Simon, dessen exzessive Soli mittlerweile schon einem Dave Chandler würdig wären. Sein Gesang ist technisch keine Offenbarung, erstrahlt aber durch ganz besonderes Charisma und ist der Höhepunkt der gelebten Leidenschaft dieser Band. Mit Songs des Debuts wie "The Jury" und "Broken on the Wheel" wird das hohe Niveau mühelos aufrechterhalten, nur "The Leech? von der letzten EP habe ich insgeheim doch vermisst.
Gecovert wurde dafür gegen Ende mal nicht Saint Vitus, sondern eine Band, deren Geist The Gates of Slumber sicherlich entscheidend mitgeprägt hat. Genial obskurer Metal mit eimerweise Feeling - Manilla Road und ihr "The Riddle Master". Ausgesprochen unperfekt interpretiert, gestört hat das offenbar niemanden. Vielmehr wurden The Gates of Slumber an diesem Abend mit Fug und Recht als Speerspitze des traditionellen Doom gefeiert. (Volker)

Reverend Bizarre
Aufbrandender Jubel danach von Beginn an für die nominelle Hauptattraktion, gepaart mit einem Hauch von Wehmut angesichts des angekündigten Abschieds von Reverend Bizarre. Die Bandmitglieder wollen künftig andere Projekte verwirklichen, das bisher Gewesene soll mit einem Abschiedsgig in Tampere am 30.12.2006 enden. Einige sehr gute bis exzellente Veröffentlichungen wird man hinterlassen, darunter mit dem Debut "In the Rectory of the bizarre Reverend" einen absoluten Meilenstein, nach meinem Dafürhalten eines der zehn wichtigsten Alben des traditionellen Doom Metals überhaupt. Den sich ewig wandelnden Sänger und Bassisten Albert Witchfinder hätte ich zunächst fast nicht erkannt, im Vergleich zum Autumn of Doom Festival bei Schweinfurt vor etwa 2 Jahren ist der üppige Bauchansatz einer Tendenz zum Untergewicht gewichen. Soviel für die Klatschspalte, ansonsten alles beim Alten. Obwohl das ewig Wandelbare auch auf die Liveauftritte von Reverend Bizarre anzuwenden ist, denn die drei, die ich geniessen durfte, haben sich doch elementar voneinander unterschieden. Beklemmende Finsternis und extreme Slow-Motion beim ersten Doom Shall Rise, ein sehr rockiger und betont lässiger Auftritt beim besagten Autumn of Doom...und heute? Reverend Bizarre legen wieder sehr viel stärker den Schwerpunkt auf ausgeprägt langsame Songs, was keineswegs wie eine Inszenierung sondern sehr natürlich und locker wirkt. Die Band geniesst ihren Abschied sichtbar und bietet über 90 Minuten lang volles Programm. "Burn in Hell", "Slave of Satan" und "Doomsower? sind einige der Glanzlichter, nicht zu vergessen der - ähem - Hit "Doom over the World", zu dem natürlich mal wieder mächtig die Post abgeht. Einen sehr ausgedehnten neuen Song bekommt Nürnberg auch noch geboten, bevor irgendwann doch mal Schluss sein muss und die Band wenigstens zu einer Zugabe in Form von "Blood on Satans Crawl" auf die Bühne gebrüllt werden kann.
Farewell Reverend, es war bizarr schön mit Dir! (Volker)

1 Uhr, die kalte Nürnberger Nacht wartet. Vor wenigen Tagen noch 20 Grad, nun bedeckt dünner Schneematsch die Straßen. Egal, diesen Abend kann nichts trüben. Ein solches Programm wie heute in Nürnberg kann man sonst nur auf dem Doom Shall Rise Festival genissen, dessen diesjährige Auflage wurde aber sogar getoppt. Ein Doom-Lehrstück, DAS Live-Highlight des Jahres!

   
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