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Kunst und Materialismus

So betitelte der gute Michael Kiske, von der S�nde des Metals gel�utert und statt hinterm Helloween-Mikro nunmehr am Schreibtisch zu finden, sein vor Jahren ver�ffentlichtes Buch, in welchem er Geldgier und Kommerz aufs sch�rfste gei�elte und ein flammendes Pl�doyer f�r nicht nach materiellem Reichtum schielende Kunst hielt. Im Prinzip hatte er damit ja gar nicht unrecht, daf�r verzeiht man ihm sogar seine nicht sonderlich interessanten Post-Helloween-Outputs, aber interessiert das in der Metalszene von heute wirklich noch irgendjemanden? Ich habe mir mal sagen lassen, Heavy Metal st�nde f�r Freiheit, Idealismus, unkommerzielles Denken etc, und vielleicht war das ja auch mal so, momentan ist davon allerdings herzlich wenig in der Metalwelt zu sehen. Klar, die Zeiten sind hart und bessere werden sicherlich nicht mehr kommen, aber m�ssen deswegen gleich s�mtliche Ideale, die einen mal an dieser Musik begeisterten und die man jahre- bis jahrzehntelang stolz vor sich hertrug, der Masse ein fortw�hrendes "Wir geh�ren nicht zu euch, wir sind anders!" ins Gesicht schreiend/br�llend/grunzend, das metallische Klo runtergesp�lt werden, gleich hinter "St. Anger" her?
Fangen wir mal mit unser aller Helden von Manowar an. Seit Anfang der 80er die beinahe einzig namhafte Bastion f�r den wahren Metal, fast ohne kommerzielle Schw�cheanf�lle (den zaghaften "Fighting the world"-Versuch wollen wir mal unter den Tisch kehren, der war sp�testens mit "Kings of Metal" verziehen), geradezu beseelt von der heiligen Mission des Stahls, was optisch wie textlich unverkennbar war, und niemand lebte dies wie Manowar, was der Band unz�hlige Anh�nger bescherte, welche genauso f�hlten. Und heute? Da� "Warriors of the world" das schw�chste Album der Bandgeschichte ist, w�re ja gerade noch zu verkraften, die drei geilen Songs auf der Scheibe ballern daf�r mal wieder alles weg, aber sonst? W�hrend fr�her Joey DeMaio brav gegen MTV hetzte, k��t er daf�r heute den Brothers of Viva den Arsch. Und 35 Euro bezahle ich nicht f�r ein Ticket. Au�er f�r Led Zeppelin in Originalbesetzung, aber das m�ssen die auch erstmal schaffen. Ein Schlag ins Gesicht aller Manowar-Fans, die in ihrer Lieblingsband eine (oder besser die) Ikone des Stahls gefunden zu haben glaubten und nun den Rostbefall begutachten durften.
Oder Iron Maiden. Klar, die waren noch nie die billigsten, aber die Ticketpreise auf der "Dance of death"-Tour?! 53 Euro?!? Geht's noch?!? Und kommt jetzt blo� nicht mit Gelaber von wegen Steuer oder B�hnenshow; wenn Nevermore knapp 20 � kosten und damit durchkommen, werden Maiden bestimmt nicht am Hungertuch nagen.
Auch Running Wild sollen hier nicht ungeschoren davonkommen. Seit den fr�hen 80ern war der Bandname ein Synonym f�r Ehrlichkeit, mittlerweile scheint Herr Kasparek eher auf Rentensicherung aus zu sein. Nach der Angelo Sasso-Aff�re und den zwei schw�chsten Alben der Bandgeschichte gibt's erstmal ein Livealbum, das sich von den Studioversionen nicht gro�artig unterscheidet, dann eine Best Of mit immerhin zwei unver�ffentlichten St�cken, da� sie auch ja jeder Fan kauft�Rolf, wenn dir nichts mehr einf�llt, la� es einfach sein. Aber vermutlich steht uns eh bald das n�chste Album mit zehnfach recycelten Riffs ins Haus.
Das tollste aber ist, da� die Fans diese Kr�ten auch noch zu schlucken scheinen. Jedenfalls sind die Hallen bei all den Abzockerbands nach wie vor gut gef�llt, obwohl sie wirklich einen fetten Denkzettel verdient h�tten. Scheint aber keinen zu interessieren�ist der Idealismus im Metal wirklich so tot?
Zum guten Schlu� will ich noch zwei Herren in den Lichtkegel bitten, deren Lebensl�ufe beachtliche Parallelen aufweisen und die aus mir unverst�ndlichen Gr�nden immer noch von Metalfans gemocht werden. Erfolg mit einer gro�en Band - Ausstieg wegen konstanter Frustration - Gr�ndung eines unmetallischen Soloprojekts - Mi�erfolg - metallischere Ausrichtung des Projekts - Reunion mit der alten Band. Naa habt ihr sie erkannt? Es mu� den Herren Halford und Dickinson ein gro�es Vergn�gen gewesen sein, ihren alten Arbeitgebern nochmal so richtig in den Arsch zu treten, als sie Skunkworks bzw. Two gegr�ndet hatten, und die Musik von Maiden und Priest als tot, dumm und �berholt (oder was war Metal damals ihrer Meinung nach?) zu bezeichnen. Wider Erwarten flogen sie ganz sch�n aufs Maul - und heute? Die ganze Metalszene feiert die Reunion von Maiden/Dickinson und aktuell Priest/Halford, als sei nie etwas gewesen. Um mal speziell Halford zur Rechenschaft zu ziehen; der Typ war 20 Jahre lang die Metalikone schlechthin, das Idol zahlloser Fans, und ausgerechnet der erz�hlt uns was von wegen "Metal ist tot" und "Wer heute noch auf Metal steht ist dumm"?! Auf ewig ge�chtet geh�rt so ein Arschloch, und wenn er nach zwei Jahren winselnd ankommt und wieder nach der Lederjacke greift - keine Gnade!! Wer unseren Metal verunglimpft wird boykottiert!!! Aber nein, alles jubelt und feiert die R�ckkehr der alten G�tter, auch wenn diese sich des Hochverrats schuldig gemacht haben und stimmlich nur noch ein bitteres Abziehbild ihrer Glanzzeiten darstellen. Passen Metal und Kritikf�higkeit nicht mehr zusammen?
Bevor ihr also allzu schnell jubelt und der R�ckkehr vergangener Zeiten harrt - denkt mal daran, wer euer Geld und eure Sympathien �berhaupt noch verdient, und wer euch als Idioten hingestellt hat, weil ihr Metal h�rt. Und ob Leute wie Bayley oder Owens, die ihr Leben lang nie etwas anderes gemacht haben als puren Heavy Metal, vielleicht nicht doch die besseren Metaller sind.


(Till, 24.10.2003)

   
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